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Die Verhandlungen über eine drastische Reduzierung der Lohnkosten beim Autobauer Daimler stehen offenbar kurz vor dem Abschluß. Noch vor der Verkündung der – voraussichtlich erneut miserablen – Quartalszahlen am Dienstag soll die Vereinbarung nach jW-Informationen unter Dach und Fach sein. Für diesen Tag sind zudem in allen Werken außerordentliche Betriebsversammlungen angesetzt.

Eine Sprecherin des Gesamtbetriebsrats erklärte auf junge Welt-Nachfrage, noch liege kein Verhandlungsergebnis vor. Sie gehe aber davon aus, daß es bis Ende April zu einer Einigung komme. Verhandelt wird über den Forderungskatalog von Daimler-Chef Dieter Zetsche, der die Lohnkosten um insgesamt zwei Milliarden Euro reduzieren will. Nach jW-Informationen stehen wesentliche Elemente der Vereinbarung zwischen Gesamtbetriebsrat und Management bereits fest. So sollen nicht nur die fast 70000 Beschäftigten, die derzeit von Kurzarbeit betroffen sind, sondern alle übrigen der rund 167000 Arbeiter und Angestellten kürzer arbeiten. Um 8,75 Prozent soll demnach die Wochenarbeitszeit reduziert werden – bei entsprechendem Lohnverlust. Weihnachts- und Urlaubsgeld sollen ebenfalls entsprechend verringert werden.

Die Gewinnbeteiligung für das vergangene Jahr in Höhe von 1900 Euro, die eigentlich dieser Tage hätte überwiesen werden sollen, wird den Angaben zufolge auf April 2010, womöglich gar auf Ende 2010 verschoben. Die im Mai fällige Lohnerhöhung von 2,1 Prozent wird erst im Dezember ausgezahlt. Die Forderung des Vorstands, bei der Lohnsteigerung übertarifliche Bestandteile nicht zu berücksichtigen, wird offenbar zurückgenommen. Der Ausschluß betriebsbedingter Kündigungen, der für den Großteil der Beschäftigten gilt, soll auf die gesamte Belegschaft ausgedehnt werden. Weiterer Personalabbau soll »sozialverträglich«, über Abfindungen und Frühpensionierungen umgesetzt werden.

Der Gesamtbetriebsrat hatte »Beschäftigungssicherung« zum »obersten Ziel« erklärt. Oppositionelle Betriebsräte kritisierten, daß »Diskussion und Einflußnahme der Basis auf die Verhandlungen regelrecht verhindert« würden.

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