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Japan in Angst

 
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admin



Anmeldungsdatum: 22.07.2004
Beiträge: 2346

BeitragVerfasst am: Mi März 16, 2011 9:13 am    Titel: Japan in Angst Antworten mit Zitat

Neues Mega-Beben in den kommenden Tagen befürchtet

Nach dem massiven Erdbeben mit der nach oben revidierten Stärke 9,0 und dem verheerenden Tsunami bereitet sich Japan auf ein weiteres schweres Beben vor. Es gebe eine "Wahrscheinlichkeit von 70 Prozent", dass das Land "in den nächsten drei Tagen" von einem Erdbeben der Stärke "7,0 oder mehr" erschüttert werde, sagte ein Experte der Wetterbehörde am Sonntag. Indes kämpft Japan angesichts Zehntausender Opfer, der Versorgungsnot sowie einer drohenden Atomkatastrophe laut Premier Naoto Kan mit der "schlimmste Krise seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs".

Laut Takashi Yokota von der Nationalen Japanischen Wetterbehörde würde ein neuerliches schweres Beben noch unabsehbarere Folgen haben, als dies ohnehin schon zurzeit der Fall ist. Seit der Katastrophe vom Freitag sind bereits Hunderte Nachbeben registriert worden, erst am Montag erschütterte ein Erdstoß der Stärke 6,2 auch die Hauptstadt Tokio. Eine Tsunami- Warnung wurde ausgegeben, später aber wieder zurückgenommen.

Experten warnen, dass eine erneute Erschütterung mit einer Stärke von 7,0 oder mehr in den kommenden Tagen eine immense Gefahr für die bereits beschädigten AKWs bedeuten würde. Das starke Nachbeben am Montag sorgte für eine zweite Explosion im enorm in Mitleidenschaft gezogenen Atomkraftwerk Fukushima, die Reaktorhülle soll aber standgehalten haben (siehe Infobox).

Wie berichtet, war das Erdbeben am Freitag nach Angaben eines Experten des Geologischen Instituts der USA das stärkste in der Region seit beinahe 1.200 Jahren. Laut David Applegate brach die Erdkruste durch das Beben auf 240 Kilometer Länge und 80 Kilometer Breite auseinander. Der Erdstoß war der schwerste in der Geschichte Japans und weltweit Wissenschaftlern zufolge der fünftstärkste, der jemals gemessen wurde.

Achse der Erdrotation verschoben

Nach Angaben von Wissenschaftlern hat das Erdbeben mit seiner Wucht große Landmassen verschoben und den Lauf der Welt verändert. Die japanische Hauptinsel Honshu sei um 2,4 Meter verrückt worden, sagte Kenneth Hudnut von der US- Geologiebehörde. Das italienische Institut für Geophysik und Vulkanologie ermittelte nach eigenen Angaben außerdem, dass das Beben die Achse der Erdrotation um rund zehn Zentimeter verschoben hat. Das wäre wahrscheinlich die größte Verschiebung durch ein Erdbeben seit dem Rekordbeben 1960, als Chile erschüttert wurde.

Am Sonntag hatte die Metereologische die Stärke des Bebens in Japan auf 9,0 revidiert. Zuvor hatte sie die Stärke auf 8,8 beziffert, während amerikanische Seismologen 8,9 gemessen hatten.
600.000 Personen evakuiert

Unterdessen arbeiten die Einsatzkräfte auf Hochtouren. Am Sonntag waren große Gebiete an der Ostküste Japans noch von der Umwelt abgeschnitten. Küstenstraßen waren nach wie vor unbefahrbar. Mehr als 20.000 Häuser wurden vom Erdbeben zerstört oder beschädigt, Tausende erschöpfte Menschen warten auf Rettung mit Hubschraubern. In der Krisenregion wurden mehr als 600.000 Personen evakuiert und in Notunterkünften untergebracht.

Über die tatsächliche Opferzahl gibt es keine genauen Angaben, man befürchtet aber weit mehr als 10.000 Tote. Wie die japanische Polizei bestätigte, sind mittlerweile mehr als 1.000 Leichen gefunden worden. Rettungskräfte bargen mehr als 12.000 Menschen lebend aus den Trümmern, berichtete Premierminister Naoto Kan der Presse. Landesweit gab es laut den Behörden bisher zu Zehntausenden Menschen keinen Kontakt.

