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Newsweek beugt sich Staatsräson

 
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admin



Anmeldungsdatum: 22.07.2004
Beiträge: 2347

BeitragVerfasst am: Di Mai 17, 2005 10:36 pm    Titel: Newsweek beugt sich Staatsräson Antworten mit Zitat

Verhüllung

Nun hat also das US-Magazin Newsweek seinen Bericht über die Schändung des Korans durch amerikanische Vernehmungsbeamte auf Guantanamo zurückgezogen und eingeräumt, daß dem Verfasser Fehler unterlaufen sein könnten. Dieser Rückzieher dürfte wohl einer höheren Staatsräson geschuldet sein. Chefredakteur Mike Whitacker entschuldige sich auch noch bei den Angehörigen der in Afghanistan im Verlauf der Protestaktionen gegen die Verhöhnung ihrer Religion ums Leben Gekommenen. Als hätten Newsweek-Mitarbeiter das Feuer auf diese Menschen eröffnet und nicht von den Besatzungsmächten ausgebildete afghanische Polizisten.

Dabei heißt es doch immer, daß sich einer der größten Vorzüge des amerikanischen Systems aus seiner freien Presse ergebe, die Schweinereien, so sie vorkommen, ohne Rücksichten auf mächtige Interessen ans Licht der Öffentlichkeit bringe. Das scheint in diesen Kriegszeiten nicht mehr zu gelten. Zwar wurde die Aufdeckung des Folterskandals von Abu Ghraib noch als Beispiel für die »Selbstreinigungskräfte der amerikanischen Demokratie« herangezogen, der Bericht über einen die Toilette hinuntergespülten Koran in Guantanamo aber hat State Department und Pentagon so in Rage versetzt, daß ein renommiertes Magazin sich gezwungen sah, seiner Enthüllung eine Verhüllung folgen zu lassen.

Nichts ist unwahrscheinlicher als die Annahme, daß sich der Newsweek-Mann die Koran-Story aus den Fingern gesogen hat. Davon zeugen nicht nur Aussagen von aus dem Lager entlassenen britischen und kuwaitischen Gefangenen. Das Lagerregime von Guantanamo ist darauf ausgerichtet, die Gefangenen systematisch ihrer menschlichen Würde zu berauben und sie zu willenlosen Kreaturen zu dressieren. Und ausgerechnet diesen Lagerschergen sollte es zuzutrauen sein, die ihnen Ausgelieferten in ihrer kulturellen Identität und religiösen Überzeugung zu respektieren.

Zwar mögen aufgeklärte Bürger im Westen es als befremdend empfinden, wenn in der islamischen Welt blasphemische Handlungen von amerikanischen Gefängnisbeamten eine größere Empörung hervorrufen als das generelle Folterregime auf dem kubanischen US-Stützpunkt. Man mag das auch als einen Ausdruck religiöser Hysterie werten. Doch von der Annahme einer dem Islam innewohnenden besonderen Irrationalität und Mißachtung des Individuums bis zur ordinären Blasphemie amerikanischer Folterknechte ist es oft nicht weit. Die Verletzung des für die meisten Inhaftierten „Heiligsten“ soll ihren Willen brechen und sie so ihrer Individualität enteignen. Um die Wut der islamischen Massen zu dämpfen, wurde über die US-Presse ein Maulkorb verhängt.
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Fidelio



Anmeldungsdatum: 22.03.2004
Beiträge: 1210
Wohnort: CH-3400 Burgdorf

BeitragVerfasst am: Do Mai 19, 2005 8:57 am    Titel: Pressefreiheit? Antworten mit Zitat

Da bekommen wir nun ein Beispiel wie die Pressefreiheit ausgelegt wird. Es stimmt einem bedenklich, dass eines der grössten Magazine der Welt, dazu gezwungen wird eine Story aus dem Magazin zuhnehmen, nur weil sich eine Religiöse macht betroffen fühlt.

Klar es ist nicht zu entschuldigen, gegeüber diesen gläubigen, was mit ihrer Schrift gemacht wurde. Wenn dies mit der Bibel gemacht würde, so könnte ich mir vorstellen würden sich sämtlich christlichen Religonen dazu aufraffen ebenfalls ein Verbot zu erwirken. So gesehen ist es rechtens, wenn ein Magazin dazu verdonnert wird sich zu entschuldigen, aber es soll trotzdem die Meinung dazu äussern dürfen.
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Wir sind nicht verantwortlich für das, was uns widerfährt, sondern dafür, wie wir damit umgehen.
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meidlinger



Anmeldungsdatum: 22.07.2004
Beiträge: 1404

BeitragVerfasst am: Do Mai 19, 2005 4:42 pm    Titel: Re: Pressefreiheit? Antworten mit Zitat

Fidelio hat folgendes geschrieben:
Da bekommen wir nun ein Beispiel wie die Pressefreiheit ausgelegt wird. Es stimmt einem bedenklich, dass eines der grössten Magazine der Welt, dazu gezwungen wird eine Story aus dem Magazin zuhnehmen, nur weil sich eine Religiöse macht betroffen fühlt.

Klar es ist nicht zu entschuldigen, gegeüber diesen gläubigen, was mit ihrer Schrift gemacht wurde. Wenn dies mit der Bibel gemacht würde, so könnte ich mir vorstellen würden sich sämtlich christlichen Religonen dazu aufraffen ebenfalls ein Verbot zu erwirken. So gesehen ist es rechtens, wenn ein Magazin dazu verdonnert wird sich zu entschuldigen, aber es soll trotzdem die Meinung dazu äussern dürfen.


"Fidelio" , das ist eben die amerikanische Demokratie bzw. das was darunter zu verstehen ist. Dieses Demokratieverständnis der beschränkten und kontrollierten Meinungsfreiheit möchte halt der Georgerl gerne missionarisch verbreiten. angelevil
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Fidelio



Anmeldungsdatum: 22.03.2004
Beiträge: 1210
Wohnort: CH-3400 Burgdorf

BeitragVerfasst am: Do Mai 19, 2005 4:52 pm    Titel: Re: Pressefreiheit? Antworten mit Zitat

meidlinger hat folgendes geschrieben:
Fidelio hat folgendes geschrieben:
Da bekommen wir nun ein Beispiel wie die Pressefreiheit ausgelegt wird. Es stimmt einem bedenklich, dass eines der grössten Magazine der Welt, dazu gezwungen wird eine Story aus dem Magazin zuhnehmen, nur weil sich eine Religiöse macht betroffen fühlt.

Klar es ist nicht zu entschuldigen, gegeüber diesen gläubigen, was mit ihrer Schrift gemacht wurde. Wenn dies mit der Bibel gemacht würde, so könnte ich mir vorstellen würden sich sämtlich christlichen Religonen dazu aufraffen ebenfalls ein Verbot zu erwirken. So gesehen ist es rechtens, wenn ein Magazin dazu verdonnert wird sich zu entschuldigen, aber es soll trotzdem die Meinung dazu äussern dürfen.


"Fidelio" , das ist eben die amerikanische Demokratie bzw. das was darunter zu verstehen ist. Dieses Demokratieverständnis der beschränkten und kontrollierten Meinungsfreiheit möchte halt der Georgerl gerne missionarisch verbreiten. angelevil



Ja, klar der Georgel der möcht doch noch so viel für seine Landsleute, dass die aber draufgehen ist ihm vielleicht nicht bewusst, oder anders gesagt er will es nicht wissen.
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