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Politische Hexenjagd auf Nonkonformisten in Österreich

 
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Störtebeker



Anmeldungsdatum: 14.05.2006
Beiträge: 1256

BeitragVerfasst am: Di Nov 14, 2006 4:14 pm    Titel: Politische Hexenjagd auf Nonkonformisten in Österreich Antworten mit Zitat

Wien: Nachdem die FPÖ bei den letzten Nationalratswahlen wieder deutlich an Boden gutmachen konnte, verstärkte sich wieder einmal der politisch Druck der anderen Parteien auf die unerwünschte Opposition, was sich in den letzten Tagen einmal mehr in den nicht nur für Österreich typischen NS-Unterstellungen und –verdächtigungen niederschlug.


Wolfgang Zanger

Erstes Opfer dieser Kampagne in diesem Monat war der FPÖ-Nationalratsabgeordnete Wolfgang Zanger, dem man vorwarf, er hätte sich während der ORF-Sendung REPORT am 7. November positiv über den Nationalsozialismus geäußert. Übel nahm man ihm auch, daß er sich während des Interviews zur deutschen Herkunft der Österreicher bekannt hatte. So meinte er diesbezüglich:
„Für mich ist Österreich ein Staat. Für mich ist unser Volk das österreichische Volk, aber mit deutscher Herkunft. Und ich selbst bin Steirer, das möchte ich doch ganz klar betonen. Ich liebe meine Heimat und ich habe auch keine Gedanken, da irgendwo einen Anschluss durchzuführen, das interessiert mich überhaupt nicht.”

Einen regelrechten Eiertanz gab es dann auf die Frage, ob er denn auch der Meinung wäre, das Österreich im Jahre 1945 „befreit“ worden wäre. Darauf entgegnete Zanger: „Ja, quasi befreit worden, nicht? In Wahrheit waren wir ab 1945 besetzt durch die Besatzungsmächte, die heißen ja auch so. Und ich glaube, dass dieses Geschichtsbild immer divergiert gesehen wird und es - so wie oft - auch eine andere Wahrheit geben kann. Aber ich möchte dazusagen, ich war damals noch nicht auf der Welt. Ich habe mit dem, was sich damals getan hat, also nicht wirklich was gemeinsam.”

Daraufhin folgte dann die entscheidende Frage des Moderators, ob es denn auch gute Seiten am Nationalsozialismus gegeben hätte, woraufhin Zanger erwiderte: „Ob es - natürlich hat es gute Seiten am Nationalsozialsozialismus gesehen, nur die hören wir heute alle nicht mehr. Eine Dame aus Deutschland hat mir vor kurzem erzählt, in einer großen Gasthausrunde, wo sie dann eigentlich fürchterlich beschimpft worden ist auch, dass damals die Situation so gewesen sei, dass die Menschen keine Arbeit hatten, alle lechzten nach Beschäftigung, nach ein bisschen Hoffnung. Und als dann der Führer gekommen ist, der dann angefangen hat mit verschiedenen Bauideen oder Straßenbau - die Autobahnen sind damals entstanden. Das hat den Leuten Hoffnung gegeben. Und ich glaube schon, dass in so einer Situation, wo man also wirklich ganz unten ist, die Leute dieses alles dankbar aufnehmen. Das denke ich einmal schon. Und umsonst wäre wahrscheinlich dieses Regime nicht gekommen.”

Natürlich fehlte es dann nicht an dem obligatorischen Hinweis, daß all die Wohltaten der Nationalsozialisten in Wirklichkeit nur „Kriegsvorbereitungen“ wären, ein Hinweis dem Zanger freilich auch diesmal mit der Bemerkung aus dem Weg ging, daß er dies nicht beurteilen könne, da er ja damals noch nicht auf der Welt war.
Genutzt hat ihm diese Relativierung freilich nichts, so ergoß sich schon am nächsten Tag ein förmlicher Schwall mehr oder minder primitiver Medienhetze über ihn, indem man ihm beschuldigte, er hätte im NS positive Aspekte gesehen. Anwürfe die genauso dumm wie falsch sind. Mal abgesehen davon, daß in der Tat Millionen Deutsche seinerzeit im NS etwas Positives gesehen haben, da sie ihn ansonsten wohl kaum gewählt, geschweige denn bis zuletzt verteidigt hätten, handelte es sich bei Zangers Aussage lediglich um die Wiedergabe der Erzählung einer Zeitzeugin. Selber bezeichnete er es als „völligen Fehlschuß“ aus seinen Äußerungen auch nur „irgendeine Form der Akzeptanz … von Teilaspekten einer verbrecherischen Ideologie konstruieren zu wollen“.

