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Arm und wehrlos? - Neue Kürzungen für “Hartz IV”-Opfer

 
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Spitfire



Anmeldungsdatum: 21.02.2006
Beiträge: 402
Wohnort: L.A., California

BeitragVerfasst am: Mo Mai 22, 2006 10:16 pm    Titel: Arm und wehrlos? - Neue Kürzungen für “Hartz IV”-Opfer Antworten mit Zitat

Aus “Nachrichten die man nicht überall findet” - Arm und wehrlos? - Neue Kürzungen für “Hartz IV”-Opfer


Mehrere deutsche Politiker haben sich in den vergangenen Tagen lautstark für weitere Kürzungen der Bezüge bei Empfängern von “Arbeitslosengeld II” beziehungsweise “Hartz IV” - die nicht mehr ganz neue Bezeichnung für “Sozialhilfe” - ausgesprochen.

Gegenüber der “Bild am Sonntag” sagte der SPD-Fraktionsführer im Bundestag Peter Struck: “Niemand hat die explosionsartige Vermehrung der Bedarfsgemeinschaften auf derzeit vier Millionen mit ihren finanziellen Folgen vorausgesehen. Wir wollen, daß nur diejenigen Hartz IV bekommen, die wirklich bedürftig sind.” Außerdem wisse er “genau, daß viele Taxifahrer, Wachleute und Friseurinnen weniger verdienen, als ihnen bei Hartz IV zustehen würde. Das kann nicht Sinn der Sache sein. Es muß klar geregelt werden, daß jemand, der arbeitet, mehr im Portemonnaie hat als derjenige, der nicht arbeitet.”

Der Gedanke, daß die niedrigen Einkommen in zahlreichen Berufsgruppen an Ausbeutung grenzen - wogegen eben gerade die Politik vorgehen müßte - scheint Struck dabei nicht zu kommen. Offensichtlich will er vielmehr dafür sorgen, daß Sozialhilfeempfänger zukünftig noch weniger als den bisherigen Regelsatz von 345 Euro monatlich erhalten. Die “explosionsartige Vermehrung der Bedarfsgemeinschaften” kann angesichts immer neuer Entlassungen trotz Rekordgewinnen - hier sei nur an den “Fall Deutsche Bank” erinnert - auch nur Struck selbst verwundern. Auf die “unerwartet” hohen Ausgaben für die Sozialhilfe - die selbst diese Bezeichnung nicht mehr verdient, da diese vor “Hartz IV” letztlich deutlich höher lag - bezogen sagte Struck: “Dabei müssen wir auch berücksichtigen, daß jeder Euro, der für Hartz IV aufgewendet wird, zuvor von den Steuerzahlern erarbeitet werden muß.”

Diese Aussage gilt allerdings ebenso für die von ihm bereits aufgrund seiner Tätigkeit als Bundesverteidigungsminister und als Mitglied des Bundestages erworbenen Pensionsansprüche in Höhe von 6.802 Euro monatlich als auch für seine derzeitigen monatlichen Bezüge als Mitglied des Bundestags in Höhe von 7.009 Euro - zuzüglich einer steuerfreien Kostenpauschale von 3.647 Euro, einem Zuschuß zur Krankenversicherung, Reisekostenerstattung, Mitarbeiterpauschale und zahlreichen weiteren Leistungen.

Auf dem Bundeskongreß der “Jusos” - junger Mitglieder der SPD - in Saarbrücken sagte der deutsche Bundesfinanzminister Peer Steinbrück, die Sozialausgaben des Staates dürften nicht weiter steigen. Angesichts einer wachsenden Zahl von Bedürftigen kann dies nur eine Kürzung der Bezüge bedeuten. Außerdem gebe es durch die praktisch flächendeckende Einführung des “Kombilohns” “praktisch einen Mindestlohn von über 10 Euro”. Nun steht einer alleinstehenden Person eine Gesamtleistung (Sozialhilfe zuzüglich Wohngeld am Beispiel von Berlin) von 705 Euro pro Monat zu. Hierzu kann ein Grundbetrag von 100 Euro monatlich ohne Anrechnung hinzuverdient werden. Von einem 800 Euro nicht übersteigenden Einkommen werden weitere 20 Prozent, also 160 Euro, nicht auf die Bezüge angerechnet. Insgesamt ergibt sich hier also ein Betrag von 965 Euro im Monat. Bei einer durchschnittlichen Monatsarbeitszeit von 184 Stunden führt dies in Wahrheit zu einen rechnerischen Stundenlohn von 5,24 Euro.

