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BRD: Dazwischengefunkt

 
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admin



Anmeldungsdatum: 22.07.2004
Beiträge: 2347

BeitragVerfasst am: So Nov 06, 2005 8:51 pm    Titel: BRD: Dazwischengefunkt Antworten mit Zitat

Ungeahnte Möglichkeiten der Überwachung: Warum die neuen Reisepässe hierzulande mit großem Eifer eingeführt wurden

Seit dem 1. November erhalten BRD-Bürger neuartige Reisepässe, die mit Radio-Frequency-Identification-Chips (RFID) ausgestattet sind. Auf diesen Chips sind digitalisierte Versionen des Paßbildes gespeichert; ab März 2007 werden noch zwei digitalisierte Fingerabdrücke dazukommen. Die Pässe mit den biometrischen Daten kosten nicht nur wesentlich mehr – 59 statt wie bisher 26 Euro –, sie bieten auch Möglichkeiten zur Unterhöhlung des Datenschutzes.

Bei RFID werden Daten mittels Funkwellen übertragen. Kaufhauswaren werden zum Diebstahlschutz mit solchen Chips versehen. Diese haben nicht nur eine Antenne, sondern auch eine Batterie und können so aktiv senden. Aber das ist der einzige Unterschied zu den passiven Chips in den Reisepässen, die von einem anderen Sender abgefragt werden. Hier kommt die Energie also vom Lesegerät.


Bedrohungsszenarien

Für Datenschützer sind die Möglichkeiten dieser Technik erschreckend. Mit RFID werden Paßkontrollen möglich, von denen der Besitzer nichts mitbekommt. Sogar Screenings von Menschenmengen, etwa bei politischen Demonstrationen, rücken in den Bereich des Möglichen.

Das Bundesinnenministerium (BMI) bemüht sich, solche Bedenken zu zerstreuen. Die biometrischen Daten würden nirgendwo zentral gesammelt, sollen nur die Bindung zwischen Dokument und Person erhöhen. Fälschungen von Pässen würden so »unmöglich gemacht oder mindestens erschwert«, behauptete Innenminister Otto Schily.

Als Maßnahme im sogenannten Krieg gegen den Terror hatten die USA 2002 angekündigt, künftig nur noch Menschen mit solchen Reisepässen visafrei einreisen zu lassen. Die Europäische Union beeilte sich, dieser Forderung nachzukommen. Anders als in der Schweiz, wo die Bürger die Wahl zwischen einem Paß mit biometrischen Daten und einem ohne haben, werden in Deutschland nun alle Bürger präventiv erkennungsdienstlich behandelt.

Andy Müller-Maguhn, Sprecher des Chaos Computer Clubs (CCC), hat auf die Unhaltbarkeit dieser Begründung hingewiesen: »Kein Bürger sollte glauben, durch die Biometrie in Ausweisen könnten Terroristen gefangen werden. Schließlich haben die Täter in der Vergangenheit immer einen gültigen Paß besessen.« Daß Paßfälschungen bei der Verbrechensbekämpfung kaum eine Rolle spielen, bestätigte unlängst auch die Gewerkschaft der Polizei.

Angeblich macht das Lesegerät für die neuen Pässe ihren Mißbrauch unmöglich. Entwickelt wurde es vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) zusammen mit führenden deutschen IT-Konzernen und der Bundesdruckerei. Vor nicht autorisiertem Lesen schützen soll ein kryptographisches System namens »Basic Access Control«. Jeder Paß muß erst optisch eingelesen werden, bevor sich ein Funkkanal herstellen läßt und die Daten des Chips abgefragt werden können.

