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Vom Tyrannen eines Unrechtsstaates zum Märtyrer

 
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Störtebeker



Anmeldungsdatum: 14.05.2006
Beiträge: 1256

BeitragVerfasst am: Mi Okt 03, 2007 11:33 am    Titel: Vom Tyrannen eines Unrechtsstaates zum Märtyrer Antworten mit Zitat

Vom Tyrannen eines Unrechtsstaates zum Märtyrer für nationale Unabhängigkeit– Justizmord an Saddam Hussein

Bagdad / Irak: Im Irak wurde heute früh Anfang November nach einer Prozessfarce über den früheren Staatsführer Saddam Hussein verhängte Todesstrafe durch Erhängen vollstreckt. Das islamische Glaubensbekenntnis sprechend starb das frühere Staatsoberhaupt tapfer und gefasst, ohne um sein Leben zu betteln. Der Versuch seiner Verteidigung, zuvor noch eine Aufschiebung der Hinrichtung durch ein Washingtoner Bezirksgericht (sic!) zu erreichen, scheiterte an dessen Ablehnung. Ein klarer Beleg dafür, dass die Richter der irakischen Marionettenregierung bei ihrer Urteilsfindung US-amerikanischen Vorgaben Folge leisteten. Nach der Hinrichtung stellte man die Leiche vor Journalisten und früheren Regimegegnern zur Schau.

Auch sonst erinnert der Umgang mit Saddam Hussein stark an die sogenannten „Kriegsverbrecher“-Prozesse der Nachkriegszeit. Nicht genug damit, dass man im Irak diese juristischen Farcen nachahmte, man übernimmt auch den amerikanischen Umgang mit den Opfern dieser Justiz. So will man Saddam Hussein selbst noch nach seinem Tode auf Nummer sicher haben. Es ist daher vorgesehen, die sterblichen Überreste nicht an die Familie auszuliefern, sondern an einem unbekannten Ort zu verscharren. Allerdings hat man auch guten Grund dazu, dürfte der tote Saddam Hussein den Amerikanern und ihren Marionetten in Zukunft noch weit gefährlicher werden, als es der lebende in den Jahren nach seinem Sturz je gewesen ist.
Eine Tochter verlangte, ihren Vater im Jemen bestatten zu dürfen, um ihn dann irgendwann wieder in den Irak zu überführen, sobald sich die politische Lage wieder beruhigt hat.

So dürften inzwischen viele Iraker in den Jahren der Besatzung festgestellt haben, dass die mit dem autoritären Regime Saddam Husseins noch weit besser bedient waren, als mit dem gegenwärtigen, das seinen Untertanen neben pseudo-demokratischer Scheinfreiheit und nationaler Entmündigung lediglich Ausplünderung der Bodenschätze, Mangel und Bürgerkrieg zu bieten hat. Mangelte es unter Saddam Hussein zwar an einigen freiheitlichen Grundrechten, die freilich im Westen zunehmend auch nur auf dem Papier stehen, so hatten die Iraker doch zumindest soziale Sicherheit und ihr Auskommen, während sie heute hungern müssen und ihres Lebens noch weniger sicher sein können, als unter Saddam Hussein, dessen Regierung immerhin Ordnung und Sicherheit gewährleisten konnte.

Alles in allem kann man die vergangenen Jahre seit dem Einmarsch der Amerikaner und ihrer Hilfswilligen wohl als Re-Kolonialisierungsversuch des Iraks betrachten, nur das dieses Mal nicht mehr die Briten das Sagen haben, sondern ihre amerikanischen Vettern. Die Epigonen des einstigen Empire fungierten lediglich neben Polen, Italienern, militärischen Vertretern der Südseeinselgruppe Tonga und anderen Nationen zweiten und dritten Ranges als Hiwi-Vasallen. Das Ende vom Lied dürfte wohl der Zerfall des Landes in verschiedene Bürgerkriegsgebiete sein, die sich noch auf Jahre hin gegenseitig befehden, die sich aber auch darin einig sind, dass der einzig wirkliche Gegner die Amerikaner und ihre Verbündeten sind. Der Tod Saddam Husseins dürfte daher wohl mehr einen als trennen und zu dem den Irakern das bislang fehlende Symbol für den Unabhängigkeitskampf geliefert haben.

