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Hilfe für Germar Rudolf
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Störtebeker



Anmeldungsdatum: 14.05.2006
Beiträge: 1256

BeitragVerfasst am: Di Nov 20, 2007 5:55 pm    Titel: Hilfe für Germar Rudolf Antworten mit Zitat


Germar Rudolf

Der im letzten Jahr wegen angeblichen Verstoßes gegen den § 130 StGB verurteilte Wissenschaftler Germar Rudolf bittet aus dem Gefängnis heraus um Unterstützung. Uns erreichte folgender Brief von Germar Rudolf:

Mannheim, im November 2007
Germar Rudolf
Herzogenriedstr. 111
68169 Mannheim

Sehr geehrte Damen und Herren!

Am Dienstag, dem 25.9.2007, hatte ich eine Zellendurchsuchung durch die Kripo. Anlaß war der Verdacht, ich hätte meine Verteidigungsrede veröffentlicht, die ich im Winter 2006/07 vor dem LG Mannheim gehalten habe. Da dem aber nicht so ist – die geplante Prozeßdokumentation ist noch nicht fertig, und es wird juristisch geprüft, ob und wie diese veröffentlicht werden kann –, glaube ich nicht, daß aus dem Ermittlungsfall eine Anklage entstehen kann. Dennoch wird die erwähnte Dokumentation aus Vorsicht vorerst nicht erscheinen. Dies nicht zuletzt auch meiner Frau zuliebe, die mich immerhin so bald wie möglich bei sich haben möchte. Damit fällt für mich leider auch eine erhoffte Einnahmequelle aus.

Erfreuliches gibt es dagegen aus den USA zu berichten, wo meine Klage gegen willkürliche Verordnungen die US-Regierung offenbar zu Kompromissen bereit stimmte. Man will meine Einreisesperre auf fünf Jahre senken, vorausgesetzt, daß ich meine Klage zurückziehe. Mein US-Anwalt handelt gerade die Einzelheiten aus. Hoffen wir das Beste.

Dieser langwierige Rechtskampf in den USA, der nun hoffentlich bald beendet sein wird, war zwar teuer, aber die Kosten dafür konnten wir bisher mit jenen Spenden abdecken, die nach meinem letzten Spendenbrief in Freiheit im Sommer 20005 zusammenkamen. Ich weiß gar nicht, ob Sie damals davon etwas mitbekommen haben. Jedenfalls muß meine Frau in den USA nun die Bremse ziehen, da dieser Fundus sich dem Ende zuneigt. Für die noch ausstehenden Anwaltskosten wird es reichen.

Was meiner Ehefrau aber zuviel geworden ist, sind die Unterhaltszahlungen an meine beiden in Deutschland lebenden Kinder aus erster Ehe. Seit meiner Verhaftung im November 2005 wurden diese Zahlungen ohne viel Klagen von meiner jetzigen Ehefrau an meine erste Frau getätigt. Dabei gilt es zu bedenken, daß meine Frau selber eine alleinerziehende Mutter ist, die unsere zweijährige Tochter einer bezahlten Tagesmuter überlassen muß, um ganztags zu arbeiten. Und mit dem Verdienst daraus bezahlte sie bisher auch noch die Unterhaltskosten für die Kinder einer ganz anderen Frau. Daß sie dies überhaupt tat, liegt an ihrem großen Herzen, ihrem Verantwortungsbewußtsein und auch daran, daß ihr meine beiden deutschen Kinder (11 und 13 Jahre) während zweier Aufenthalte meiner Kinder in den USA (2004 und 2005) sowie bei Besuchen meiner Frau in Deutschland ans Herz gewachsen sind. Zudem wissen wir alle – Kinder, frühere und jetzige Ehefrau –, daß wir im selben Boot sitzen und daher zusammenhalten müssen. Dank dieser Einsicht und auch sonst sehr guter Beziehungen untereinander ist bei uns in der Kernfamilie alles in bester Ordnung – trotz meiner mißlichen Lage.Um zu verhindern, daß meine Frau in den USA wegen Unterhaltszahlungen an meine deutschen Kinder in finanzielle Schwierigkeiten gerät, geht meine deutsche Frau – die mit ihrem neuen Ehemann zwei weitere, insgesamt also vier Kinder hat – nun halbtags arbeiten, und ich überlege ernsthaft, ob ich ihr meinen Gefängnisarbeitslohn überweisen lasse, auch wenn dieser nur 170 Euro je Monat beträgt. Jedoch könnte ich dann meine Frau in den USA nicht mehr regelmäßig anrufen (eine Minute kostet 90 Cent!) oder keine zusätzlichen gesunden Lebensmittel kaufen. Wie man es dreht und wendet, es klemmt immer irgendwo. Eine gute Nachricht ist, daß mir die Staatsanwaltschaft die durch den vergangenen Prozeß entstandenen Kosten bis zu meiner Freilassung gestundet hat, so daß mit einer Pfändung nicht mehr zu rechnen ist.Zudem habe ich das Glück, Herrn Dr. Rolf Kosiek einen Freund nennen und auf seine loyale Hilfe bauen zu dürfen. Kurz nach meiner Festnahme 2006 stellte er ein unter seinem Namen geführtes Bankkonto zur Verfügung, um mit den eingehenden Spenden zunächst die Rechtsanwaltkosten zu bezahlten und neuerdings auch meine familiäre und persönliche Notlage zu lindern.

Langer Rede kurzer Sinn: Ich möchte Sie hiermit gern bitten, meiner Familie und mir zu helfen, diese finanziellen Klippen zu umschiffen. Ein Ende dessen ist ja glücklicherweise abzusehen und nahe: Sommer 2009. Falls Sie sich zu einer Nothilfe für uns entscheiden können, so besteht die Möglichkeit, das oben erwähnte Konto dafür zu nutzen: Kontoinhaber: Dr. Rolf Kosiek (ASW), Volksbank Kirchheim-Nürtingen, BLZ 612 901 20, Konto-Nr. 502371021, Verwendungszweck: Germar Rudolf. Herr Dr. Kosiek steht Ihnen gern für Rückfragen zur Verfügung (Grüntenweg 14, 72622 Nürtingen, Tel. 07022-39941).

Man kann direkt auf dieses Konto überweisen, evtl. sogar als moderaten monatlichen Dauerauftrag bis zu meinem Haftende (Ende Juni 2009), oder aber Bares bzw. Schecks an Herrn Dr. Kosiek selbst schicken mit dem entsprechenden Verwendungshinweis. Jeder noch so kleine Betrag würde helfen und wird mit Dankbarkeit entgegengenommen. Falls von Ihnen nicht ausdrücklich anders gewünscht, wird Herr Dr. Kosiek mich über Ihre Spende unterrichten, damit ich Ihnen persönlich danken kann.

Überweisungen auf mein Gefängniskonto (JVA Mannheim, Postbank Karlsruhe BLZ 66010075, Konto Nr. 4384755, Verwendungszweck Germar Rudolf) sind zwar auch möglich, jedoch ist es für mich schwierig, Geld von hier in die Außenwelt zu schicken. Solche Überweisungen sollten daher strikt auf die Verwendungszwecke Telefon- und Essensgeld beschränkt bleiben. Alle anderen Unterstützungen laufen schon seit eineinhalb Jahren zuverlässig und reibungslos über Herrn Dr. Kosiek, der meine deutsche Frau schon seit 14 Jahren kennt und der auch meiner jetzigen Frau schon ein wenig unter die Arme greifen konnte.

Ich hoffe, daß ich Ihnen mit meiner Bitte nicht zu nahe trete. Auch wollen Sie bitte bedenken, daß ich hier im Gefängnis keine Unterlagen habe, woran ich erkennen könnte, ob und in welchem Umfang Sie mich bisher schon unterstützt haben.

Wie auch immer Sie sich entscheiden, lassen Sie mich Ihnen jetzt schon für Ihre bisherige Solidarität danken, die mir eine unverzichtbare Stütze auf meinem schwierigen Weg zur Erarbeitung und Verbreitung geschichtlicher Forschungsergebnisse ist, die es meiner Ansicht nach wert waren, sind und bleiben, der Welt mitgeteilt zu werden.

In diesem Sinne verbleibe ich mit freundlichem Grüßen Ihr

gez. Germar Rudolf


Und wie generös ist die Gegenseite in solchen Fällen ? Hier ein Beispiel für die Unterstützung, derer sich unlängst drei linke Schläger erfreuen durften, die während des Landtagswahlkampfes in Mecklenburg-Vorpommern im vergangenen Jahr den NPD-Landtagskandidaten Raimund Borrmann vor einer Schule in Waren überfielen und ihm dessen Wahlkampfmaterial gewaltsam entrissen. Zu den führenden Geldsammlern gehörte u. a. auch die SPD-Fraktion im Schweriner Landtag, die sich nicht entblödete offen zu Geldsammlungen für die zu einer Geldstrafe verurteilten Gewalttäter aufzurufen und selbst für diese zu sammeln.
Man stellte sich im Gegenzug die Empörung der veröffentlichten Meinung, inklusive der Nachfahren der Nationalen Front aus DDR-Tagen vor, wenn in nationalen Parlamentsfraktionen ähnlich gehandelt würde. Allerdings ist uns bis dato ein solches Beispiel öffentlicher nationaler Solidarität auf parlamentarischer Ebene unbekannt. –

Warum eigentlich? Oder liegt es daran, dass die in der Regel dafür in Frage kommenden Kandidaten keine Parteimitglieder sind. Das wäre natürlich auch eine Erklärung und sicher nicht ohne innere Logik, aber ist sie auch wirklich überzeugend – und befriedigend?

Enorme Spende für verurteilte NPD-Gegner in Waren


Waren/Berlin (dpa/mv) - Die Spendenaktion “Zivilcourage” für drei NPD-Gegner in Waren hat den Initiatoren zufolge ein unerwartet großes Echo gefunden. Statt der erhofften 2600 Euro, die die Männer wegen des gewaltsamen Vorgehens gegen einen NPD-Wahlwerber zahlen müssen, seien mehr als 14 000 Euro zusammengekommen, sagte Christian Utpadel von der Regionalen Arbeitsstelle für Bildung, Integration und Demokratie am Freitag in Waren. Das mache Mut im Vorgehen gegen Rechtsextreme, sagte eine Sprecherin der Berline Initiative “Gesicht zeigen.” Die drei Männer hatten 2006 an einer Schule einen NPD-Helfer bedroht, ihm Flugblätter und Schulhof-CDs abgenommen und zertreten.

Lübecker Nachrichten 1910.07

http://tinyurl.com/3co9wl
_________________
In einer Zeit des Universalbetruges ist die Wahrheit zu sagen eine revolutionäre Tat (George Orwell)
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Eberndorfer



Anmeldungsdatum: 10.09.2006
Beiträge: 2267

BeitragVerfasst am: Mi Nov 21, 2007 5:06 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Aber mit seiner dokumentierten Meinung was der Begriff "Sonderbehandlung" im Hitlerreich nicht bedeutete, begibt Rudolf Germar sich in das Reich der Naiven.

Das deutsche Wort 'Sonderbehandlung', in Verbindung mit Juden oder anderen Staatsfeinden, bedeutete im Dritten Reich - "Ausmerzen", und Ausmerzen hiess - "Toeten". Punkt.

In anderen Faellen war 'Sonderbehandlung' auch eine Umschreibung fuer den Ueberbegriff - "Foltern".

http://www.h-ref.de/personen/rudolf-germar/grundlagen-zeitgeschichte.php

Beispiel!
Gauleiter Arthur Greiser

On 1 May 1942, Gauleiter Arthur Greiser, head of the district known as the Warthegau in the former Polish territories annexed to Germany after the campaign in September 1939, wrote a letter to Reichsführer SS Heinrich Himmler, which is partially transcribed on page 18 of Kogon/Langbein/Rückerl et al, Nationalsozialistische Massentötungen durch Giftgas. The transcription reads as follows:

"Die von Ihnen im Einvernehmen mit dem Chef des Reichssicherheitshauptamtes SS-Obergruppenführer Heydrich genehmigte Aktion der Sonderbehandlung von rund 100,000 Juden in meinem Gaugebiet wird in den nächsten 2-3 Monaten abgeschlossen werden können. Ich bitte Sie um die Genehmigung, mit dem vorhandenen und eingearbeiteten Sonderkommando im Anschluß an die Judenaktion den Gau von einer Gefahr befreien zu dürfen, die mit jeder Woche katastrophalere Formen annimmt.

Es befinden sich im Gaugebiet ca. 230,000 erkannte Tbc-Kranke polnischer Volkszugehörigkeit. Von diesen wird die Zahl der mit offener Tuberkulose behafteten Polen auf ca. 35 000 geschätzt. […]

Wenngleich auch im Altreich mit entsprechenden drakonischen Maßnahmen gegenüber dieser Volkspest nicht durchgegriffen werden kann, glaube ich es dennoch verantworten zu können, Ihnen vorzuschlagen, hier im Warthegau die Fälle der offenen Tbc innerhalb des polnischen Volkstums ausmerzen zu lassen. “

http://holocaustcontroversies.blogspot.com/2006/06/gauleiter-arthur-greiser.html

Kommentar!

"Nationalsozialistische Massentötungen durch Giftgas"

Ob mit Giftgas oder nicht, toeten bleibt toeten. Bleiben wir schoen bei der Wahrheit, wenn wir ueberzeugen wollen! Wer recht hat, braucht nicht zu luegen oder schoen zu reden.

