www.meidling-forum.at Foren-Übersicht www.meidling-forum.at

 
 FAQFAQ   SuchenSuchen   MitgliederlisteMitgliederliste   BenutzergruppenBenutzergruppen   RegistrierenRegistrieren 
 ProfilProfil   Einloggen, um private Nachrichten zu lesenEinloggen, um private Nachrichten zu lesen   LoginLogin 

Urlaub

 
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen    www.meidling-forum.at Foren-Übersicht -> KOMMENTARE, FEUILLETONS
Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  
Autor Nachricht
Störtebeker



Anmeldungsdatum: 14.05.2006
Beiträge: 1256

BeitragVerfasst am: Mi Aug 01, 2007 10:35 am    Titel: Urlaub Antworten mit Zitat

Alle Jahre wieder laden zahllose Autofahrer ihre Familie in ihr Gefährt und verlassen schwerbepackt in höchster Eile ihre Heimatorte, um rechtzeitig in der Nähe von Würzburg einen neuen Staurekord aufzustellen. Nach dem göttlichen Ratschluß unserer allweisen Verkehrsminister residiert Würzburg inmitten zweispuriger Autobahnen. Ob Sie nun von Frankfurt, Kassel, Nürnberg oder Stuttgart kommen, bis Würzburg geht es auf zwei Spuren. Und von Würzburg weg natürlich auch. Aber sechs Stunden Schritt-Tempo bei brütender Hitze oder strömendem Regen, mit quengelnden Kindern und nörgelnder Ehefrau an Bord sind die bestmögliche Einstimmung auf den Urlaub oder die Rückkehr aus selbigen an den Arbeitsplatz.

Sicher, es gibt noch mehr schöne Strecken, bei denen Sie sich bei einem langen Stau hinten anstellen können, wenn Ihnen Würzburg nicht gefällt. Wir bieten jedoch einen besonderen Service: Falls Sie bereit sind, einen kleinen Sektempfang zu organisieren, brauchen Sie nur im Rathaus anzurufen und unsere Frau Dr. Oberbürgermeisterin kommt bestimmt. Na gut, photographieren müßten Sie die Dame auch noch, aber das ist ja in Zeiten der Digitalgeräte kein Problem. Nur sollten Sie sich beeilen, denn in der Urlaubssaison 2008 ist diese Dame hoffentlich nicht mehr im Amt.

Urlaub ist auch ohne Staus eine Art kollektiver Wahnsinn. Ursprünglich wurde der Urlaub eingeführt, um den Arbeitern eine Zeit der Erholung zu gönnen, damit sie anschließend mit frischen Kräften um so besser arbeiten. Im Grunde genommen ist Urlaubsplanung das einfachste von der Welt: der Chef sagt wann und die Frau wohin, der Mann braucht bloß noch zu bezahlen und das Auto in den nächsten Stau zu lenken.

Von ein paar Auto-Enthusiasten abgesehen, stecken die Menschen das meiste Geld in ihr Zuhause, selbst wenn das nur eine Mietwohnung ist. Eine Wohnungseinrichtung kostet schnell 10.000 oder 20.000 Euro. In dieses Zuhause gehen diese Menschen nur, um dort zu übernachten. Am Wochenende geht man nämlich aus oder fährt weg. Und wenn man endlich die Zeit hat, dieses Zuhause einmal richtig auszunutzen, packt man die Koffer und entfleucht in den Urlaub.

Natürlich kann man auf Reisen den eigenen Horizont erweitern, fremde Länder und andere Mentalitäten kennenlernen. Man kann sogar etwas für seine Bildung tun, indem man Museen und Kunstsammlungen besucht. Andererseits bedeutet Erholung braten am Strand, Sitzen an der Bar und Disco die ganze Nacht.

Was gefällt einem Deutschen im Ausland am besten? Richtig, wenn alle Deutsch sprechen, auf der Speisekarte deutsche Gerichte und vor allem deutsches Bier steht, sowie genügend Deutsche als Miturlauber um einen herum. Italienisch, griechisch, türkisch und chinesisch ißt man schließlich oft genug in der Heimat und Ausländer laufen dort in solchen Mengen herum, daß man die im Urlaub nicht auch noch braucht.

Bis jetzt dürfen die Reisebüros allerdings noch nicht mit folgendem Slogan werben: Türkenfreier Urlaub in Antalya.

Das Wichtigste im Urlaub ist, daß alles anders ist als daheim. Genau das ist es, das die Menschen aus ihren teuer bezahlten Wohnungen treibt, sie sogar dazu bringt, das liebgewonnene Haustier auf der Autobahn an der Leitplanke anzubinden und zurückzulassen: Es gilt, dem Elend zu entfliehen.

