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admin
Anmeldungsdatum: 22.07.2004 Beiträge: 2347
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Verfasst am: So Jul 16, 2006 9:44 am Titel: G8-Gipfel |
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Bush und Putin streiten in St. Petersburg
Nahost und Iran - die Präsidenten der USA und Rußlands finden zu drängenden Sicherheitsfragen keine gemeinsamen Antworten. Deutlich zeigen beide, was sie wirklich voneinander halten.
Noch bevor alle Regierungs- und Staatschefs auf dem Flughafen in St. Petersburg gelandet sind, sorgen US-Präsident George W. Bush und der G8-Gastgeber, Rußlands Präsident Wladimir Putin, für einen miserablen Start des jährlichen Treffens der Mächtigsten dieser Welt.
Artig trafen sich die beiden Präsidenten am Vorabend samt Ehefrauen zum Abendessen. Doch am Morgen danach dominierten eher Fouls, Sticheleien und Differenzen die Begegnung der beiden Staatsmänner.
Kein Blick für den anderen
Im spartanisch eingerichteten Konferenzraum mit strenger Sitzordnung der Delegationen würdigten sich Bush und Putin zunächst kaum eines Blickes. Auf der Pressekonferenz konnten sie ihre Kontroversen nicht verbergen.
Zwar lobte Bush die guten Beziehungen beider Länder und würdigte Putin als starken Mann, der keinen Rat brauche. Bush sprach sogar von einer rußlandgemäßen Demokratie im gastgebenden Land, dessen demokratische Defizite der US-Präsident in der Vergangenheit beklagt hatte.
Gekünstelte Nähe
Aber alle rhetorischen Zugeständnisse und sogar Bushs gekünstelte Umarmung Putins zum Schluß der Konferenz nutzten nichts: Beide Großmächte konnten sich weder über den Beitritt Rußlands zur Welthandelsorganisation noch auf eine gemeinsame Position zur Lage im Nahen Osten und im Iran einigen.
Putins Ärger über das weitgehend ergebnislose Treffen machte sich in Revanchefouls bemerkbar. Als Bush bei seinen Bemerkungen über Rußland von der demokratischen Entwicklung des Iraks redete, schnappte der Irakkriegs-Gegner Putin zu. "Wir wollen keine Demokratie wie im Irak", sagte er.
Unterschiedliche Haltung zu Israels Militäreinsätzen
Bush und Putin lagen in ihrer Einschätzung des Konflikts zwischen Israel und der radikal-islamischen Hisbollah-Miliz sowie der palästinensischen Hamas auseinander. Der US-Präsident stellte Syrien als Drahtzieher der Eskalation an den Pranger. "Wir wollen ein Ende der Gewalt", sagte der US-Präsident. Die Hisbollah müsse die Waffen niederlegen und aufhören, Israel anzugreifen. Syrien müsse seinen Einfluß auf die Hisbollah geltend machen.
Mit sichtlichem Unbehagen hörte sich der russische Präsident Bushs einseitige Verurteilung der Palästinenser und Syriens an. Zwar äußerte Putin Verständnis für Israel. Entführungen und Raketenangriffe seien unannehmbar. Aber die militärische Antwort müsse angemessen sein. Putin erklärte: "Auf alle Fälle muß das Blutvergießen so schnell wie möglich gestoppt werden."
Putin lehnt "Kreuzzug" gegen Iran ab
Bush forderte Putin auf, im Fall Irans eine gemeinsame amerikanisch-russische Linie zu vertreten. "Iran prüft unsere Entschlossenheit", sagte er. Wenn die USA und Rußland Geschlossenheit demonstrierten, wäre das ein ernstzunehmendes Signal an die Führung in Teheran.
Putin legte sich aber bei diesem Punkt nicht auf die amerikanische Position fest: Rußland sei gegen die Weiterverbreitung von Atomwaffen im Nahen Osten. "Aber es geht hier nicht um ein Komplott gegen irgendein Land", sagte Putin. Man werde sich nicht an einem Kreuzzug oder einer heiligen Allianz beteiligen.
Die einzige Gemeinsamkeit
Ähnliche Positionen vertraten Bush und Putin einzig im Fall Nordkorea. Sie forderten das Regime in Pjöngjang auf, seine Raketentests einzustellen und zu den Verhandlungen über ein Ende seines Atomwaffenprogramms zurückzukehren.