Unklar ist nur, ob mit "Tbc" weitere Juden gemeint sind, oder 'nur' polnische Untergrundkaempfer?


Zuletzt bearbeitet von Eberndorfer am Fr Nov 23, 2007 4:59 pm, insgesamt einmal bearbeitet
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gladius



Anmeldungsdatum: 21.03.2004
Beiträge: 4408
Wohnort: Famagusta

BeitragVerfasst am: Mi Nov 21, 2007 8:19 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Ich bin überzeugt, daß sich der Herr Germar eingehend mit diesen lichtvollen Ausführungen aus berufenem Munde auseinandersetzen wird.

Wo doch die Behandlung der armen Menschen im "annexed" Warthegau, formerly known as Western Prussia, so richtig grauslich war. AIDS war ja damals sicher noch nicht der Grund für das Hinwegscheiden der vielen Menschen!

Was ich noch fragen wollte: Hat der Herr Gauleiter bei seinem Schreiben nach Berlin auch das rote Bandl an der Schreibmaschine benutzt, oder ist das jetzt lediglich ein Übersetzungsfehler?

_________________
Das DÖW arbeitet mit einem Gemisch aus Lüge, Fälschung und Denunziation
Das DÖW erscheint in pseudowissenschaftlicher Aufmachung
Ich fordere: Der Gesinnungs-Freiheit eine Gasse
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Eberndorfer



Anmeldungsdatum: 10.09.2006
Beiträge: 2267

BeitragVerfasst am: Mi Nov 21, 2007 11:43 pm    Titel: Antworten mit Zitat

gladius hat folgendes geschrieben:
Hat der Herr Gauleiter bei seinem Schreiben nach Berlin auch das rote Bandl an der Schreibmaschine benutzt, oder ist das jetzt lediglich ein Übersetzungsfehler?


Selbst ist der Mann, bzw. JEDER 'Geschichtsforscher'!
http://holocaustcontroversies.blogspot.com/2006/06/gauleiter-arthur-greiser.html
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Luzifer



Anmeldungsdatum: 05.01.2006
Beiträge: 58
Wohnort: Hölle

BeitragVerfasst am: Do Nov 22, 2007 12:10 am    Titel: Antworten mit Zitat

Eberndorfer hat folgendes geschrieben:
"Aber mit seiner dokumentierten Meinung was der Begriff “Sonderbehandlung” im Hitlerreich nicht bedeutete, begibt Rudolf Germar sich in das Reich der Naiven."


Die Wannsee-Konferenz
Eine kritische Prüfung bekannter Positionen nach neuen Dokumentenfunden
Von Wulf von Xanten

1. Einführung
Geschichte ist, was die Menschen glauben; was sie glauben, vermitteln ihnen die Medien; mit historischer Wahrheit hat das allerdings meist nicht viel zu tun.
So untertitelte die Süddeutsche Zeitung am 15.1.1996 ein Bild mit auf dem Wannsee Schlittschuh laufenden Polizisten:
»Dienst mit Schwimmwesten und auf Schlittschuhen: Nicht ganz alltäglich, was die Polizei gestern Nachmittag in Berlin als Dienstausstattung anlegen mußte. Die Beamten, die für rückwärtige Absicherung der Wannsee-Villa (Hintergrund) beim Staatsbesuch des israelischen Präsidenten Weizmann zuständig sind, sorgen auf Kufen für Sicherheit, wo sonst Polizeiboote kreuzen. In der Wannsee-Villa wurde 1942 die Vernichtung der europäischen Juden von den Nazis beschlossen. Weizmann besuchte die Gedenkstätte selbst nicht.«
Die Welt am Sonntag schrieb analog am 22.1.1995:
»Die Vernichtung durch Gas war ein Teil der im Januar 1942 auf der Wannsee-Konferenz beschlossenen “Endlösung” der Judenfrage.«
In Deutschlands führender Enzyklopädie, dem Großen Brockhaus (Wiesbaden 1979), liest man ähnliches:
»WANNSEE-KONFERENZ: Tagung von Spitzenvertretern der obersten Reichs- und Parteibehörden am 20.1.1942 unter dem Vorsitz von R. Heydrich in Berlin “Am großen Wannsee 56/58″. Auf Anordnung A. Hitlers beschlossen die Teilnehmer Maßnahmen zur Ausrottung der Juden in den von Dtl. beherrschten Gebieten Europas (”Endlösung der Judenfrage”): Errichtung von Vernichtungslagern (Konzentrationslagern) in Osteuropa, in denen die Juden getötet werden sollten.«
Die Präsidentin des Deutschen Bundestages, Rita Süßmuth, führte bei einer Veranstaltung im Wannsee-Museum aus:[1]
»Doch dieser Ort, der für die kalte Bürokratisierung des Massenmordes steht, da die an ihm abgehaltene Konferenz die Komplizenschaft des gesamten deutschen Staatsapparats bei der geplanten Massenvernichtung von elf Millionen europäischen Juden bezeugt, muß für immer im Gedächtnis bleiben.«
In der Wissenschaft hat sich allerdings inzwischen die Ansicht durchgesetzt, auf der Wannsee-Konferenz sei keineswegs die Vernichtung der Juden beschlossen worden oder auch nur über Maßnahmen der Vernichtung diskutiert worden. Dies sei vielmehr zu einem unbestimmten Zeitpunkt davor erfolgt. Anders lautende Äußerungen werden entschieden zurückgewiesen, so zum Beispiel durch den israelischen Professor für Holocaust-Studien Jehuda Bauer:[2]
»Die Öffentlichkeit wiederholt immer und immer wieder die alberne Geschichte, daß in Wannsee die Vernichtung der Juden beschlossen wurde.«
Der Stuttgarter Zeitgeschichtler Prof. Eberhard Jäckel wurde ebenfalls recht deutlich:[3]
»Das Merkwürdigste an jener vielgenannten Zusammenkunft, die erst nach dem Kriege die Bezeichnung Wannsee-Konferenz erhielt, ist, daß niemand weiß, warum sie stattgefunden hat.
Die in der Öffentlichkeit noch immer verbreitete Erklärung, es sei dabei die Endlösung der Judenfrage, also der Mord an den europäischen Juden, beschlossen worden, ist mit Sicherheit auch die unzutreffendste.«
Woanders wurde Jäckel weitergehend wie folgt zitiert:[4]
»Das Protokoll der Konferenz, sagte Jäckel, enthalte kein Wort über einen solchen Beschluß [der Judenvernichtung]. Auch seien die Teilnehmer dazu gar nicht befugt gewesen. […] Der eigentliche Zweck der Wannseekonferenz, räumte Jäckel ein, sei allerdings umstritten. Ein englischer Kollege habe schon vor 40 Jahren bemerkt, die Konferenz sei lediglich ein “kameradschaftliches Mittagessen gewesen” […] Daß die Konferenz für die Deportationen keinerlei Rolle gespielt habe, belege die Teilnehmerliste. Auf ihr fehlten Vertreter der Wehrmacht wie auch des Reichsverkehrsministeriums […] Jäckel glaubt, daß eine entsprechende Weisung [Hitlers zur Judenvernichtung] nach dem Treffen zwischen Dolfi, Himmler und Heydrich vom 24. September 1941 erfolgte, also drei Monate vor der Wannseekonferenz.«.
Die Zeitschrift des Deutschen Bundestages, Das Parlament, schrieb am 3.1.1992 (S. 18) in merkwürdigem Gegensatz zu den wenige Tage danach gemachten Ausführungen der Bundestagspräsidentin:
»Die vorurteilsfreie Kenntnisnahme des “Besprechungsprotokolls” [der Wannsee-Konferenz] überzeugt davon, daß die Versammelten nichts beschlossen, was als gedanklicher und befehlsmäßiger Ausgangspunkt des Verbrechens gewertet werden könnte. Doch konnte die Geschichtswissenschaft das Bedürfnis nach konkreter geschichtlicher Vorstellung nicht befriedigen, ihre Vertreter vermochten zum falschen Geschichtsbild keine anschauliche Alternative zu bieten.«

2. Das “Schlegelberger-Dokument”
Meine Quellenstudien zum Holocaust führten u.a. zur (Wieder-) Entdeckung des “Schlegelberger-Dokumentes”. Aus heutiger Sicht sind darin “Konferenzergebnisse” enthalten, die bisher nicht in Übereinstimmung mit der allgemein gültigen Geschichtsschreibung zur Wannsee-Konferenz gebracht werden konnten.[5] Das Dokument und sein Inhalt geben, falls keine fundierten Einwendungen entgegenstehen, zu einer Neubewertung des Begriffes “Wannsee-Konferenz” Anlaß.
Zur kritischen Prüfung und Würdigung stelle ich dieses und weitere damit zusammenhängende (wieder-) entdeckte Dokumente dem Sachkundigen zur Verfügung.
Am 5. April 1942, also mehr als zwei Monate nach der behaupteten Wannsee-Konferenz, richtete der damals amtsführende Staatssekretär im Justizministerium Schlegelberger[6] an einige der Herren, die nach dem Krieg im sog. Wannsee-Protokoll als Teilnehmer der Wannsee-Konferenz genannnt werden, seine Vorschläge zur “Endlösung der Judenfrage”.[7]
Dieses “Schlegelberger-Dokument” (Anhang Dok. 1), obwohl erwiesenermaßen authentisch, wie nachfolgend belegt, findet sich in der allgemein gültigen Geschichtsschreibung zur “Wannsee-Konferenz” nicht.5
Schwerlich lassen sich auch dessen Kernaussagen und die daraus folgenden Schlüsse mit der allgemein gültigen Darstellung der “Ergebnisse vom Wannsee” in Übereinstimmung bringen.
Die “Endlösung der Judenfrage” bedeutete in dem beschriebenen Dokument (und damit analog zum “Konferenzergebnis” bzw. im höchsten ministeriellen Verständnis): Abschiebung der Volljuden und Mischlinge ersten Grades, wobei eine Verhinderung der Fortpflanzung bei Mischlingen vorzuziehen wäre; Integration der Nachkommen von Halbjuden als vollwertige Glieder in die deutsche Volksgemeinschaft, »was bei einer wirklichen Endlösung der Judenfrage das Ziel sein muß«… und … »ihnen jede Minderbewertung und jedes Gefühl der Minderwertigkeit fernzuhalten«.
Im Gegensatz zu ihrer angeblichen Teilnahme laut dem “Wannsee-Protokoll” erhielten folgende Herren keinen Durchschlag dieses Schreibens: Dr. Bühler, Kitzinger, Dr. Freisler (als Schlegelbergers eigener Staatssekretär) sowie Dr. Schöngarth und Dr. Lange als Vertreter Heydrichs. Zusammen mit den nachfolgend besprochenen Dokumenten könnte dieser Sachverhalt ggf. als Indiz dafür gelten, daß ein kleinerer als der im “Wannsee-Protokoll” genannte Teilnehmerkreis zu einer Besprechung möglicherweise am 20.1.42 versammelt war.

Robert Kempner, Hauptankläger während des Alliierten Siegertribunals gegen die Reichsregierung, dem sogenannten Wilhelmstraßen-Prozeß.
War Kempner etwas übereifrig, als er mit dem “Wannsee-Protokoll” ein Dokument “fand”, das es möglicherweise vor Kempers “Fund” gar nicht gab?
Obwohl Kempner durch die Vorlage dieses Dokuments beim Verhör von Dr. Franz Schlegelberger (Dok. 2) bereits im IMT-Hauptverfahren zu erkennen gab, daß er das “Schlegelberger-Dokument” kannte, führte Kempner im sich später anschließenden “Wilhelmstraßen-Prozeß” das “Wannsee-Protokoll” als Beweis dafür ein,[8] daß von den Konferenz-Teilnehmern während der Konferenz die physische Ausrottung der Juden Europas beschlossen bzw. zumindest besprochen worden sei. Dies gilt auch heute in der allgemein gültigen Geschichtsschreibung als “offenkundig”.5 Verschwiegen wird dabei meist schon neben den inhaltlichen Ungereimtheiten, daß von Kempners “Original-Dokument” der Wannsee-Konferenz zwei “Originale” existieren und damit zwingend zumindest eines davon eine Totalfälschung ist. Eine inhaltliche Gesamtwürdigung des “Wannsee-Protokolls” wurde u.a. von Ney und Bohlinger erstellt, sie spricht nicht für dessen Authentizität.[9]
Im Zusammenhang damit ist die Kenntnis Kempners, daß Dolfi solche »scharfen Maßnahmen der Reichsregierung« (auch auf Schlegelbergers Vorschläge bezogen, wie sich aus dem Vernehmungsprotokoll ergibt) ablehnte, besonders bemerkenswert. Durch die sich daran anschließende Frage von Dr. Kempner an Schlegelberger, ob es die Wahrheit sei, daß ihm Freisler (der spätere Richter am Volksgerichtshof) gesagt habe, Dolfi wünsche gegenwärtig solche »scharfen Maßnahmen der Reichsregierung« nicht, ist offenkundig geworden, daß Kempner aus diesem Akt, zu dem auch dieses “Schlegelberger-Dokument” gehört, ein weiteres Dokument besitzen mußte, das genau diesen Inhalt hat, also die scharfe Ablehnung Hitlers gegen solche antijüdischen Maßnahmen. Den Hinweis auf ein solches Dokument sucht man in der Literatur vergebens, und im entsprechenden Akt des IMT ist es nicht zu finden. Sowohl Kempner als auch all die vielen “anerkannten” Historiker haben es nachfolgend vermieden, auf dieses Dokument und dessen Inhalt bzw. die Sachaussage zu Hitlers scharfer Ablehnung gegenüber solchen Maßnahmen in irgendeinem Zusammenhang hinzuweisen.5
David Irving berichtete nun jüngst, wie dieses Dokument wieder aufgefunden werden konnte. Demnach haben die Dokumentenexperten des Nürnberger IMT routinemäßig Beweisauswertungsbögen für das Gerichtspersonal angefertigt, in denen ausgeführt wird, wo Dokumente gefunden wurden und was sie im wesentlichen beinhalten. Der entsprechende Bogen für das Dokument 4055-PS, Ablichtungen verschiedener Dokumente aus einem Akt des Reichsinnenministeriums die “Endlösung” betreffend, zeigt, daß sich darin anfänglich vier Schriftstücke mit Diskussionen bezüglich der Definition von Juden befanden.[10] Eines dieser vier Dokumente ist eine Aktennotiz Roland Freislers als Reaktion auf einen Anruf von Reichsminister Lammers, auf die sich Kempner wahrscheinlich in seiner Vernehmung Schlegelbergers am 2.8.46 bezog (Faksimile im Anhang). Zwar wird dieses Dokument im entsprechenden Beweisauswertungsbogen genannt, jedoch befindet es sich nicht mehr im Akt 4055-PS. Der von David Irving um Erklärung gebetene R. Kempner antwortete nicht. Dagegen konnte Eberhard Jäckel das Dokument auf Nachfrage von Irving im Bundesarchiv ausfindig machen, wo es wieder in den originalen Akt zurückgelangt war, aus dem es die Alliierten zuvor entnommen hatten.[11] Hierfür gebührt Herrn Jäckel Dank.[12]

