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Abgeltungssteuer

 
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Störtebeker



Anmeldungsdatum: 14.05.2006
Beiträge: 1256

BeitragVerfasst am: Mi Jul 16, 2008 2:22 pm    Titel: Abgeltungssteuer Antworten mit Zitat

Auf den ersten Blick ist die neue Abgeltungssteuer nicht so neu, wie immer getan wird. Kapitalerträge - ob nun Zinsen oder Börsengewinne - mußten schon immer als Einkünfte versteuert werden. Ehrliche Leute haben sie bei der Einkommensteuererklärung angegeben, die weniger dummen Steuerzahler (nach eigener Einschätzung) haben das wegen der zahllosen, völlig unverständlichen Formulare leider übersehen. Da der Staat jedoch jeden Cent braucht, um ihn mit unsinnigen Regierungsvorhaben zu verpulvern, sann man auf Abhilfe. Diese bestand zunächst in der Kapitalertragssteuer, auch Quellensteuer genannt, weil sie direkt an der Quelle, also bei den Banken, abgeschöpft wurde.

Die Kapitalertragssteuer mußte jedoch bei der persönlichen Steuererklärung aufgeführt werden. Je nach persönlichem Steuersatz bekam sie der Bürger wieder heraus oder er mußte nachzahlen. Anonyme Konten gibt es in Deutschland nicht, aber eine GmbH, die einer britischen Limited auf der Insel Guernsey gehört, deren Eigentümer ein Yorkshire-Terrier auf den Cayman-Islands ist, dessen Interessen von einem Liechtensteiner Notar wahrgenommen werden… Wenn also der Eigentümer nicht zuzuordnen ist, kassiert der Staat wenigstens die Kapitalertragssteuer.

Die neue Abgeltungssteuer hat im Gegensatz zur Kapitalertragssteuer Abgeltungscharakter. Das heißt, wenn Sie nichts weiter angeben, hat sich der Fall damit erledigt. Egal, ob Sie keinerlei sonstige Einkünfte haben oder ein Manager-Millionen-Gehalt beziehen, Sie bezahlen die Abgeltungssteuer und haben damit die Steuern auf Zinserträge abgegolten. Wenn Sie also richtig reich sind und hohe Kapitaleinkünfte beziehen, ist die Abgeltungssteuer für Sie eine echte Steuererleichterung.

Ja, gut, Solidaritätszuschlag und gegebenenfalls Kirchensteuer werden auch noch aufgeschlagen, das war es dann aber. Immerhin, die weniger Reichen können nach wie vor ihre Kapitalerträge bei der Einkommensteuer angeben und diese mit ihrem persönlichen, also geringeren Steuersatz versteuern.

Jetzt kommen wir zu den weniger angenehmen Teilen der Abgeltungssteuer: Bislang waren Kursgewinne nach einer gewissen Zeit steuerfrei. Bei Aktien waren das einmal sechs Monate. Wer im September Aktien kaufte, konnte den Rat befolgen: “Sell in May and go away”, ohne Steuern bezahlen zu müssen. Schon unter Helmut Kohl wurde diese Frist auf ein Jahr verlängert. Nun unterliegen Aktien gewissen Umwelteinflüssen. Wenn Sie heute Porsche-Aktien kaufen und in drei Monaten erfahren, daß Wendelin Wedekin durch Jürgen Schrempp ersetzt werden soll, dann hilft nur schnellstens verkaufen, weil die Qualitäten eines Herrn Schrempp schließlich bekannt sind. Der Ausstieg wird jedoch zur Spekulation: Verlieren Sie mehr Geld durch die Steuer, wenn Sie schnell verkaufen, oder durch Schrempp, wenn Sie abwarten?

Aktien sind generell ein Risiko, deshalb wurde dieses Risiko mit Steuerfreiheit belohnt, wenn der Aktionär bereit war, dieses Risiko für eine gewisse Zeit auf sich zu nehmen. Ab dem 1. Januar 2009 möchte der Staat generell einen Anteil von der Beute. Das heißt, Sie tragen das Risiko und der Staat kassiert die Gewinne.

Der Königsweg waren früher die Fonds. Falls ein Aktienfonds nicht gerade von Nieten in Nadelstreifen geleitet wurde, erzielten diese gute Erträge (rund 10%, in guten Börsenzeiten mehr, in schlechten deutlich weniger oder sogar Verluste). Ihre 10.000 Euro lagen im Super-Zuwachs-Plus-Fonds, und es brauchte Sie nicht zu interessieren, ob die Fondsmanager die Aktien 30 Jahre oder 30 Tage behielten, für das Finanzamt halten Sie nicht die Aktien, sondern die Fonds-Papiere. Versteuern mußten Sie nur die anfallenden Dividenden, die zumeist nur einen Bruchteil der Erträge ausmachten.

