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Kirgistan - Wenn Regime plötzlich zerfallen

 
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admin



Anmeldungsdatum: 22.07.2004
Beiträge: 2346

BeitragVerfasst am: Do Apr 15, 2010 7:19 pm    Titel: Kirgistan - Wenn Regime plötzlich zerfallen Antworten mit Zitat

In Kirgistan hat das Volk die Geduld mit seinen korrupten Autokraten verloren. Den USA sollte es eine Lehre sein.

Bischkek, Kirgistan: Seit Jahren scheint das kirgisische Volk eine nur schwer zu erreichende Schmerzgrenze zu haben. Während der härtesten Winter fror es klaglos, trotz der Gerüchte, dass die herrschende Familie den Strom an die Nachbarländer verkaufte. Und auch die Wahlen wurden manipuliert, aber die Kirgisen scherzten darüber. Sie bräuchten nicht zu wählen, sagten sie, denn "der Staat übernimmt das für uns."

Die lang ersehnte und von vielen erhoffte Intervention von außen – in Gestalt eines befreienden Reinstürmens der großen Brüder in Moskau oder Washington, die die Gerechtigkeit wiederherstellen würden – kam nie zustande. Im Gegenteil. Der Kreml gratulierte Präsident Kurmanbek Bakijew zu seinen betrügerischen Wahlen und die Amerikaner schienen sich lediglich für den Stützpunkt in Manas zu interessieren. Die kleine, marginalisierte Opposition des Landes konnte höchstens ein paar hundert Menschen zu einer Demonstration mobilisieren.
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Niemand, auch nicht die Vereinigten Staaten, deren Stützpunkt in Kirgistan eine wichtige Station für Truppen und Material nach und aus Afghanistan ist, sah einen Grund um zu glauben, dass sich dies ändern würde.

Doch an nur einem einzigen Tag der letzten Woche wurde das kirgisische Regime hinweggefegt. Die Geschwindigkeit des Zusammenbruchs hat die Gerüchteküche angeheizt, dass fremde Kräfte, mit Russland als Hauptverdächtigen, beteiligt waren. Aber die Erklärung könnte viel einfacher sein: Gewöhnliche Menschen haben diese Rebellion (es war keine Revolution, auch nicht der Putsch im Jahr 2005 war es) zustande gebracht. Ja, die Opposition schien mit ihnen zeitweise gar nicht recht mithalten zu können. Präsident Bakijew und seine allmächtige Familie haben mit ihrer, wie es ein Mitarbeiter des Präsidenten nannte, "pathologischen Gier", den Aufstand verursacht.

Der Bruch geschah bereits an Neujahr, als Präsident Bakijew es tatsächlich schaffte, die Schmerzgrenze des kirgisischen Volkes zu überschreiten: Die Heiz- und Stromtarife wurden verdoppelt, weitere Erhöhungen für später im Jahr zudem angekündigt. Es handelte sich um eine massive Belastung für das durchschnittliche Haushaltsbudget. Die Maßnahmen wurden als Reform des freien Marktes beschrieben, um Mittel für das klapprige Stromnetz zu erhöhen.

Doch das glaubten nur wenige. Die Skepsis kippte schon wenige Wochen später um in Zorn, als das profitabelste Energieunternehmen des Landes privatisiert wurde. Der neue Eigentümer bezahlte weniger als drei Millionen Dollar, obwohl die Regierung Ende 2008 das Unternehmen auf 137 Mio. Dollar geschätzt hatte. Durch gestiegene Preise erfuhr der neue Besitzer zusätzlich einen angenehmen Geldsegen. Viele Menschen glaubten, dieser sei niemand anderes als der Sohn des Präsidenten, Maxim Bakijew.

Die ersten Demonstranten gingen Ende Februar auf die Straße, in der kältesten Stadt des Landes, in Naryn. Sie zogen dann weiter nach Bishkek, verbreiteten sich in den Süden und Osten und dann wieder zurück nach Bishkek.
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