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Lange Gesichter bei VW

 
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admin



Anmeldungsdatum: 22.07.2004
Beiträge: 2347

BeitragVerfasst am: So Jan 08, 2006 10:04 pm    Titel: Lange Gesichter bei VW Antworten mit Zitat

Volkswagen-Konzern verlor Marktführerschaft in China an General Motors. Sinkender Absatz sorgt für schlechte Auslastung der Werke. Sparprogramme angekündigt

Schlechte Zeiten für VW in China. Der US-Konkurrent General Motors (GM) hat 2005 offenbar erstmalig den Wolfsburger Konzern in der Volksrepublik überholt. Während VW einen Rückgang der Absatzzahlen hinnehmen mußte, konnte GM um stattliche 35,2 Prozent zulegen.
665390 Fahrzeuge setzte der ansonsten schwächelnde Detroiter Autogigant im Reich der Mitte ab. Nahezu alle dieser Wagen wurden auch dort gefertigt. Obwohl dies nur ein Bruchteil seines weltweiten Absatzes war, machte GM damit rund ein Viertel seines Jahresgewinns. Der Marktanteil in China lag bei 11,2 Prozent.


Korea-Design im Vorteil

Die meisten verkauften Wagen waren leicht veränderte Designs der koreanischen GM-Marke Daewoo, die der US-Konzern vor fünf Jahren nach heftigem Widerstand der Belegschaft aufgekauft hatte. In China und anderswo werden diese koreanischen Entwicklungen allerdings unter den US-Labeln Chevrolet und Buick verkauft.

Wie auch die Konkurrenten produziert GM ausschließlich in Gemeinschaftsunternehmen mit chinesischen Partnern. Einer davon, SAIC (Shanghai Automotive Industry Corporation) kooperiert gleichzeitig auch mit Volkswagen. Alle chinesischen Unternehmen verfolgen die Strategie, das in den Joint-ventures gewonnene Know how und Kapital in die Entwicklung eigener Marken zu stecken. Die Unternehmenslandschaft ist allerdings, wie auch in anderen Branchen, stark zersplittert, weshalb die politische Führung in Peking die Zusammenlegung zu größeren Konzernen forciert.

Bei VW, GMs Hauptkonkurrenten in China, gibt es dagegen lange Gesichter. Es ist noch nicht lange her, da freute sich der deutsche Autokonzern über einen Marktanteil in China von 50 Prozent. Jahr für Jahr ließ man den Autokanzler Kurti Schröder, der zuletzt ins Pipelinegeschäft gewechselt ist, zur Pflege der Beziehungen in die Volksrepublik reisen. Doch 2005 lief es für die Wolfsburger ganz schlecht. Der Absatz aus seiner chinesischen Produktion – über die Importe gibt es keine Angaben – fiel um 15 Prozent auf 564306 Fahrzeuge. Nur im reinen PKW-Geschäft hat man noch die Nase vorn.

Der Rückgang ist Folge des Einbruchs bei den Verkaufszahlen des Shanghaier Vorzeigebetriebes von VW und SAIC. Von den dort produzierten Fahrzeugen wurden 2005 19 Prozent weniger abgesetzt als im Vorjahr, berichtet die Nachrichtenagentur AP unter Berufung auf anonyme Quellen im Konzern. Das Volkswagen-Gemeinschaftsunternehmen mit FAW (First Automotive Works Corporation) in Peking konnte hingegen seinen Absatz 2005 um 3,2 Prozent verbessern. Die beiden VW-Standorte in Peking und Shanghai haben jeweils eine Fertigungskapazität von 450000 Fahrzeugen. Damit betrug die Auslastung in beiden Werken 2005 durchschnittlich nur 62,7 Prozent. VW-Vorstandsmitglied Winfried Vahland hatte bereits im Oktober in Peking angekündigt, das Ausbaupläne vorerst auf Eis gelegt würden. Ursprünglich wollte VW seine chinesischen Kapazitäten bis 2008 auf 1,6 Millionen ausweiten. Nach einem Bericht des Hongkonger Internetmagazins Asia Times Online ging Vahland im Oktober davon aus, daß das China-Geschäft 2005 einen leichten Verlust oder bestenfalls ein ausgeglichenes Ergebnis bringen würde. Ein Jahr zuvor hatte es noch einen Gewinn von 222 Millionen Euro gegeben.


Neue Modelle geplant

Statt Expansion setzt VW nun auf ein Kostensparprogramm. Autoteile sollen verstärkt in China produziert und die Lieferanten stärker unter Druck gesetzt werden. Außerdem sollen in den nächsten Jahren zehn bis zwölf neue Modelle eingeführt werden, um weiteren Bodenverlust gegenüber GM und den asiatischen Konkurrenten zu verhindern. Neben den Detroitern hatte auch Hyundai aus Südkorea und Honda aus Japan kräftig zulegen können, und zwar meist im unteren Preissegment.

In China wurden 2005 knapp sechs Millionen Fahrzeuge aller Art verkauft, womit die Volksrepublik inzwischen weltweit der drittgrößte Automobilmarkt ist. In den Chefetagen der Automobilindustrie erwartet man, daß der Absatz demnächst jährlich um zehn bis 15 Prozent zulegen wird. Die wachsende Blechlawine trifft in der Volksrepublik inzwischen auf eine gute Infrastruktur – oder eine zu gute, wenn man die katastrophalen Folgen ignoriert, die eine Motorisierung Chinas nach westlichem Muster haben wird. Das Fernstraßennetz wurde in den letzten zehn Jahren von 1,16 auf 1,86 Millionen Kilometer ausgebaut. 1988 gab es 147 Autobahn-Kilometer, 2004 waren es nach Angaben der Asiatischen Entwicklungsbank 34287 Kilometer, auf denen bisher allerdings noch der LKW- und Busverkehr dominiert. Zum Vergleich: Das chinesische Eisenbahnnetz war 2002 71913 Kilometer lang. Bis 2020 soll es auf
100000 Kilometer ausgebaut werden. Der Anteil der Eisenbahn am Personenverkehr ist von 70 Prozent in den 1950er Jahren auf 45 Prozent 1995 und 36 Prozent 2002 zurückgefallen. Die Mittel für den Straßenbau sind seit Mitte der 90er Jahre drei bis viermal so hoch wie jene, die in den Ausbau der Schienen fließen.
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