Auch bei Immobilien gab es eine Spekulationsfrist. Diese betrug einmal zwei Jahre, dann wurde sie auf zehn Jahre verlängert - und künftig gibt es die Abgeltungssteuer. Mit einer Immobilie sind Sie immobil, das heißt, Sie haben keinen Einfluß darauf, ob neben Ihrem Haus eine Schule oder ein Einkaufszentrum gebaut wird, ein Asylantenwohnheim oder eine Parteizentrale. Sie tragen das Risiko - und der Staat will bei Erfolg die Beute.

Die Abgeltungssteuer trifft alles, was ab dem 1. Januar 2009 angeschafft wurde. Deshalb werben jetzt die Geldsammler, Sie sollten schnell noch zu ihnen kommen und vor dem Stichtag Ihr Geld anlegen. Abgesehen davon, daß Sie unter Zeitdruck gesetzt werden, gilt das nur für Beträge, die vollständig vor dem 1. Januar eingezahlt worden sind. Die beliebten Ratensparverträge (jeden Monat 250 Euro einzahlen) werden mit allen Einzahlungen ab dem 1. Januar 2009 voll erfaßt.

Parallel dazu wird der Steuerfreibetrag auf Zinsen und Kapitalerträge weiter verringert. Für Alleinstehende betrug dieser einmal 6.300 DM bzw. 3.221,14 Euro. Jetzt verbleiben davon gerade noch einmal 801 Euro.

Seit Jahrzehnten erklären uns Politiker, wir müßten privat für das Alter vorsorgen, da die staatliche Rente leider, leider immer mehr reduziert werden mußte. Allerdings nicht bei den Politikern, deren Pensionen sind in traumhafte Höhen gewachsen. Die Vorsorge durch Immobilien funktioniert nicht mehr, seit der Markt mit Schrottimmobilien überschwemmt worden ist. Die Vorsorge durch Lebensversicherungen war einmal steuerbegünstigt, doch das ist längst geändert. Für die Direktversicherung durch Gehaltsumwandlung müssen nachträglich Versicherungsbeiträge an die Krankenkasse abgeführt werden. Die Wohnungsbauprämie auf Bausparverträge ist abgeschafft. Langfristige Fondssparpläne werden jetzt durch die Abgeltungssteuer angezapft. Übrig bleiben nur noch “Riester” und “Rürup”, Ansparpläne unter staatlicher Überwachung.

Die Abgeltungssteuer betrifft vor allem Leute, die noch mitten im Vermögensaufbau stehen. Wer heute bereits genügend Geld hat, investiert in einen Dachfonds, der seinerseits in diverse Fonds investiert. Der Dachfonds kann nach Belieben an- und verkaufen, da der Steuerpflichtige den Dachfonds hält, sind dessen Kursgewinne weiterhin steuerfrei. Die Steuerbelastung der Erträge wird durch die neue Abgeltungssteuer in dieser Einkommensregion sogar halbiert.

Wer sich die Begünstigten der Abgeltungssteuer anschaut, erkennt ganz deutlich, wem sich die deutsche Politik verpflichtet fühlt. Die Freiheit der Geldanlage wird ebenso steuerlich eingeschränkt wie die Vermögensbildung in Arbeitnehmerhand. Der gewöhnliche Deutsche hat sein Geld bei den Regierigen abzuliefern, die ihm anschließend als Bedürftigen einen Teil davon zurückgeben und dafür überschäumende Dankbarkeit erwarten. Bedürftige sind abhängig und leicht zu lenken, das berechenbare Stimmvieh einer Scheindemokratie. Der Weg aus der Abhängigkeit wurde und wird immer mehr verbaut. Bestenfalls bleibt noch die Hoffnung auf einen Lottogewinn.

Die bisherigen Anlageformen, selbst die staatliche Rentenversicherung, zahlt z.B. nach Mallorca aus, wenn ein Deutscher beabsichtigt, dort seinen Lebensabend zu verbringen. Riester tut das nicht, Sie sind somit nicht mehr Herr Ihres angesparten Kapitals. Auch hierbei verlieren Sie Freiheit.

