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Geschenkt ist noch zu teuer

 
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Störtebeker



Anmeldungsdatum: 14.05.2006
Beiträge: 1256

BeitragVerfasst am: Fr Nov 03, 2006 1:22 pm    Titel: Geschenkt ist noch zu teuer Antworten mit Zitat

Geschenkt ist noch zu teuer: Auf Seelenfang mit „Bibel in gerechter Sprache?“

„Das Wort sie sollen lassen stahn …“
Martin Luther (Ein feste Burg ist unser Gott)




Daß den Kirchen in Deutschland seit Jahren mehr und mehr die Schäfchen abhanden kommen, ist kein Geheimnis. Besonders akut ist die Situation dabei in den neuen Bundesländern, wo nicht zuletzt 40 Jahre Sozialismus mit dazu beigetragen haben, sich ein eigenes Bild über Gott und die Welt zu machen. Was Wunder, wenn Geistlichkeiten jedweder Konfession eifrig darauf bedacht sind, neue Seelen für ihre Gemeinden zu finden. Dabei scheut man bekanntlich vor nichts zurück, so läßt man in altehrwürdigen Kirchen Diskotheken durchführen, Ausstellungen, Opern und andere Dinge, die im Grunde nicht allzu viel mit Religion zu tun haben. Ungeachtet dessen hält sich der Seelenfang eher in bescheidenen Grenzen, was freilich nicht unbedingt in Erstaunen versetzt, da der heutige Klerus, mag er sich nun katholisch oder evangelisch geben, nicht allzu sehr an die alten Apostel erinnert und es auch sonst eher vorzieht, sich im irdischen Diesseits ein gutes Leben zu machen, denn auf die seinen Schäfchen verheißenen ewigen Freuden des Jenseits zu warten.


Harry Potters Cousine zweiten
Grades?
Bischöfin Bärbel
Wartenberg-Potter


Neuester Clou dieser Geistlichkeit ist eine neue Bibelübersetzung, die sich selbst den Titel „Bibel in gerechter Sprache“ gegeben hat und als dessen wesentlichen Aspekt beispielsweise die Lübecker Bischöfin Bärbel Wartenberg-Potter, die eifrig für den Erwerb dieser neuen Bibel wirbt, das Aufräumen von anti-jüdischen Inhalten sieht. Über die Luther-Übersetzung meint die hochwürdige Seelenhirtin des Bistums Lübeck: „Der Reformation treu zu sein, heißt auch heute zu reformieren. Und dabei ist die größte Ermutigung die Bibelübersetzung von Martin Luther.“ „Das war eine Emanzipationsbewegung, weil jetzt die Menschen selbst lesen konnten, was gemeint ist. Sie konnten die Texte selbst auslegen.“
In der Tat, das konnten sie und sie können es noch, da es glücklicherweise noch genügend solcher Übersetzungen gibt. Und möglicherweise ist es ja gerade diese Möglichkeit zum Selbstauslegen, welche es der evangelischen Kirche die Produktion einer „Bibel in gerechter Sprache“ notwendig erscheinen ließ. So ist es nicht sonderlich glaubwürdig, wennn Bischöfin Wartenberg-Potter meint: „Diesen wesentlichen Kernpunkten der Reformation fühle ich mich als Bischöfin verpflichtet“, verwechselt diese doch dabei offenkundig die Reformation Luthers mit der politischen Korrektheit unserer Tage.

Dies kommt auch zum Ausdruck, wenn sie mit Hinblick auf die vorgeblichen anti-jüdischen Inhalte der Bibel, die angeblich erst jetzt durch die neue Bibelübesetzung beseitigt worden sind, sagt: „Nach der Geschichte der Judenverfolgung dürfen wir keine falschen theologischen Traditionen aufrecht erhalten.“ Offenbar ist die Theologin in Unkenntnis darüber, daß es seit der Reformation nicht nur eine Judenverfolgung gegeben hat und daß es nicht zuletzt der große Reformator höchstselbst war, der zum Kampf gegen das Judentum aufgerufen hat. Sollte möglicherweise dies mit ein Grund für die neue Bibelübersetzung sein, indem man sich auf diese Weise vom Einfluß Luthers nach und nach lossagt?

Auch vergißt die Theologin, daß religiöse Gründe für Judenverfolgungen meist nur vorgeschoben waren, um wirtschaftliche und soziale Ursachen zu kaschieren. So ist es in unseren Augen durchaus berechtigt, sich gegen ethnische Minderheiten zu wehren, wenn diese einen Einfluß einnehmen, der ihnen bei ihrem Gastvolk schon allein aufgrund ihrer Anzahl einfach nicht zukommt. Darüber hinaus ändert auch eine „Bibel in gerechter Sprache“ nichts an der Tatsache, daß sich das Judenproblem in der Vergangenheit nicht allein nur christlichen Nationen stellte, sondern nahezu allen, wo diese sich als Minderheit niederließen. Das ist heute so wie damals und wird auch nicht durch „gerechte“ Bibelübersetzungen aus der Welt geschafft, schafft man Gerechtigkeit doch nicht durch Worte, sondern allein durch Taten.

