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[Störtebeker]

Belgrad / Serbien: Auf Betreiben des Jerusalemer Simon-Wiesenthal-Centers eröffnete gestern in Belgrad eine Sonderstaatsanwaltschaft Ermittlungen gegen den 94jährigen Ungarn Sandor Kepiro, dem vorgeworfen wird 1942 in Novi Sad an der Ermordung von wenigstens 2000 Serben und Juden beteiligt gewesen zu sein. Kepiro war seinerzeit als Gendarm tätig.


Sandor Kepiro

In Ermangelung wirklicher politischer Schwergewichte aus jener Zeit firmiert Kepiro inzwischen auch unter den ersten Zehn auf der persönlichen Haßliste von Wiesenthal-Center Efraim Zuroff. Dieser nutzte einmal mehr die Gelegenheit, Österreich und Ungarn mangelnden politischen Willen bei der Erfüllung jüdischer Sonderwünsche zur Befriedigung von alttestamentarischen Rachegelüsten vorzuwerfen.

Österreich erregte dabei besonders den Unwillen des selbsternannten Nazijägers, weil dieses ihm erfolgreich die Auslieferung des inzwischen 95jährigen Milivoj Asner verweigert hatte, den Zuroff trotz seines hohen Alters und schlechten Gesundheitszustandes auf seine letzten Tage noch im Gefängnis sehen wollte. Die Auslieferung scheiterte letztlich allerdings nicht so sehr an zivilcouragierter Ablehnung der unverfrorenen Frechheiten Zuroffs und seiner Spießgesellen, sondern an mehreren psychiatrischen Gutachten, die Asner wegen fortgeschrittener Demenz Vernehmungs und Verhandlungsfähigkeit bescheinigten.

Siehe auch
IKG News 24.09.08
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In einer Zeit des Universalbetruges ist die Wahrheit zu sagen eine revolutionäre Tat (George Orwell)