www.meidling-forum.at Foren-Übersicht www.meidling-forum.at

 
 FAQFAQ   SuchenSuchen   MitgliederlisteMitgliederliste   BenutzergruppenBenutzergruppen   RegistrierenRegistrieren 
 ProfilProfil   Einloggen, um private Nachrichten zu lesenEinloggen, um private Nachrichten zu lesen   LoginLogin 

Nonnen, warum habt ihr euren Kelch an mir vorbei getragen?

 
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen    www.meidling-forum.at Foren-Übersicht -> CHRONIK
Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  
Autor Nachricht
Eberndorfer



Anmeldungsdatum: 10.09.2006
Beiträge: 2267

BeitragVerfasst am: Sa März 13, 2010 8:59 pm    Titel: Nonnen, warum habt ihr euren Kelch an mir vorbei getragen? Antworten mit Zitat

http://www.kleinezeitung.at/nachrichten/politik/2309765/niederlaendischen-nonnen-missbrauchten-buben.story

Der schulische Alltag in Eberndorf, Kaernten, war zu meiner Zeit, zumindest bis ugf. 1948/49, anders als heute. Das heisst, in Disziplinfragen bedienten sich Priester und Lehrer derselben Methoden, naemlich jener die schon unsere Vorfahren seit es Schulen gibt und sie, wie es hiess, 'um Pruegel bettelten', zu spueren bekommen hatten. Vor allem auf 'Spueren', bei der Disziplinierung, wurde damals besonderer Wert gelegt.

Buben wurden in der Volksschule, wenn sie 'schwaetzten' (ich weiss nicht mehr ob das auch zutraf wenn wir etwas nicht auswendig gelernt hatten?) von Priestern geohrfeigt und Maedchen an den Haaren gezogen; und beide wurden, wenn es einem Priester gerechtfertigt schien, mit dem 'Spanischen' gezuechtigt.

Die Zuechtigung mit dem 'Spanischen', ein gefuechteter duenner Bambusstab, sah so aus: (Ich wundere mich heute noch woher die Priester den Spanischen bekamen? Wurde er von Priester zu Priester vererbt? Denn in Kaernten gab es auch damals noch keine Bambussraeuche; und die katholische Inquisition wurde auch damals in Kaernten nicht mehr ausgeubt, zumindest nicht oeffentlich?)

Man musste fuer die Vollstreckung der Zuechtigung, automatisch die Zaehne zusammen beissen und dann pflichtschuldig den Daumen und die Ring- und Zeigefinger zusammen druecken, worauf dann der Priester schoen saftig mit seinem Spanischen drauf schlug, normalerweise einmal. Wenn aber der Priester beim ersten Mal die drei Finger nicht voll getroffen hatte weil das Opfer seine drei Finger zu schnell zurueck gezogen hatte und dadurch nur ein dumpfer statt ein scharfer, spitzer Finger-Schlag zustande kam, schlug der Priester noch einmal zu. Und das tat tann wirklich weh, echt, wirklich. Und der Schmerz hielt den ganzen Tag an, wie der Hoellenschmerz, den der Priester uns oft schilderte. Der immer wieder festgestellgte Wunsch des Priesters schien zu sein dass man laut aufschrie und sich vor Schmerzen wand. Dann strahlten seine Augen; und er blickte triumphierend im Kreis herum

Natuerlich pruegelten uns auch die Lehrer. Aber sie waren humaner. Denn von ihnen oder Aelteren gewatscht zu werden war man ja gewohnt. Denn Watschen oder auch Fusstritte bekam man als junger Bursch potentiell von allen aelteren Burschen. Und schliesslich konnte man die erhaltenen Watschen selbst weiter nach unten austeilen. Und das befriedigte und glich aus. Mein juengerer Bruder traegt heute noch stolz eine Beule von mir auf seinem Hinterkopf. Ok, vielleicht nicht stolz, und unser Verhaeltnis ist heute noch gestoert. Sein Problem! Warum pruegelte nicht auch er seinen Frust von oben nach unten? Etwa, weil er selbst keinen juengeren Bruder hatte? Gott, war der einfallslos. Interessanterweise hatten zu seiner Schulzeit seine Priester und Lehrer nicht mehr watschen duerfen. Und das trotz der nach wie vor watschenbeduerftigen Jugend? Sie zuckten nur noch mit der Hand als ob sie es wollten. Mehr durften sie nicht mehr. Coitus interruptus. Eine solche Erziehung musste daneben gehen!

Wo also war damals ein Problem mit unseren Priestern und Lehrern? Wir waren damals halt nicht so empfindlich wie die heutige verwoehnte Jugend, deren Eltern vermutlich weil sie selbst von ihren Priestern und Lehrern nicht mehr ordentlich erzogen wurden, heute ueber die armen Priester und Lehrer herfallen indem sie ihre Kinder auf sie hussen, um an ihnen fuer ihre eigene watschenlose und deshalb misslungene Erziehung Rache zu nehmen.

Ich selbst war in der Schule beruehmt, weil ich dem Lehrer, wenn er mir eine Watschen gab, immer laecheld auch die andere Wange hinhielt. Schliesslich war ich das meinen Religionslehrern schuldig, die sich so um mich bemueht hatten aus mir einen duldsamen Christen zu machen und mir dazu noch etwas spanische Religionsgeschichte einverleibten. Mir tut es nur leid, dass mir von keiner Nonne irgend ein 'Leid' angetan oder 'ausgetrieben' wurde. Denn waere dies geschehen, haette ich im spaeteren Leben vor Frauen weniger Angst gehabt.

Die Furcht vor Priestern blieb mir zeitlebens, wenn auch die nur beim Beichten, wenn ich ihnen wahrheitsgetreu, um nicht noch mehr "Todsuenden" auf mich zu laden, alle "schiachen Gedanken" die ich ueber 'Nonnen', etc. hatte und alle "schiachen Sachen" die ich bei mir abgetastet hatte, ins Ohr fluestern musste, um bis zur naechsten Beichte die priesterliche Absolution zu erhalten. Schliesslich ist sein Ohr der einzige Schluessel auf Erden zu Gottes Ohr

Nonnen, warum habt ihr euren Kelch an mir vorbei getragen?
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen    www.meidling-forum.at Foren-Übersicht -> CHRONIK Alle Zeiten sind GMT + 2 Stunden
Seite 1 von 1

 
Gehe zu:  
Du kannst keine Beiträge in dieses Forum schreiben.
Du kannst auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten.
Du kannst deine Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten.
Du kannst deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du kannst an Umfragen in diesem Forum nicht mitmachen.


Powered by phpBB © 2001, 2005 phpBB Group