3. Leitung der “Wannsee-Konferenz” durch Heydrich?
Gelegentlich wird im Zusammenhang mit der sogenannten Wannsee-Konferenz behauptet, Heydrich habe diese Konferenz gar nicht leiten können, da er sich an diesem Tage in Prag aufhielt. Tatsache ist nach meinen Recherchen, daß sich Heydrich am Tage der “Wannsee-Konferenz”, also am 20. Januar 1942, abends um 19.00 Uhr in Prag zur Einführung der neuen Protektoratsregierung aufhielt.[13]
Nachdenkenswert erscheint, daß Heydrich bei eigener Verfügung über die Terminplanung, noch dazu bei schlechten Verkehrsverhältnissen im Winter, zwei langwierige “große” Termine in weit entfernt liegenden Orten am gleichen Tag angesetzt haben soll, und zwar ohne ersichtliche Notwendigkeit. Die Verkehrsverbindungen von Berlin nach Prag mitten im Winter waren zu Straße, Schiene und Luft im Januar 1942 sicher nicht besser, als sie es Jahrzehnte später hätten sein können. Auch die offiziöse Schilderung der Wannsee-Konferenz in der Holocaust Enzyklopädie läßt hierzu alle Fragen offen.[5]
Etwas merkwürdig erscheint in diesem Zusammenhang auch der Auszug aus dem Buch von Robert M. Kempner Ankläger einer Epoche:
»Das war eine große Sache. Man mußte im Winter mit den Autos raus nach Wannsee fahren, da hat’s geschneit damals, wie ich gehört habe. Es war glatt, und wie wir später durch Herrn Eichmann erfuhren, der in Jerusalem diese Situation seinem Vernehmer Capitain Awner Less schilderte, hat er anschließend noch gemütlich zusammengesessen mit Heydrich und einen Cognac getrunken«…[14]
Eine angeblich von Eichmann in Israel gemachte Aussage zur gesamten Konferenzdauer von nur ca. 11/2 Stunden ist schon nach dem Inhalt des “Wannsee-Protokolls” kaum nachvollziehbar. Ein angenommener Zeitplan zu Heydrichs Tagesablauf läßt Zweifel an der allgemein gültigen Darstellung aufkommen: Konferenzbeginn 9.00-10.00 Uhr; Dauer 1-2 Stunden; Aussprache 1 Stunde; “gemütliches Beisammensein” 1 Stunde; Mittagstisch 1 Stunde; Fahrt zum Flugplatz oder Bahnhof mit Reisezeit nach Prag oder Autofahrt vom Wannsee nach Prag 3-8 Stunden; ggf. Fahrt zur Prager Burg, Umkleiden/Erfrischen in Prag 1-2 Stunden; Beginn des Empfanges in der Prager Burg (wie dokumentiert) 19.00 Uhr!

4. Teilnehmerkreis und Besprechungsgegenstand der “Wannsee-Konferenz”.
Alle Staatssekretäre, die im Januar oder Februar 1942 an einer Zusammenkunft zur Besprechung der sog. ,Judenfrage” (möglicherweise der sog. Wannsee-Konferenz) beteiligt waren, bestritten bei ihrer Befragung nach dem Kriege jede Kenntnis von anderen Plänen als dem Plan zur Deportation von Juden gen Osten.[15] Doch dieses Bestreiten ist nicht von großem Beweiswert, weil es nur allzu wahrscheinlich ist, daß die Aussagen auch bei entgegengesetztem Sachverhalt ähnlich gelautet hätten.
In der Quellenforschung zum Holocaust weitgehend unbeachtet sind die Aussagen Bühlers vor dem IMT, die auch über das hier behandelte Thema hinaus recht interessant sind.[16] Nach seiner Aussage hatte Bühler “nur” eine persönliche Unterredung mit Heydrich.
Die weiteren in diesem Zusammenhang interessanten Aktennotizen aus dem AA seien hier kurz chronologisch zusammengefaßt (vgl. Dokumentenanhang):
- Am 10. Februar 1942 teilt Herr Rademacher (Referat D III, Judenreferat des AA) Herrn Bielfeld (Abt. Pol. X, Frankreich-Referat des AA) mit: der Führer habe entschieden, daß die Juden nicht mehr, wie geplant, nach Madagaskar, sondern nach dem Osten abgeschoben werden sollen. Madagaskar brauche nicht mehr für die Endlösung vorgesehen zu werden.[17]
- Herr Bielfeld gibt diese Mitteilung an Herrn Woermann (Unterstaatssekretär AA) weiter, der am 14.2.1942 bei Rademacher anfragt, auf welchen Quellen seine Mitteilung an Bielfeld beruhe.[18]
- Am 24.2.1942 hält Rademacher in einer Hausmitteilung fest, daß der Madagaskar-Plan aufgrund der neuen Entwicklung, wie sie Heydrich Herrn Luther in einer Unterredung dargelegt habe, hinfällig sei. Er bittet Herrn Luther, Woermann von dieser Unterredung mit Heydrich zu unterrichten.[18]
Laut “Wannsee-Protokoll” hat Unterstaatssekretär Luther vom AA an der “Konferenz” am 20. Januar 1942 teilgenommen - die Aktennotiz deutet jedoch auch auf eine persönliche Besprechung zwischen Luther und Heydrich hin.
Nur scheinbar widersprüchlich zur Festlegung auf eine Deportation aller Juden nach dem Osten ist eine Äußerung Hitlers vom 24. Juli 1942 analog Pickers Hitlers Tischgespräche.[19] Bei diesem Gespräch, das nach dem Jan. 1942 (Wannsee-Konferenz) geführt worden sein soll, soll Dolfi sein Festhalten bzw. Wiederaufgreifen des zuvor ad acta gelegten sog. Madagaskar-Plan bekundet haben, obwohl er zuvor auch in jenen Tischgesprächen[20] vom Abschieben der Juden nach Rußland bzw. gen Osten sprach:

Reinhard Heydrich am Abend des 20.1.1942 bei der Amtseinführung der neuen Protektoratsregierung im Prager Hradschin.
»Nach Beendigung des Krieges werde er [Dolfi] sich rigoros auf den Standpunkt stellen, daß er Stadt für Stadt zusammenschlage, wenn nicht die Drecksjuden rauskämen und nach Madagaskar oder einem sonstigen jüdischen Nationalstaat abwanderten.«
Picker selbst meint dazu in einer Anmerkung:
»Dolfi fällt offenbar hier der längst zugunsten der Endlösung (d.h. der Ausrottung der Juden in Vernichtungslagern in Polen) aufgegebene sog. Madagaskar-Plan aus dem Jahr 1940 ein, der die Aussiedlung aller europäischen Juden nach Madagaskar vorgesehen hatte«
Damit unterstellt Picker, daß Dolfi sozusagen die Endlösung (nach der offiziell gültigen Interpretation), also das ungeheuerlichste aller Unternehmen seiner Politik, kurzzeitig zugunsten eines inzwischen aufgegebenen und überholten Planes vergessen habe. Er übersieht dabei, daß der Madagaskarplan nur deshalb aufgegeben wurde, weil er während des Krieges undurchführbar war, da die Alliierten die Weltmeere beherrschten. Nach einer erfolgreichen »Beendigung des Krieges« jedoch, von dem Dolfi hier ausdrücklich spricht, wäre es möglich gewesen, den alten Plan wieder aufzugreifen.
Die hier vorgelegten Dokumente legen in der Tat eine andere als Pickers Interpretation von Hitlers Erklärung vom 24. Juli 1942 nahe. Analog zur Freisler-Notiz und ebenso in Übereinstimmung mit dem Schlegelberger Dokument bzw. mit der Vernehmung Schlegelbergers durch Kempner kann demnach gelten, daß zum Zeitpunkt dieser Äußerung Hitlers, also im Juli 1942, noch nicht definitiv über das Schicksal der Juden - soweit sie in Hitlers Machtbereich waren oder kommen sollten - entschieden war, also auch nicht im Sinne der häufig gültigen Interpretation der sog. Wannsee-Konferenz.
Bei jenem Tischgespräch vom 24. Juli 1942 soll sich Dolfi auch über die Absichten Stalins ausgelassen haben, der gegenüber Ribbentrop erklärt haben solle, daß er nur auf den Augenblick des Heranreifens genügend eigener Intelligenz in der UdSSR warte, um mit dem heute noch von ihm benötigten Judentum als Führungsschicht Schluß zu machen. (Auch das bietet Raum zur Vertiefung noch wenig diskutierter Thesen.)

