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Afghanen haben den Krieg satt

 
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admin



Anmeldungsdatum: 22.07.2004
Beiträge: 2346

BeitragVerfasst am: Di Dez 07, 2010 3:55 am    Titel: Afghanen haben den Krieg satt Antworten mit Zitat

Umfrage am Hindukusch: Ansehen des Westens sinkt weiter. Zustimmung zu Anschlägen auf NATO-Truppen

Neun Jahre nach dem Sturz des Taliban-Regimes in Afghanistan hat einer Umfrage zufolge das Ansehen des Westens in der Bevölkerung ein Allzeittief erreicht. Zwei Drittel der Afghanen stellen den ausländischen Truppen ein negatives Zeugnis aus, wie aus einer repräsentativen Erhebung von ARD, ABC, BBC und der Washington Post hervorgeht. Befragt wurden 1691 Menschen in allen 34 Provinzen des Landes.

Besonders groß ist danach der Sympathieverlust der Deutschen im Nordosten des Landes, dem Einsatzgebiet der Bundeswehr. Deutschland habe sein traditionell gutes Ansehen und seinen Vertrauensvorschuß eingebüßt, so ein Ergebnis der demoskopischen Untersuchung. Hatten im Sommer 2007 noch 75 Prozent der Afghanen im Nordosten ein positives Bild von Deutschland, so ist es heute mit 46 Prozent erstmals nur noch eine Minderheit.

Vier von zehn Befragten dort sind der Ansicht, die NATO nehme immer weniger Rücksicht auf zivile Opfer und vernachlässige den zivilen Aufbau. Wenig positiv ist auch das Ergebnis, daß die Zahl derer, die Anschläge auf NATO-Einheiten befürworten, im Nordosten auf ein Allzeithoch von 39 Prozent gestiegen ist. Damit liegt dieser Wert deutlich über dem ebenfalls gestiegenen landesweiten Anteil (plus 19 auf 27 Prozent). »Deutschland wird kaum noch als Verbündeter der Bevölkerung, sondern fast nur noch als ausländische Kriegspartei wahrgenommen«, sagte Arnd Henze, der als stellvertretender Auslandschef des WDR die Umfrage betreut hat.

Erstmals sprechen mehr Afghanen im Gesamturteil dem Einsatz der deutschen Truppen eine negative Rolle (28 Prozent) als eine positive Rolle (25 Prozent) im Lande zu.

Geprägt wird die Stimmung in der Islamischen Republik vor allem durch die anhaltende Gewalt sowie die wirtschaftliche Lage, die sich im vergangenen Jahr in vielen Bereichen dramatisch verschlechtert hat. Das betrifft vor allem den Mangel an Jobs und fehlende Möglichkeiten, sich eine eigene wirtschaftliche Existenz aufzubauen. Nur noch ein Drittel der Bevölkerung beschreibt die eigene Situation in diesem Bereich als mehr oder weniger gut, während zwei Drittel der Menschen ihre Lage als düster sehen. Hinzu kommen die hohen Preise für Lebensmittel und Öl.

Kritisch bewerten die Afghanen aber auch die Arbeit internationaler Hilfsorganisationen, deren Tätigkeit nur noch 43 Prozent der Befragten insgesamt positiv sehen. Gut zwei Drittel der Menschen sind überzeugt, daß ein erheblicher Teil der Gelder in dunklen Kanälen lande und die Bevölkerung nie erreiche.

Erstmals beschäftigt sich die Umfrage genauer mit den Bildungsmöglichkeiten für Jungen und Mädchen. Während die Versorgung mit Jungenschulen nahezu flächendeckend ist, gibt es für ein Drittel der Mädchen keinerlei Unterrichtsangebote.

Nach neun Jahren Krieg setzen nahezu drei Viertel der Afghanen nicht mehr auf einen militärischen Sieg, sondern auf eine Verhandlungslösung, die auch eine Regierungsbeteiligung der Taliban einschließen würde. Vor diesem Hintergrund ist es nicht überraschend, daß die große Mehrzahl der Einwohner einen schnellen Abzug der ausländischen Truppen unterstützt. 27 Prozent befürworten den von US-Präsident Barack Obama angekündigten Beginn des Rückzugs im Sommer 2011. Noch einmal fast genauso viele wollen eine noch schnellere Räumung.

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