Ganz davon abgesehen: Bisher konnten Sie schnell umschichten, wenn Sie die Jahresfrist beachtet haben. Sie haben gewußt, worauf Sie Steuern zahlen und worauf nicht. Ab 2009 sind Sie eingemauert. Wenn Sie eine alte, abgeltungssteuerfreie Anlage auflösen, bleiben Ihnen nur noch Anlageformen, die dieser Steuer unterliegen. Das heißt, Ihre neue Anlage muß dauerhaft mindestens 30 Prozent höhere Erträge erzielen, als jene, aus der Sie herauswechseln. Damit ist Ihr Kapital weniger flüchtig, Sie sind für die Geldinstitute berechenbarer.

Die Abgeltungssteuer könnte jedoch einen kurzzeitigen Effekt haben: Kurz vor Torschluß kaufen die Leute noch schnell Aktien und Fonds, um die Steuerfreiheit mitzunehmen. Das gibt ein Strohfeuer am Aktienmarkt, bei dem sich jene Leute, die fest mit der sich bereits entwickelnden Finanzmarktkrise rechnen, zu günstigen Kursen ihrer Aktien entledigen, während die breite Masse von “smarten” Anlageberatern in Aktien getrieben werden, die in der Folgezeit massiv an Wert verlieren.

Was Aktien bedeuten, sieht man an General Motors. Das war einmal die größte, reichste und mächtigste Firma der Welt. Firma? GM, das war Amerika, das waren die USA, das war der American Way of Life. Das waren die riesengroßen Ami-Schlitten, protzige Benzinsäufer mit Heckflossen. Heute ist die Firma, die Matchbox-Modellautos produziert, an den Börsen wertvoller, als die vielfach größere Firma mit den richtigen Autos.

Was können Sie tun, wenn Ihnen nicht nur Walter Riester höchst unsympathisch ist, sondern auch jene Verträge, die mit seinem Namen und von seiner Person (für ihn höchst einträglich) beworben werden? Wenn Sie Aktien zwar gut finden, aber erst am Höhepunkt der bevorstehenden Depression welche kaufen wollen? Der DAX stand in den letzten zwölf Monaten schon mal 2.000 Punkte höher als heute - und die Wahrscheinlichkeit, daß er in den nächsten zwölf Monaten noch mehr verliert, ist deutlich größer, als daß er sich erholt.

Oh, es gibt eine Anlageform, auf die keine Abgeltungssteuer erhoben wird. Sie ist nicht einmal mit dem Namen eines Parteibonzen verbunden, auch nicht von einem Börsenhallodri entworfen, sondern stockkonservativ. Also derart konservativ, daß sie schon in der Antike bekannt gewesen war. Eine Anlageform, die Hunnen und Franken, Wikinger und Franzosen überstanden hat; nicht einmal die Kriege und Inflationen des 20. Jahrhunderts konnten ihren Wert vernichten.

Als treue Leser meiner Kolumnen wissen Sie natürlich schon längst, von was ich hier rede: Gold und Silber. Eine Tontafel mit dem Siegel Hamurabis darauf, die Ihrer Familie ein paar hundert Hektar bestes Ackerland vor den Toren Babylons auf ewige Zeiten übereignet, war schon hundert Jahre später nicht mehr viel wert. Ein Tonkrug mit babylonischem Gold, damals von gleichem Wert, hätte Ihr Familienvermögen bis in die heutige Zeit erhalten.

Gold bekommen Sie völlig steuerfrei, allerdings mit einem “Ausgabeaufschlag”, wie Sie es von Fonds kennen. Dies ist die Differenz zwischen An- und Verkaufspreis, also der Gewinn der Goldhändler. Die preiswerteste Goldmünze ist der Ein-Unzen-Krügerrand, die anderen Münzen haben höhere Aufschläge. Auch Goldbarren werden steuerfrei verkauft. Für die reine Geldanlage eignen sich große Stücke, für Handelszwecke sollten Sie auch an kleinere Münzen denken, obwohl diese aufs Gramm gerechnet teuerer sind.

Weil ich das schon gefragt worden bin: Ja, der Krügerrand besteht aus 916,6er Gold, der Gold-Maple-Leaf aus 999,9er Gold, und beide wiegen eine Unze? Nicht ganz - diese Unze bezieht sich auf den Feingehalt. Der Maple wiegt also tatsächlich diese 31,1 Gramm und besteht aus dem reinsten Gold, das hergestellt werden kann. Der Krügerrand wiegt 33,9 Gramm, mit einem Goldanteil von 31,1 Gramm. Zu den Beimengungen gehört Kupfer, deshalb ist der Krüger ein wenig rötlicher als der Maple. Sie erhalten aber bei jeder Münze diese eine aufgeprägte Unze reines Gold, ob nun ganz rein oder in Legierung.

