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Aufstand in Ägypten

 
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admin



Anmeldungsdatum: 22.07.2004
Beiträge: 2346

BeitragVerfasst am: Fr Jan 28, 2011 9:51 pm    Titel: Aufstand in Ägypten Antworten mit Zitat

Situation in Kairo mittlerweile völlig außer Kontrolle

Die Lage in Ägyptens Hauptstadt Kairo ist am Freitagabend nach der Verhängung einer Ausgangssperre durch den verhassten Präsidenten Hosni Mubarak vollig außer Kontrolle geraten. Nachdem Demonstranten das Hauptquartier der Regierungspartei NDP in Brand steckten, kam es zu schweren Krawallen beim Parlament, wo die Armee das Feuer auf die Menge eröffnete. Aufgebrachte Menschen versuchten auch das Außenministerium und das Gebäude des Staatsfernsehens zu stürmen. Augenzeugen berichten von Toten und Hunderten Verletzten.

Die Regierung in Ägypten greift bei den Protesten gegen Mubarak hart durch. Zusammenstöße zwischen Demonstranten und Polizei, Feuer und Rauch - in der Millionenmetropole am Nil herrscht Chaos. Nach dem traditionellen Freitagsgebet in den Moscheen marschierten Zehntausende Regierungsgegner zum zentralen Tahrirplatz im Herzen der ägyptischen Hauptstadt, um gegen die fast 30- jährige Herrschaft des 82- jährigen Mubarak zu protestieren.

"Mubarak ist ein Diktator"

Sicherheitskräfte riegelten das Areal weiträumig ab - auf einer Brücke, die zu dem Platz führt, drängten Demonstranten die Polizei zurück, die Schlagstöcke, Tränengas und Wasserwerfer einsetzte. Im Stadtzentrum fuhren gepanzerte Polizeifahrzeuge auf, einige machten regelrecht Jagd auf Demonstranten, wie Augenzeugen berichteten. Die Protestler riefen Parolen wie "Freiheit, Freiheit, Freiheit" und "Mubarak ist ein Diktator, wir wollen seinen Sturz".

Angesichts der Unruhen war El Baradei am Donnerstag in seine Heimat zurückgekehrt und hatte umgehend seine Bereitschaft bekundet, eine mögliche Übergangsregierung zu führen. Der Ex- Chef der Internationalen Atomenergieorganisation (IAEO) war am Freitag bei den Protesten mit auf der Straße, wurde aber von der Polizei in einer Moschee festgesetzt, in die er nach einem Polizeiangriff geflüchtet war.
Landesweite Ausgangssperre

Wegen der Proteste hat Präsident Mubarak am Freitag eine Ausgangssperre über das ganze Land verhängt. Die Maßnahme gilt von 18 Uhr bis 7 Uhr Ortszeit und solle "Plünderungen, Gesetzlosigkeit und Zerstörung von Eigentum" verhindern, hieß es in einem Dekret des Präsidenten in dessen Eigenschaft als oberster militärischer Befehlshaber.

NDP- Zentrale angezündet

Die Demonstranten ließen sich durch die Ausgangssperre jedoch nicht von ihrem Protest abbringen und zündeten sogar die NDP- Zentrale in Kairo an. Zudem wurden weitere Gebäude der NDP in anderen Städten angezündet oder angegriffen. Auch Schüsse waren zu hören. In der Innenstadt von Kairo verjagten die Protestler Hunderte von Polizisten von einem der größten Plätze. Mehrere Beamte entledigten sich ihrer Uniformen samt Abzeichen und schlossen sich den Demonstranten an.
Totale Internetblockade

Offenbar um den Demonstranten die Organisation zu erschweren, haben die ägyptischen Behörden am Freitag das Internet in weiten Landesteilen abgeschaltet. Nach Angaben von Vodafone ordneten die Behörden außerdem die Abschaltung des Mobilfunknetzes im ganzen Land an, sodass zum Beispiel SMS- Dienste nicht nutzbar waren. Davon seien alle in Ägypten tätigen Mobilfunkkonzerne betroffen, so Vodafone.
Reisewarnung verhängt

Indes hat das österreichische Außenministerium am Freitagabend eine Reisewarnung für ganz Ägypten erlassen, nachdem die ägyptische Regierung die Ausgangssperre auf das ganze Land ausgedehnt hat. Insbesondere am kommenden Wochenende würden in zahlreichen Städten Ägyptens weitere Großdemonstrationen erwartet, die sich in Kairo auf das Stadtzentrum konzentrieren dürften, in dem sich das Ägyptische Museum befindet, teilte das Ministerium mit. Größere Menschenansammlungen und die Umgebung von Moscheen seien generell großräumig zu meiden.

Die weitere Entwicklung sei unsicher, auch in Zukunft müsse mit möglicherweise kurzfristig organisierten Demonstrationen und Ausschreitungen vor allem in Kairo und größeren Provinzstädten gerechnet werden. Da es sowohl bei größeren Menschenansammlungen als auch im Zuge friedlicher Kundgebungen in kürzester Zeit zu Gewalttätigkeiten kommen könne, wird dringend empfohlen, sich nicht in die Nähe solcher Kundgebungen zu begeben.

Sondersitzung in Washington

US- Präsident Barack Obama hat sein nationales Sicherheitsteam zu einer Sondersitzung einberufen. An dem Treffen nahmen am Freitag unter anderem Vizepräsident Joe Biden und Obamas Nationaler Sicherheitsberater Tom Donilon teil. Nach Angaben von Regierungsberatern waren weitere Sitzungen geplant.

US- Außenministerin Hillary Clinton rief die ägyptische Regierung auf, unmittelbar auf die Bevölkerung zuzugehen: "Wir glauben, dass die ägyptische Regierung sofort mit dem ägyptischen Volk über die Verwirklichung ökonomischer, politischer und sozialer Reformen sprechen muss." Zudem müssten friedliche Proteste erlaubt und eine Blockade von Kommunikationsmitteln gestoppt werden.

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