Da die Aussagen Zangers in dieser Hinsicht zu logisch sind, als daß sich ein längerer künstlicher Skandal um seine Person lohnte, suchte man sich inzwischen einen anderen Sündenbock für die veröffentlichte politisch korrekte Meinung. Diesmal traf es den international bekannten Mediziner Kurti Pendl, weil dieser am 12. November auf dem Wiener Zentralfriedhof bei einer Gedenkfeier für den dort bestatteten Luftwaffenoffizier Walter Nowotny, der im November 1944 gefallen war, die Gedenkansprache hielt. Pendl ist Obmann des Vereins zur Pflege des Nowotny-Grabes.


Nowotny-Grab auf dem Wiener Zentralfriedhof

In seiner Rede sprach er u. a. davon, daß es “unsere Pflicht“ sei, „gegen die seelischen Narben der Gutmenschen, die auch die Toten nicht in Ruhe lassen, aufzuzeigen, dass es doch noch ein Fähnlein gibt in diesen deutschen Landen, die unsere unschuldigen Soldaten und ihren furchtbaren Tod nicht vergessen oder gar herabwürdigen.” Gleichzeitig ließ er es nicht an scharfen Worten an die Adresse jener fehlen, die in der Vergangenheit dafür gesorgt hatten, daß dem Nowotny-Grab der Charakter eines Ehrengrabes aberkannt wurde und die auch nicht davor zurückschreckten, daß Grab zu schänden. Pendl sprach in diesem Zusammenhang von „RAF-Sympathisanten“, „einer „Generation der Widersacher der Kriegsgeneration“ sowie einer „Generation der Zivildiener und Störer der Totenruhe“, die “klammheimliche Freude” verspüren würden, wenn das Grab Nowotnys “wahrscheinlich wieder” geschändet würde nach dem Gedenken.

Daß Nowotny mit seiner Rede durchaus ins Schwarze – oder sollte man doch besser sagen, ins Rote? – getroffen hat, zeigte sich bereits unmittelbar nach Bekanntwerden seiner Ansprache. Besonders sauer reagierte die sogenannte Österreichische HochschülerInnenschaft (ÖH), eine Organisation deren Schreibweise bereits aussagt, welcher Geist dort zu Hause ist. So verlangten deren beide ChefInnen Barbara Blaha und Lina Anna Spielbauer, daß die zuständige Ministerin, Pendl als Universitätsrat von der Medizinischen Universität abberufen möge, da eine solche Geisteshaltung auf einer Universität des 21. Jahrhunderts nichts mehr verloren habe. Besagte Universität hatte sich freilich schon zuvor in vorauseilendem Gehorsam vor dem Zeitgeist selber von ihrem Universitätsrat distanziert und sich bereits vorsorglich bei all jenen entschuldigt, die sich durch die Äußerungen Pendls verletzt fühlen müssen.

Eine Haltung, die einmal mehr zeigt, daß auch die höchsten akademischen Grade nicht vor Charakterlosigkeit, Feigheit und Erbärmlichkeit schützen. Darüber hinaus läßt gerade der Umgang mit dem Nowotny-Grab in Wien in den letzten Jahren eher vermuten, daß Pendl sich in seiner Rede eher noch etwas zu zart ausgedrückt hat

Siehe auch
Wiener Online Nachrichten
Lokalchronik 13.11.06
http://www.wno.org/

Networld
http://www.networld.at/index.html?/articles/0645/10/156403.shtml

IKG News 13.11.06
http://www.ikg-wien.at/IKG/Members/irene/1104751983285/1163416579813?portal_skin=News&id=1163416579813

IKG News 13.11.06
http://www.ikg-wien.at/IKG/Members/irene/1104751983285/1163416541279?portal_skin=News&id=1163416541279

Österreichischen HochschülerInnenschaft
http://www.oeh.ac.at/oeh

IKG News 08.11.06
http://www.ikg-wien.at/

Altermedia 04.11.06

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In einer Zeit des Universalbetruges ist die Wahrheit zu sagen eine revolutionäre Tat (George Orwell)
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