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Kein Aprilscherz!

 
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Störtebeker



Anmeldungsdatum: 14.05.2006
Beiträge: 1256

BeitragVerfasst am: Di Apr 01, 2008 5:06 pm    Titel: Kein Aprilscherz! Antworten mit Zitat

Entlassene Arbeitnehmer sollen Löhne zurückzahlen

Was die BERLINER UMSCHAU gestern berichtete, mutet zunächst wie ein – zugegebenermaßen schlechter – Aprilscherz an. Eine Suche bei Google ergibt jedoch, dass hierüber zwar recht sparsam, aber immerhin. bereits am 14. Januar im ERSTEN.de berichtet wurde. Also kein üblerer Aprilscherz, als die anderen „Scherze“ unserer Raub- und Schmarotzerkaste. „Wer glaubte, im Land von Hartz IV, in dem das Verfassungsgericht die heimliche Ausforschung der Computer freigegeben hat, könne nichts noch Absurderes geschehen, hat sich getäuscht. Jetzt werden die entlassenen Arbeiter pleite gegangener Unternehmen noch mit Forderungen nach Lohnrückzahlungen verfolgt!“

Was aufgrund einer „Aktualisierung“ des Insolvenzgesetzes seit Januar diesen Jahres also recht unbeachtet von den Medien und besonders von den ach so arbeitnehmereigenen Gewerkschaften nunmehr flächendeckend von den Konkursverwaltern gegenüber Menschen, die ihren Arbeitsplatz aufgrund eines Konkurses verloren haben, abgezogen wird, ist mit einem „Sozialstaat“ wahrhaftig in keiner Weise mehr vereinbar.

Vor der sog. Neuregelung der Insolvenzordnung, waren Löhne grundsätzlich unantastbar und ausstehende Löhne wurden sogar bevorzugt gegenüber Gläubigerforderungen behandelt. Aber genau das hat man aus der neuen Fassung gestrichen, der Arbeitnehmer wird zum ganz normalen Lieferanten degradiert und seine Lohnforderungen haben sich in diesen „Forderungspool“ einzugliedern. Er kann ja, nach Abwicklung der Insolvenz schließlich mit einer Abfindungszahlung – wie alle anderen Gläubiger mit Ausnahme des „Staates“ – rechnen.

Die Begründung, die durch die Richtersprüche Bestand bekommen sind ebenso abstrus. Der Arbeitnehmer müsste anhand z.B. einer verspäteten, oder nur teilweisen Lohnzahlung nunmehr sofort wissen, dass sein Brötchengeber auf dem Weg in den Konkurs ist und nötigenfalls zum Schutz seiner Forderungen sofort die Arbeit einzustellen, oder die Firma beim Amtsgericht als Konkurs zu melden. Nur eines darf der Arbeitnehmer nicht mehr: seinen Lohn fordern, damit läuft er Gefahr, später in Regress genommen zu werden. Und zwar in Form von Lohnrückforderungen bis zu drei Monatsgehältern.

„Soweit, mit 4 Firmen in Sachsen (nach Angaben des sächsischen DGB), in denen eine unbekannte Anzahl von Arbeitern (wahrscheinlich über 100) auf Lohnrückzahlung verklagt wurde, war der Stand im letzten Jahr. Nun hat das „Erste“ in einer neuen Sendung dieses Jahr aufgedeckt, die Sache mit den Lohnrückforderungen ist bereits flächendeckend.

Als Beispiel wird die Hinterlassenschaft der bankrott gegangenen Firma „Holz-Nützel“ aufgegriffen. Vom Arbeiter Keven Ortleb werden mehr als 3000 Euro Lohn aus den letzten drei Monaten der Firma zurückverlangt, denn er habe wissen können, die Firma gehe pleite. Auch hierr waren die Löhne am Ende mehrfach verspätet ausgezahlt worden.“


