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Gewerkschaften wollen Taten nach Kapitalismus-Debatte

 
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admin



Anmeldungsdatum: 22.07.2004
Beiträge: 2346

BeitragVerfasst am: Mo Mai 02, 2005 1:26 am    Titel: Gewerkschaften wollen Taten nach Kapitalismus-Debatte Antworten mit Zitat

Mannheim/Berlin (Reuters) - Die Gewerkschaften haben am Tag der Arbeit eindringlich an die SPD appelliert, ihrer Kapitalismus-Kritik Taten folgen zu lassen.

In der Partei sowie bei Wirtschaftsexperten wurde zugleich die Unterstützung für die Gewerkschaftsforderung nach kräftigen Lohnerhöhungen lauter. Spitzenvertreter der deutschen Wirtschaft warnten jedoch davor, Investoren zu verschrecken. Industriepräsident Jürgen Thumann forderte Müntefering einem Zeitungsbericht zufolge zu einem klärenden Gespräch auf.

In vielen Vorstandsetagen der Konzerne in Deutschland herrsche die nackte Gier, die auch nicht vor der Würde der Arbeitnehmer Halt mache, sagte der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), Michael Sommer, am Sonntag auf der zentralen DGB-Kundgebung in Mannheim. Um solche Auswüchse zu bekämpfen, brauche das Land eine andere Politik, die sich nicht auf eine noch so treffsichere Kritik beschränken dürfe. "Jede Kapitalismus-Kritik hilft nur, wenn aus ihr auch praktische Lehren gezogen werden." Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Peer Steinbrück (SPD), der Ende des Monats zur Landtagswahl antritt, warnte dagegen vor übereilten Konsequenzen. "Es muss nicht gleich der Instrumentenkasten gesetzgeberischen Handelns geöffnet werden", sagte er der "Süddeutschen Zeitung".

MÜNTEFERING AUF MAI-KUNDGEBUNG MIT EIERN BEWORFEN

SPD-Chef Franz Müntefering, der die Kapitalismus-Debatte vor einigen Wochen angestoßen hatte, wurde bei einer Kundgebung in Duisburg mit Eiern beworfen. Kurz nachdem er die Bühne betreten hatte und zum Rednerpult gegangen war, flogen aus der Menge von rund 600 Zuschauern mehrere Eier. Unter gellenden Pfiffen schirmten bereit stehende Polizisten den SPD-Chef umgehend mit Schutzschilden ab. Müntefering wurde nicht getroffen. Nach Gewerkschaftsangaben nahmen an den DGB-Veranstaltungen zum Tag der Arbeit bis zum Nachmittag bundesweit rund 530.000 Anhänger teil und damit etwas mehr als im vergangenen Jahr.

CDU-ARBEITNEHMER FÜR EINGRIFFE BEI MANAGERGEHÄLTERN

Mehrere Vertreter der SPD-Fraktionsspitze sowie der Wirtschaftsweise Peter Bofinger riefen die Arbeitgeber auf, ihren Mitarbeitern endlich einen größeren Anteil an den steigenden Gewinnen auszuzahlen. Der SPD-Wirtschaftsexperte Rainer Wend sagte in der "Bild am Sonntag": "Deutliche Lohnerhöhungen wären beispielsweise in der Metall-, Elektro- und Chemie-Industrie angebracht." Der CDU-Arbeitnehmerflügel CDA verlangte gesetzliche Eingriffe bei Managergehältern, um Auswüchse der Marktwirtschaft einzudämmen. Der CDA-Vorsitzende Gerald Weiß und der stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Ludwig Stiegler schlugen außerdem vor, die Stimmrechte von Aktionären stärker zu gewichten, die Wertpapiere langfristig halten. Auf einem CDA-Kongress in Düsseldorf wird am Montag CDU-Chefin Angela Merkel auftreten.

WARNUNGEN AN MÜNTEFERING VOR VERRÜCKTEN, DIE RAF SPIELEN

Der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), Jürgen Thumann, der von mehreren Wirtschaftsführern wegen seiner zunächst moderaten Reaktion auf die Kapitalismus-Kritik angegriffen wurde, zeigte sich nun empört und forderte Müntefering nach einem Bericht der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" zu einem klärenden Gespräch auf. Mehrere Konzernspitzen wie BMW-Chef Helmut Panke, Commerzbank-Chef Klaus-Peter Müller und Post-Chef Klaus Zumwinkel warnten vor einem Rückzug von Investoren. Der Unternehmensberater Roland Berger appellierte an Müntefering, auf persönliche Angriffe gegen Wirtschaftsführer zu verzichten. "Wenn einzelne Unternehmenspersönlichkeiten öffentlich verurteilt werden, muss man sich nicht wundern, wenn irgendwelche Verrückte schließlich RAF spielen", sagte Berger dem Magazin "Der Spiegel" zufolge. In den 1970er Jahren hatte die "Rote Armee Fraktion" (RAF) unter anderem Spitzenmanager der deutschen Wirtschaft ermordet.

Müntefering hatte das Verhalten deutscher Firmen und internationaler Finanzinvestoren angeprangert, die keine Rücksicht auf Arbeitnehmer und den Standort nähmen. Der SPD-Vorsitzende hatte unter anderem Finanzinvestoren mit Heuschreckenschwärmen verglichen, die alles leer fräßen und danach weiterzögen. Der Deutschland-Manager der internationalen Investment-Gesellschaft BC Partners, Jens Reidel, wies die Kritik zurück. "Die großen Job-Killer sind doch Deutsche Telekom, Post und Lufthansa, an denen der Bund beteiligt ist", sagte Reidel, dessen Firma nach Presseberichten auf einer internen Liste der SPD-Fraktion als eine der "Heuschrecken" geführt wird, der "Welt am Sonntag".
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