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Wechsel- und Nebenwirkungen des Lokführerstreiks

 
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Störtebeker



Anmeldungsdatum: 14.05.2006
Beiträge: 1256

BeitragVerfasst am: Mi Nov 21, 2007 11:13 am    Titel: Wechsel- und Nebenwirkungen des Lokführerstreiks Antworten mit Zitat

Scheiden tut weh: Wechsel- und Nebenwirkungen des Lokführerstreiks


Vielleicht ist es ja mit den großen Gewerkschaften und ihren Mitgliedern ähnlich wie mit manch altem Ehepaar. Man lebt nebeneinander her und ist so aneinander gewöhnt, dass der Gedanke, sich zu trennen, selbst bei den tollsten Kapriolen des einen oder der anderen, gar nicht aufkommt. Die Gewerkschaften sind seit „ewigen Zeiten“ selbst Konzerne, wie also können sie wirklich die Interessen der Arbeitnehmer vertreten, ohne den „schmerzlichen“ Hintergedanken, sich mit jedem „erkämpften Prozent“, ins eigene Fleisch zu schneiden?

Zwar beklagen die Gewerkschaften seit geraumer Zeit einen Mitgliederschwund, aber letztendlich reicht es anscheinend immer noch für eine sattsam gefüllte Portokasse. Der Trennungswille scheint aber dank des Lokführerstreiks neue Nahrung zu erhalten, denn der Spiegel berichtet „Immer mehr Straßenbahn- und U-Bahn-Lokführer und sogar Busfahrer treten der Lokführergewerkschaft GDL bei. Allein in München sollen mehrere hundert ihre alte Gewerkschaft Ver.di verlassen haben.“

Das unbeugsame Verhalten der Lokführergewerkschaft GDL gegenüber der Deutschen Bahn AG scheint so manchen Arbeitnehmer daran zu erinnern, wofür Gewerkschaften eigentlich da sind, und Konzerne wie Ver.di sind das, was sie sind: Konzerne, Unternehmer eben. Die Erkenntnis, dass keineswegs nur die Lokführer seit Jahren „dank DGB-Tarifverhandlungen“ immer weniger in der Tasche bleibt, breitet sich aus, und man kann nur hoffen, dass aus dem momentanen Strohfeuer ein Flächenbrand wird. „Hans-Jörg Tweraser kennt sie noch: die alten Streiklieder. […] doch vom Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) ist er enttäuscht. “Seit fast einem Jahrzehnt folgt für uns Straßenbahnfahrer eine Gehaltskürzung auf die nächste”, sagt er. Mittlerweile reiche das Geld “bei vielen nur noch für die Miete und das Nötigste”. […] Der Bahnstreik hat auch uns gezeigt, dass man etwas tun kann”, sagt Tweraser über den Zeitpunkt des Wechsels. Mittlerweile sind laut dem bayerischen GDL-Chef Uwe Böhm bereits rund 300 Münchner Straßenbahn-, Bus- und U-Bahnfahrer zur Lokführergewerkschaft gewechselt.“

Aber auch in anderen Städten laufen Ver.di & Co. die Leute weg. Frei nach Wowereit „Und das ist gut so!“ „Die Leute haben einfach genug von der Kungelei zwischen Ver.di und der BVG und machen jetzt ihrem Ärger über die erheblichen Einkommenseinbußen Luft”, begründet Kernchen die vermehrten Übertritte. Er ist sicher: Durch den GDL-Streik bei der Bahn hätten viele BVG-Mitarbeiter gesehen, dass man sich wehren könne.“

Noch konnte Ver.di in weiten Teilen Deutschlands viele unzufriedene Bus- und Straßenbahnfahrer vom Austritt abhalten und Massenaustritte sind bislang noch die Ausnahme. „Seit dem Streik häufen sich allerdings bei der GDL-Nord die Anfragen von Übertrittswilligen, wie ein Sprecher bestätigt.“

Zumindest aber scheint die Zahl der Austritte in München groß genug, dass Ver.di reagiert und das persönliche Gespräch sucht. „Und dann werden wir natürlich versuchen, die Situation der Fahrdienstmitarbeiter nachhaltig zu verbessern”, sagt Ver.di-Mann Marcinek.“ In Berlin scheint Ver.di sich ihrer Sache noch sicher zu sein und sieht die Situation gelassen.

Das benachbarte Frankreich ist da schon ein wenig weiter. Zu den seit Tagen streikenden Eisenbahnern und Beschäftigten der Pariser Verkehrsbetriebe wollen jetzt auch Lehrer, Post- und Telekom-Mitarbeiter sowie die Belegschaft von Air France gesellen und die Arbeit niederlegen. „Die Eisenbahner kämpfen um den Erhalt von Rentenprivilegien, deren Streichung Staatspräsident Nicolas Sarkozy angekündigt hat. Die Beamten streiken gegen den geplanten Abbau von rund 20.000 Stellen im öffentlichen Dienst.“ Auch hier unterstützt die Mehrheit der Bevölkerung sowohl die Anliegen der Eisenbahner, als auch der Lehrer und Beamten, während Präsident Nicolas Sarkozy mit seinen „Reformen“ dabei ist, den Vertrauensvorschuß aufs Spiel zu setzen.

