www.meidling-forum.at Foren-Übersicht www.meidling-forum.at

 
 FAQFAQ   SuchenSuchen   MitgliederlisteMitgliederliste   BenutzergruppenBenutzergruppen   RegistrierenRegistrieren 
 ProfilProfil   Einloggen, um private Nachrichten zu lesenEinloggen, um private Nachrichten zu lesen   LoginLogin 

US-Armee hungert Zivilbevölkerung im Irak aus

 
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen    www.meidling-forum.at Foren-Übersicht -> AKTUELLE KRISENGEBIETE
Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  
Autor Nachricht
admin



Anmeldungsdatum: 22.07.2004
Beiträge: 2347

BeitragVerfasst am: Mi Nov 16, 2005 9:49 pm    Titel: US-Armee hungert Zivilbevölkerung im Irak aus Antworten mit Zitat

UN-Berichterstatter Ziegler bekräftigt Kritik an Militärstrategie der Besatzer

Der UN-Sonderberichterstatter für das Recht auf Nahrung, Jean Ziegler, bleibt dabei: »Im Irak haben die USA und Großbritannien gegen das Recht der Bevölkerung auf Lebensmittel und Wasser und damit gegen internationales Recht verstoßen«, sagte er im Gespräch mit der alternativen Nachrichtenagentur IPS. Den gleichen Vorwurf hatte Ziegler vor einem Monat in seinem Jahresbericht erhoben und damit in der in der internationalen Gemeinschaft für Aufsehen gesorgt. Jetzt hofft Ziegler, daß die UN-Vollversammlung sich seiner Kritik anschließt und die Taktik einiger UN-Mitgliedsstaaten verurteilt, die die Versorgung mit Nahrungsmitteln und Wasser als strategische Waffe mißbrauchen. In dem inzwischen vorliegenden Entwurf einer entsprechenden Erklärung sieht er ein »gutes Zeichen.«

Dieser Entwurf, über den noch abgestimmt werden muß, fordert: »Nahrung sollte nicht als politisches oder wirtschaftliches Druckmittel benutzt werden. Wegen der Bedeutung der internationalen Kooperation und Solidarität sind einseitige Maßnahmen zu unterlassen, die nicht mit dem internationalen Recht und der Charta der Vereinten Nationen übereinstimmen und eine sichere Nahrungsmittelversorgung gefährden.«

»Dieser Entwurf steht sehr positiv zu meiner Arbeit«, sagte Ziegler gegenüber IPS. »Noch läßt sich allerdings nicht sagen, ob die UN-Mitglieder die Strategie der alliierten Streitkräfte im Irak verurteilen«, betonte er. »Die UN-Generalversammlung hat meinen Bericht sehr gut aufgenommen«, sagte der UN-Sonderberichterstatter weiter. »14 Mitgliedsstaaten haben mir anschließend zu meiner Arbeit und ganz besonders zu dem Bericht gratuliert. Nur die USA und Großbritannien widersprachen meiner Haltung gegenüber Verstößen gegen das Recht auf Nahrung und Wasser im Irak.«

Das US-Militär wies die Anschuldigungen zurück. Ziegler jedoch verwies auf eine Reihe von Informationsquellen, auch auf Nichtregierungsorganisationen, die ihn auf das Problem aufmerksam gemacht hatten. So verfolgten die Besatzungstruppen und einheimische Kollaborateure die Strategie, Städte, in denen sich Widerstandsgruppen aufhalten, nicht länger mit Lebensmitteln und Wasser zu versorgen. Die Zivilbevölkerung solle damit zum Verlassen der Städte gezwungen werden, damit die Rebellen sie nicht als menschliche Schilde benutzen könnten, berichtete er.

Die UN-Menschenrechtskommission hatte den Schweizer Soziologen Ziegler im Jahr 2000 zum UN-Sonderberichterstatter für das Recht auf Nahrung ernannt. Er soll dafür sorgen, daß die Regierungen das Recht aller Menschen auf Nahrung respektieren und schützen. Jeweils im Oktober legt er der UN-Vollversammlung und im März der UN-Menschenrechtskommission seinen Jahresbericht vor. In seinem diesjährigen Bericht hatte Ziegler klargemacht, aus militärischer Sicht könne das Unterbinden der Nahrungs- und Wasserversorgung zwar strategisch wirkungsvoll sein. »Doch internationale Menschenrechte, wie sie etwa im Genfer Protokoll verbrieft sind, verbieten ein solches Vorgehen.«

Die Genfer Konventionen von 1949, die in Kriegszeiten den Schutz von Kriegsgefangenen, Verwundeten und der Zivilbevölkerung gewährleisten sollen, waren 1977 durch zwei Protokolle ergänzt worden. Sie verbieten es, den Abbruch der Wasser- und Lebensmittelversorgung als Kriegswaffe einzusetzen, Nahrungsmittelvorräte zu zerstören oder Versorgungslinien zu unterbrechen.

In einer Pressekonferenz im Anschluß an die Vorstellung seines Berichts forderte Ziegler: »Im Irak muß diese Strategie ein Ende haben. Aus Furcht vor dem Verlust ihrer Habe wollen die meisten Menschen die Städte nicht verlassen. Jetzt sterben sie an Durchfallerkrankungen, an vergiftetem Wasser oder an Unterernährung.«

Berichten zufolge wurde nach dieser Strategie in den irakischen Städten Falludscha, Nadschaf, Samarra und im September dieses Jahres in Tal Afar verfahren. Dort hatten die Besatzungstruppen versucht, die Bewohner zur Flucht in Zeltlager außerhalb der Stadt zu bewegen.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden E-Mail senden
bauernbündler



Anmeldungsdatum: 06.10.2005
Beiträge: 544

BeitragVerfasst am: Fr Nov 18, 2005 12:45 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Diese Vorwürfe sind schon ungerecht!
Weil wenn die Irakis so eine schöne "Democracy" gekriegt haben wollen sie auch noch was zum fressen haben?
Die haben offensichtlich keine Ahnung, wieviel in voller Freundschaft für Phosphor- und Brandbomben und Panzerangriffe aufgewendet wurde!

textinsist headshot textinsist
_________________
Unkrautvertilgungsmittel nur gegen pflanzliches Unkraut einsetzen
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen    www.meidling-forum.at Foren-Übersicht -> AKTUELLE KRISENGEBIETE Alle Zeiten sind GMT + 2 Stunden
Seite 1 von 1

 
Gehe zu:  
Du kannst keine Beiträge in dieses Forum schreiben.
Du kannst auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten.
Du kannst deine Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten.
Du kannst deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du kannst an Umfragen in diesem Forum nicht mitmachen.


Powered by phpBB © 2001, 2005 phpBB Group