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Der Absturz kommt – nur wann ?

 
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admin



Anmeldungsdatum: 22.07.2004
Beiträge: 2346

BeitragVerfasst am: Fr Dez 31, 2010 10:04 pm    Titel: Der Absturz kommt – nur wann ? Antworten mit Zitat

Die Turbulenzen an der Börse werden im kommenden Jahr dramatisch zunehmen. Langfristig werden die Kurse fallen müssen. Wann ist es soweit?

Das Jahr 2010 war für die Anleger kein Schlechtes. Der Dax steht um fast 20 Prozent höher als zu Jahresbeginn, die amerikanischen Indizes um mehr als 10 Prozent. Wer etwas von den Märkten versteht, dürfte in den vergangenen Monaten einen guten Gewinn erzielt haben. Warum also sollte es im kommenden Jahr nicht so weitergehen?

Zum einen, weil es für Anleger gefährlich ist, Trends einfach nur fortzuschreiben. Zum anderen, weil die Krise noch nicht vorbei ist. Die Entwicklung des Euro Stoxx zeigt das. Der Index, in dem auch die Anleihen der europäischen Sorgenkinder – Spanien, Portugal oder Griechenland – einfließen, hat im vergangenen Jahr verloren, weil die Papiere der Problemstaaten drastisch an Wert verloren. Wäre die Krise schon vorbei, würde Europa auch nicht über die Einführung von Euro-Anleihen diskutieren. Auch müsste die EZB nicht vorsichtshalber ihr Eigenkapital nahezu verdoppeln. Griechenland und Irland sind abgehakt, als nächstes stehen Portugal, Belgien und Spanien auf der Agenda.

Eine Überraschung wäre es hingegen, wenn auch der bisherige Musterknabe Deutschland und sein französischer Nachbar in das Visier der Spekulanten und der Ratingagenturen geraten würden. Nicht, weil die Haushaltspolitik beider Länder unsolide ist. Sondern weil die Rettung anderer europäischer Staaten ein zuvor nicht gekanntes Ausmaß annehmen wird. Das schmälert auch die Kreditwürdigkeit der starken Länder.

Zwar haben die Renditen für Bundesanleihen im vergangenen Jahr historische Tiefstände erreicht. Die langfristigen Zinsen aber steigen. In den Augen einiger Anleger sind deutsche Anleihen nicht mehr so sicher wie noch zu Jahresbeginn. Schwindet das Vertrauen in die Zahlungsfähigkeit Deutschlands, könnte auch die Europäische Zentralbank den Deutschen kaum helfen. Sie kauft derzeit Anleihen von Staaten in Europas Peripherie und hält so künstlich die Zinsen niedrig. Was im Fall von Griechenland oder Portugal geht, funktioniert im deutschen Fall nicht mehr: Das Volumen der hiesigen Staatsanleihen würde die Zentralbank überfordern.

Unwahrscheinlich ist, dass die EZB ihre Politik ändern wird, mit billigem Geld das System zu stabilisieren. Auch die amerikanische Notenbank Fed kann gar nicht anders, als die Märkte weiter mit Liquidität zu versorgen. Fed-Chef Ben Bernanke hat eine neue Runde des quantitative easing ins Spiel gebracht, um die heimische Konjunktur anzukurbeln und die Arbeitslosigkeit im Land zu bekämpfen.

Fraglich, ob das hilft. Die Zinsen sind schon auf einem Rekordtief. Die Weltwirtschaft befindet sich in einer Situation, die Ökonomen die Liquiditätsfalle nennen: So sehr die Zinsen auch sinken mögen, es wird nicht investiert. Der Weg aus diesem Dilemma führt bekanntermaßen über die Fiskalpolitik, nicht indem man die Märkte weiter mit billigem Geld flutet. Deshalb will die Regierung Obama die Steuern senken, um die Konjunktur zu stützen. Das ist im Prinzip richtig – kollidiert aber mit der hohen Staatsverschuldung, die hierdurch weiter steigen wird. In Euroland wird eher konsolidiert, was das Wachstum eher dämpfen wird.

Ein gesundes Wachstum, das sich selbst trägt, gibt es auf beiden Seiten des Atlantiks nicht. Für die Aktienmärkte bedeutet das nichts Gutes. Solange die drohenden Wolken noch weit entfernt sind und die Anleger weiter auf den Staat hoffen, können die Aktienkurse weiter steigen. Aber wehe, die Zweifel kommen auf. Dann ändert sich die Lage rapide.

Während das vergangene Jahr noch ruhig verlief, dürften die Turbulenzen an der Börse im kommenden Jahr dramatisch zunehmen. Die immer größeren fundamentalen Schwierigkeiten werden immer stärkere Anstrengungen der Geld- und Fiskalpolitik nötig machen. Am Ende werden die fundamentalen Kräfte siegen und die Aktienkurse fallen. Ob bereits im nächsten Jahr, ist die offene Frage.

Die Flucht in die Sicherheit wird auf jeden Fall anhalten. Je stärker die Zweifel werden, dass die Wirtschafts- und Geldpolitiker die Situation in den Griff bekommen, umso mehr werden sich die Anleger Edelmetallen zuwenden. Deshalb wird der Goldpreis weiter steigen. 2010 mag ein relativ leichtes Jahr für die Anleger gewesen sein. Das kommende Jahr wird es nicht.
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