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US-Amerikaner wollen 9000 Bundeswehrsoldaten für Afghanistan

 
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Störtebeker



Anmeldungsdatum: 14.05.2006
Beiträge: 1256

BeitragVerfasst am: Sa Nov 08, 2008 6:04 pm    Titel: US-Amerikaner wollen 9000 Bundeswehrsoldaten für Afghanistan Antworten mit Zitat


Von Claudia Maschke

Wenn am 7. Oktober 2008 der Bundestag über die Verlängerung des Afghanistan-Abenteuers und die Aufstockung des dortigen Bundeswehr-Kontingents um 1000 auf 4500 Mann beraten wird, steht im Grunde schon vorher fest, daß alle diese Anstrengungen im Dienste einer verlorenen und sinnlosen Sache stehen werden.

Ganz unabhängig von der rechtlichen Bewertung des Bundeswehreinsatzes, der in keiner Weise deutschen, sondern ausschließlich US-amerikanischen Interessen dient, steht fest, daß das Leben der Brücken-, Straßen- und Brunnenbauer in Uniform völlig sinnlos aufs Spiel gesetzt wird. Der Bundesregierung geht es ganz offensichtlich nur noch darum zu demonstrieren, daß man irgendwie „dabei“ ist, weil man nicht den Mut aufbringt, die Truppen nach Hause zu holen und die Amerikaner ihren Dreck alleine machen zu lassen.

Möglicherweise werden andere in dieser Hinsicht handeln. Den Engländern, die in der afghanischen Unruheprovinz Helmand zurzeit 7.800 Soldaten stationiert haben, vergeht zusehends die Lust, ihre Soldaten für US-Interessen ins Gras beißen zu lassen.
Am 5. Oktober 2008 sagte der Brigadegeneral der englischen Luftwaffe in Afghanistan, Mark Carleton-Smith, der „Sunday Times“: „Wir werden diesen Krieg nicht gewinnen.“
Seine Truppen hätten den radikalislamischen Taliban für das Jahr 2008 zwar „den Stachel gezogen“, es sei aber „unrealistisch“, daß die internationalen Truppen das Land von den Rebellen befreien könnten.


Kanonenfutter für US-Interessen

Mit dieser Einstellung steht der Brigadegeneral gewiß nicht allein da. Nach Medienberichten äußerte der englische Botschafter in Kabul Sir Sherard Cowper-Coles vor einigen Tagen, die Strategie der Amerikaner sei zum Scheitern verurteilt, und die beste Lösung sei, einen „akzeptablen Diktator“ einzusetzen. Bereits im vergangenen Jahr sagte der Botschafter, die alliierten Truppen würden sich noch jahrzehntelang in Afghanistan aufhalten müssen.

Während also selbst den bisher treuesten Vasallen der USA die Lust vergeht, ihre Soldaten für einen großen Haufen Dreck und Wüstensand krepieren zu lassen und deren Abzug immer wahrscheinlicher wird, werden die Forderungen lauter, die Bundesdeutschen stärker zu beteiligen, denn die sind erfahrungsgemäß zu feige und zu blöd, sich wie die anderen irgendwie aus der Affäre zu ziehen.

Schon vor der Bundestagsdebatte sei laut Medienberichten vom 4. Oktober 2008 zu vernehmen gewesen, daß die Aufstockung des Bundeswehr-Kontingents um 1000 Soldaten nach Meinung der USA zu wenig sei. US-Offiziere wiesen darauf hin, daß nach den US-Präsidentschaftswahlen am 4. November „wesentlich höhere Truppenanforderungen auf die NATO-Verbündeten, also auch auf Deutschland, zukommen werden”. Die Bundeswehr werde in Zukunft mindestens 9000 Soldaten stellen müssen.
Beide Bewerber um das Präsidentenamt in Washington haben bereits erklärt, nach einem Wahlsieg von den europäischen Vasallen eine erhebliche Aufstockung ihres militärischen Beitrags in Afghanistan zu verlangen.


Wofür ist euer Sterben gut?

Wenn also nicht sofort die Notbremse gezogen wird, ist zu befürchten, daß das Engagement der Bundeswehr in Afghanistan noch viele Jahre dauern wird und die Anforderungen der USA in dem Maße steigen, wie sich andere und die USA selbst aus Afghanistan zurückziehen. Am Ende dürfen dann die verbliebenen Hilfstruppen auf unabsehbare Zeit möglicherweise ganz allein in einem schmutzigen Krieg bluten, der nicht zu gewinnen ist und in dem es auch in keiner Weise um andere als US-Interessen geht.

Ganz gleich, was auch immer über den angeblichen Antiterroreinsatz der Bundeswehr gesagt wurde und wird, ganz Afghanistan ist nicht die Knochen auch nur eines einzigen Bundeswehrsoldaten wert! Und spätestens jetzt ist es höchste Zeit, die Soldaten nach Hause zu holen.

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In einer Zeit des Universalbetruges ist die Wahrheit zu sagen eine revolutionäre Tat (George Orwell)
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