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Gschwinde
Anmeldungsdatum: 05.01.2006 Beiträge: 53 Wohnort: Häfen, Bars, Wirtshäuser, Stundenhotels
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Verfasst am: Do Dez 25, 2008 5:28 pm Titel: |
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Aber, aber, wer wird denn verzweifeln? Wenn er einen deutschen Dukatenscheißer hat!
Ein kleiner Scheck, von Anschi-Ferkel unterschrieben, und schon scheint die Sonne wieder ... |
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Eberndorfer
Anmeldungsdatum: 10.09.2006 Beiträge: 2267
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Verfasst am: Fr Dez 26, 2008 12:26 am Titel: |
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Das 50-Milliarden-Ding
Von Rainer Rupp
17.12.2008
Finanzguru Bernard Madoff narrte die ganze Branche. Jetzt melden Topadressen der Finanzwelt Verluste aus Geschäften mit dem früheren Wall-Street-Manager
Zeitweilig stand Madoff auch an der Spitze der New Yorker Technologiebörse NASDAQ
Bernard Madoff sorgt für Furore (siehe auch jW vom 16. Dezember). Der Mann hatte ein 50-Milliarden-Dollar schweres Schneeballsystem in Gang gesetzt, dessen Auswirkungen allmählich deutlich werden. Die Nachwirkungen des gigantischem Finanzbetrugs erschüttern das globale Bankensystem. Immer neue Finanzhäuser melden Verluste in Milliardenhöhe an. Auch etliche Privatkunden aus der superreichen Hochfinanz sind unter den Opfern des Schwindels, der der ohnehin bereits stark angeschlagenen Finanzindustrie weiteren Vertrauensverlust beschert.
In der vergangenen Woche hatte Madoff die führenden Mitarbeiter seiner von ihm 1960 gegründeten Firma Bernard L. Madoff Investment Securities LLC zu sich nach Hause eingeladen. Dort sollte die vorzeitige Verteilung von millionenschweren Bonuszahlungen an das Management besprochen werden. Fragen seiner eigenen Familienmitglieder brachten dann den Stein ins Rollen. Aufgrund der Krise würden nun einige Kunden ihre Gelder zurückfordern, gestand der Finanzmann. Er müsse jetzt sieben Milliarden Dollar zurückzahlen, die das Unternehmen jedoch nicht habe.
Und dann eröffnete er seinen angeblich total schockierten Gästen, daß sein hochangesehenes Finanzunternehmen »nichts anderes als ein gigantischer Ponzi-Trick« sei, wobei – so Madoff selbst – der angerichtete Schaden sich auf 50 Milliarden Dollar belaufe. Am nächsten Tag wurde der ehemalige Chef der New Yorker Technologiebörse und Firmenchef vom FBI verhaftet, das nun den zweitgrößten Wirtschaftsbetrug der Weltgeschichte untersucht (größer war nur jener, den die bundesdeutsche Treuhandanstalt im Osten Deutschlands beging).
Inzwischen hat sich herausgestellt, daß Madoff den Vergleich zum zitierten »Ponzi-Trick« zu recht gezogen hat. Dieser ist nach Charles Ponzi benannt, einem 1882 in Parma geborenen italienischen Immigranten in den USA, der als größter Schwindler und Betrüger seiner Zeit in die Geschichte eingehen sollte. Ponzi kann zwar nicht für sich in Anspruch nehmen, das Schneeballsystem erfunden zu haben, aber er war derjenige, der es 1920 über alle Grenzen hinweg bekanntgemacht hat.
Seine Firma, die »Securities Exchange Company«, ein Name, mit dem sich noch heute jeder Hedgefonds zieren könnte, versprach nach 45 Tagen eine 50prozentige Rendite und nach 90 Tagen eine Verdoppelung des angelegten Geldes. Das Geschäft lief blendend. Wenn jemand seinen Gewinn sehen wollte, zahlte Ponzi aus, weshalb die vertrauensseligen und gierig gewordenen Kunden forderten, ihre »Gewinne« zu reinvestieren.
Viele Menschen verpfändeten ihre Häuser und Habseligkeiten, um nach der Ponzi-Methode schnell reich zu werden. Auf dem Höhepunkt der Abzockerei nahm Ponzi für seine Zertifikate täglich eine Million Dollar ein. Das Geld wurde in Schubladen transportiert und auf dem Speicher seiner Firma gelagert und gestapelt. Als das System schließlich zusammenbrach, hatten die Ponzi-Kunden nach heutigem Wert 150 Millionen Dollar verloren.
Auch Madoff mußte seine Kunden nicht mit teuren Werbekampagnen anlocken. Über Mund-zu-Mund-Propaganda fanden die Superreichen zu dem Mann, der eine grundsolide Fassade aufgebaut hatte. Auf seiner Kundenliste standen die feinsten Adressen des sogenannten Wealth-Managements (Reichtumsverwaltung), noble Schweizer Privatbanken ebenso wie bekannte Namen der Hochfinanz. Das hatte einen guten Grund, denn bei »Ponzi« Madoff gab es jedes Jahr solide elf Prozent Zinsen auf alle Einlagen, egal ob die Wirtschaft florierte oder gerade mal wieder eine Spekulationsblase geplatzt war.
In einem Anflug von Reue hatte Madoff bei seinem »coming out« seine Unternehmungsführung wissen lassen, daß viele seiner Privatkunden bislang extrem reich gewesen seien und einen entsprechend aufwendigen Lebensstil geführt hätten. Viele hätten nun bis auf ihre Häuser das ganze Vermögen verloren.