5. Folgerungen.
Eine wertende Zusammenfassung dieser neuen Dokumentenfunde kann beinhalten:
I. Zur Endlösung
1. Falls auf der sog. Wannsee-Konferenz die physische Vernichtung der Juden Europas beschlossen wurde oder schon beschlossene Sache war, wäre eine nachfolgende Diskussion des Justizministers mit anderen Reichsministern über eine mögliche Sterilisierung und anderer Maßnahmen gegen die Juden Europas als Entscheidungsgrundlage für Hitlers Entschlüsse rational nicht mehr nachvollziehbar.
2. Die zweifelsfrei authentischen “Schlegelberger Dokumente” mit ihrem Inhalt würden der These nicht widersprechen, daß die “Endlösung der Judenfrage” während der sogenannten Wannsee-Konferenz nicht beschlossen wurde und bis dahin auch (noch) nicht beschlossen worden war. Daraus wiederum kann folgen:
a1. Bei einer Konferenz (möglicherweise am Wannsee und am 20.1.42) hat eine Erörterung über die Deportation der Juden Europas (Abschiebung nach dem Osten) stattgefunden - wobei der Teilnehmerkreis möglicherweise auf die im Schlegelberger-Dokument genannten Herren beschränkt war.
a2. Nachfolgend wurden Vorschläge als Entscheidungsgrundlage für Dolfi eingereicht, der diese aber ablehnte, »[…]weil er solche scharfen Maßnahmen der Reichsregierung nicht wünsche […]« (bezogen auf die Sterilisierung u.a. - wobei eine »Zusammenfassung« im Osten gemäß der AA Notizen beschlossen worden sein könnten).
a3. Eine Diskussion über die “Endlösung der Judenfrage” (die damit aber nicht die Deportation nach dem Osten sein konnte) wollte Dolfi erst nach dem Kriegsende zulassen/führen.
II. Zur Teilnahme Heydrichs
Heydrich hätte theoretisch eine Konferenz in Berlin am 20.1.42, also die sogenannte Wannsee-Konferenz, leiten und dennoch rechtzeitig in Prag seinen Empfang um 19.00 Uhr geben können. Allerdings wäre dies dann unter sehr starkem Termindruck geschehen. Unter Abwägung der Gegebenheiten, insbesondere der winterlichen Verhältnisse und der eigenen freien Termingestaltung von Heydrich, erscheint dies jedoch als fragwürdig.
III. Thema der Wannsee-Konferenz
Unter der Annahme, daß die Aussage von Bühler vor dem IMT und die Aktennotizen aus dem AA ihrem Inhalt nach zutreffen, ergibt sich:
1. Diese Dokumente könnten als Hinweis gewertet werden, daß in Einzelgesprächen, womöglich zu verschiedenen Terminen, Bühler und Luther mit Heydrich konferierten.
2. Möglicherweise während einer Zusammenkunft mehrerer Personen (ggf. die im Schlegelberger Dokument genannten und möglicherweise am 20.1.42, mit oder ohne Heydrich), wurde die “Endlösung” im Sinne einer Deportation der Juden nach dem Osten besprochen. Nach den Notizen des AA hätte der Besprechungsgegenstand auch der Madagaskarplan sein können/müssen.
Daraus kann wiederum folgen: Das “Wannsee-Protokoll” wäre allein schon wegen des angegebenen, teils falschen Teilnehmerkreises und ggf. zusätzlich wegen des fehlenden Hinweises auf den Besprechungsgegenstand “Madagaskar-Plan” als “versuchte Rekonstruktion” anzusehen.
IV. Zusammenfassend
Unter der Annahme, daß eine Zusammenfassung der im deutschen Herrschaftsbereich “greifbaren” Juden Europas im Osten (Deportation) durch Dolfi im Januar 1942 beschlossen war, weitergehende Maßnahmen aber als Entscheidungsgrundlage zur Diskussion standen, könnte ein schlüssiger Zusammenhang aller als authentisch nachgewiesener Dokumente, ohne gravierende Widersprüche, als gegeben gelten.
Dann müßte allerdings das “Wannsee-Protokoll” bezüglich der Interpretation seines Inhalts neu bewertet werden - unabhängig von den Indizien, die auf eine teilweise oder vollständige Fälschung hinweisen.
________________________________________
Anmerkungen
[1]
Allgemeine Jüdische Wochenzeitung, 23.1.1992, S. 2.
[2]
The Canadian Jewish News, 30.1.1992, S. 8.
[3]
Die Zeit, 17.1.1992, S. 33.
[4]
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 22.6.1992, S. 34.
[5]
Vgl. hierzu z.B. die entsprechenden Einträge in folgenden Nachschlagewerken: E. Jäckel, P. Longerich, J.H. Schoeps (Hg.), Enzyklopädie des Holocaust, Argon, Berlin 1993, Band 3; G. Taddey, Lexikon der deutschen Geschichte, A. Kröner Verlag, Stuttgart 21983; Harenberg Schlüsseldaten 20. Jahrhundert, Harenberg Lexikon Verlag, 1993, S. 350; W. Benz (Hg., Legenden, Lügen, Vorurteile, dtv, München 1992, S. 215ff.; vgl. auch: K. Pätzold, »Die vorbereitenden Arbeiten sind eingeleitet«, Aus Politik und Zeitgeschichte, 42(1-2) (1992).
[6]
Schlegelberger führte nach dem Tode des Reichsjustizministers Gürtner die Geschäfte des Justizministers vom Januar 1941 bis August 1942.
[7]
Die von der alliierten Militärregierung herausgegebene Die Neue Zeitung druckte dieses Dokument am 12.8.1946 im Wortlaut ab, wobei auf die Vernehmung Schlegelbergers vom 2.8.1946 Bezug genommen wird (IMT Band XX, S. 300ff.). Eine amerikanische Abschrift dieses Dokumentes IMT Dok. 4055-PS (USA Exhibit 923) befindet sich im Archiv des Instituts für Zeitgeschichte, München.
[8]
R.M.W. Kempner, Ankläger einer Epoche, Ullstein, Frankfurt/Main 1983, S. 312; über die Motivationen Kempners vgl. auch D. Irving, Nuremberg. The Last Battle, Focal Point, London 1996, S. 90ff.
[9]
R. Bohlinger, J.P. Ney, Zur Frage der Echtheit des Wannsee-Protokolls, Verlag für ganzheitliche Forschung und Kultur, Viöl 1992, 21994; vgl. auch J.P. Ney, “Das Wannsee-Protokoll - Anatomie einer Fälschung”, in: E. Gauss (Hg.), Grundlagen zur Zeitgeschichte, Tübingen 1994, S. 169-191; D. Irving hat zur Kritik beigetragen, daß sich auf der im Archiv des Auswärtigen Amtes befindenden Ausfertigung des Protokolls ein Stempel “Geheime Kommadosache” befände, obwohl das ausfertigende RSHA nur den Stempel “Geheime Reichssache” verwendet habe (aaO. Anm. 8, S. 91).
[10]
Das entsprechende Staff Evidence Analysis Sheet on ND: 4055-PS befindet sich im Archiv des Instituts für Zeitgeschichte.
[11]
Bundesarchiv Koblenz, Signatur R 22/52. Als Faksimile abgebildet in D. Irving, aaO. (Anm. 8), Dokumenten-S. 12.
[12]
Die Informationen zu diesem Absatz wurden sämtlich David Irvings Buch, aaO. (Anm. 8), S. 91f., entnommen,. Herrn Irving sei an dieser Stelle für diesen Hinweis herzlich gedankt.
[13]
»Neuer Kurs im Protektorat«, Völkischer Beobachter, 21.1.1942; laut Ernst Braeckow (Hg.), Großdeutschland im Weltgeschehen - Tagesbericht 1942, Verlag Johann Kasper & Co., Berlin 1942, war Heydrich um 19:00 Uhr in Prag!
[14]
R.M.W. Kempner, aaO. (Anm. 8), S. 313.
[15]
Vgl. A. Axmann, »Das kann doch nicht das Ende sein«, S. Bublies, Koblenz 1994, S. 562. Vgl. J.P. Ney, aaO. (Anm. 9) und besonders Udo Walendy, Historische Tatsachen Nr. 35: »Die Wannsee-Konferenz vom 20.1.1942«, Verlag für Volkstum und Zeitgeschichtsforschung, Vlotho 1988.
[16]
Dies betrifft insbesondere die Aussagen über das Verhalten des Generalgouverneurs Hans Frank zur »Hereinführung unheimlicher Menschenmassen« in das Generalgouvernement.
[17]
Zitiert nach: R. Vogel, Ein Stempel hat gefehlt. Dokumente zur Emigration deutscher Juden, Droemer Knaur, München 1977, S. 334f. Für diesen Hinweis danke ich Frau Ingrid Weckert.
[18]
Ebenda, S. 335.
[19]
H. Picker, Hitlers Tischgespräche, München 1968, S. 250 ff. (24. Juli 1942).
[20]
Ebenda, Eintragungen zum 25.10.1941 (”in den Morast”); 27.1.1942 (”nach Rußland”) und 15.2.1992 (”nach dem Osten”).
________________________________________

6. Dokumente in Abschrift

Dr. Bühler, Zeugenaussage vor dem IMT zur Wannseekonferenz bzw. zur Besprechung mit Heydrich wg. Judenfrage; IMT Bd. 12, S. 78 ff. [S. 78, 23. April 46]