Auf aktuelle Silbermünzen (US-Eagle, Maple Leaf und Philharmoniker) werden 7% Mehrwertsteuer aufgeschlagen. Das gilt auch für Libertad und Lunar, doch diese Münzen haben Liebhaberpreise und sind für Anleger zu teuer. Auf alte Münzen, wie den Maria-Theresia-Taler, Granulat und Barren werden 19% Mehrwertsteuer erhoben. Für Anleger hat Silber ein höheres Wertsteigerungspotential als Gold, weil inzwischen weniger Silber verfügbar ist als Gold. Ursprünglich war Silber 20mal häufiger als Gold, doch Gold wird nicht verbraucht (industriell für Oberflächenveredelung, aber nur in geringen Mengen). Das geförderte Gold aus uralter Zeit ist nach wie vor vorhanden, auch wenn es in der Maske des Tut-Ench-Amun steckt, in einer Monstranz oder Ihrem Ehering. Silber hingegen wurde von der Industrie verbraucht. An der Rohstoffbörse in Chicago wird in Silberkontrakten bereits mehr Silber gehandelt, als auf der ganzen Welt physisch verfügbar ist.

Gold und Silber erwirtschaften keine Zinsen, das ist eine Binsenweisheit, mit der Ihr Bankberater Sie davon überzeugen möchte, doch lieber irgendwelche Papiere zu kaufen, bei denen er eine Provision verdient. Er hat auch wunderschöne Schaubilder mit den Wertsteigerungen in den letzten 10, 20 oder 50 Jahren vorzuweisen. Fünf Jahre zeigt er Ihnen vermutlich nicht, weil in diesen fünf Jahren Gold die beste Geldanlage gewesen ist - wobei einzelne Aktien durchaus besser gelaufen sind, aber die hätte Ihnen der Bankberater vor fünf Jahren ganz sicher nicht empfohlen, weil solche Entwicklungen nicht absehbar sind.

Diese Schaubilder beschreiben die Vergangenheit, in denen genau die Abgeltungssteuer fehlt, die Ihnen der Bankberater als Kaufargument anführt. Es ist nämlich auch eine Binsenweisheit, daß eine Aktie soviel wert ist, wie der Käufer bereit ist, dafür zu bezahlen. Sie kaufen im November 2008 abgeltungssteuerfrei - aber der Käufer im März 2010 muß an die Abgeltungssteuer denken. Ihre Kurssteigerungen bleiben steuerfrei - aber werden die Kurse tatsächlich steigen?

Die Schaubilder enthalten keine Weltwirtschaftskrise und keine Depression. Die Hochzinsphase um 1980 wird zwar mit dem Begriff “Inflation” belegt, aber zehn Prozent pro Jahr sind nur ein laues Lüftchen gegenüber dem, was uns bevorsteht. Lesen Sie Berichte aus Deutschland von 1923, dann sehen Sie, was Inflation tatsächlich ist. Damals war der Dollar das Maß des Währungsverfalls, doch dies war ein Dollar, der voll mit Gold unterlegt gewesen war. ein Dollar gleich 1,5 Gramm Gold. Heute steht hinter dem Dollar kein Gold mehr, auch nicht hinter dem Euro. Werterhalt garantieren heute nur Gold und Silber.

Weiß das unsere Regierung? Schließlich geht diese ständig auf Steuerraubzug, wieso übersieht sie dann die Edelmetalle? Zum einen, weil der Markt dafür sehr klein ist. Wer hat schon Gold oder Silber im Haus? Ein Krügerrand kostet derzeit nur etwas über 600 Euro, aber wenn jeder Inländer einen Krügerrand kaufen würde, wären das mehr als 2.500 Tonnen - und diese Nachfrage würde den Preis sofort auf über 1.000 Euro treiben. Das sind 1,67% des gesamten auf der Welt verfügbaren Goldes, der Wert entspräche 3,6% der offiziell bekannten deutschen Staatsschulden. (16. Juli 2008)

Zum anderen wird Gold offiziell totgeschwiegen. Meine Hausbank hatte früher Blätter im Fenster, auf denen neben den Aktienkursen auch die Goldpreise aufgeführt worden sind. Auch in meinem lokalen Käseblättchen standen früher regelmäßig die Goldkurse. Irgendwann so 1998 bis 2000 sind diese Kurse verschwunden, nur noch die Aktien werden aufgelistet. Gold und Silber haben Banken nur noch selten auf Lager, das muß bestellt werden. Der Markt ist ja so klein und nebensächlich…