Im nachhinein bekennen viele von Madoffs Konkurrenten, daß sie sich schon immer über die elf Prozent Rendite gewundert hätten. Niemand wäre jedoch auf die Idee gekommen, daß der »langjährige Führer der Finanzdienstleistungsindustrie« ein primitives Schneeballsystem betrieb, in dem die Einlagen der Neukunden benutzt werden, um die vermeintlichen Gewinne der anderen zu zahlen. Alle hatten Vertrauen in den Vertrauensmann der New Yorker Yeshiva University und Wohltäter vieler jüdischer Hilfsorganisationen, der auch deren Vermögen verwaltete. Aber auch die haben jetzt das Nachsehen. Einige der Organisationen haben ihre gesamten Ersparnisse verloren, eine mußte bereits Konkurs anmelden.
Als Nebenprodukt des Finanzschwindels hat sich im Internet inzwischen eine regelrechte Info-Schlacht über die politisch-korrekte Berichterstattung darüber entwickelt.
Obwohl die führenden Medien früher Madoff gern als herausragenden Vertreter der jüdisch-amerikanischen Elite herausgestellt haben, sucht man nun in den Nachrichten vergeblich nach einem Hinweis darauf. Kritiker bezeichnen dies als Heuchelei, weil die US-Medien – ebenso wie die deutschen – sich sonst nicht scheuen, die Herkunft »islamischer«, »arabischer«, »schwarzer« oder »mexikanischer« Verbrecher zu benennen.
http://www.jungewelt.de/2008/12-17/042.php |
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Döblinger
Anmeldungsdatum: 17.04.2006 Beiträge: 349
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Verfasst am: Fr Dez 26, 2008 10:22 am Titel: Nebbich! |
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Eberndorfer hat folgendes geschrieben: |
Obwohl die führenden Medien früher Madoff gern als herausragenden Vertreter der jüdisch-amerikanischen Elite herausgestellt haben, sucht man nun in den Nachrichten vergeblich nach einem Hinweis darauf. Kritiker bezeichnen dies als Heuchelei, weil die US-Medien – ebenso wie die deutschen – sich sonst nicht scheuen, die Herkunft »islamischer«, »arabischer«, »schwarzer« oder »mexikanischer« Verbrecher zu benennen.
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Dir fällt es, vorurteilsbehaftet, schwer bei Juden grundsätzlich die Unschuldsvermutung anzuwenden, die bei Herkunft»islamischer«, »arabischer«, »schwarzer« oder »mexikanischer« Verbrecher selbstvertsändlich auszusetzen ist? |
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Blunzenstricker
Anmeldungsdatum: 27.03.2004 Beiträge: 181 Wohnort: Stein an der Donau
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Verfasst am: Fr Dez 26, 2008 10:43 am Titel: Re: Nebbich! |
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Obwohl die führenden Medien früher Madoff gern als herausragenden Vertreter der jüdisch-amerikanischen Elite herausgestellt haben, sucht man nun in den Nachrichten vergeblich nach einem Hinweis darauf. Kritiker bezeichnen dies als Heuchelei, weil die US-Medien – ebenso wie die deutschen – sich sonst nicht scheuen, die Herkunft »islamischer«, »arabischer«, »schwarzer« oder »mexikanischer« Verbrecher zu benennen.
Dir fällt es, vorurteilsbehaftet, schwer bei Juden grundsätzlich die Unschuldsvermutung anzuwenden, die bei Herkunft»islamischer«, »arabischer«, »schwarzer« oder »mexikanischer« Verbrecher selbstvertsändlich auszusetzen ist?
Bei mir wird auch immer die Unschuldsvermutung ausgesetzt und ich bin immer schon verurteilt bevor es noch zu einer Verhandlung kommt wegen meiner langen Speisekarte. Warum sollen andere besser gestellt werden wie ich ? _________________ I bin und bleib a Häfnbruader |
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Mariela
Anmeldungsdatum: 13.05.2006 Beiträge: 206
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Verfasst am: So Dez 28, 2008 10:00 pm Titel: |
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Zitat: | Ungeachtet dessen macht es schon einen bemerkenswerten Eindruck, daß Gelder, von denen man meinte, sie kämen sogenannten „Holocau$t-Opfern“ zugute, tatsächlich Spekulationsobjekt für Börsengeschäfte sind. |
Die Frage ist berechtigt: eine Stiftung legt prinzipiell das Stiftungsvermögen an, und bezahlt aus den Erträgnissen die wohltätigen Zwecke, die die jeweilige Stiftung vorgibt.
Daher ist es berechtigt, bei allen in die Zukunft gerichteten wohltätigen Zwecken (Betreuung von Kindern, wie z.B. SOS-Kinderdorf), Stiftungen einzurichten.
Wenn es aber darum geht, "Wiedergutmachungsleistungen" an Personen zu zahlen, die Schaden erlitten haben, so ist eine Stiftung dafür denkbar ungeeignet. Der Schaden soll ja etwas gutmachen, was in der Vergangenheit geschehen ist. Und besonders, wenn der tatsächliche oder vemeintliche Schaden bereits 60 Jahre zurückliegt, sollte man mit der "Wiedergutmachung" nicht "Erträgnisse" ausschütten, sondern die Wiedergutmachungs-Zahlung vom dafür gesmmelten Kapital zahlen. |
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