»DR. SEIDL: Die Anklagevertretung hat unter US-281 einen Auszug aus dem Tagebuch Franks als Beweisstück vorgelegt. Es ist das eine Besprechung über Judenfragen. Dabei hat der Angeklagte Dr. Frank unter anderem folgendes ausgeführt:
“Ich werde daher den Juden gegenüber grundsätzlich nur von der Erwartung ausgehen, daß sie verschwinden. Sie müssen weg. Ich habe Verhandlungen zu dem Zwecke angeknüpft, sie nach dem Osten abzuschieben. Im Januar findet über diese Frage eine große Besprechung in Berlin statt, zu der ich Herrn Staatssekretär Dr. Bühler entsenden werde. Diese Besprechung soll im Reichssicherheitshauptamt bei SS-Obergruppenführer Heydrich gehalten werden. Jedenfalls wird eine große jüdische Wanderung einsetzen.”
Ich frage Sie nun: Wurden Sie vom Generalgouverneur zu dieser Besprechung nach Berlin gesandt? Und was war gegebenenfalls der Gegenstand dieser Besprechung?
BÜHLER: Ich bin zu dieser Besprechung gesandt worden, und der Gegenstand dieser Besprechung waren Judenfragen. Ich darf vorausschicken, die Judenfragen im Generalgouvernement wurden von Anfang an als Bestandteil des Zuständigkeitsbereiches des Höheren SS- und Polizeiführers betrachtet und gehandhabt. Soweit die staatliche Verwaltung Judenangelegenheiten bearbeitete, tat sie das nur geduldet und beaufsichtigt von der Polizei.
[S. 79, 23. April 46]
Im Laufe des Jahres 1940 und 1941 waren unheimliche Menschenmassen, meist Juden, gegen den Einspruch und die Proteste des Generalgouverneurs und seiner Verwaltung in das Generalgouvernement hereingeführt worden. Dieses völlig unerwartete unvorbereitete und unerwünschte Hereinführen der jüdischen Bevölkerung anderer Gebiete hat die Verwaltung des Generalgouvernements in eine außerordentlich schwierige Lage gebracht.
Die Unterbringung dieser Menschenmassen, ihre Ernährung und ihre gesundheitliche Betreuung, wie Seuchenbekämpfung, gingen beinahe, oder man darf ruhig sagen, bestimmt über die Kraft des Gebietes. Besonders bedrohlich war die Ausbreitung des Fleckfiebers, nicht nur in den Ghettos, sondern auch unter der polnischen Bevölkerung und auch unter den Deutschen des Generalgouvernements. Es schien, als wolle sich die Seuche auch ins Reich und im Osten an der Front, vom Generalgouvernement ausgehend, verbreiten.
In dieser Situation kam diese Einladung Heydrichs an den Generalgouverneur. Die Besprechung sollte ursprünglich bereits im November 1941 stattfinden, wurde dann aber mehrmals abgesetzt und dürfte stattgefunden haben im Februar 1942.
Ich hatte Heydrich wegen der besonderen Probleme des Generalgouvernements um eine Einzelbesprechung gebeten und er hat mich hierzu empfangen. Hierbei habe ich ihm unter vielem anderen besonders die katastrophalen Verhältnisse geschildert, die infolge des eigenmächtigen Hereinführens jüdischer Bevölkerung in das Generalgouvernement entstanden waren. Er hat mir daraufhin erklärt, daß er gerade deshalb den Generalgouverneur zu dieser Besprechung eingeladen habe. Der Reichsführer-SS habe vom Führer den Auftrag erhalten, die gesamten Juden Europas zusammenzufassen und im Nordosten Europas, in Rußland, anzusiedeln. Ich fragte ihn, ob das bedeute, daß die weitere Hereinführung jüdischer Bevölkerung in das Generalgouvernement unterbleibe, und daß dem Generalgouvernement die vielen Hunderttausende von Juden, die ohne Erlaubnis des Generalgouverneurs hereingeführt worden waren, wieder abgenommen würden. Heydrich hat mir beides in Aussicht gestellt. Heydrich hat weiter erklärt, daß der Führer Befehl erteilt habe, die Protektoratstadt Theresienstadt als Reservat einzurichten, in welchem weiterhin alte und kranke Juden und schwächliche Juden, welche den Strapazen einer Umsiedlung nicht mehr gewachsen seien, unterzubringen seien. Aus dieser Mitteilung habe ich die bestimmte Überzeugung mitgenommen, daß die Umsiedlung der Juden, wenn auch nicht den Juden zuliebe, so um des Rufes und des Ansehens des deutschen Volkes willen, in humaner Weise vor sich gehen würde. Die Aussiedlung der Juden im Generalgouvernement wurde in der Folgezeit ausschließlich durch die Polizei durchgeführt.
[S. 80, 23. April 46]
Ich darf noch ergänzen: Heydrich hat besonders verlangt die ausschließliche und ungestörte Zuständigkeit und Federführung in dieser Angelegenheit für sich, seinen Geschäftsbereich und seine Organe.
DR. SEIDL: Welche Konzentrationslager waren Ihnen während Ihrer Tätigkeit als Staatssekretär, als im Generalgouvernement liegend, bekannt?
BÜHLER: Ich wurde erstmals durch die Presseveröffentlichungen im Sommer 1944 auf das Konzentrationslager Maidanek aufmerksam. Ich wußte nicht, daß dieses Lager vor Lublin ein Konzentrationslager war. Es war eingerichtet worden als Wirtschaftsbetrieb des Reichsführers-SS, im Jahre 1941 wohl. Damals kam der Gouverneur Zörner zu mir und erzählte mir, daß er bei Globocnik Einspruch eingelegt habe gegen die Errichtung dieses Lagers, weil es die Energieversorgung der Stadt Lublin gefährde und auch in seuchenpolizeilicher Hinsicht Bedenken begegne.
Ich habe dem Generalgouverneur Mitteilung gemacht, und dieser hat Globocnik zu sich kommen lassen. Globocnik hat dem Generalgouverneur erklärt, daß er in diesem Gelände Fertigungswerkstätten für den Frontbedarf der Waffen-SS eingerichtet habe. Er sprach von Pelzfertigungswerkstätten, aber auch von einem Bauhof, der dort sich befände.
In diesen Pelzfertigungswerkstätten wurden dann auch, wie ich hörte, die aus der Pelzsammlung stammenden Pelzsachen für den
[S. 81, 23. April 46]
Frontbedarf umgearbeitet. Globocnik hat erklärt, daß er diese Betriebe somit auf Befehl und Weisung Himmlers eingerichtet habe.
Der Generalgouverneur hat ihm den Weiterbau verboten, bis die baupolizeilichen Angelegenheiten restlos geklärt seien, bis die Baupläne den staatlichen Behörden vorgelegen hätten und bis eben alle sonstigen Erfordernisse, wie sie beim Bauen zu erfüllen sind, erfüllt gewesen wären. Globocnik hat solche Pläne nie vorgelegt. Über das, was im Lager vor sich ging, drang irgendeine konkrete Nachricht nicht nach außen, und es hat den Generalgouverneur ebenso wie mich überrascht, als in der Weltpresse die Nachrichten über Maidanek erschienen.
DR. SEIDL: Herr Zeuge! Die Anklagevertretung hat ein Dokument vorgelegt, 437-PS, US-610. Es ist das ein Memorandum des Generalgouverneurs an den Führer vom 19. Juni 1943. Ich glaube, daß der Entwurf zu diesem Memorandum von Ihnen selbst stammt. Hier wird nun auf Seite 35 ein Bericht des Befehlshabers der Sicherheitspolizei erwähnt und zum Teil wörtlich zitiert. Und in diesem Bericht der Sicherheitspolizei wird auch der Name Maidanek erwähnt.
Wußten Sie damals, daß dieses Maidanek identisch oder wahrscheinlich identisch war mit dem Lager bei Lublin?
[S. 80, 23. April 46]
BÜHLER: Nein. Ich habe angenommen, daß es wie Auschwitz außerhalb des Gebiets des Generalgouvernements irgendein Lager ist, denn der Generalgouverneur hatte wiederholt auch der Polizei gegenüber und dem Höheren SS- und Polizeiführer gegenüber zum Ausdruck gebracht, daß er Konzentrationslager im Generalgouvernement nicht wünsche.
DR. SEIDL: Wem unterstand die Verwaltung der Konzentrationslager im Generalgouvernement?
BÜHLER: Ich weiß es nicht, weil ich vom Bestehen dieser Lager nichts wußte. Für die Verwaltung der Konzentrationslager im allgemeinen habe ich im August anläßlich meines Besuches des Auffanglagers Pruszkow gehört. Ich habe damals eine Weisung Himmlers dem Lagerkommandanten überbracht, wonach die Verfrachtung der Warschauer Bewohner, die aus der Stadt herausgekommen waren, in Konzentrationslager sofort aufhören solle.
DR. SEIDL: Das war nach dem Warschauer Aufstand?
BÜHLER: Das war während des Warschauer Aufstandes, es wird so um den 18. oder 19. August 1944 herum gewesen sein. Der Lagerkommandant, dessen Namen ich nicht mehr weiß, hat mir damals gesagt, daß er den Befehl nicht kenne, und daß ihm lediglich vom Chef der Konzentrationslager Weisungen erteilt werden könnten.
DR. SEIDL: Ist Ihnen bekannt, ob der Generalgouverneur selbst jemals einen Polen, einen Ukrainer oder einen Juden in ein Konzentrationslager hatte einweisen lassen?
BÜHLER: In meiner Anwesenheit ist so etwas nicht geschehen.
DR. SEIDL: Ist es richtig, daß auf der Burg in Krakau eine größere Anzahl jüdischer Handwerker beschäftigt waren, die gegen den Willen des Generalgouverneurs und in seiner Abwesenheit von der Sicherheitspolizei weggeschafft wurden?
BÜHLER: Diese jüdische Arbeiterkolonne kenne ich, weil ich auf der Burg gewohnt habe. Ich weiß auch, daß der Generalgouverneur für die Beibehaltung dieser Kolonne stets gesorgt hat; mir hat der Chef der Kanzlei des Generalgouvernements, der Ministerialrat Keit, erzählt, daß diese Judenkolonne während einer Abwesenheit des Generalgouverneurs von der Polizei gewaltsam abgeholt worden sei.[…]«
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Zeugenvernehmung von Dr. Franz Schlegelberger, Staatssekretär seit 1931 - IMT Sitzungsprotokolle, Band 20, S. 300ff.
Schlegelberger wird durch Dr. Kempner darüber befragt, ob er zusammen mit dem Angeklagten Dr. Frick einen gesetzgeberischen Vorschlag gemacht habe, alle Juden und alle Halbjuden in Deutschland und in den besetzten Gebieten zu sterilisieren, was dieser erst nach Vorlage des Dokuments zugibt. Kempner hält ihm dann vor, woran sich Schlegelberger nicht erinnerte, daß Staatssekretär Freisler ihm gesagt habe, Dolfi wünsche gegenwärtig diese scharfen Maßnahmen der Reichsregierung nicht, und er werde sie bis nach dem Kriege verschieben. Schlegelberger bekundete dann, wie von der Anklage gefordert, daß er dieses schwere Verbrechen außerordentlich bedauere.
IMT Bd. 20, S. 300 - 2. Aug. 46
»DR. KEMPNER: Erinnern Sie sich daran, daß Sie selbst zusammen mit dem Angeklagten Dr. Frick einen gesetzgeberischen Vorschlag gemacht hatten, alle Halbjuden in Deutschland und in den besetzten Gebieten zu sterilisieren?
SCHLEGELBERGER: Daran erinnere ich mich nicht.
DR. KEMPNER: Nun, dann möchte ich Ihnen jetzt ein Schreiben aus den amtlichen Akten zeigen, das Ihre Unterschrift trägt. Wenn Sie dieses Schreiben lesen, können Sie vielleicht Ihr Gedächtnis auffrischen. Dies wird Beweisstück US-923.
Erinnern Sie sich jetzt, daß Sie dieses furchtbare Schriftstück unterzeichnet haben?
SCHLEGELBERGER: Ja, ich erinnere mich. Jawohl, ich erinnere mich daran.
DR. KEMPNER: Sie erinnern sich, daß die Partei und der Angeklagte Frick vorgeschlagen haben, alle Juden und alle Halbjuden zu sterilisieren?
SCHLEGELBERGER: Jawohl.
DR. KEMPNER: Und Sie erinnern sich, daß die verschiedenen Regierungsmitglieder, wie zum Beispiel der Angeklagte Göring, der Chef des Vierjahresplans, der Reichsinnenminister Dr. Frick zu Händen seines Staatssekretär, und das Auswärtige Amt zu Händen von Unterstaatssekretär Luther, Abschriften dieses gesetzgeberischen Vorschlags erhalten haben?
SCHLEGELBERGER: Jawohl.
DR. KEMPNER: Und Sie erinnern sich auch - Seite I des Dokuments -, daß dieses Dokument mit dem gesetzgeberischen Vorschlag, alle Juden oder Halbjuden zu sterilisieren, Dolfi vorgelegt werden sollte?
SCHLEGELBERGER: Ich habe die Frage nicht ganz verstanden.
DR. KEMPNER: Sie erinnern sich, daß Ihr und Minister Fricks Vorschlag Dolfi vorgelegt werden sollte?
Ja oder nein?
SCHLEGELBERGER: Herr Dr. Kempner! Ich bitte um Entschuldigung; ich habe Ihre Frage noch immer nicht ganz verstanden. Woran ich mich erinnern soll, weiß ich nicht.
DR. KEMPNER: Ob Ihr Vorschlag Dolfi vorgelegt werden sollte
SCHLEGELBENGER: Ich glaube, ja.
DR. KEMPNER: Und Sie erinnern sich auch daran, was Dolfi gesagt hat?
SCHLEGELBERGER: Nein, daran erinnere ich mich nicht.
DR. KEMPNER: Ist es die Wahrheit, daß Ihnen Ihr Staatssekretär Freisler gesagt hat, Dolfi wünsche gegenwärtig diese scharfen Maßnahmen der Reichsregierung nicht, und er werde sie bis nach dem Kriege verschieben?
SCHLEGELBERGER: Das ist mir nicht in Erinnerung.
DR. KEMPNER: Sie bedauern Ihre Unterzeichnung dieses Dokuments sehr?
SCHLEGELBERGER: Das kann ich bejahen. Ich möchte nur eines hinzusetzen, daß damals schon ein schweres Ringen war, um diese Einschränkung zu erreichen…
DR. KEMPNER: Und Sie bedauern diese Verbrechen, ist das richtig?
SCHLEGELBERGER: Ich bedauere sehr, daß dies unterschrieben ist.
DR. KEMPNER: Ich danke, das ist alles.«

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Legationsrat Rademacher
Hausmitteilung des Legationsrates Rademacher vom 10.2.1942:
»Legationsrat Rademacher Berlin, den 10. Februar 1942

Herrn Gesandten Bielfeld
Pol. X
Sehr geehrter Herr Geheimrat!
Im August 1940 übergab ich Ihnen für Ihre Akten den von meinem Referat entworfenen Plan zur Endlösung der Judenfrage, wozu die Insel Madagaskar von Frankreich im Friedensvertrag gefordert, die praktische Durchführung der Aufgabe aber dem Reichssicherheitshauptamt übertragen werden sollte. Gemäß diesem Plan ist Gruppenführer Heydrich vom Führer beauftragt worden, die Lösung der Judenfrage in Europa durchzuführen. Der Krieg gegen die Sowjetunion hat inzwischen die Möglichkeit gegeben, andere Territorien für die Endlösung zur Verfügung zu stellen. Demgemäß hat der Führer entschieden, daß die Juden nicht nach Madagaskar, sondern nach dem Osten abgeschoben werden sollen, Madagaskar braucht mithin nicht mehr für die Endlösung vorgesehen zu werden.
Nudelauge Dolfi!
Ihr gez. Rademacher«
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Anfrage des AA-Unterstaatssekretärs Woermann vom 14.2.1942:
»Hiermit Legationsrat Rademacher
Berlin, den 14. Februar 1942 zu Pol. X 7 g
Gesandter Bielfeld hat mir Ihre Mitteilung vom 10. Februar - DII 145/42g - zur Kenntnis gebracht, wonach der Führer entschieden hat, daß die Juden nicht nach Madagaskar, sondern nach dem Osten abgeschoben werden sollen. Madagaskar brauche mithin nicht mehr für die Endlösung vorgesehen zu werden. Bei der Bedeutung die diese Entscheidung hat, bitte ich Sie um Mitteilung, auf welchen Quellen die Angabe beruht.
Woermann«

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Notiz des Legationsrates Rademacher vom 24.2.1942:
»Notiz Geheim
Die anliegende Aufzeichnung geht darauf zurück, daß der Madagaskar-Plan des Referats D III auf Grund der neuen Entwicklung, wie sie Obergruppenführer Heydrich Unterstaatssekretär Luther dargelegt hat, hinfällig geworden ist.
Hiermit
Herrn Unterstaatssekretär Luther
mit der Bitte vorgelegt, Herrn Unterstaatssekretär Woermann über die Unterredung mit Obergruppenführer Heydrich zu unterrichten.
Berlin, den 24. Februar 1942
gez. Rademacher«
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Schreiben des amtierenden Justizministers Schlegelberger an Reichsminister (Chef der Reichskanzlei) Dr. Lammers vom 12. März. 1942
»Durchschlag Berlin, den 12.3.42
Der Reichsminister der Justiz
M. d.F.d.G.b.
Sehr verehrter Herr Reichsminister Dr. Lammers!
Soeben wird mir von meinem Referenten für das Ergebnis der Sitzung vom 6.3. betreffend Behandlung der Juden und Mischlinge vorgetragen. Ich erwarte jetzt noch die amtliche Niederschrift.
Nach dem Vortrage meines Referenten scheinen sich Entschlüsse vorzubereiten, die ich zum großen Teil für völlig unmöglich halten muß. Da das Ergebnis der Besprechungen, an denen ja auch ein Referent Ihres Hauses teilgenommen hat, die Unterlage für die Entschließung des Führers bilden soll, wäre es mir dringend erwünscht, mich noch rechtzeitig mit Ihnen persönlich über die Angelegenheit zu unterhalten. Sobald die Niederschrift der Sitzung vorliegt, werde ich mir erlauben, Sie anzurufen und Sie zu befragen, ob und wann eine Rücksprache stattfinden könnte.
Mit verbindlichem Gruß und Nudelauge Dolfi!
Ihr sehr ergebener
gez. Dr. Schlegelberger
Herrn Reichsminister und Chef der Reichskanzlei Dr. Lammers
Berlin.«
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Antwort des Reichsministers Dr. Lammers an den amtierenden Justizminister Dr. Schlegelberger vom 18. März 42.

