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Die Herren des Geldes

 
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admin



Anmeldungsdatum: 22.07.2004
Beiträge: 2347

BeitragVerfasst am: Sa Jul 24, 2010 9:33 am    Titel: Die Herren des Geldes Antworten mit Zitat

Unter dem Titel »Notenbanker mit dem Rücken zur Wand« und der Unterzeile »Fed und Bank of England wollen noch mehr Geld drucken – Die Welt steht vor einem Experiment mit hohem Risiko« schreibt die Zeitung Die Welt am Freitag:

Früher hießen sie Währungshüter, die Notenbanker von Federal Reserve (Fed), Bank of England und Europäi­scher Zentralbank (EZB). Ihre Mission war es, die Stabilität unserer Währung zu schützen. Doch nun haben die Herren des Geldes andere Prioritäten. Sie lassen die Druckmaschinen rotieren und können scheinbar gar nicht genug Geldscheine in die Wirtschaft blasen. Um einen neuen Konjunktureinbruch zu verhindern, soll die Ökonomie mit frisch geschaffenem Geld gedopt werden. Zur Wochenmitte signalisierte US-Notenbankchef Ben Bernanke ein erneutes Anfahren der Druckmaschinen, und auch die Bank of England ließ durchblicken, daß sie den Finger bereits am Schalter hat, um neue Noten zu produzieren. Nicht zuletzt der schwächelnde Häusermarkt, vor allem in den USA, soll gestützt werden. Die Notenbanken werden zu »Notbanken«. (…)

Ablesen lassen sich die Nöte der »Notbanken« an den Bilanzen: (…) Direkt im Anschluß an die spektakuläre Pleite des Wall-Street-Hauses Lehman Brothers blähten sich die Bilanzen auf: Die Notenbanken kauften für zig Milliarden Wertpapiere, um die Märkte funktionsfähig zu halten. Die Fed-Bilanz explodierte binnen weniger Monate von 900 auf 2300 Milliarden Dollar, die der EZB wuchs von 1450 auf mehr als 2000 Milliarden Euro. Nach einer kurzen Entspannung, in der die Bilanzen wieder etwas entschlackt wurden, ging es zuletzt wieder deutlich nach oben. Die Fed-Bilanz ist von zwischenzeitlichen 1800 wieder auf einen Rekordwert von mehr als 2300 Milliarden Dollar angestiegen. Die EZB vermeldete kürzlich einen Spitzenwert von 2154 Milliarden Euro.

Mit jeder zusätzlichen Milliarde in der Notenbank-Bilanz steigt die Gefahr, daß es zu einem finanziellen GAU kommt. Denn dem Mehr an gedrucktem Geld steht kein realwirtschaftliches Mehr gegenüber. Kommt die Liquidität irgendwann wieder in den Kreislauf, könnte leicht Geldentwertung, sprich Inflation die Folge sein. Das Problem ist umso brennender, als es seit der Aufhebung des Goldstandards Anfang der siebziger Jahre ohnehin zu viel Geld auf der Welt gibt. (…)

Die Veröffentlichung des ifo-Geschäftsklimaindex am Freitag kommentierte die wirtschaftspolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke im Bundestag, Sahra Wagenknecht:

Der aktuell gemessene Rekordwert für die Geschäftserwartungen spiegelt nicht die aktuelle Gefahr für die Konjunktur wider und hat mit der wirtschaftlichen Realität der Menschen nichts zu tun. Das aktuelle Wirtschaftswachstum beruht auf einer Belebung des Außenhandels, der Staatsausgaben und der Lagerveränderung. Der private Konsum und die Anlageinvestitionen sind dagegen gesunken. Ein solcher Aufschwung hat kein solides Fundament. Erstens dürfte der positive Effekt durch den Lagerzyklus bald beendet sein. Zweitens ist eine weitere Zunahme beim Außenhandel aufgrund der Konjunktursorgen in Amerika und des geringen Wachstums in Europa unwahrscheinlich. Drittens wird der Wachstumseffekt der Staatsausgaben aufgrund des Sparpakets und seiner unsozialen Gewichtung völlig zerstört werden. (…) Unabhängig von der Partylaune in den Unternehmen und des Eigenlobs der Kanzlerin auf der letzten Bundespressekonferenz steht fest: Von den G-7-Ländern kommen Deutschland und Italien am schlechtesten aus der Krise hervor. (…)
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