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Grass: Die Wahrheit zu sagen ist antisemitisch

 
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admin



Anmeldungsdatum: 22.07.2004
Beiträge: 2346

BeitragVerfasst am: So Apr 08, 2012 10:22 pm    Titel: Grass: Die Wahrheit zu sagen ist antisemitisch Antworten mit Zitat

Der Publizist Ralph Giordano hat die in Gedichtform vorgetragene Israel-Kritik von Günter Grass als einen „Anschlag auf Israels Existenz“ verurteilt. „Selten hat mich etwas so erschüttert“, schrieb Giordano der Nachrichtenagentur dpa in Köln. Ich muss sagen, ich bin nicht nur über was Grass geschrieben hat erschüttert, ich bin viel mehr, nämlich schockiert und völlig aufgebracht. „Was gesagt werden muss“ ist das reinste Hasspamphlet voller Antisemitismus, wie der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Dieter Graumann, es bezeichnet.

„... Warum aber schwieg ich bislang?
Weil ich meinte, meine Herkunft,
die von nie zu tilgendem Makel behaftet ist,
verbiete, diese Tatsache als ausgesprochene Wahrheit
dem Land Israel, dem ich verbunden bin
und bleiben will, zuzumuten.

Warum sage ich jetzt erst,
gealtert und mit letzter Tinte:
Die Atommacht Israel gefährdet
den ohnehin brüchigen Weltfrieden?
Weil gesagt werden muß,
was schon morgen zu spät sein könnte; ...“

Was fällt diesem 84-Jährigen „Wortdrechsler“ ein, wie ihn Jochen Falke von der Deutsch-Israelischen Gesellschaft (DIG) genannt hat, kurz vor seinem Lebensende die Wahrheit zu sagen? Er hat gefälligst wie alle deutschen Schauspieler, Literaten oder Künstler sein Maul zu halten und keine eigene Meinung zu äussern, wenn sie weiter in der Kulturszene ein Auskommen haben wollen. Hat Grass nicht bei der Waffen-SS bereits als 17-Jähriger gelernt, Mund zu und gehorchen?

Wie Michel Friedman richtig sagt: „Wie krank ist die Argumentation, er habe über Jahrzehnte schweigen müssen, um nun endlich der Welt zu erklären, der jüdische Staat ist die grösste Bedrohung für die Menschheit? Es wäre besser gewesen, Grass hätte weiter geschwiegen.“

Das Israel den Weltfrieden gefährdet, wie Grass sagt, ist eine völlige Verdrehung der Tatsachen. Wir wissen doch alle, „Israel ist das moralischte Land der Welt“, wie Aussenminister Avigdor Lieberman gerade wieder betont hat, und die IDF unternimmt alle möglichen Anstrengungen, um die palästinensische Bevölkerung nicht zu verletzen. „Keine Armee ist so ethisch wie die israelische Armee“, sagt er und dem kann ich nur zustimmen.

Wir sehen doch immer wie ethisch korrekt die IDF ist. Bei den seltenen Einzelfällen von Gewaltmissbrauch durch Soldaten gegenüber den Palästinensern, werden die Verfehlungen auf genauste untersucht und die Täter schwer bestraft. Keine Besatzungsarmee macht das. Gerade die Deutschen müssen da ganz ruhig sein. Gegen den Befehlsgeber des verheerenden Luftangriff am Kunduz-Fluss in Afghanistan, bei dem über 140 Zivilisten ermordet wurden, Oberst Georg Klein, wurde kein Disziplinarverfahren eingeleitet.

Ausserdem, nur böse Zungen behaupten, die sogenannten chirurgischen Eingriffe bei den Bombenabwürfen auf Gaza durch die IDF heissen deshalb so, weil dann die verletzte Zivilbevölkerung viele Chirurgen braucht. Das ist eine Unverschämtheit. Schauen wir nur wie viele Kriege der Iran überall führte und Länder besetzt, im Vergleich zu Israel, das sagt doch alles wer hier wirklich den Frieden gefährdet.

... Jetzt aber, weil aus meinem Land,
das von ureigenen Verbrechen,
die ohne Vergleich sind,
Mal um Mal eingeholt und zur Rede gestellt wird,
wiederum und rein geschäftsmäßig, wenn auch
mit flinker Lippe als Wiedergutmachung deklariert,
ein weiteres U-Boot nach Israel
geliefert werden soll, dessen Spezialität
darin besteht, allesvernichtende Sprengköpfe
dorthin lenken zu können, wo die Existenz
einer einzigen Atombombe unbewiesen ist,
doch als Befürchtung von Beweiskraft sein will,
sage ich, was gesagt werden muß ...