Ich muß zugeben, sogar mich reizt es, ein paar Tage / Wochen in einem Land zu verbringen, in dem es keine Merkel, keinen Schäuble, keinen Müntefering, keinen Steinmeier und keinen Seehofer gibt. In einem freien Land, ohne §130, ohne Holocaustmahnmale, ohne Schuldkomplex. In einem Land, das keine Soldaten als Besatzer in fremde Länder schickt, keine Hilfstruppen für die Weltherrschaftspläne der Amerikaner stellt. Leider ist Nordkorea ein sehr teueres Reiseziel.

Alles, was Deutsche zum Auswandern treibt, treibt sie auch zu Auslandsreisen. Die Chefsekretärin, welche die ganze Belegschaft mobbt und im Auftrag des Bosses Zwietracht säht, ist dann weit weg. Ebenso der Abteilungsleiter, der dreimal am Tag vorbeischaut und den Mitarbeitern erklärt, sie seien Luschen und Blödmänner. Die Nachbarin, die allabendlich in der Küche biologische Kampfstoffe zur Ausrottung nicht vorhandener Termiten zusammenrührt und das ihrem Ehemann als Essen vorsetzt, stinkt jetzt hoffentlich woanders.

Was hat Deutschland noch zu bieten, das die Leute verjagt? Hausmeister, die auf der Lauer nach freihüpfenden Bällen liegen. Witwen, die ihren Mann ins Grab geärgert haben und sich nun beschweren, wenn die Kinder derer, die ihre Rente bezahlen, ein wenig zu laut sind. Politessen, die 120 Knöllchen pro Schicht als unterste Grenze eines erfolgreichen Arbeitstages ansehen. Professoren, die allen Leuten erklären, sie müßten mehr arbeiten und dafür weniger verdienen, aber das Maul halten, wenn die Manager mal wieder ihre Gehälter verdoppeln.

Großartig sind vor allem unsere Politiker, die den Leuten das gute Wetter nicht gönnen und dafür Steuern erheben wollen. Jene Herrschaften, welche die Steuern kräftig erhöhen und es dann als Zeichen des Aufschwungs werten, wenn die Steuereinnahmen nur so sprudeln. Und die dann eine Menge Ideen haben, diese Mehreinnahmen zu verpulvern, um in einigen Monaten wieder darüber zu jammern, daß Ebbe in den Kassen herrsche und man dringend die Steuern erhöhen müsse.

Deshalb fliehen die Leute aus Deutschland, um wenigstens ein paar Wochen dieses Absurdistan hinter sich zu lassen.

Anstatt sich tagtäglich für ein bißchen Lebensqualität abzurackern, für alles und jedes zu bezahlen, genießen die Urlauber all-inclusive. Mit den Fingern schnipsen und ein Anderer rennt, sich endlich einmal selbst beschweren dürfen, anstatt immer nur Beschwerden anhören zu müssen, nicht aufzuräumen und das tägliche Erfolgserlebnis, den verhaßten Engländern die besten Liegestühle wegzuschnappen.

Auch so ein Urlaub bildet. Der wahrhaftig polyglotte Urlauber vermag in einem Dutzend Sprachen ein Bier zu bestellen. Als toleranter Mensch verzeiht er einem Tahitianer, wenn der “Weiner Schnizel” auf der Karte stehen hat. Schließlich weiß dank der Rechtschreibreform kaum noch ein Deutscher, wie er schreiben soll.

Früher ist man an den Wolfgangsee gefahren, hat den Kanzler in freier Wildbahn beobachtet und war sich sicher, daß die Amerikaner keine Bomben abwerfen würden. Höchstens eine sowjetische Atomrakete zielte auf den Ferienort, doch das war so üblich, denn auf den eigenen Wohnort zielte ebenfalls eine sowjetische Atomrakete - und eine französische, für den Fall der Fälle.

Heute kann man sich nicht mehr so sicher sein. Ganz davon abgesehen, daß man als Deutscher tunlichst vermeiden möchte, mit dieser Kanzlerin in Verbindung gebracht zu werden, gibt es heute kaum noch einen Ort auf der Welt, an dem nicht plötzlich eine Bombe hochgehen kann. Als Betroffener ist es dabei egal, ob unsere amerikanischen oder israelischen Freunde diese abwerfen oder durch Geheimdienste legen lassen, oder ob es doch einmal echte Taliban, Islamisten, Palästinenser sind, oder der Bundesverfassungsschutz, der im Auftrag des Innenministers dem Volk die Terrorgefahr vor Augen führen möchte.