Steinbrück seinerseits erhält monatliche Bezüge von rund 15.000 Euro. Selbst bei einer wohlwollend auf 60 Wochenstunden geschätzten Arbeitszeit ergibt sich hier ein Stundenlohn von 54,35 Euro.

Auch der Berliner Finanzsenator Thilo Sarrazin offenbarte gegenüber dem “Spiegel” eine bemerkenswerte Auffassung hinsichtlich der aktuellen Sozialhilfeleistungen. “Hartz IV hat die staatliche Unterstützung auf ein Niveau gehoben, das in Berlin in manchen Fällen einem ordentlichen mittleren Einkommen entspricht”, sagte er.

Nun ist nicht klar, ob Sarrazin hier nur einer von ihm im Hinblick auf “Wirtschaftsförderung” gewünschten deutlichen Herabsetzung “mittlerer Einkommen” vorgegriffen hat, oder ob er angesichts eigener monatlicher Bezüge von 10.355 Euro einfach nur etwas verwirrt über das Einkommen “einfacher Bürger” war. Klar ist aber, daß auch er hier eine weitere Kürzung der Sozialhilfe vorantreiben will.

Daß Politiker einmal mehr Kürzungen bei den wirtschaftlich Schwächsten vornehmen wollen, kann kaum verwundern, hat sich doch in der Vergangenheit gezeigt, daß ihre Proteststimmen - so zahlreich sie auch waren - überhört wurden. Andererseits stellt sich hier die Frage, wie lange diese Menschen, deren Zahl in die Millionen geht, sich hiermit noch abfinden werden. Ein Blick in die Geschichte könnte hier auch ein Blick in die Zukunft sein. Am 25. Februar 1926 stürmten hunderte Winzer das Finanzamt von Bernkastel, nachdem sich ihre Situation in den vergangenen Jahren insbesondere durch rigorose Pfändungen aufgrund von Steuerschulden immer weiter verschlechtert hatte. Die Finanzbeamten wurden aus dem Haus getrieben und ein großer Teil der Inneneinrichtung und der Akten auf die Straße geworfen und dort angezündet.


_________________
“Wenn ein Volk seit 3000 Jahren verfolgt und geächtet wird, dann muss dass wohl irgend einen Grund haben”.
Henry Kissinger
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U-Boot



Anmeldungsdatum: 12.02.2006
Beiträge: 15

BeitragVerfasst am: Mo Mai 22, 2006 10:27 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Es geht nicht nur um neue Kürzungen, auch bestehende Gesetze werden ausgenutzt.
Offiziell soll das Arbeitslosengeld 2 gekürtzt werden wenn jemand mehrere “zumutbare”Angebote ablehnt.
Jetzt droht man mir das Geld zu kürzen nachdem ich EIN Jobangebot abgelehnt habe.
Wer bestimmt eigendlich was zumutbar ist?
Einen Handwerksgesellen mit 20 Jahren Berufserfahrung, als Helfer in einem ihm völlig fremden Beruf einzusetzen, halte ich für UNZUMUTBAR.Ganz besonders wenn der Lohn geringer ist als das Arbeitslosengeld 2.
Sollte man mir trotz Wiederspruchs das Geld kürzen werde ich versuchen Kontakt mit anderen Betroffenen in Kontakt zu treten.Vieleicht läßt sich gemeinsam etwas erreichen. Dieses kann einige Wochen dauern (die Ämter arbeiten nicht so schnell).
Wenn es so weit ist werde ich hier eine E-Mail Adresse angeben unter der man mich erreichen kann.
Wie schlecht muß es uns Deutschen noch ergehen bis etwas geschieht? motz headshot motz
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Karli