WELT.de/dpa
Artikel erschienen am Sa, 15. Juli 2006 |
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Hosengacker
Anmeldungsdatum: 21.01.2006 Beiträge: 15
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Verfasst am: Fr Feb 16, 2007 12:42 am Titel: Re: G8-Gipfel |
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[quote="admin"]Bush und Putin streiten in St. Petersburg
Nahost und Iran - die Präsidenten der USA und Rußlands finden zu drängenden Sicherheitsfragen keine gemeinsamen Antworten. Deutlich zeigen beide, was sie wirklich voneinander halten.
Noch bevor alle Regierungs- und Staatschefs auf dem Flughafen in St. Petersburg gelandet sind, sorgen US-Präsident George W. Bush und der G8-Gastgeber, Rußlands Präsident Wladimir Putin, für einen miserablen Start des jährlichen Treffens der Mächtigsten dieser Welt.
Artig trafen sich die beiden Präsidenten am Vorabend samt Ehefrauen zum Abendessen. Doch am Morgen danach dominierten eher Fouls, Sticheleien und Differenzen die Begegnung der beiden Staatsmänner.
Kein Blick für den anderen
Im spartanisch eingerichteten Konferenzraum mit strenger Sitzordnung der Delegationen würdigten sich Bush und Putin zunächst kaum eines Blickes. Auf der Pressekonferenz konnten sie ihre Kontroversen nicht verbergen.
Zwar lobte Bush die guten Beziehungen beider Länder und würdigte Putin als starken Mann, der keinen Rat brauche. Bush sprach sogar von einer rußlandgemäßen Demokratie im gastgebenden Land, dessen demokratische Defizite der US-Präsident in der Vergangenheit beklagt hatte.
Gekünstelte Nähe
Aber alle rhetorischen Zugeständnisse und sogar Bushs gekünstelte Umarmung Putins zum Schluß der Konferenz nutzten nichts: Beide Großmächte konnten sich weder über den Beitritt Rußlands zur Welthandelsorganisation noch auf eine gemeinsame Position zur Lage im Nahen Osten und im Iran einigen.
Putins Ärger über das weitgehend ergebnislose Treffen machte sich in Revanchefouls bemerkbar. Als Bush bei seinen Bemerkungen über Rußland von der demokratischen Entwicklung des Iraks redete, schnappte der Irakkriegs-Gegner Putin zu. "Wir wollen keine Demokratie wie im Irak", sagte er.
Unterschiedliche Haltung zu Israels Militäreinsätzen
Bush und Putin lagen in ihrer Einschätzung des Konflikts zwischen Israel und der radikal-islamischen Hisbollah-Miliz sowie der palästinensischen Hamas auseinander. Der US-Präsident stellte Syrien als Drahtzieher der Eskalation an den Pranger. "Wir wollen ein Ende der Gewalt", sagte der US-Präsident. Die Hisbollah müsse die Waffen niederlegen und aufhören, Israel anzugreifen. Syrien müsse seinen Einfluß auf die Hisbollah geltend machen.
Mit sichtlichem Unbehagen hörte sich der russische Präsident Bushs einseitige Verurteilung der Palästinenser und Syriens an. Zwar äußerte Putin Verständnis für Israel. Entführungen und Raketenangriffe seien unannehmbar. Aber die militärische Antwort müsse angemessen sein. Putin erklärte: "Auf alle Fälle muß das Blutvergießen so schnell wie möglich gestoppt werden."
Putin lehnt "Kreuzzug" gegen Iran ab
Bush forderte Putin auf, im Fall Irans eine gemeinsame amerikanisch-russische Linie zu vertreten. "Iran prüft unsere Entschlossenheit", sagte er. Wenn die USA und Rußland Geschlossenheit demonstrierten, wäre das ein ernstzunehmendes Signal an die Führung in Teheran.
Putin legte sich aber bei diesem Punkt nicht auf die amerikanische Position fest: Rußland sei gegen die Weiterverbreitung von Atomwaffen im Nahen Osten. "Aber es geht hier nicht um ein Komplott gegen irgendein Land", sagte Putin. Man werde sich nicht an einem Kreuzzug oder einer heiligen Allianz beteiligen.
Die einzige Gemeinsamkeit
Ähnliche Positionen vertraten Bush und Putin einzig im Fall Nordkorea. Sie forderten das Regime in Pjöngjang auf, seine Raketentests einzustellen und zu den Verhandlungen über ein Ende seines Atomwaffenprogramms zurückzukehren.
WELT.de/dpa
Artikel erschienen am Sa, 15. Juli 2006
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