Die grandiosen Gewerkschaften, die sich ach so um ihre Mitglieder verdient machen, halten es keinesfalls für nötig, hier selbst tätig zu werden. Was ein Leichtes wäre, sind doch die Herrschaften stets darum bemüht, auf sich aufmerksam zu machen und den „Sozialfreundlichen“ zu mimen Um so erstaunlcher ist es, von dieser angeblich beschlagenen Seite mit „Müsste- und Könnte“-Blabla abgespeist zu werden „Herr Baumann vom Rechtsschutz des sächsischen DGB sagt dazu: „…müsste man alle Arbeitnehmer bundesweit in Kenntnis setzen, dass bei einer verzögerten Lohnzahlung, sofort de facto selbst gekündigt wird oder die Arbeitskraft sofort zurückgehalten wird. Oder man eben schauen muss, dass man vielleicht sogar selbst einen Insolvenzantrag beim zuständigen Amtsgericht stellt.“ Das ist also die Leistung, die eine Gewerkschaft ihren zahlenden Mitgliedern gegenüber zu „leisten“ in der Lage ist? „Müsste“ und „Könnte“? Was ist mit den gewerkschaftseigenen Informationsdiensten? Wieso herrscht Stillschweigen bei den Vereinen, die zu Streiks aufrufen, um letztendlich indirekte Lohnkürzungen durchzusetzen und dies als Erfolg zu verkaufen? Fragen über Fragen.

Man darf sich getrost den abschließenden Worten der BERLINER UMSCHAU anschließen: „Auch die deutschen bürgerlichen Medien haben nichts über diesen Skandal gebracht, „Fakt“ im „Ersten“ blieb die einzige Stimme, obwohl Beiträge im ersten Fernsehprogramm ja nun nicht gerade geheim sind. … Der oben schon erwähnte gerupfte Uwe Trautmann bekam vom Insolvenzverwalter auch noch den zynische Rat, doch seine Ersparnisse aufzulösen. Nur: Er hatte 4,32 Euro Stundenlohn. Von was sollte er da Ersparnisse anlegen?“

Siehe auch
Berliner Umschau 31.03.2008
MDR 14.01.2008
_________________
In einer Zeit des Universalbetruges ist die Wahrheit zu sagen eine revolutionäre Tat (George Orwell)
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Pate



Anmeldungsdatum: 10.02.2006
Beiträge: 92

BeitragVerfasst am: Di Apr 01, 2008 5:17 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Auch ist doch alles nicht so schlimm, die Erfolgsmeldungen dieser Drecksregierung nehmen immer kuriosere Formen an. Die Gebrüder Grimm hätten ihre Freude an solchen ”Märchen”. Und Münchhausen ist ein Fliegenschiß gegenüber solcher Lügen:

Unser allseits beliebte Judenkurier hat wieder die Meldung des Tages - ein Aprilscherz?
Zitat:

Die Zahl der Arbeitslosen in Berlin-Brandenburg ist im März weiter zurückgegangen.
In der Region waren 441 737 Menschen erwerbslos gemeldet, 8850 weniger als im Vormonat und 50 712 weniger als vor einem Jahr, wie die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit am Dienstag in Berlin mitteilte. Die Arbeitslosenquote sank gegenüber dem Vormonat um 0,3 Punkte auf 14,6 Prozent. Im März 2007 hatte sie noch bei 16,3 Prozent gelegen.

In Berlin waren im März 248 243 Menschen offiziell ohne Job, 4047 weniger als im Februar. Im Vergleich zum Vorjahr sank die Zahl der Erwerbslosen um 26 264. Die Arbeitslosenquote nahm gegenüber dem Vormonat um 0,3 Punkte auf 14,7 Prozent ab. Sie lag damit 1,6 Punkte unter dem Vorjahreswert von 16,3 Prozent.

Im Land Brandenburg ging die Zahl der Arbeitslosen im März auf 193 494 zurück. Das waren 4803 Erwerbslose weniger als im Februar und 24 448 weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote ging um 0,4 Punkte auf 14,3 Prozent zurück. Sie lag damit um 2,1 Punkte unter dem Wert von März 2007.

Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in der Region erhöhte sich im Januar binnen Jahresfrist um 2,1 Prozent auf mehr als 1,78 Millionen. Berlin lag dabei mit einem Anstieg von 2,7 Prozent über dem Bundesschnitt von 2,3 Prozent. In Brandenburg wurde ein Zuwachs bei der Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten um 1,4 Prozent registriert.


Es ist doch eine einfache Rechnung, wer in Mathe nicht aufgepaßt hat, ja der hat ein Problem. Je mehr Arbeitnehmer entlassen werden, desto weniger Arbeitslose haben wir. Oder wer auf seinem Konto 100 000 € im Minus hat, hat 50 000€ im Soll. Einfach, oder?
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