Betroffene horten Lebensmittel

Unterdessen horten die Menschen nach der Katastrophe Lebensmittel, die Regale in den Geschäften sind leergefegt: "Brot ist praktisch überall ausverkauft. Es gibt keine Milch und kein Wasser mehr in den Geschäften. Auch Trockennudeln sind schwer zu bekommen", schilderte Patrick Hiehs, ein in Yokohama lebender Wiener. "Aber die Menschen unterstützen einander."

Die Firmen zeigen sich aber hilfsbereit: "Taschenlampen sind zwar ausverkauft, aber große Elektronikmärkte geben seit Freitag Batterien gratis ab", so Hiehs. "An manchen Automaten kann man gratis Getränke bekommen." Sparsam solle man mit Strom umgehen. Diesbezüglich gebe es wiederholt Aufrufe.

In fünf Provinzen des Landes wurden mehr als 1.400 Notunterkünfte unter anderem in Schulen und Gemeindehäusern eingerichtet. Vielerorts werde mit Tankwagen Trinkwasser geliefert. An vielen Tankstellen bilden sich lange Schlangen, wo sich die Menschen auch mit Heizöl eindecken. Der japanische Premierminister Naoto Kan sprach am Sonntag von der schwersten Krise seit dem Zweiten Weltkrieg, der das Land gegenüberstehe. Er zeigte sich aber zuversichtlich, dass die Nation diese Krise bewältigen werde.

Engpässe in der Stromversorgung

Dem High- Tech- Land drohen nach dem schweren Erdbeben und den Schäden an den Atomanlagen im Nordosten des Landes auch massive Engpässe in der Stromversorgung. Durch die Ausfälle der Kernkraftwerke müssen derzeit rund 5,5 Millionen Japaner ohne Strom auskommen. Um große Blackouts zu vermeiden, planen die Stromkonzerne, Energie zu rationieren. Die Maßnahme müsse wohl mehrere Wochen andauern, sagten Regierungsbeamte.

Die Fabriken der Industrienation stehen still, auch weil viele durch das Beben schwer beschädigt wurden. Auch durch die Evakuierungen rund um die Atomkraftwerke sind Werke lahmgelegt worden. Alleine beim Elektronikriesen Sony wurde in sechs Werken in den betroffenen Gebieten der Betrieb stillgelegt. Eine der Fabriken wurde überflutet, die anderen fünf haben nach Unternehmensangaben keine größeren Schäden erlitten.

60- Jähriger trieb zwei Tage lang auf Dach im Meer

Dazwischen gibt es immer wieder Berichte über kleine "Wunder". Das Dach seines Hauses rettete zum Beispiel einem 60- jährigen Japaner das Leben. Zwei Tage lang trieb Hiromitsu Shinkawa darauf vor der Küste der Provinz Fukushima im Meer, nachdem der Tsunami seinen Heimatort Minamisoma überrollt hatte. Die Marine zog den 60- Jährigen am Sonntag 15 Kilometer vor der Küste des Landes aus dem Wasser, wie die Nachrichtenagentur Jiji berichtete.

Shinkawa war demnach in "guter Verfassung" und wurde per Hubschrauber in ein Krankenhaus gebracht. "Ich bin weggelaufen, als ich gehört habe, dass der Tsunami kommt", sagte Shinkawa laut Jiji seinen Rettern. "Aber ich bin umgekehrt, um von zu Hause etwas zu holen, dann wurde ich davongespült." Er sei im Wasser nur auf dem Dach seines Hauses "gehängt".

Keine Österreicher zu Schaden gekommen

Es gebe weiterhin keine Hinweise darauf, dass Österreicher durch das Erdbeben und den Tsunami in Japan physisch zu Schaden gekommen sind, so Peter Launsky- Tieffentahl, Sprecher des Außenministeriums, am Sonntag. Der Botschaft in Tokio habe mittlerweile zu praktisch allen im Raum des betroffenen Gebiets im Nordosten des Landes Kontakt aufgenommen.

"Den Österreichern geht es den Umständen entsprechend gut", sagte Launsky- Tieffenthal. Die Botschaft sei bemüht, jenen Menschen behilflich zu sein, die kurzfristig ausreisen wollen, etwa indem man - wenn notwendig - Dokumente zur Verfügung stellt.

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