Besonderen Wert legt die neue Bibelübersetzung auch auf eine Feminisierung der Heiligen Schrift. Dazu bemerkten wir bereits vor zwei Jahren:
„So will die „Bibel in gerechter Sprache“ beispielsweise das Wirken von Frauen in der Bibel stärker sichtbar machen. Dabei vergißt man freilich, daß die Rolle der Frauen in der Bibel eher von sekundärer Natur ist. Dies liegt nicht zuletzt daran, daß die Frau in Asien, dem Hauptschauplatz der Bibelgeschichten, seit jeher als zweitrangig betrachtet wurde und daher nur selten Anwartschaft auf eine führende Rolle in der Gesellschaft besaß. Die Autoren der einzelnen Bücher stellten dies als echte Kinder ihrer Zeit auch nie in Frage. So war es nicht zuletzt der Apostel Paulus, der den Frauen dringendst anempfahl innerhalb der Gemeinde zu schweigen, ein Gebot, daß man gerade bei der Evangelischen Kirche vergessen hat. Ein Vergessen, daß vermutlich nicht zuletzt dazu führte daß die Kirche heute so ist wie sie ist. Wenn man aber jetzt den Texten der alten Bibelautoren durch eine Überpräsentierung des weiblichen Elementes angeblich eine höhere Gerechtigkeit verschaffen will, so läuft das auf nichts weiter hinaus, als auf eine faktische Fälschung des Bibeltextes. …“

Auch am Gottesbegriff stießen sich die Übersetzer, so finden sich in der neuen Bibel statt Begriffe wie Gott oder HERR jetzt auch Bezeichnungen wie „die Ewige“, „der Lebendige“ oder „Ich bin da“. Auch der Heilige Geist ging verloren, um durch „die heilige Geisteskraft“ ersetzt zu werden. Anreden wie Brüder und Schwestern finden Ersatz durch den uns gar nicht passend erscheinen wollenden Ausdruck Geschwister. Man stelle sich diese blödsinnige Anrede einmal in einer kirchlichen oder wie auch sonst immer gearteten Versammlung in der Praxis vor? Wohl Anlaß für manche Noch-Christen angesichts solcher Lektüre, statt „Ich bin da“, „Ich bin weg” zu sagen.

Wie es heißt, ist die erste Auflage dieser neuen Bibel in 20.000 Exemplaren bereits verkauft worden. Eine zweite ist in Vorbereitung. Allerdings dürften diese Verkaufszahlen weniger etwas über die Qualität dieser Bibel aussagen oder deren Beliebtheit bei den Lesern, sondern allenfalls darüber, wie die Evangelische Kirche dabei ist, dieses Druckwerk in den ihr unterstehenden Kirchengemeinden als offiziellen Ersatz für die bisherigen Bibeln an den Mann bzw. an die Frau zu bringen, betonte doch Wartenberg-Potter bereits vielsagend: „Die „Bibel in gerechter Sprache“ hat so auch einen missionarischen Impuls“.

Wer wollte auch daran zweifeln. Bleibt noch zu erwähnen, daß dies neuerliche Ausgeburt politisch überkorrekten Schwachsinns, wie so viele andere, seinen Ursprung im Land der unbegrenzten Möglichkeiten hat. So hieß es diesbezüglich bereits am 25. Juli 2004 auf den Internetseiten der evangelischen Kirche Mecklenburg-Vorpommerns:
„Ermutigt durch entsprechende Richtlinien und Bibelübersetzungen in „inclusive language“ in den USA arbeiten Frauen seit Jahrzehnten auch in deutschen Kirchen für eine Sprache, die ihre aktive Beteiligung sichtbar macht. Der Deutsche Evangelische Kirchentag engagiert sich seit einem Jahrzehnt für Bibelübersetzungen in gerechter Sprache. …“

Weiterer Kommentar ist eigentlich überflüssig. Bleibt abschließend nur noch zu sagen, daß die Luther-Übersetzung der Bibel in jedem Fall ein Werk der Weltliteratur bleiben wird, das selbst überzeugte Nichtchristen durch die Urwüchsigkeit seiner Sprache zu fesseln vermag, während sogenannte „Einheitsübersetzungen“ oder eben diese „Bibel in gerechter Sprache“ aufgrund ihrer Fadheit nie etwas anderes sein werden, als bloßes Geschriebenes, das man sich allenfalls kurz ansieht, weil man sich nicht vorstellen kann, daß niemand geringeres als die Evangelische Kirche selber hinter solchen keineswegs religiös, sondern rein politisch bedingten Schriftverfälschungen steht, um das Buch dann wieder angewidert aus der Hand zu legen.

Die “Bibel in gerechter Sprache” (ISBN-10: 3-579-05500-3) ist im Gütersloher Verlagshaus erscheienen und kostet 24,95 Euro. Unsere Meinung dazu: Geschenkt ist noch zu teuer.

Siehe auch
Kirche MV 31.10.06
http://www.kirche-mv.de/Bibel-in-gerechter-Sprache.9379.0.html

epd nord 20.10.06
http://www.epd.de/nord/nord_index_45894.html

Altermedia 13.09.04

Störtebeker-Netz 02.08.04


www.bibel-in-gerechter-sprache.de
_________________
In einer Zeit des Universalbetruges ist die Wahrheit zu sagen eine revolutionäre Tat (George Orwell)
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Anmeldungsdatum: 03.01.2006
Beiträge: 193
Wohnort: Bin in allen Foren zuhause

BeitragVerfasst am: Fr Nov 03, 2006 8:00 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Der Kern des Judenchristentums, reformiert wie katholisch, ist die mutwillige Verfälschung des Urevangeliums im Geiste Jahwes.

Schön, daß sich die reformierte Judenchristensekte jetzt wieder auf ihre eigentlichen Wurzeln besinnt!
Das macht es umso leichter, sich endgültig davon abzuwenden.

Und indem die evangelische Sekte sich dadurch bei den Mächtigen und dem von ihnen gesteuerten Zeitgeist anbiedert, wird sie zu dem, was ihr Gründer eigentlich bekämpfen wollte, eine Bastion des jüdischen Ungeists!

Apokalypse bedeutet “Zeit der Offenbarung”. Die Evangelische Sekte hat damit den Anfang ihrer eigenen Apokalypse eingeleitet.
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