Chef der Reichskanzlei Dr. Lammers bei der Reichstagsrede Hitlers vom 6.10.1939 nach Abschluß des Polenfeldzuges.
»Der Reichsminister und Chef der Reichskanzlei
Berlin, den 18. März 1942, zur Zeit Führerhauptquartier
an
Herrn
Staatssekretär Prof. Dr. Schlegelberger - beauftragt mit der Führung der Geschäfte des Reichsministers der Justiz -

Betrifft: Gesamtlösung der Judenfrage
zum Schreiben vom 12. März 1942

Sehr geehrter Herr Dr. Schlegelberger!
Gern bin ich bereit, Ihrem Wunsche zu folgen und mich mit Ihnen über diese Frage zu unterhalten. Ich komme voraussichtlich gegen Ende des Monats wieder nach Berlin und werde Ihnen dann wegen des Termins Nachricht geben lassen.
Nudelauge Dolfi!
Ihr sehr ergebener
Lammers«

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Das “Schlegelberger Dokument” vom 5. April 1942
»Zweites S:
Durchschlag
Der Reichsminister der Justiz Berlin W 8, d.5.April 1942
Mit der Führung der Geschäfte beauftragt Wilhelmstrasse 65
IV b 40 g Rs
Geheime Reichssache
An
1. den Leiter der Partei-Kanzlei,
z.Hd. von Herrn SS-Oberführer Klopfer,
2. den Herrn Reichsminister des Innern,
z.Hd. von Herrn Staatssekretär Dr. Stuckart,
3. den Chef der Sicherheitspolizei und des SD,
Herrn SS-Obergruppenführer Heydrich,
4. den Beauftragten für den Vierjahresplan,
z.Hd. von Herrn Staatssekretär Neumann,
5. das Auswärtige Amt,
z.Hd. von Herrn Unterstaatssekretär Luther,
6. den Herrn Reichsminister für die besetzten Ostgebiete,
z.Hd. von Herrn Gauleiter und Staatssekretär Dr.Meyer,
7. das Rasse- und Siedlungshauptamt beim Reichsführer-SS,
z.Hd. des Herrn SS-Gruppenführer Hofmann.
Betrifft: Endlösung der Judenfrage.
1. Die Endlösung der Judenfrage setzt eine klare und für immer maßgebende Abgrenzung des Personenkreises voraus, für den die in Aussicht genommenen Maßnahmen getroffen werden sollen. Eine solche Abgrenzung ergibt sich nur, wenn von vornherein davon abgesehen wird, die jüdischen Mischlinge zweiten Grades in die Regelung einzubeziehen. Die Maßnahmen zur Endlösung der Judenfrage sollten sich daher nur auf die Volljuden und jüdischen Mischlinge ersten Grades erstrecken, gegenüber jüdischen Mischlingen zweiten Grades aber ausnahmslos außer Betracht bleiben.
2. Wegen der Behandlung der jüdischen Mischlinge ersten Grades schließe ich mich der vom Reichsminister des Innern in seinem Schreiben vom 16. Februar 1942 vertretenen Auffassung an, daß nämlich die Verhinderung der Fortpflanzung dieser Mischlinge ihrer Gleichbehandlung mit den Volljuden und der hiermit verbundenen Abschiebung vorzuziehen ist. Dem würde es entsprechen, daß die Abschiebung bei denjenigen Halbjuden von vornherein ausscheidet, die nicht mehr fortpflanzungsfähig sind. Ein völkisches Interesse an der Lösung der Ehe zwischen einem solchen Halbjuden und einem Deutschblütigen besteht nicht.

Links: Dr. Franz Schlegelberger, 1942 amtsführender Staatssekretär im Reichsjustizministerium, Verfasser des “Schlegelberger-Dokumentes” über die Endlösung der Judenfrage.
Unten: Schlegelberger während eines Verhörs beim Internationalen Militärtribunal.

Den fortpflanzungsfähigen Halbjuden sollte die Wahl gelassen werden, sich der Unfruchtbarmachung zu unterziehen oder in gleicher Weise wie Juden abgeschoben zu werden. Sowohl im Falle
Herrn Min. Rat Dr. Gramm

-Seite 2-

Falle der Unfruchtbarmachung als auch im Falle der Abschiebung des Halbjuden wird man dem deutschblütigen Ehegatten die Möglichkeit geben müssen, die Auflösung der Ehe herbeizuführen. Ich habe keine Bedenken dagegen, daß der deutschblütige Teil die Möglichkeit erhält, sich ohne die Beschränkungen des § 53 des Ehegesetzes von seinem unfruchtbar gemachten oder abgeschobenen Ehegatten in einem vereinfachten Verfahren scheiden zu lassen.
3. Eine Einschränkung halte ich bei denjenigen Halbjuden für erwägenswert, bei denen Nachkommen vorhanden sind, die in das Deutschtum hineinwachsen und in ihm endgültig aufgehen sollen. Wenn diese Nachkommen als vollwertige Glieder in die deutsche Volksgemeinschaft aufgenommen werden sollen, was bei einer wirklichen Endlösung der Judenfrage das Ziel sein muß, so erscheint es geboten, ihnen jede Minderbewertung und jedes Gefühl der Minderwertigkeit fernzuhalten, die sich leicht aus der Kenntnis und dem Bewußtsein davon ergeben können, daß ihre unmittelbaren Vorfahren von den geplanten Abwehrmaßnahmen der Volksgemeinschaft betroffen worden sind. Aus diesem Grunde wird zu überlegen sein, ob nicht Halbjuden, deren noch lebende Nachkommen nicht auch Halbjuden sind, sowohl von der Abschiebung als auch von der Unfruchtbarmachung verschont bleiben sollten.
4. Gegen eine Scheidungserleichterung bei Ehen zwischen Deutschblütigen und Juden habe ich keine Bedenken. Diese Erleichterung hätte sich auf Ehen mit Geltungsjuden zu erstrecken. Die Scheidung wird auf Antrag des deutschblütigen Ehegatten in einem vereinfachten Verfahren auszusprechen sein. Gegen eine zwangsweise Scheidung, etwa auf Antrag des Staatsanwalts, bestehen erhebliche Bedenken. Ein solcher Zwang ist unnötig, weil die Ehegatten durch die Abschiebung des jüdischen Teils ohnehin von einander getrennt werden. Eine Zwangsscheidung ist aber auch zwecklos, weil sie, wenn auch das Band der Ehe, so doch nicht die etwaige innere Verbundenheit der Ehegatten aufhebt, im übrigen aber auch den deutschblütigen Ehegatten nicht von der Mißachtung befreit, der er bei Festhalten an der Ehe ausgesetzt ist. Schließlich ist ein Festhalten des deutschblütigen Teils an der Ehe wohl nur bei älteren Ehen, die lange Jahre hindurch bestanden haben, zu erwarten.
In diesen Fällen, in denen der jüdische Teil in der Regel nicht abgeschoben, sondern dem Altersghetto zugeführt werden wird, sollte es dem anderen Ehegatten, wenn er durch sein Festhalten an der Ehe seine Zugehörigkeit zum Deutschtum verleugnet, auch nicht verwahrt sein, selbst im Ghetto Aufnahme zu finden.
gez. Dr. Schlegelberger«
Faksimile der Aktennotiz von Roland Freisler (Vollgröße (21 KB) durch anklicken)

________________________________________
Quelle: Vierteljahreshefte für freie Geschichtsforschung 1(2) (1997), S. 60-68.

Der SPIEGEL, Nr. 31, 25. Juli 1977, S. 12 :

DER bekannte, rassisch verfolgte Schriftsteller H. G. Adler, früher in Prag, jetzt in London, hat 1960 im Vorwort zur zweiten Auflage seines außerordentlichen Buches “Theresienstadt 1941–1945″ geschrieben: “Es sei auch ausdrücklich festgestellt, daß die Bezeichnung Herrn Dr. Korherrs als ‘SS-Statistiker’ … nicht stimmt, da er der SS nie angehörte und für sein Verhalten in den Jahren des Nationalsozialismus rehabilitiert ist.”
Der SPIEGEL veröffentlicht leider die Behauptung des englischen Historikers Irving, ich hätte im Frühjahr 1943 auf Himmlers Order die Zahl der Opfer des Judentums berechnet. Tatsächlich wurden diese Angaben vom Reichssicherheitshauptamt (RSHA) fix und fertig samt Text mir geliefert mit der Auflage, keine Zahl und kein Wort ändern zu dürfen.
Die Angabe, ich hätte dabei auch aufgeführt, daß über eine Million Juden in den Lagern des Generalgouvernements und Warthegaus durch Sonderbehandlung gestorben seien, ist ebenfalls unzutreffend. Ich muß gegen das Wort “gestorben” in diesem Zusammenhang protestieren.
Es war gerade das Wort “Sonderbehandlung”, das mich zu der telephonischen Rückfrage beim RSHA veranlaßte, was dieses Wort zu bedeuten habe. Ich bekam die Antwort, es handle sich um Juden, die im Bezirk Lublin angesiedelt würden.
Braunschweig
Dr. Richard Korherr

Es gibt noch diverse andere Beispiele. Z.B. die Sonderbehandlung für politisch Gefangene, wie Leopold Figl, womit eine bevorzugte Behandlung gemeint war.
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Prediger



Anmeldungsdatum: 14.02.2006
Beiträge: 172

BeitragVerfasst am: Fr Nov 23, 2007 11:26 am    Titel: Antworten mit Zitat

Eberndorfer hat folgendes geschrieben:
Aber mit seiner dokumentierten Meinung was der Begriff “Sonderbehandlung” im Hitlerreich nicht bedeutete, begibt Rudolf Germar sich in das Reich der Naiven.

Das deutsche Wort ‘Sonderbehandlung’, in Verbindung mit Juden oder anderen Staatsfeinden, bedeutete im Dritten Reich - “Ausmerzen”, und Ausmerzen hiess - “Toeten”. Punkt.

In anderen Faellen war ‘Sonderbehandlung’ auch eine Umschreibung fuer den Ueberbegriff - “Foltern”
.

Das ist kompletter Unsinn. Der italienische Revisionist Carlo Mattogno hat ein ganzes Buch über die Verwendung des Ausdrucks “Sonderbehandlung” geschrieben.

Es heißt “Sonderbehandlung in Auschwitz. Entstehung und Bedeutung eines Begriffs.”, hat 161 Seiten und erschien im Oktober 2003 bei Castle Hill Publishers.
ISBN: 1-902619-04-8

Natürlich kann sich jeder, der sich dafür interessiert, das Buch kostenlos als pdf-Datei bei vho.org runterladen.

Hier der Klappentext des Buches:

Laut der offiziellen Geschichtsschreibung sollen Begriffe wie „Sonderbehandlung”, Sondermaßnahme”, „Sonderaktion” oder „Sonderkommando”, wenn sie im Zusammenhang mit dem „Holocaust“ in deutschen Dokumenten auftauchen, Tarnausdrücke gewesen sein, mit denen in Wirklichkeit Tötungen von Häftlingen gemeint gewesen sein sollen. Obwohl sich nicht bestreiten läßt, daß in zahlreichen Dokumenten des Dritten Reiches der Begriff „Sonderbehandlung“ Hinrichtung oder Liquidierung bedeutet, heißt das nicht, daß die Bedeutung dieses Begriffes immer und ausschließlich diese Bedeutung hatte. In dem vorliegenden Buch hat Carlo Mattogno eine Vielzahl wichtiger und der Forschung zum größten Teil unbekannter Dokumente über Auschwitz, in denen derartige Begriffe auftauchen, zusammengetragen und in ihrem historischen Kontext analysiert. Er
weist nach, daß diese Begriffe eine ganze Palette unterschiedlicher Bedeutungen aufweisen, die sich jedoch durchwegs auf vollkommen normale Aspekte des Lagerlebens in Auschwitz beziehen, in keinem einzigen Fall aber auf Hinrichtungen. Aus diesem Grunde ist die von der offiziellen Geschichtsschreibung vorgenommene „Entzifferung“ dieser Begriffe historisch und dokumentarisch vollkommen haltlos. Angesichts der Tatsache, daß Begriffe wie „Sonderbehandlung“ vollkommen
harmlose Bedeutungen hatten, fällt die gesamte Argumentation der offiziellen Geschichtswissenschaft bezüglich solcher „Tarnbegriffe“ aus logischen Gründen auch in anderem Zusammenhang in sich zusammen:
Wie hätte ein Befehlsempfänger im Dritten Reich wissen sollen, in welchem Fall er was unter einem solchen Begriff zu verstehen hatte? Befehle hätten nur dann richtig ausgeführt werden können, wenn in dem jeweiligen Befehl erläutert worden wäre, in welchem Sinne diese Ausdrücke gemeint waren. Damit aber hätte der Begriff aufgehört, getarnt zu sein. Dieses Buch, dessen Erkenntnisse wie warme Sonnenstrahlen auf eine akademische Eiswüste fallen, ist ein weiterer Meilenstein Carlo Mattognos in der Entmystifizierung des „Holocaust”.
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Eberndorfer



Anmeldungsdatum: 10.09.2006
Beiträge: 2267

BeitragVerfasst am: Fr Nov 23, 2007 4:56 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Prediger hat folgendes geschrieben:
Obwohl sich nicht bestreiten läßt, daß in zahlreichen Dokumenten des Dritten Reiches der Begriff „Sonderbehandlung“ Hinrichtung oder Liquidierung bedeutet, heißt das nicht, daß die Bedeutung dieses Begriffes immer und ausschließlich diese Bedeutung hatte.


Okay, ich neme das Wort "immer" zurueck.

Nicht zurueck nehme ich hingegen, dass im folgenden Text das Wort "Sonderbehandlung" eine inhaltlich beweisbare Umschreibung fuer 'toeten' war.

Wenn nicht, moege man mir, im Zusammenhang mit dem angefuehrten Text, glaubhaft beweisen, was sonst es bedeutet habe. Denn "Sonderbehandlung" fuer Toeten, passt genau zu der harten und zynischen Ausdrucksweise der oberen Na.zis.
    Denn wenn die Begriffe "Sonderbehandlung" und "ausmerzen" in diesem Schreiben nicht 'Toeten' bedeutet haben, zumindest fuer die von "Tbc"-Befallenen, dann hat es vermutlich auch keinen Holocaust gegeben. So weit bin ich aber in meinem gedanklichen Revisionismus noch nicht.

"Die von Ihnen im Einvernehmen mit dem Chef des Reichssicherheitshauptamtes SS-Obergruppenführer Heydrich genehmigte Aktion der Sonderbehandlung von rund 100,000 Juden in meinem Gaugebiet wird in den nächsten 2-3 Monaten abgeschlossen werden können. Ich bitte Sie um die Genehmigung, mit dem vorhandenen und eingearbeiteten Sonderkommando im Anschluß an die Judenaktion den Gau von einer Gefahr befreien zu dürfen, die mit jeder Woche katastrophalere Formen annimmt.

