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Putin, der Pipeline-Stopp und die Dummheit der EU

 
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admin



Anmeldungsdatum: 22.07.2004
Beiträge: 2346

BeitragVerfasst am: Sa Dez 06, 2014 9:27 pm    Titel: Putin, der Pipeline-Stopp und die Dummheit der EU Antworten mit Zitat

South Stream, das geplante, 45 Milliarden Dollar teure Projekt, russisches Erdgas über eine Unterwasser-Pipeline durch das Schwarze Meer an Bulgarien und weiter an andere Länder auf dem Balkan und in Südeuropa zu liefern, ist begraben. Russlands Präsident Putin verkündete das Todesurteil am 1. Dezember während eines Türkei-Besuchs, bei dem er mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan zu Gesprächen zusammentraf. Für die EU hat diese Entscheidung erhebliche geopolitische und wirtschaftliche Folgen.

Putin erklärte: »Wenn Europa es nicht realisieren will, dann wird es eben nicht realisiert. Wir werden unsere Energieressourcen in andere Regionen der Welt umleiten. Es ist uns nicht gelungen, von Bulgarien die nötige Erlaubnis zu erhalten, also können wir das Projekt nicht weiterführen. Wir können keine hohen Investitionen vornehmen, nur um an der bulgarischen Grenze gestoppt zu werden. … Natürlich ist es die Entscheidung unserer Freunde in Europa.«

Der russische Präsident verschwendete keine Minute, um zu zeigen, wie er die Neuausrichtung plant. Der wahre Verlierer ist nicht Russland, sondern die EU, die es wieder einmal geschafft hat, sich selbst ins Knie zu schießen, indem sie sich dem Druck von Victoria Nulands State Department und der Obama-Regierung aus Washington beugt.

Mit der South-Stream-Pipeline wäre die Lieferung von Erdgas an ost- und südeuropäische Länder, neben anderen Bulgarien, Ungarn, Österreich, Italien, Kroatien und auch Serbien, gesichert gewesen. Die derzeitigen Transit-Pipelines über die Ukraine wären umgangen worden. In ähnlicher Lage hatten sich Russland und Deutschland 2009 auf den Bau der North-Stream-Pipeline geeinigt, mit der ebenfalls die Ukraine umgangen wurde.

Indem die EU jetzt das Mitgliedsland Bulgarien mit dem Druckmittel eines Banken-Bailouts vom vergangenen Juni zwingt, South Stream zu stoppen, macht sie sich abhängig von Gaslieferungen über die Ukraine – ein Land, das durch mangelndes politisches Rückgrat der EU zu einem gescheiterten Staat wurde, der von einer Clique aus durch Brüssel und Washington unterstützten Gangstern und Oligarchen regiert wird.

Die EU-Politik könnte man als »Dummheit« bezeichnen, wäre da nicht die Erpressung aus Washington, die Blockadepolitik gegen South Stream umzusetzen – genauso wie die wirtschaftlich verheerenden Sanktionen der EU gegen Russland erst auf extremen Druck Washingtons auf Berlin und Paris verhängt wurden.

Die Türkei wird näher an Eurasien herangeführt

Russland und die Türkei haben gerade eine Vereinbarung zum Ausbau der bestehenden russischen Blue-Stream-Gaspipeline unterzeichnet; ab sofort sollen der Türkei zusätzlich zu den derzeit 13,7 Milliarden Kubikmetern (bcm) weitere drei Milliarden Kubikmeter Gas geliefert werden, insgesamt also fast 17 Milliarden Kubikmeter.

Außerdem kündete Putin eine faszinierende neue Option an, nämlich den Bau eines Erdgas-Verteilerzentrums an der türkisch-griechischen Grenze, über das Europa als Kompensation für den Ausfall der South Stream mit Erdgas beliefert werden soll. Gegenüber der Presse sagte er: »Wir sind bereit, nicht nur die Blue Stream auszubauen, sondern ein neues Pipeline-System zu errichten, um den wachsenden Bedarf der türkischen Wirtschaft zu decken; wir halten es für gerechtfertigt, auf türkischem Gebiet nahe der Grenze zu Griechenland ein zusätzliches Erdgas-Verteilerzentrum für Kunden in Südeuropa einzurichten.«

Zur gleichen Zeit gab Gazprom-Chef Alexei Miller die Unterzeichnung einer Absichtserklärung für den Bau einer neuen Pipeline unter dem Schwarzen Meer in Richtung Türkei bekannt. Über sie sollen 63 Milliarden Kubikmeter Erdgas in die Türkei strömen, ungefähr so viel wie über die jetzt gestoppte South Stream.

Wenn wir betrachten, wohin sich Erdoğan bewegt, und weniger darauf hören, was er sagt, so erweist er sich vor allem als pragmatischer politischer Überlebenskünstler. Interne Konflikte, hauptsächlich mit der Bewegung des CIA-nahen Fethullah Gülen, wie ich in meinem Buch Amerikas Heiliger Krieg beschreibe, haben die Distanz zwischen Erdoğan und Washington trotz der NATO-Mitgliedschaft der Türkei erhöht.

Bisher verließ sich der Washingtoner Neokonservative Richard L. Morningstar, zurzeit Botschafter in Aserbaidschan, auf eine gehorsame Türkei als Alternative zum Transport von Erdöl aus Aserbaidschan unabhängig von Russland.

Wenn Erdoğan das russische Angebot zur Bildung einer Energie-Allianz akzeptiert, wäre dies für die Türkei eine deutliche politische Richtungsänderung von immenser geopolitischer Bedeutung. Darüber ist sich Erdoğan im Klaren, auch wenn er nur verschwommene Vorstellungen über eine Strategie für die Türkei hegt. Ein russisch-türkisches Verteilerzentrum an der Grenze zu Griechenland würde eine klare Änderung von Erdoğans Strategie signalisieren.

Ein wichtiger Hinweis darauf fand sich in der Erklärung, dass für die neuen Erdgaslieferungen Russlands an die Türkei in der Landeswährung, nicht in US-Dollar bezahlt wird. Die Türkei ist schon jetzt nach Deutschland der zweitgrößte Abnehmer von russischem Erdgas. Darüber hinaus hat Erdoğan die Aufnahme in die von Russland und China geführte Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit beantragt.

Quelle: Kopp-Verlag
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gladius



Anmeldungsdatum: 21.03.2004
Beiträge: 4408
Wohnort: Famagusta

BeitragVerfasst am: Mo Dez 08, 2014 12:46 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Es ist keine reine Blödheit der Bananenfresser in Brüssel was da an Tänzen um South Stream aufgeführt wurde und wird.

Es ist vielmehr der Tanz der von den Mordamis eingesetzten Afterkriecher, daß es so weit kommen konnte.

Wir haben ja auch diesen Abschaum in Wien, aber nennt sich hierzulande Regierung beer

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