Siehe auch
Spiegel 20.11.2007
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,518128,00.html

AP Mittelhessen 20.11.2007
http://www.solms-braunfelser.de/ap/apnews.php?code=20071119APD4426

Die Zeit 19.11.2007

http://www.zeit.de/news/artikel/2007/11/19/2422874.xml
_________________
In einer Zeit des Universalbetruges ist die Wahrheit zu sagen eine revolutionäre Tat (George Orwell)
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Durchblick



Anmeldungsdatum: 12.02.2006
Beiträge: 133
Wohnort: In Schlüsselöchern

BeitragVerfasst am: Do Nov 22, 2007 10:34 am    Titel: Antworten mit Zitat

Die sog. “Gewerkschaften” sind längst selbst in Unternehmen und Konzerne, sind Teil des Systems brD geworden und die Bonzen an der Spitze kassieren auch an “feindlichen Übernahmen” - der Fall Mannesmann Mobil/Vodafone - kräftig mit.

Die großen Gewerkschaften lassen schon seit Jahr und Tag ihre Belegschaft Überstunden - oftmals unbezahlt - schrubben, währenddem sie auf der Straße sich als Gralshüter des sozialen Gewissens feiern lassen : “35 Stundenwoche bei vollem Lohnausgleich”.

Derartige Heucheleien - Wasser predigen und Wein saufen - sind schon länger bekannt, nicht erst mit dem Ausscheren einer kleineren Lokführergewerkschaft aus dem “gesellschaftlichen Konsens” und die Leute haben - durch Austritt - mit den Füßen darüber abgestimmt.

Wer solche Gewerkschaften - ver.di und Konsorten - hat, der braucht auch keine Streiks mehr…die verbonzten “Klassenkämpfer”-Apparatschiks, Motto : rot wählen, schwarz wirtschaften (politisch-neoliberal !) nebst Wasserkopf sind flüssiger als flüssig im Hinblick auf die Wahrung wirklicher Arbeitnehmerinteressen.

Die GDL ist nicht die Regel. Ob sie die rühmliche Ausnahme unter den Gewerkschaften sein wird, wird sich in der nächsten Zeit zeigen….
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gladius



Anmeldungsdatum: 21.03.2004
Beiträge: 4408
Wohnort: Famagusta

BeitragVerfasst am: Do Nov 22, 2007 12:01 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Ich werde nicht der Einzige sein, der den Streik der Lokführer mit Symphatie verfolgt.

Weil das, was sich heute wohltönend und irreführend als "Management" der Bahn vorstellt, tut nichts anderes als per bösem Willen, eventuell von der Ölmafia bestochen, niederträchtig und gepaart mit grenzenloser Dummheit Volksvermögen in unglaublichem Ausmaß vernichten. Anders kann man die laufende Zerstörung gewachsener Verkehrsstrukuren nicht bezeichnen!

Und nochwas soll als Indiz gelten, daß die Lokführer recht haben: Das ganze im After der Mordamis herumturnende Politikergesocks mault einhellig über den Streik, daß dieser nicht rechtens wäre!

Das ist Beweis genug, daß die GdL voll recht hat!

_________________
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Gruftspion



Anmeldungsdatum: 27.05.2006
Beiträge: 100

BeitragVerfasst am: Do Nov 22, 2007 6:36 pm    Titel: Antworten mit Zitat

In Frankreich geht es um eine Entlüftung des aufgeblähten Staatsapparates, NICHT um Tarife.
Und wenn gerade Lehrer streiken, ist das schon zum Lachen. Die haben in Frankreich noch mehr Freizeit als in Deutschland.
Der Dreckmann von Paris macht nur das, was seit 20 Jahren überfällig war.
Komisch ist nur, daß er seine anderen Wahlversprechen, wie “Null Toleranz” und “Kärcher” Politik gegen hergelaufene Parasiten schon vergessen hat.
Er erinnert sich selektiv nur noch an die Programmpunkte, die den Bonzen nutzen. Und mit denen ist er sich einig:

Mehr Kanaken braucht das Land, bei gleichzeitigem Abbau von Stellen im Staatsdienst.
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Samariter



Anmeldungsdatum: 14.05.2006
Beiträge: 36

BeitragVerfasst am: Do Nov 22, 2007 6:42 pm    Titel: Antworten mit Zitat

“Sozialdemokraten” kehren der SPD den Rücken und treten in “Die Linke” ein.
“Ver.di”aner laufen zur GDL über. Was solls? Die Mischpoke bleibt die Gleiche. Führende Gewerkschaftler sitzen in den Aufsichträten großer deutscher Unternehmen und betreiben die Versklavung des Arbeiters fröhlich voran. Der Werktätige zahlt weiter brav seine drei Prozent Mitgliedsbeiträge und erfreut sich während der alljährlichen Hauptversammlung seiner Bratwurst. So schmiert eben jeder die Räder des Systems auf seine Weise weiter.
Die Gewerkschaften haben ihre Daseinsberechtigung längst verloren, machen wir uns doch nichts vor.
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