Es befinden sich im Gaugebiet ca. 230,000 erkannte Tbc-Kranke polnischer Volkszugehörigkeit. Von diesen wird die Zahl der mit offener Tuberkulose behafteten Polen auf ca. 35 000 geschätzt. […]

Wenngleich auch im Altreich mit entsprechenden drakonischen Maßnahmen gegenüber dieser Volkspest nicht durchgegriffen werden kann, glaube ich es dennoch verantworten zu können, Ihnen vorzuschlagen, hier im Warthegau die Fälle der offenen Tbc innerhalb des polnischen Volkstums ausmerzen zu lassen. “
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Eberndorfer



Anmeldungsdatum: 10.09.2006
Beiträge: 2267

BeitragVerfasst am: Fr Nov 23, 2007 6:31 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Prediger hat folgendes geschrieben:
Wie hätte ein Befehlsempfänger im Dritten Reich wissen sollen, in welchem Fall er was unter einem solchen Begriff zu verstehen hatte? Befehle hätten nur dann richtig ausgeführt werden können, wenn in dem jeweiligen Befehl erläutert worden wäre, in welchem Sinne diese Ausdrücke gemeint waren.


Ich bin wirklich kein obstinater Revisionistenfeind, aber eine derartig naive, (oesterr. 'billige') Erklaerung, nicht nur fuer den Begriff "Sonderbehandlung", sondern im Allgemeinen, lacht zum Himmel!

Ja, waren die Nazis denn naiv-brave 'Saengerknaben'?

"Befehle haetten nur dann richtig ausgefuehrt werden koennen, wenn ..."

Mein Gott, es gab fuer "Sonderbehandlung" die auch bei Juden und Amis sehr beliebten folgenden "Erlaeuterungen":

a) persoenliche Befehlsempfaenge
b) persoenliche Telefonate
c) Rueckschluesse auf fruehere Begriffserklaerungen
d) Standardisierung von auf Staatsfeinde bezogene Begriffe und
e) die oberen Na.zis kannten sich doch alle persoenlich

Wenn ich meinem besten Kaerntner Dorffreund, in Anwesenheit deutscher Touristen, ueber irgendetwas, was die anderen Deutschen nicht verstehen sollten, meine Meinung sagen wollte, sagte ich es ihm im besten Deutsch auf eine solche Art, dass niemand ausser ihm verstand, wie ich etwas 'meinte'.

Und solche bausbackigen 'Wissenschaftler', wie dieser (wie heisst er schon?) wollen ernst genommene Historiker sein?

Wem beim Erklaerungsversuch fuer "Sonderkommando" des obigen 'Italieners nicht sofort Zweifel an dessen Kenntnis der Na.zi-'Gaunersprache' aufkommen, der wird so manch Anderes Unglaubwuerdige auch glauben.

Mit einem humanistisch-naiven Herangehen an die Na.zi-Ausdrucksweise der Hitlerzeit, wird man sie nie verstehen! Mal nachfragen, ob nicht auch die juedischen Yuppies in New York einige fuer andere unverstaendliche Fachausdruecke haben!


Zuletzt bearbeitet von Eberndorfer am Fr Nov 23, 2007 8:40 pm, insgesamt 2-mal bearbeitet
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gladius



Anmeldungsdatum: 21.03.2004
Beiträge: 4408
Wohnort: Famagusta

BeitragVerfasst am: Fr Nov 23, 2007 7:27 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Wir können hier in diesem Forum mit besonderer Ergriffenheit und Freude feststellen, daß wir nicht nur einen politischen Archäologen besonderer Güte in unserer Mitte haben sondern auch einen unbestechlichen Richter, und wenn man will auch Sprachlehrer, der mit unfehlbarer Schärfe feststellt, daß

a.) er in seiner Verwandschaft einen SS-ler im KL Auschwitz als getarnten Luftwaffensoldaten besitzt
b.) er Diktion und Taten aller Funktionäre des 3.Reiches aus dem effeff beherrscht, wiedergeben und kommentieren kann
c.) auf Grund persönlicher Forschungen feststellt, was im 3.Reich an Leuten umgebracht wurde um späterhin seliggesprochen zu werden (Geschenk an Österreich lt. lustiger Quelle = Schönborn).

Im Hinblick auf eingehenden Studien der Literatur aus diesem zeitlichen Bereich vor mehr als 60 Jahren ist der Herr Archäologe auch zweifelsfrei im Stande, die Anzahl der betriebsfähigen Trieb- und Beiwagen der Berliner und Wiener Strassenbahn anzuführen und den Nachkommen aus dieser Zeit zu beweisen, daß auf Grund der Ernteergebnisse bei Kartoffeln im Südkärntner Raum trotz Bedrohung durch Partisanen und Kartoffelkäfer der Erfolg der Wehrmacht im Kampf um Großdeutschland erstritten wurde. (Siehe auch einschlägige Tagesbefehle des OKW der deutschen Wehrmacht)

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Prediger



Anmeldungsdatum: 14.02.2006
Beiträge: 172

BeitragVerfasst am: Mo Nov 26, 2007 12:47 am    Titel: Antworten mit Zitat

Eberndorfer hat folgendes geschrieben:
Nicht zurueck nehme ich hingegen, dass im folgenden Text das Wort “Sonderbehandlung” eine inhaltlich beweisbare Umschreibung fuer ‘toeten’ war.

Wenn nicht, moege man mir, im Zusammenhang mit dem angefuehrten Text, glaubhaft beweisen, was sonst es bedeutet habe. Denn “Sonderbehandlung” fuer Toeten, passt genau zu der harten und zynischen Ausdrucksweise der oberen Nazis.

Denn wenn die Begriffe “Sonderbehandlung” und “ausmerzen” in diesem Schreiben nicht ‘Toeten’ bedeutet haben, zumindest fuer die von “Tbc”-Befallenen, dann hat es vermutlich auch keinen Holocaust gegeben. So weit bin ich aber in meinem gedanklichen Revisionismus noch nicht.


Tja, also wie gesagt, kein Revisionist schließt aus, daß es im Zuge des Partisanenkrieges Massenerschießungen gegeben hat. Und auch einzelne Greuel im Zusammenhang mit der katastrophalen gesundheitlichen Situation (Hunger, Seuchen, Versorgungsprobleme) im Verlauf des Krieges können nicht ausgeschlossen werden.

Trotzdem ist dazu folgendes zusagen:

Erstens stehen all diese Dokumente bei mir unter einem gewissen Vorbehalt. Nicht daß ich pauschal bei jedem an der Echtheit zweifeln würde, aber solange jeder, der zu stark an der offiziellen Version rüttelt, mit Gefängnis rechnen muß, sind mir solche Dokumente nicht ganz geheuer und die Echtheit zumindest nicht 100prozentig sicher. Motive für eine Fälschung gab es nach diesem Krieg sicher genug. Erst wenn Forscher ohne Angst vor Strafverfolgung oder gesellschaftlicher Ächtung objektiv die Frage der Echtheit solcher Dokumente klären können, wird dieses Problem gelöst sein.

Trotzdem kann ich wie gesagt die Echtheit nicht ausschließen, und der Text klingt wirklich so, als wäre mit Ausmerzen die Tötung gemeint. Leider sind all diese Texte von dieser ständigen Mehrdeutigkeit betroffen: Wenn da “töten” oder “erschießen” stehen würde, würde sich die Diskussion erübrigen.

Jetzt zu der Maßnahme allgemein:

Die meisten Menschen scheinen sich immer noch nicht klar darüber zu sein, welches Problem Seuchen während des Krieges darstellten: Fleckfieber, Bauchtyphus, Cholera, Ruhr, und eben nicht zu vergessen, die Tuberkulose. In den Ländern der dritten Welt ist die Tuberkulose immer noch ein riesges Problem. Laut WHO sind ein Drittel (!) der Weltbevölkerung mit Tbc infiziert. Man lese sich ruhig mal den Wikipedia-Artikel über Tuberkulose durch. Danach ging noch 1880 jeder zweite Todesfall zwischen 15 und 40 Jahren auf das Konto der Tbc. Tuberkulose galt damals als so gut wie unheilbar. Eine Antibiotikabehandlung war erst ab 1946 mit Streptomycin möglich, vorher nicht. Zwar gibt es Ausnahmen, in denen sich Patienten erholten, aber eine fortgeschrittene offene Tbc war damals gleichbedeutend mit einem Todesurteil.
Jetzt hört es sich tatsächlich ziemlich krank an, diese Todgeweihten deshalb umzubringen. Dazu wieder ein paar Anmerkungen:
Ich würde eine solche Maßnahme unter allen Umständen für verurteilenswert halten.
Die Maßnahme an sich widerspricht der gängigen These, daß Deutschland Juden oder Polen komplett vernichten wollte. Die Bekämpfung der Tuberkulose, auch in dieser barbarischen Form, hätte, auch wenn sich das barbarisch und tatsächlich pervers anhört, ja tatsächlich der Gesundheit und dem Fortbestand der noch Gesunden - also Polen, Juden und Deutschen - gedient. Ich bitte mich hier nicht falsch zu verstehen, aber es wird von Gutmenschenseite ja immer angeführt, solche Greuel müßten in Zukunft verhindert werden. Das kann man aber nur, wenn man wirklich versucht, nachzuvollziehen, was damals passiert ist, und was die Leute sich dabei gedacht haben. Ich kann diesen Versuch auf der politisch korrekten Seite jedenfalls nicht erkennen.
Offene Tuberkulose heißt, daß die Erkrankten den Erreger ausscheiden und damit ansteckend sind. Meistens also eine aktive Lungentuberkulose, bei der die Patienten Schleim und Blut aushusten.
Man kann sich ausmalen, was mit welche Aussichten jemand hatte, der gleichzeitig an z.B. Fleckfieber und Tbc erkrankte. In diesem Sinne stellten diese Erkrankten eine direkte Bedrohung für die deutschen Soldaten und damt für die deutsche Bevölkerung dar.

Einige Revisionisten, z.B. David Irving, der immerhin davon ausgeht, daß die Deutschen im Osten 2-3 Millionen Juden ermordet haben, weisen auf folgendes hin. Während der Krieg im Osten tobte, bekamen die Deutschen jeden Tag Unmengen von Bomben auf ihre Städte geworfen. Die Deutschen mußten tatsächlich davon ausgehen, daß die Engländer sie ausrotten wollten, denn diese hatten ihnen auch den Krieg erklärt und sämtliche Friedensangebote ausgeschlagen. Ich habe vor einiger Zeit angefangen, mich für die Bücher von Viktor Suworow und die Präventivschlagthese zu interessieren. Ich gehe mittlerweile davon aus, daß der Rußlandfeldzug tatsächlich ein Präventivkrieg war, und daß Stalin unmittelbar davor stand, Europa zu überennen und überall kommunistische Systeme zu installieren. Goebbels hat den Deutschen das gleiche erzählt, und ich glaube zurecht. Aus diesem Grund mußte jeder Deutsche davon ausgehen, daß es tatsächlich ums Überleben ging. Und die Kämpfer auf der anderen Seite haben sicher das gleiche, nur umgekehrt, geglaubt. Unter diesen Bedingungen, wenn man das eigene Überleben bedroht sieht, verlieren Worte wie Moral die Bedeutung. Wem die eigenen Städte mit Frauen, Kindern und Greisen zerbombt werden, der hat auch kein Mitleid mehr mit feindlichen Partisanen, die aus dem Hinterhalt schießen, und eben auch nicht mit gegnerischen Tuberkulosekranken, insebsondere nicht, wenn diese die Gesundheit der eigenen Soldaten bedrohen. Unter diesem Blickwinkel sollte man das ganze einmal betrachten.

Die “Sonderbehandlung” der 100.000 Juden in dem besagten Textabschnitt steht für mich in keinem erkennbaren Zusammenhang mit den Tuberkulsoekranken und einer möglichen Tötung. Dieser Zusammenhang ist für mich nur mit viel Phantasie herstellbar. Es kann damit Aussiedlung gemeint sein, Entlausung, Überprüfung auf Krankheiten und Aussonderung von Kranken, usw.

Eberndorfer hat folgendes geschrieben:
Denn “Sonderbehandlung” fuer Toeten, passt genau zu der harten und zynischen Ausdrucksweise der oberen Nazis.


Wer so redet, sollte sich aber mal nüchtern fragen, ob er nicht vielleicht doch eine etwas zu große Prise Umerziehung geschluckt hat.
Mir sind natürlich jede Menge solcher vermeintlichen Äußerungen bekannt, aber man sollte sich klarmachen, daß von den erklärten Gegnern der Nationalsozialisten seit über 60 Jahren solche Zitate gesammelt werden, und zwar nur solche Zitate, die irgendwie belastend sind. Ich frage mich, was wohl passieren würde, wenn man über 60 Jahre lang solche Zitate von Kapitalisten oder Antifaschisten aus der Zeit des zweiten Weltkrieges sammeln würde und sämtliche freundlich klingenden Bemerkungen verschweigen würde. Das würde aber auch ein ziemlich kriminelles Bild dieser Gruppen malen. Und man sollte dabei bedenken, daß unsere Befreier in den Besitz von Unmengen privater oder nicht für die Öffentlichkeit bestimmter Dokumente gelangt sind.
Ich will ja nicht wissen, was man im Keller von Ilja Ehrenburg oder Sefton Delmer so gefunden hätte.
Und man sollte sich auch mal folgendes klarmachen: Am Anfang war die nationalsozialistische Bewegung sicher zum großen Teil von sozialen Randschichten geprägt. Später war aber ein großer Teil der Bevölkerung, unter anderem auch der oberen Schichten, NSDAP-Mitglieder oder sogar aktive Nazis. Die gleichen Leute, die im Kaiserreich brave Deutsche waren, sollen nun plötzlich, nur weil sie Nazis wurden, eine “harte und zynische Mordbande” geworden sein. Das ist absurd und nichts als Greuelpropaganda.