Genießen Sie ruhig Ihren Urlaub, die meisten Touristen kommen weitgehend unbeschadet nach Hause zurück, um sich dort im Stau anzustellen. Und sollte sich Ihre Frau anschließend von Ihnen scheiden lassen wollen, schieben Sie das nicht auf die dreifach erfolgreich geschiedene Dame, mit der Ihre Gattin ständig Eis essen gegangen ist, sondern einfach auf die Zeitläufe. Solche Ratgeberinnen finden sich sogar beim Wen-Do-Kurs der heimatlichen Volkshochschule.

Im Urlaub genießen Sie übrigens ein ungeahntes Privileg. Gewiß, es ist nicht mehr so wie früher, als Sie noch die Deutsche Mark mit sich geführt haben. Für eine Handvoll Dollar dürfen Sie keine Begeisterungsorgien erwarten und auch nicht göttliche Verehrung durch die Eingeborenen. Diese Zeiten sind dank des Ratschlusses unserer Volksverräter vorbei. (Schreibt man das im Ausland so?)

Aber dank ihrer Dollar dürfen Sie einen umgekehrten DDR-Effekt erleben. Damals, in Ostberlin, haben Sie mit werthaltigem Westgeld (direkt oder offiziell getauscht) Produkte gekauft, die bei Ihnen daheim als minderwertig gegolten hätten (ich hatte damals die alkoholischen Errungenschaften des Sozialismus’ vor Ort ausgiebig verkostet). Heute dürfen Sie mit Geld, das bei Ihnen daheim längst als minderwertig eingestuft wird, werthaltige afrikanische Souvenirs (made in Sri Lanka) erwerben.

Auf diese Weise tun Sie auch etwas für das Vaterland. Wenn Sie in Deutschland Euros in Dollars tauschen, entsorgen Sie auf diese Weise ein paar Hinterlassenschaften amerikanischer Heuschrecken. Richtig patriotisch wäre es natürlich, sich eine Milliarde Dollars auszahlen zu lassen und dafür in den USA ein paar Tonnen Gold zu kaufen. Als Privatmann dürfen Sie das, Sie dürfen sogar dieses Gold heim nach Deutschland holen. Stören Sie sich bitte nicht an den Prägestempeln der Deutschen Bundesbank darauf, das ist völlig in Ordnung. Das sind Tributzahlungen aus den Kolonien an Amerika.

Als Privatperson dürfen Sie Gold heimholen, als Politiker oder gar als Staat natürlich nicht. Außerdem sollten Sie Ihre Beute auf mindestens ein Dutzend Transportflugzeuge verteilen, damit wenigstens ein paar davon nicht über dem Atlantik abstürzen (nach einer nicht angekündigten Zwischenlandung noch in den USA).

Ganz abschalten im Urlaub geht übrigens auch nicht. Spätestens wenn Sie die BILD-Zeitung an Ihrem Urlaubsort kaufen, sehen Sie unsere Bundeskanzlerin im neuesten giftvioletten Vogelscheuchenkostüm, mit dem sie in Bayreuth ernsthaften Kunstliebhabern kraft Amtes die besten Plätze weggeschnappt hat.

Auch vom großen Warlord aus Übersee bleiben Sie nicht verschont. Spätestens wenn die Einheimischen wütend randalieren, hat der wieder irgendwo mit großem Erfolg den Terrorismus angestachelt. Selbst bei all-inclusive leiden Sie hin und wieder unter Phasen, bei denen Sie nüchtern genug sind, um eine erfolgreiche Bombardierung unschuldiger Zivilisten mitzubekommen.

Im Urlaub entdecken viele Leute neue Hobbys. Da gab es einmal einen Herrn namens Pablo Picasso, der hat ein paar Körperteile über die Leinwand verteilt und das Bild “der Schrei” genannt. Seien wir ehrlich: Wer hängt sich so ein Gruselbild ins Wohnzimmer, wenn es “Der Schrei” heißt? Folglich hat die Marketingabteilung das Bild umdatiert und in “Guernica” umbenannt, und schon hängt es im Museum.

So ein paar abgerissene Körperteile bekommen Sie doch auch hin? Geben Sie das als Urlaubserinnerung aus und nennen das: “Afghanische Hochzeit”, “Erfolgreiche Tornado-Aufklärung”, “Krieg gegen den Terror”, “Demokratie im Irak”, “US-Patrouille”, “Peace made in Israel”… Man weiß ja nie, Museen haben schon Honigpumpen gekauft.