Interessant in diesem Zusammenhang dürfte außerdem sein, dass hierzulande die Hinrichtung Saddam Husseins über ideologische Grenzen hinaus, überwiegend rechts wie links vom jeweiligen politischen Längengrad gleichermaßen verurteilt wird.

Siehe auch
Spiegel Online


Zur Hinrichtung Saddam Husseins liegt uns außerdem noch folgender Kommentar des österreichischen Dissidenten Gerd Honsik vor:


Gerd Honsik

Ein Zeuge wird eilig zum Schweigen gebracht!

Nie ist ein Staatsmann wegen geringfügigerer Vorwürfe gehenkt worden, als das Staatsoberhaupt des Iraks, Saddam Hussein, in den Morgenstunden dieses 30. Dezember 2006. Seitdem Fromm am 20. Juli 1944 Stauffenberg eigenmächtig hat erschießen lassen, ist meines Wissens kein politisches Todesurteil jemals in solcher Hast vollstreckt worden.

Der Vorwurf, den seine Mörder, also die Regierung der Vereinigten Staaten und deren Komplizen und Komplizinnen, gegen Saddam Hussein erhoben hatten, ist denkbar fadenscheinig: Er soll im Jahre 1982 an die 149 schiitische Männer als Vergeltungsmaßnahme für ein Attentat durch ein Gericht zum Tode verurteilen haben lassen!

Nehmen wir einmal an, es gäbe keine Unschuldsvermutung, das Gericht Saddams wäre kein ordentliches gewesen und die Erschießungen wären zu Unrecht erfolgt: Dann wäre die Entrüstung des Westens immer noch eine Farce!

Oder können Sie etwa ein Jahr nennen, in der die von Frau Merkel gestützte Israelische Regierung weniger als 149 Unschuldige Palästinenser durch Luftschläge hat ermorden lassen? Oder einen Tag im Wirken von Präsident Bush, auf den weniger als 149 Opfer entfallen?
650.000 Opfer hat der US-Angriffskrieg bisher unter irakischen Zivilisten gefordert. Die Millionenzahl der durch Uranmunition verstrahlten Opfer durfte bisher gar nicht erhoben werden.

Warum der Gasmord an den Kurden
ausgeklammert wurde.


Ein viel schwerwiegenderer Vorwurf, als es eine Vergeltungsmaßnahme an 149 Partisanen wäre, stellte der Völkermordvorwurf durch Giftgas an den Kurden dar: So sind in der Stadt Halabaja im März 1988, nach Angaben der Medien, Tausende kurdische Zivilisten von Saddam Hussein mittels Giftgas ermordet worden. Der Massenmörder, Herr Präsident G.W. Bush, sagte damals gar mit gespielter Entrüstung: “Der Irak vergast seine eigenen Menschen!”
Die Wahrheit könnte freilich anders aussehen. So verdanken wir es dem Professor der Kriegshochschule der US-Armee Stephen C. Pelletiere, über den tatsächlichen Hergang Bescheid zu wissen. Denn dies berichtet Professor Pelletiere am 31. Jänner 2003 in der New-York Times wörtlich (zitiert nach dem “National-Journal”, Netz-2003):

“Als hochrangiger politischer Analyst der CIA, zuständig für den Irak während des Irak-Irankrieges von 1988 bis 2003, weiß ich um die Dinge genau Bescheid. …… Darüber hinaus wurde mir die Aufgabe zuteil, 1991 eine von der Armee eingeleitete Untersuchnung zu führen…… Die geheime Version dieses Berichtes umfaßt ausgiebig die Halabaja-Affaire. … Über die Vergasungen von Halabaja wissen wir so viel, daß es zu Einsatz von Giftgas zwischen Irakern und Iranern in der Schlacht um die Stadt kam. Die Iraker setzten dabei Senfgas ein.
Der Zustand der toten Kurden deutete allerdings darauf hin, daß sie einem Blutgas zum Opfer fielen, also ein auf Cyanid gestütztes Gas……
Der Untersuchungsbericht stellt fest, daß es iranisches Gas war, das dort zum Einsatz kam …”


Nun ist es klar warum der Hauptmordvorwurf gegen Präsident Hussein nicht zu seinen Lebenszeiten verhandelt werden durfte:
• Der Gaseinsatz von Halabaja erfolgte nicht zum Zwecke des Völkermordes, sondern im Zuge von Kampfhandlungen zwischen Irakischen und Iranischen Truppen.
• Es gab also dort keinen Völkermord. Die kurdischen Zivilisten gerieten zwischen die Fronten.
• Die Iraker setzten zuerst Giftgas und zwar das von den USA gegen den Iran gelieferte Senfgas ein, worauf der Iran - auch im Kampf um Halabaja - mit Zyanid-Gas antwortete.