Ich möchte bei dieser Gelegenheit auf die 10-Euro-Silbermünzen eingehen. Sie enthalten 16,5 Gramm Silber, also etwas mehr als eine halbe Unze. Aktuell kostet eine Ein-Unzen-Münze inklusive 7% Mehrwertsteuer 14 Euro, der Silberpreis betrüge somit 7,43 Euro (Ankaufspreis rund 6,40 Euro). Andererseits sind diese Münzen gesetzliche Zahlungsmittel, deren Wert staatlich garantiert ist. Sie wechseln damit also einen Zehn-Euro-Schein mit dem inneren Wert Null in eine Zehn-Euro-Münze mit dem inneren Wert 6,40 Euro. Bleibt alles so, wie es ist, haben Sie zehn Euro und fertig. Schlägt die Inflation jedoch zu, übersteigt der innere Wert sehr schnell den aufgeprägten Wert. Sie spekulieren also mit Sicherheitsgurt, doch ob Ihnen diese Absicherung 25,7% Aufschlag wert ist, müssen Sie selbst wissen.

Bleibt als letztes das Gespenst des Goldverbots. Wir sind schließlich eine Demokratie und Demokratien neigen dazu, die Freiheiten ihrer Bürger willkürlich zu beschränken. Die USA haben das 1933 vorexerziert. In Deutschland war Goldbesitz weder unter Dolfi noch unter der SED verboten. Allerdings war damals - und bis 1971 - Gold das einzige wirkliche Geld. Der Dollar bezog seinen Wert nicht aus Versprechungen der US-Regierung, sondern direkt aus dem Gold. Heute ist Gold kein Zahlungsmittel mehr, es wurde demonetarisiert. Würde eine Regierung heute den Besitz von Gold verbieten, wäre dies das sicherste Anzeichen einer Währungsreform und die beste Werbung, sein Gold so gut wie möglich zu verstecken.

Was jedoch passieren kann, ist das Verbot des Verkaufs von Gold und Silber, außer zu numismatischen Zwecken. Damit wäre der Anlegermarkt trockengelegt, Gold gäbe es nur noch von Privat an Privat, zu frei ausgehandelten Preisen. Banken dürften Gold dann noch ankaufen, zu festgelegten Preisen. Die Wahrscheinlichkeit dafür ist jedoch gering.

Das Goldverbot durch Roosevelt diente damals übrigens der staatlichen Bereicherung. Abgeliefert wurde das Gold zum Preis von 20,63 Dollar pro Unze. Kaum hatte der Staat sich das Gold angeeignet, wurde der Preis auf 35 Dollar pro Unze festgesetzt. Schlappe 70% Gewinn durch einen Federstrich - da wäre selbst die Mafia zufrieden. Die Aktion diente natürlich einem guten Zweck. Dieser war nicht die Bekämpfung der Depression, da hat Roosevelt völlig versagt, sondern der Herbeiführung des Zweiten Weltkrieges. Der ist Roosevelt ja hervorragend gelungen.

Bei der Abgeltungssteuer gilt das, was man immer beachten sollte: Nerven behalten und nachdenken, anstatt übereilt zu handeln. Die Steuerpolitik vergangener Zeiten hat windige Konstruktionen wie die Göttinger Gruppe entstehen lassen, für deren Prospekte sich Politiker sehr gerne ablichten ließen. Die Abgeltungssteuer sorgt wieder für Angebote, bei denen Anleger mehr Geld verlieren, als wenn sie dem Finanzminister die Beute überlassen. Letztlich sorgt diese neue Steuer für das, was in der Merkel-Regierung ständig stattfindet: die weitere Ausbeutung der Unter- und Mittelschicht, bei gleichzeitiger Begünstigung der Oberschicht.

Diese Steuer ist ein weiterer unverschämter Griff in die Taschen der Bürger.Was uns diese Herrschaften beschert, ist das Peter-Prinzip, die Beförderung für das, was man kann, nicht für das, was man können sollte. Diese Gewohnheit kostet uns eine Menge Geld und doch wird sie überall praktiziert, weil es letztlich die Versager selbst sind, die in friedlichen Zeiten über die Beförderung ihrer Nachfolger entscheiden - und ebenfalls wieder Versager berufen. Tun Sie deshalb was Sie können, um dieser Steuer zu entgehen. Aber tun Sie das richtige!

Gold - Werterhalt seit 5.000 Jahren!


Quelle: Michael Winkler
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In einer Zeit des Universalbetruges ist die Wahrheit zu sagen eine revolutionäre Tat (George Orwell)
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