Ich verstehe zwar vollkommen, wenn Sie in Tibet endlich einmal Bratwurst mit Sauerkraut probieren wollen. Aber hin und wieder sollten Sie die lokalen Spezialitäten probieren. Pilaw mit Granatsplittern, Kamelrücken Kalaschnikow oder Spaghetti Stealth-Bomberaise sind unvergleichliche Genüsse.

Sei es, wie es sei, der Urlaub ist eine großartige Zeit, um völlig neue Dinge kennenzulernen. Gönnen Sie sich die Fernreise! Und das Geld dazu? Ja, haben Sie etwa nicht an dem Aufschwung teilgenommen? Der DAX ist um 3.000 Punkte gestiegen, in den letzten anderthalb Jahren. Wir sind Exportweltmeister, wir verdienen richtig Geld durch die Globalisierung.

Oh, Sie nicht…. Man hat kürzlich Ihren Arbeitsplatz wegrationalisiert und Sie wissen nicht, ob Sie demnächst Hartz IV bekommen? Ja, ich verstehe. Trösten Sie sich, ich fahre auch nicht weg. Ich kommentiere lieber dieses Wunderland, als anderswo mein blaues Wunder zu erleben, weil das Hotel leider nicht so aussieht, wie im Prospekt. Oder weil am Strand gerade die US-Marines üben, einem Land die Demokratie zu bringen.

Bleiben Sie in Deutschland, ich tue das auch, obwohl ich sehr gerne Urlaub vom Elend hätte. Aber das ist längst globalisiert


Quelle: Michael Winkler
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Spitfire



Anmeldungsdatum: 21.02.2006
Beiträge: 402
Wohnort: L.A., California

BeitragVerfasst am: Do Aug 02, 2007 8:58 am    Titel: Antworten mit Zitat

Urlaubstips:

Die huebschesten nichtarischen Frauen sind in Cali, Kolumbien.

Urlaub ohne Polizei ist in Boca de Toros in Panama moeglich.

Einen funktionierenden Vulkan kann man in Arena, Costa Rica sehen (und in einem lauwarmen Fluss baden)

Man kann auch Haifischfischen gehen von Puerto Rico. Is mal was anderes.

Die schwarzen Straende von Guatemala sind auch nicht schlecht.

Ein bisschen revolutionaeres Flair gibt es im Sueden Mexicos, ganz frei Haus, braucht man nicht bestellen. (Mex Bier ist uebrigens prima: Negra Modelo, Corona etc )

Stierkampf in Tijuana, Mex ist gut. Die haben auch Toreros aus Spanien.

Das Hinkommen kostet vielleicht ein bisschen, dass Dasein allerdings nicht viel, wenn man keine grossen Ansprueche hat.
_________________
“Wenn ein Volk seit 3000 Jahren verfolgt und geächtet wird, dann muss dass wohl irgend einen Grund haben”.
Henry Kissinger
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Prediger



Anmeldungsdatum: 14.02.2006
Beiträge: 172

BeitragVerfasst am: Do Aug 02, 2007 10:39 am    Titel: Antworten mit Zitat

»Bei dem Namen Guernica denkt man unwillkürlich auf das Mammutbild von Picasso, La muerte de Guernica (Der Tod von Guernica). Es wird als Dokument deutscher Grausamkeit gezeigt und hängt seit 1981 im Prado-Museum in Madrid. Von 1939 bis 1981 hing es im Museum of Modern Art in New York, Guernica ist ein kleines Städtchen in Spanien, etwa 15 bis 20 Kilometer östlich von Bilbao gelegen. Zur Zeit des Spanischen Bürgerkrieges hatte Guernica rund 5.000 Einwohner. In der antideutschen Propaganda spielt der Name dieser Stadt seit Jahrzehnten eine makabre Rolle.

Was war geschehen ?

Von 1936 bis 1939 fand in Spanien ein blutiger Bürgerkrieg statt, der rein innenpolitische Ursachen hatte…

Am 13. Juli 1936 wurde Calvo Sotelo, ein monarchistischer Abgeordneter der Cortes (Parlament) von Linksradikalen ermordet. Dieser Mord kann als Anlaß für die Erhebung des Militärs, die ‘Alzamiento nacional’ (nationale Erhebung) angesehen werden.
Sie begann am 17. Juli 1936 unter Führung von General Mola (nicht von Franco). General Franco befand sich zu dieser Zeit nämlich noch in Marokko.