Anmeldungsdatum: 01.01.2006
Beiträge: 31

BeitragVerfasst am: Mo Mai 22, 2006 10:33 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Mach dir mal keine allzugroßen Hoffnungen das du von diesem Staat irgendwas erwarten kannst. Mir ist nämlich folgendes passiert: ich bekam ein Jobangebot als ´Hausmeister´. Am ersten Tag stellte sich heraus, daß meine Arbeitstelle ein Asylantenheim ist und meine Aufgaben darin bestehen, diesen Herrschaften im wahrsten Sinne des Wortes den Dreck nachzuräumen, ihre vollgesiffte Bettwäsche zu reinigen und pausenlos hinter ihnen sauberzumachen während die sogenannten Migranten mir feixend ihre Zigarettenkippen vor die Füße spuckten. Zudem wurde mir noch vom Heimleiter durch die Blume mitgeteilt, daß diese Spezies ´andere´ Auffassungen von Hygiene hat und ich immer freundlich und zuvorkommend sein muß, da ich sonst Schwierigkeiten bekommen könnte… . Die einzig logische Konsequenz war meinerseits natürlich sofortige Kündigung, sonst hätte ich nie mehr in einen Spiegel sehen können ohne mich selbst anzuspeien. Als ich den Sachverhalt auf dem Arbeitsamt darlegte wurde ich angeschrien und als faul beschimpft. Außerdem sollte ich eine ausführliche Stellungnahme dazu schreiben. Hab ich gemacht-und zwar eine gepfefferte.Die Antwort: Absolut jede ´Arbeit´ ist zumutbar, und da ich mich geweigert habe der ´Bereicherung der deutschen Kultur´-im Klartext: einem hergelaufenen asozialen, fremdrassischen und schmarotzenden Pöbel den Diener zu machen, wurde mir die ´Sterbehilfe II` drei Monate lang um 100Euro gekürzt. Noch Fragen…?! skull motz skull motz skull motz skull
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Gastschreiber



Anmeldungsdatum: 03.01.2006
Beiträge: 193
Wohnort: Bin in allen Foren zuhause

BeitragVerfasst am: Mi Mai 24, 2006 8:06 pm    Titel: Re: Arm und wehrlos? - Neue Kürzungen für “Hartz IV”-Opfer Antworten mit Zitat

Spitfire hat folgendes geschrieben:
…….sagte Struck: “Dabei müssen wir auch berücksichtigen, daß jeder Euro, der für Hartz IV aufgewendet wird, zuvor von den Steuerzahlern erarbeitet werden muß."


ja guter Struck, das nennt man Solidarität (Wenn sie auch zu einem nicht unerheblichen Teil Ausländern- ganz im speziellen solchen wie dem Kaplan von Köln insg. ca. 400 000€ - zugute kommt)

aber auch für folgendes muß erst einmal jeder Cent vom deutschen Steuerzahler erwirtschaftet werden:

300 Mio. für U-Boot-Geschenke an Kriegstreiber und Massenmörder.

viele Milliarden für Kriegseinsätze und Handlangerdienste am Hindukusch, im Kongo, am Kap usw.

500 Mio. für Tsunami- Opfer (In Thailand wurden mit deutschem Geld jetzt wunderschöne Schulen gebaut, jedes Kind hat nun seinen eigenen Rechner mit Weltnetzanschluß- da können deutsche Schüler nur von träumen)

unzählige Mio. für Mahnmale und Gedenkstädten an jeder Ecke

unzählige Mio. für Wiedergutmachungen (ich habe nie jemandem etwas getan wofür ich Wiedergutmachung leisten müßte.)

ein paar hundert Mio. als Geschenk für unsere lieben Nachbarn die Polen, damit sie die Steuern noch weiter senken können um deutsche Firmen nach Polen zu locken (Arbeitsplatzvernichtung)

viele Milliarden als Geschenk für die arme EU (mit demselben Zweck)

viele Mio. als Geschenk für die Pharmamafia um einen Impfstoff gegen ein noch nicht existierendes Virus zu entwickeln

viele Mio. an Sozialleistungen für nicht in Deutschland lebende Asiaten

viele Milliarden für schwachsinnige Bürokratie

viele Milliarden als Geschenk an Multi-Konzerne in Form von Steuergeschenken, Subventionen und fast geschenkten Immobilien

und so weiter und so weiter und so weiter.

Ohne Probleme könnte man bei sinnvollem Wirtschaften jedem deutschen Bürger, egal ob er arbeitet oder nicht, 800€ im Monat geben. Das würde die Konjunktur ankurbeln und kleine Selbständigkeiten fördern.
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Kieberer



Anmeldungsdatum: 05.01.2006
Beiträge: 409
Wohnort: Rossauerkaserne

BeitragVerfasst am: Mi Mai 24, 2006 8:20 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
„Es muß uns… erst einmal schlecht gehen, ehe wir Courage haben. Solange wir noch etwas zu verlieren haben, fürchten wir uns! Sind wir ausgezogen und durchgeprügelt, so ist jeder ein Löwe.“

Otto von Bismarck,
der „Eiserne Kanzler“ und Reichsgründer von 1871.



Quelle: Bild-Zeitung vom 13.05.2006, Seite 2
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