Zu Mattognos Argumenten zum Begriff “Sonderbehandlung” schreibe ich gleich noch was.
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Prediger



Anmeldungsdatum: 14.02.2006
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BeitragVerfasst am: Mo Nov 26, 2007 12:50 am    Titel: Antworten mit Zitat

@Eberndorfer:

Noch ein kurzer Nachtrag zu dem Tuberkuloseproblem.

Ich habe mich mit diesem Dokument vorher noch nicht beschäftigt und kann deshalb auch nicht viel mehr dazu sagen. Es sind sicher umfangreichere Untersuchungen nötig, um neutral und objektiv zu klären, was damals wirklich vorgefallen ist. Aus dem Text geht ja nur der Vorschlag hervor, nicht ob die vorgeschlagene Maßnahme auch wirklich durchgeführt wurde. Vielleicht ist der Schreiber für diesen unerhörten Vorschlag ja auch gerügt, entlassen oder gar bestraft worden. Ich weiß es nicht.
Aus dem Vorschlag geht weiterhin hervor, daß die 195.000 polnischen Tbc-Kranken mit geschlossener Tuberkulose nicht “ausgemerzt” werden sollten. Wenn das Dokument echt ist, ging es also um die Abwehr einer akuten Bedrohung, vielleicht hielt man es für möglich, daß die an geschlossener Tbc erkrankten noch zu retten waren. Wen man bedenkt, daß es sich um polnische Gegner handelte, spricht das für mich nicht gerade für Vernichtungsphantasien.
Vielleicht glaubte sich der Schreiber in einer Zwickmühle. Vielleicht hatte er keine Nahrungsvorräte und Medikamente mehr. Vielleicht glaubte er, vor der Entscheidung zu stehen, die Kranken langsam dem sicheren Tod entgegen siechen und hungern zu lassen, oder sie zu erschießen. Vielleicht hielt er die letztere Variante tatsächlich für die humanere oder ehrvollere. Das klingt für mich heute auch pervers, aber da hatten die Nazis wohl wirklich ein anderes Weltbild. Und moralisch bewerten könnte man sowas tatsächlich nur, wenn man wüßte, was im Kopf des anderen vorgegangen ist.
Das sind alles nur Spekulationen von mir, manche widersprechen sich vielleicht auch. Ich beanspruche nicht, die Wahrheit zu kennen und will auch nichts beschönigen oder entschuldigen. Ich biete diese Spekulationen nur als mögliche Erklärungen und Denkanstöße an, so wie sie mir gerade eingefallen sind. Vielleicht haben andere dazu bessere Ideen.
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Prediger



Anmeldungsdatum: 14.02.2006
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BeitragVerfasst am: Mo Nov 26, 2007 12:53 am    Titel: Antworten mit Zitat

@Eberndorfer:

Zu den Argumenten Mattognos:

Ich halte die Argumente Mattognos sehr wohl für stichhaltig. Unter anderem David Irving und Carlo Mattogno machen auf fogendes aufmerksam:

Es ist ein bekannte Tatsache, daß man den Deutschen eine gewisse Autoritätshörigkeit nachsagt. Und ich glaube mich nicht zu weit aus dem Fenster zu lehnen, wenn ich sage, daß da wohl zumindest ein Körnchen Wahrheit ist.

Jetzt ist aber bekannt, daß auf die Mißhandlung von Juden schwerste Strafen standen. Es sind Lagerkommandanten für solche Zwischenfälle hingerichtet worden. Gestern hat mir die andere Feldpost noch vorgeworfen, ich würde keine Belege liefern. Ich versuche die Belege noch nachzuliefern, aber ich habe auch noch anderes zu tun, als hier Romane zu schreiben. Diese Tatsachen werden jedenfalls von der offiziellen Geschichtsschreibung nicht in Frage gestellt. Jeder Lagermitarbeiter kannte diese Gesetze und Vorschriften. Und jetzt soll also ein Vorgesetzter ankommen, und ihm sagen, paß’ mal auf, das Wort Sonderbehandlung ist Geheimsprache, das heißt eigentlich, daß du die Juden umlegen sollst. Wie hätte so ein kleiner autoritätsgläubiger Nazibeamter da wohl reagiert? Die meisten hätten wohl auf eine schriftliche Bestätigung von höherer Stelle bestanden, denn nach geltender Rechtslage hätte er seinen Kopf riskiert. Es sollte sich mal jeder fragen, wie er sich verhalten würde, wenn sein Arbeitgeber ihm sowas unterbreiten würde.

Dazu kommt, daß die Briten bekanntermaßen die Kommunikationscodes der Deutschen gecnackt hatten. Soweit ich weiß, hat man in London die gesamte Kommunikation zwischen Berlin und Auschwitz mitgehört. Die Protokolle dazu liegen in irgendwelchen britischen Archiven. Soweit mir bekannt, ist auch kein einziger Fall bekannt, wo irgendwo eine wie auch immer geartete Geheimsprache erläutert wird. Genausowenig, wie sich dort direkte Beweise für den Massenmord in Gaskammern finden. Wenn ich Zeit habe, suche ich dazu auch noch mal Belege raus. Bis dahin kann ja auch jeder der will Gegenbeweise suchen.

Eberndorfer hat folgendes geschrieben:
Und solche bausbackigen ‘Wissenschaftler’, wie dieser (wie heisst er schon?) wollen ernst genommene Revisionkisten sein?


Ja. An Mattogno beißen sich die die Gläubigen bisher die Zähne aus. Er gilt unter Revisionisten als der größte Experte auf vielen Gebieten. Die meisten Gläubigen trauen sich an ihn gar nicht erst ran. Dafür müssten sie ja auch seine Bücher lesen, und die sind meistens eher umfangreich und alles ist haarklein belegt. Ich glaube, es ist keine Übertreibung, wenn man ihn den mit Abstand weltweit größten Experten der Krematorien des dritten Reiches nennt. Wer seine Bücher liest, wird das schnell anerkennen. Zumal es zu dem Thema so gut wie keine andere Literatur gibt. Von antirevisionitischer Seite gibt es nicht mal im Ansatz was vergleichbares. Die holocaustgläubigen Historiker ignorieren die technische und naturwissenschaftliche Seite nahezu komplett. Pressac und van Pelt sind die einzigen, die wenigstens ansatzweise versucht haben, diesen Mangel zu beheben. Allerdings wurden deren Schriften mit meheren Büchern von revisionistischer Seite beantwortet. Wer sich wirklich für die Materie interessiert, muß beide Seiten lesen. Bei vho.org kann man sich wie gesagt praktisch alle wichtigen revisionistischen Werke gratis und legal als pdf-Datei runterladen. Die meisten Werke der Antirevisionisten gibt es leider nur im Buchladen oder eben in der Bibliothek.
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Detektiv



Anmeldungsdatum: 14.01.2006
Beiträge: 91

BeitragVerfasst am: Mo Nov 26, 2007 1:00 am    Titel: Antworten mit Zitat

Prediger,
Eberndorfer ist ein falscher Fuffziger, schenken Sie sich die Mühe.

Eberndorfer,
wenn sie schon aus einem angeblichen Dokument zitieren, dann bitte Quellenangabe, Ort, Zeit, Sachverhalt, Umstände und woher es stammt angeben.
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gladius



Anmeldungsdatum: 21.03.2004
Beiträge: 4408
Wohnort: Famagusta

BeitragVerfasst am: Mo Nov 26, 2007 7:55 am    Titel: Antworten mit Zitat

Detektiv hat folgendes geschrieben:
Prediger,
Eberndorfer ist ein falscher Fuffziger, schenken Sie sich die Mühe.

Eberndorfer,
wenn sie schon aus einem angeblichen Dokument zitieren, dann bitte Quellenangabe, Ort, Zeit, Sachverhalt, Umstände und woher es stammt angeben.


Unser mannhafter, vorgeblich antisemitischer Archäologe der Zeitgeschichte geifert überall dort herum, wo ihm seiner Erwartung nach keine wesentlicher Widerspruch erwartet.
Vor allem ist er unermüdlich in seinem Bestreben, der Leserschar in diesem Forum, das Pfui-Gack-Verhalten der Na.zis mittels jeweils zwei bis drei Kilometer langen Beiträgen nahezubringen.

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Eberndorfer



Anmeldungsdatum: 10.09.2006
Beiträge: 2267

BeitragVerfasst am: Mo Nov 26, 2007 8:18 am    Titel: Antworten mit Zitat

Prediger hat folgendes geschrieben:
Zu den Argumenten Mattognos


@Prediger

Ich bilde mir ein, und jeder der mich persönlich kennt wird dem zustimmen, dass ich bis in die Nähe des Masochismus ein selbstkritischer Mensch bin, der, wenn er an ein Problem herangeht in das er irgendwie verwickelt ist, noch bevor er objektiv sein will, sich immer zuerst einmal die Frage stellt, ob nicht er selbst an diesem Problem schuld ist.

Wer das nicht glaubt, soll sich einmal meine ‚Eberndofer sen.’ Beiträge durch den Kopf gehen lassen. Kennen Sie jemand der einen Vater hat der in zwei KZs tätig war, dies zugibt und dieses Wissen sogar in eine öffentliches Forum stellt? Oder glaubt jemand, ich will damit angeben? Als einzige Alternative zu einer solchen Art von ‚Objektivität’ ist Dummheit. Ich bin sicher, Sie werden mir darin zustimmen. Wenn Sie davon nicht überzeugt wären, hätten Sie mich nicht in drei nacheinander folgenden Beiträgen über ein einziges Thema persönlich angesprochen.

Ich finde Ihre Ausführungen über das Thema „Sonderbehandlung’ so objektiv, dass ich nicht weiß womit ich Ihnen entgegnen soll. Als Ausgangsbasis möchte ich erwähnen, dass ich ziemlich fest davon überzeugt bin, dass die unmittelbare Dolfi-Clique (Goebbels, Himmler, Eichmann, etc.) ideologisch und moralisch imstande gewesen wären Juden zu vergasen. Es gibt aber keine Beweise.

Sie haben erwähnt, dass viele Gefangene an Krankheiten gestorben sind. In Verbindung mit meinen Recherchen über meinen Vater habe ich natürlich viel gelesen. Irgendwo im Internet über Auschwitz heißt es – und es gibt genaue Listen darüber -, dass es z.B. bei einem Stand von 20 000 Gefangenen durch Krankheit täglich bis zu ugf.120 Tote gegeben hätte und per Monat über 2000. Das wären pro Jahr über . 20 000. Wenn man die Erschießungen im ‚wilden’ Osten dazu rechnet, kommen ganz schön hohe Zahlen heraus. Irgendwo steht, dass nach russischen Unterlagen es in Auschwitz nicht mehr als ugf. 65 000 Tote gegeben hätte. Was mir vollkommen unklar ist: was ist mit den zur Arbeit untauglichen Alten und Kindern geschehen, die man zusammen mit den Jüngeren auch ins KZ gebracht hat?

Soweit es die Identifizierung des Jargons der „oberen SS“ betrifft, haben wir beide Vermutungen, die nur auf eigene Erfahrungen beruhen und deshalb nicht oder schwer beweisbar sind. Das wird auch mit unserem verschiedenen Alter zusammenhängen und wer und wer nicht mit alten Na.zis und Kriegsteilnehmern des 2. WKs zu tun gehabt hat, auch in welchen Gesellschaftskreisen wir uns befinden und ob in Österreich oder Deutschland.

Wie wir beide den Begriff „Sonderbehandlung“ verstehen oder verstehen wollen, hängt unmittelbar mit unserem ‚Glauben’ am NS, an Dolfi, an seine Clique, an Deutschland und an die übergeordnete ‚deutsche Seele’, die wir rein halten wollen, zusammen.

Ich sehe nicht ein, warum die Na.zis, wenn sie in ihren schriftlichen Anweisungen ‚töten’, ‚erschießen’ und ‚ermorden’ gemeint hätten, dies auch so deutlich ausdrücken hätten müssen. Ich hätte das sicher nicht getan. War vollkommen überflüssig und fuer die Nachwelt gefährlich. Das Wort ‚Kriegsverbrechen’ war ja auch den Na’zis bekannt!

Schließlich – natürlich gibt es eine Unmenge von gefälschten Fotos und Dokumenten und – hinterzogenen Dokumenten, was das Schlimmste ist.

Ich unten habe hier ein Beispiel eines Dokuments aus Auschwitz. Vielleicht kennen sie es. Mit der englischen Übersetzung wollen Juden beweisen, dass in Auschwitz Menschen vergast wurden („rooms used for gassing”). Das deutsche Original sagt „vergaste Räume“ .

Source: The Nizkor Project

Deutsch:

http://www.nizkor.org/ftp.cgi/camps/auschwitz/images/hoess-sonderbefehl-420812.jpg

Englisch :
http://www.jewishvirtuallibrary.org/jsource/Holocaust/hoessorder.html

Außerdem, wenn das deutsche Schriftstück tatsächlich Gaskammern , hätte man es nicht so freizügig an alle Dienststellen verteilt.
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