Dieses technisch anspruchsvolle System ist international das erste seiner Art. Datenschützer halten sie für sicherer als etwa die US-amerikanische Variante, bei der die Reisepässe wie Faradaysche Käfige durch funksichere Umschläge geschützt werden. »Das unberechtigte Abhören während der Kommunikation zwischen Chip und Lesegerät wird durch Verschlüsselung verhindert«, heißt es aus dem BSI. Aber warum überhaupt RFID benutzen, wenn der Paß ohnehin optisch eingelesen werden muß? Tobias Straub vom Fraunhofer Institut für Sichere Informationstechnologie in Darmstadt: »Wenn ich RFID einsetze, habe ich schon damit eine Bedrohung.«

Dazu kommt, daß biometrische Daten keineswegs eindeutig sind. Fingerabdrücke oder Gesichtszüge verändern sich mit der Zeit, weshalb sie oft schon noch wenigen Monaten von den Kontrollsystemen nicht mehr erkannt werden. Es gibt immer nur die Wahl zwischen verschiedenen Toleranzgrenzen. Werden das gespeicherte Bild und der Scan rigide verglichen, kommt es zu einer hohen Quote falscher Zurückweisungen (Berechtigte werden nicht als solche erkannt). Werden größere Abweichungen toleriert, akzeptiert das System auch unberechtigte Personen.

Bedenken an der Reife der Technik gibt es selbst auf staatlicher Seite. Eine aktuelle Studie des BSI kommt zu dem Schluß, daß zahlreiche »Verbesserungen hinsichtlich Erkennungsleistung und Sicherheit« notwendig seien. Ein Feldversuch am Frankfurter Flughafen, bei dem Reisende sich freiwillig mittels RFID kontrollieren ließen, kam zu schlechten Ergebnissen: Zwischen drei und 23 Prozent der Teilnehmenden wurden von den Kontrollsystemen fälschlicherweise zurückgewiesen.


Marktführungsansprüche

»Wir müssen uns rüsten«, mahnte Schily nach den Bombenanschlägen von London. Deutschland führte die neuen Pässe zwei Monate vor den anderen EU-Staaten ein. Die Gründe nannte der stolze Innenminister indirekt: »Wir zeigen, daß Deutschland das Knowhow und die Innovationskraft hat, um im jungen Sektor Biometrie Standards zu setzen.« Deutsche Konzerne wie Siemens und SAP haben die Entwicklung der neuen Pässe vorangetrieben. Denn RFID ist nicht nur in der Logistik und im Einzelhandel ein wachsender Markt. Laut dem Marktforschungsinstitut Abi Research wird die wachsende Angst vor terroristischen Anschlägen für einen nachhaltigen Aufschwung im Markt der elektronischen Identifizierungssysteme für Ausweise, Pässe und Führerscheine sorgen. Auch Firmen wie Infineon und Philips hoffen, internationale Standards zu setzen und demnächst Kunden weltweit zu beliefern.

Der CCC sieht noch einen weiteren Grund für den deutschen Eifer: »Es ist offensichtlich, daß neben der Förderung der deutschen Biometrieindustrie die Sanierung der durch fehlgeschlagene Privatisierung ruinierten Bundesdruckerei hier eine viel wichtigere Rolle spielt als das Streben nach Sicherheit.«
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maschine



Anmeldungsdatum: 19.03.2004
Beiträge: 393
Wohnort: Düsseldorf

BeitragVerfasst am: Do Nov 10, 2005 7:29 pm    Titel: Neuer Pass. Antworten mit Zitat

Servas.

Ausserdem halten die "Dinger" wenn es hoch kommt nur ein halbes Jahr wie Untersuchungsergebnisse zeigten.(Risse oder Brüche)
Aus diesem grunde wird auch keine Garantie bezüglich der Haltbarkeit übernommen.

Fazit:Im Nov.2005 einen neuen Ausweis und im Juni oder Juli 2006 einen neuen Auswes,das gleiche alle 6 bis 8 Monate.
Verdammt teuere Ausweise.

Das Deutsche LKW-Mautsystem lässt Grüssen.
motz
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viertel



Anmeldungsdatum: 30.04.2005
Beiträge: 436

BeitragVerfasst am: Do Nov 10, 2005 9:55 pm    Titel: Antworten mit Zitat

ich bin für neue ausweise.ich habe auch nichts dagegen wenn alle meine daten drauf gespeichert werden.wir leben in einer zeit wo wir uns und unser land vor miesen gestalten schützen müssen.
_________________
ICH MACH MIR SO MEINE GEDANKEN!


www.ulalala.net
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