Das Besondere an diesem Bürgerkrieg war, daß sich zahlreiche ausländische Mächte einmischten (die Sowjetunion, Italien, Frankreich, Deutschland); amerikanische Ölgesellschaften und zahlreiche Persönlichkeiten aus allen möglichen Ländern nahmen teil.
In vereinfachender Weise kann man sagen, daß zwei Gruppen gegeneinander kämpften: die ‘Republikaner’ (Rotspanier, Kommunisten) und die Nationalspanier.

Die deutsche militärische Einheit, die in Spanien kämpfte, bestand aus Freiwilligen und hieß ‘Legion Condor’. Befehlshaber war der spätere Generalfeldmarschall Hugo Sperrle(1885-1953). Dieser Legion gehörten unter anderen die Jagdflieger Werner Mölders und Adolf Galland an.«

Angriffsziel war eine Brücke!

»Am 26. April 1937 flogen Verbände der Legion Condor einen Luftangriff auf militärische Ziele bei Guernica. Geflogen wurde in drei Angriffsschwärmen zu je 6 Flugzeugen, die in etwa 3,5 km Höhe das Ziel ansteuerten. In der Nähe von Guernica befanden sich starke Truppenansammlungen der Roten, die alle auf dem Rückzug in Richtung Bilbao marschierten.

Bei Guernica mußten die Truppen über eine kleine Brücke (Rentaria-Brücke) über den Rio Oca.
Diese Brücke war das befohlene Angriffsziel.
Da es noch keine Zielgeräte für den Bombenabwurf gab, wurde die Brücke verfehlt. Daß dabei auch Bomben auf die Stadt fielen, die nicht weniger als vier Munitions- und sonstige Rüstungsfabriken besaß und mit roten Truppen vollgestopft war, ist von niemandem bestritten worden. Einige Autoren geben an, daß auch italienische Flugzeuge gegen Guernica geflogen sind.

Fest steht, daß der Luftangriff gegen Guernica ein taktisches Unternehmen zur Unterstützung der Bodentruppen im Zuge einer konventionellen Schlacht gewesen ist. Von der rotspanischen Propaganda wurde behauptet, es habe 1.645 Tote und 889 Verwundete gegeben, während die wahre Zahl der Getöteten zwischen 200 und 300 lag.

Eine bis dahin beispiellose Verleumdung erlaubte sich der als Peter Bamm schreibende Chirurg Dr. med. Curt Emmrich (1897-1975). In seinem Buch ‘Eines Menschen Zeit’ heißt es auf Seite 252:
‘Um die Wirkung der Sturzkampfbomber zu erproben, wurde ohne jeden Grund die kleine Stadt Guernica in Schutt und Asche gelegt…’. -Sturzkampfbomber waren jedoch gar nicht beteiligt.

In diesem Zusammenhang sei erwähnt, daß im Spanischen Bürgerkrieg am 29. Mai 1937 das deutsche Panzerschiff ‘Deutschland’ zwei Bombentreffer durch rotspanische Flugzeuge erhielt. Es lag zu dieser Zeit auf der Reede von Ibiza und fuhr Kontrolldienst für den sogenannten ‘Nichteinmischungsausschuß’, einer internationalen Einrichtung während des Spanischen Bürgerkrieges.

Bei diesem Angriff gab es 31 deutsche Tote und 78 Verwundete. Die Empörung in Berlin war groß. Das Panzerschiff hatte keinen Schuß auf die beiden angreifenden rotspanischen Flugzeuge abgegeben. Das rotspanische Luftfahrtministerium gab noch am Abend des 29. Mai 1937 eine Erklärung heraus, worin die Falschbehauptung aufgestellt wurde, daß die Flugzeuge von der Flak des deutschen Schiffes beschossen worden seien. Als Vergeltungsmaßnahme wurde auf Befehl Hitlers dann die spanische Hafenstadt Almeria beschossen, die von den Roten besetzt war. Die Batterien der Hafenstadt erwiderten das Feuer.«

Soweit aus der Arbeit des Historikers Dr. Wendig.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen    www.meidling-forum.at Foren-Übersicht -> KOMMENTARE, FEUILLETONS Alle Zeiten sind GMT + 2 Stunden
Seite 1 von 1

 
Gehe zu:  
Du kannst keine Beiträge in dieses Forum schreiben.
Du kannst auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten.
Du kannst deine Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten.
Du kannst deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du kannst an Umfragen in diesem Forum nicht mitmachen.


Powered by phpBB © 2001, 2005 phpBB Group