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admin
Anmeldungsdatum: 22.07.2004 Beiträge: 2347
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Verfasst am: Fr März 18, 2005 6:04 pm Titel: Gravierende Gegensätze |
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Condoleezza Rice bekundete in Neu-Delhi Washingtons »Besorgnis« über Gaspipeline aus Iran
Auf der ersten Station ihrer Asienreise ließ US-Außenministerin Condoleezza Rice am Mittwoch in Neu-Delhi gleich die Katze aus dem Sack. Mit freundlicher Miene bekundete sie gegenüber ihrem indischen Kollegen Natwar Singh Washingtons »Besorgnis« über geplante iranische Erdgaslieferungen nach Indien.
Teheran, Islamabad und Neu-Delhi verhandeln gegenwärtig über ein Pipelineprojekt, das den begehrten Rohstoff von Iran über Pakistan bis nach Indien transportieren soll und allen drei Partnern ökonomisch nützt. Für die »Besorgnis« der USA gibt es zwei Hauptgründe: Iran gehört zum einen zu George Bushs »Achse des Bösen«, strebt angeblich nach Atomwaffen und ist aus Sicht der Supermacht reif für einen Regimewechsel – wenn nötig durch militärische Intervention à la Irak. Der andere Grund ist das eigene Wirtschaftsinteresse Washingtons. Über die geplante Pipeline, die sogar bis in die Gasfelder Mittelasiens reichen könnte, hätten die Amerikaner keine Kontrolle. Sie wäre ein direkter Konkurrent zu den Energiequellen in diesem Raum, an die die USA Hand angelegt haben und deren Reichtum westwärts durch die Türkei abgezapft werden soll. Was Rice dem erstaunten Singh als Ersatz anbot, war ein nebulöser »Energiedialog«, um sich »der breiteren Frage der Energiebedürfnisse Indiens in den nächsten Jahrzehnten« zu widmen.
Auf die Frage von Journalisten, ob die Bemerkungen von Rice nicht als Einmischung zu werten sind, verwies Minister Singh ausweichend auf die »traditionell guten Beziehungen zu Teheran«. Mit Iran habe Indien keinerlei Probleme, fügte er hinzu. Die Tageszeitung The Hindu kommentierte: »Wie die Regierung von Premier Manmohan Singh auf den Einmischungsversuch praktisch reagiert, wird ihr erster Test, wirklich einen unabhängigen außenpolitischen Kurs zu steuern.«
Nicht nur das Gasprojekt macht gravierende Meinungsunterschiede zwischen den USA und Indien deutlich. Condoleezza Rice umging auch eine klare Antwort auf die Frage, ob Washington Indiens Streben nach einem permanenten Sitz im UN-Sicherheitsrat unterstützt. Die Welt stehe noch am Beginn eines Reformprozesses der Vereinten Nationen, entgegnete sie diplomatisch nichtssagend und deutete an, Neu-Delhi könne ja auch in anderen internationalen Gremien seine Stärke unter Beweis stellen. |
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