So wurde also, um die USA als Urheber des Gaskrieges nicht zu brandmarken, in der “Verhandlung” gegen Herrn Präsident Hussein auf den Hauptvorwurf der “Ankläger” verzichtet und für die Todesstrafe ein fadenscheiniger Vorwand herangezogen. Die grausige juristische Komödie betreffend Halabaja wird erst jetzt hinter verschlossenen Türen abrollen, da man Präsident Hussein für immer verstummt wähnt.

Jetzt ahnt man auch, warum Heinrich Himmler seinerzeit den Nürnberger Prozeß nicht erleben durfte und rechtzeitig beim Verhör verschied.
Indessen tobt der Widerstand des tapferen sunnitischen Volkes ungehemmt durch das Land, ein Widerstand, dem die US-Armee nichts entgegen zu setzen weiß, außer dem Stoff, der ihn nährt: Folter und Mord.

Wie lachten sie einst, als der Präsident, gestützt auf seine schlecht gerüstete Armee die “Mutter aller Schlachten” vorhersagte.

Das Lachen der Besatzer ist inzwischen verstummt.

Gerd Honsik
Seit 1992 im Exil

http://www.honsik.com

Auch die NPD nahm im Laufe des Tages Stellung zur Hinrichtung des früheren irakischen Staatsführers. So veröffentlichte NPD-Bundesvorsitzender Udo Voigt folgende Erklärung:


Udo Voigt

Saddam Hussein ermordet: Rache und Siegerjustiz!

Wieder einmal üben Vasallen der USA Rache statt Gerechtigkeit. So wurde der frühere Staatspräsident des Irak durch Henker eines US-hörigen Vasallenregimes ermordet.

Der unfaire Prozess und die plötzliche Hinrichtung reihen sich ein in das historische Geschehen politischer Prozesse, die in der Geschichte angefangen von dem Todesurteil gegen den griechischen Philosophen Sokrates, über die Kreuzigung Jesu, bis hin zum Kopfabschlagen von Karl dem Ersten von England, veranlaßt von Oliver Cromwell, eines verband: Politisch mißliebige Personen wurden ohne Rechtsgrundlagen ausgeschaltet. Politische Prozesse, Urteile und Hinrichtungen waren schon früher bekannt als Rache des “Siegers” über den “Besiegten”.

Für mich steht fest, daß die ungeheuren Verbrechen der Alliierten am irakischen Volk die Ursache für den Schauprozeß gegen Saddam Hussein gewesen sind. Angesichts der eigenen Kriegsverbrechen, Folterungen und Mißhandlungen an Irakern und deren Verbündeten sind die Alliierten zur Errichtung einer langfristigen Unterdrückung des irakischen Volkes und der arabischen Welt gezwungen weitere Verbrechen und Rechtsbrüche zu begehen, und diese mit ihrer Propaganda als “Befreiungstaten” umzudeuten. Die brutale Vorgehensweise der alliierten Besatzer und ihrer Helfershelfer gegen irakische Kriegs- und Zivilgefangene haben nichts mit der Einführung einer Demokratie zu tun, sondern sind ein Teil der Fortsetzung der Kampfhandlungen gegenüber den wehrlos gemachten Irakern. Sie ist ein Teil der psychologischen Kriegsführung der Alliierten mit dem Ziel ein psychologisches Klima in der arabischen Welt zu schaffen, daß die Etablierung einer US-hörigen Vasallenregierung im Irak auf Dauer absichern soll.

Rache und Siegerjustiz können nicht die Grundlage einer neuen Staatsordnung des Irak sein. Sie zeigen einmal mehr das wirkliche Gesicht des amerikanischen Imperialismus!

Dipl.sc.pol. Udo Voigt
Parteivorsitzender der NPD


Quelle: NPD
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