Dieser Schmierfink kritisiert die Lieferung von sechs U-Boote „aus meinem Land“ nach Israel. Hallo, ist er noch zu retten? Deutschland hat eine Schuld und muss diese durch die Gratislieferung von U-Booten begleichen. Wer diese Pflicht leugnet oder nur in Frage stellt, leugnet auch den Holocaust. Ausserdem, seit wann muss der Westen beweisen, dass der Iran ein Atomwaffenprogramm hat? Es ist alleine die Pflicht Teherans zu beweisen, sie haben keins. Das Beweisen von dem was man nicht macht ist doch ganz leicht.

... Und zugegeben: ich schweige nicht mehr,
weil ich der Heuchelei des Westens
überdrüssig bin; zudem ist zu hoffen,
es mögen sich viele vom Schweigen befreien,
den Verursacher der erkennbaren Gefahr
zum Verzicht auf Gewalt auffordern und
gleichfalls darauf bestehen,
daß eine unbehinderte und permanente Kontrolle
des israelischen atomaren Potentials
und der iranischen Atomanlagen
durch eine internationale Instanz
von den Regierungen beider Länder zugelassen wird ...

Völlig richtig sagt der Generalsekretär der CDU, Hermann Grühe, „er verwechsle Ursache und Wirkung.“ Wenn Grass dem Westen in diesem Zusammenhang Heuchelei vorwirft und im Text fordert, dass beide Länder gleich zu behandeln sind, dann versteht er gar nichts.

Da der Iran den Atomwaffensperrvertrag (NPT) unterschrieben hat, müssen sie sich der internationalen Kontrolle unterwerfen und alles bis aufs letzte Detail offenlegen. Israel hat den NPT nicht unterzeichnet, also dürfen sie machen was sie wollen, keine Inspektionen zulassen und auch Atomwaffen besitzen. Der Iran ist hier der Böse, ganz klar, und seine Forderung einer Gleichstellung von Israel mit dem Iran ist absurd.

... Nur so ist allen, den Israelis und Palästinensern,
mehr noch, allen Menschen, die in dieser
vom Wahn okkupierten Region
dicht bei dicht verfeindet leben
und letztlich auch uns zu helfen ...

Israel ist der einzige Staat auf der Welt, dessen Existenzrecht öffentlich angezweifelt wird, sehen wir doch jeden Tag. Dauernd wird nur über die Situation der Palästinenser sich beschwert und sie beherrschen mit ihrem Gejammer die Medien. Die sollen endlich die Vergangenheit ruhen lassen, von wegen Okkupation. Dabei tut Israel alles damit es ihnen gut geht und sie eine Existenz haben. Niemand will sie vernichten oder ihre Freiheit einschränken. Die Mauer um sie herum dient doch als Schutzwall. Die Israelis wollen nur in Frieden mit den Nachbarn in der Region leben. Es sind die anderen die angreifen und ihnen das Land wegnehmen wollen.

... Es ist das behauptete Recht auf den Erstschlag,
der das von einem Maulhelden unterjochte
und zum organisierten Jubel gelenkte
iranische Volk auslöschen könnte,
weil in dessen Machtbereich der Bau
einer Atombombe vermutet wird ...

Also wirklich, den Ahmadinedschad verharmlosend einen Maulhelden zu nennen, ist ganz schlimm, wo er doch der übelste Diktator überhaupt ist, der die Worte von Imam Khomeini zierte: "Das Regime, das Jerusalems besetzt hält, wird von den Seiten der Geschichte verschwinden". Wer sagt, das sei keine Vernichtungsandrohung Israels, sondern nur eine geschichtliche Festellung, so wie das Verschwinden des Sowjet-Regimes und Russland gab es dann weiter, hat keine Ahnung von was er spricht.

Was Grass mit seiner überzogenen Israel-Kritik unterstellt, die Politik Israels ist Willens das iranische Volk mit Atomwaffen auszulöschen, ist völlig falsch. Wenn der israelische Verteidigungsminister Ehud Barak gegenüber dem israelischen Parlament warnt, das Zeitfenster für einen Militärschlag gegen den Iran schwindet, und Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sagt, ein Angriff müsse bis zum Sommer durchgeführt werden, um wirksam zu sein, dann ist das nur rethorisch gemeint, ein Witz und nicht ernst zu nehmen.

... Das allgemeine Verschweigen dieses Tatbestandes,
dem sich mein Schweigen untergeordnet hat,
empfinde ich als belastende Lüge
und Zwang, der Strafe in Aussicht stellt,
sobald er mißachtet wird;
das Verdikt 'Antisemitismus' ist geläufig ...

Der Publizist Henryk M. Broder nennt Günter Grass völlig richtig einen „Prototyp des gebildeten Antisemiten“, weil es aus ihm jetzt plötzlich rausplatzt und er mit der Wahrheit zu lange geschwiegen hat, wie er in seiner Senilität meint. Was ist schon Wahrheit? Eine lächerliche und naive Vorstellung von Grass die relativ ist. Wann kapiert er endlich, die Wahrheit zu sagen ist antisemitisch.
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