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Waffenproduktion: "Kalter Krieg" um seltene Erden

 
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admin



Anmeldungsdatum: 22.07.2004
Beiträge: 2347

BeitragVerfasst am: Mo Apr 19, 2010 10:20 am    Titel: Waffenproduktion: "Kalter Krieg" um seltene Erden Antworten mit Zitat

Die USA ist bei der Produktion von intelligenten Waffen auf China angewiesen, denn das Schwellenland besitzt die dafür notwendigen seltenen Erden und Metalle und kontrolliert 97 Prozent deren Produktion.

Peking/Washington (Bloomberg). China hat nicht nur mit seiner Währungspolitik die Weltwirtschaft und vor allem die USA fest im Griff: Zur Herstellung von „intelligenten“ Bomben ist das US-Militär auf Metalllieferungen aus China angewiesen. Dasselbe gilt für die Produktion von Nachtsichtgeräten und Spionageradar. China kontrolliert 97 Prozent der Produktion von seltenen Erden und könnte diese Marktmacht unter Umständen gegen die USA ausspielen, heißt es in einem vom Obersten Rechnungshof der USA erstellten Report.

Die Materialien, von denen zwei auch für „grüne Technologien“ wie Windturbinen und Hybridfahrzeuge benötigt werden, sind so rar, dass die Rüstungskonzerne dem Rechnungshof zufolge noch viele Jahre von Lieferungen aus China abhängig sein werden. US-Parlamentarier, darunter Ike Skelton und Howard McKeon, fordern deshalb eine Anhörung. Um dieser Abhängigkeit möglichst rasch entgegenzuwirken, müssen die Vereinigten Staaten die eigene Förderung und Verarbeitung wieder aufbauen, meinen die Kongressmitglieder. Die Minen sind vor Jahren stillgelegt worden.

„Die Volksrepublik China ist eine sehr schnell wachsende Militär- und Wirtschaftsmacht. Sie haben den Markt für seltene Erden, die für viele unserer modernsten Waffen benötigt werden, fest im Griff”, sagt der Republikaner Mike Coffman, Mitglied des Repräsentantenhauses. Er hat den Bericht des Rechnungshofes angefordert. In seinem Wahlkreis wurde die weltgrößte Mine für seltene Erden stillgelegt.

Exportquoten eingeschränkt

Seltene Erden sind unter anderem für die Herstellung des Panzers M1A2 Abrams von General Dynamics Corp. notwendig, ebenso wie für den Radar Aegis SPY-1 von Lockheed Martin. Sprecher der Konzerne wollten zu dem Bericht nicht Stellung nehmen.

Aufgerüttelt wurden die Politiker bereits im Vorjahr, als das chinesische Industrie- und Informationsministerium bekannt gab, dass es einen Engpass bei zwei seltenen Erden gebe. China hat die Preise für seltene Erden erhöht, indem Produktionsquoten eingeführt und die Exportquoten eingeschränkt wurden, heißt es in dem Bericht des Rechnungshofes. Zudem wurden die Ausfuhrsteuern auf 15 bis 25 Prozent angehoben. Das habe die Knappheit ausgelöst, die wiederum die Produktion einiger Waffensysteme verzögert habe.

Unter der Bezeichnung „seltene Erden” werden 17 chemisch ähnliche Elemente zusammengefasst. Zu ihnen zählen unter anderem Lanthan, Cer, Neodym, Europium und Yttrium. Sie sind in der Erdkruste eigentlich reichlich vorhanden. Nicht so oft werden jedoch Vorkommen entdeckt, bei denen sich der Abbau lohnt, heißt es bei der United States Geological Survey (USGS), einer wissenschaftlichen Behörde des US-Innenministeriums. Die weltweit größten Reserven an seltenen Erden finden sich in China, in den Ländern der früheren Sowjetunion und den USA.

Weltgrößter Förderer war vor vielen Jahren eine kalifornische Mine im Besitz von Molycorp Minerals LLC. Sie stellte die Produktion 2002 ein. Ähnlich entwickelte sich die Lage bei den Unternehmen, die die Erze in Metalle weiterverarbeiteten. So schloss beispielsweise Magnequench International Inc. 2003 eine Anlage zur Herstellung von Neodym-Magneten und verschiffte seine Produktionsanlagen nach China. Weitere Magnethersteller in den US-Staaten Kentucky und Michigan gaben vor Ende 2005 auf.

Patente laufen erst 2014 aus

Molycorp mit Sitz in Colorado will nun 450 bis 500 Mill. Dollar aufstellen, um ab 2012 die Förderung wieder aufzunehmen. Unterstützt wird der Konzern dabei von Investoren wie Resource Capital Funds, Pegasus Capital Advisors LP und Traxys North America. Doch selbst wenn dies gelänge, fehlt es an Unternehmen, die die Metalle weiterverarbeiten, kritisiert der Rechnungshof. Die Entwicklung einer Pilotanlage dürfte zwei bis fünf Jahre dauern. Zudem seien Patente für Neodym-Magnete in ausländischer Hand und würden nicht vor 2014 auslaufen. Der Wiederaufbau einer Lieferkette für seltene Erden könnte daher bis zu 15Jahre in Anspruch nehmen.

Anmerkung: Wie der Meidlinger schon vor Jahren voraussagte wurde vom Westen in Zentralasien die Überfuhr versäumt. China war wesentlich cleverer. Das rächt sich jetzt.
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