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Euro auf Rekordtief gegenüber dem Franken

 
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admin



Anmeldungsdatum: 22.07.2004
Beiträge: 2346

BeitragVerfasst am: Mi Dez 22, 2010 6:24 pm    Titel: Euro auf Rekordtief gegenüber dem Franken Antworten mit Zitat

Der Euro steht aktuell um 18:00 Uhr bei 1,2648 gegenüber dem Schweizer Franken und ist somit um fast 1 Pozent seit Freitag gefallen. Damit ist die Gemeinschaftswährung auf ein neues Allzeittief angelangt. Die Regierungs- chefs haben letzte Woche in Brüssel keine Lösung für den totkranken Euro verkündet. Der Gipfel der unfähigen EU-Politiker scheiterte kläglich und deshalb reagierten die Märkte entsprechend mit Flucht und Abverkauf.

In der Schweiz geht das Gerücht um, man muss sich auf einen Kurs- verfall bis auf 50 Rappen vorbereiten, eine katastrophale Situation. Der Chef der Schweizer Nationalbank (SNB) soll der Regierung vor so einem tiefen Kurs gewarnt haben. Es herrscht die Angst, das Schlimmste könnte noch kommen.

Die Weltwoche berichtet, dass der Präsident der Schweizerischen Nationalbank (SNB) Philipp Hildebrand in einer Sitzung mit dem Bundesrat selbst das Horrorszenario eines Eurokurses von 50 Rappen an die Wand gemalt haben soll. Hildebrand wollte den Bundesrat gemäss dem Bericht aufschrecken, damit er einen zusätzlichen Beitrag der Nationalbank an den Internationalen Währungsfonds (IWF) im Umfang von 16,5 Milliarden Dollar rasch durch das Parlament peitscht, wie der Tagesanzeiger schreibt.

Die Schweiz soll den Euro retten und noch mehr Geld dem IWF zur Verteilung geben.

Dabei hat die SNB schon lange keinen Spielraum mehr, um den Verfall des Euro aufzuhalten. Ein teurer Franken schädigt nämlich die Schweizer Wirtschaft, die zu 70 Prozent in den Euro-Raum exportiert. Ein Zinserhöhung liegt nicht drin, denn dann wird der Franken noch attraktiver, obwohl es wegen des überhitzten Immobilienmarktes dringend notwendig wäre. Eine Zinssenkung auch nicht, ist ja schon bei fast Null. Noch mehr Euros aufkaufen als Stütztmassnahme ist auch ausgeschlossen. Die SNB hat jetzt schon zu viel von dem Zeug und die vergangenen Stützungskäufe haben ihr einen Verlust von 21 Milliarden in diesem Jahr beschert. Was ist erst wenn der Euro ins bodenlose sinkt? Dann gute Nacht.

Die Schweizer Ökonomen haben stiefe Sorgenfallten, denn die schweizer Wirtschaft wird erhebliche Exporteinbussen erleben und hat sie bereits schon. In den letzten 12 Monaten ist der Franken gegenüber dem Euro um fast 15 Prozent teuerer geworden und damit auch alle Produkte die aus der Schweiz gekauft werden. Wie sollen die Unternehmen das abfangen ohne Verluste einzufahren? Der Produktionsstandort Schweiz ist in echter Gefahr.

Was sagen die deutschen Medien zur Situation ihrer Währung? Es ist unglaublich wie dieser Absturz des Euro schöngeredet oder ins Gegenteil verdreht wird. So hat zum Beispiel am vergangegen Freitag der ARD Journalist Michael Best in der Sendung "Börse im Ersten" kurz vor der 20:00 Uhr Tagesschau das Ergebnis des Euro-Gipfels in Brüssel in den Himmel gelobt und so kommentiert:

"Europas Staatslenker schaffen Klarheit, wie sie die Staatsfinanzen stabilisieren wollen. Eine anspruchsvolle Aufgabe - aber es beruhigt die Finanzmärkte."

Gar nichts hat die Märkte beruhigt. Von was redet dieser Typ?

"Schaden für den Euro ist nicht zu erkennen. Kaufkraft und Aussenwert bleiben stabil. Das Ettikett 'Euro-Krise' war sowieso falsch für diese Krise der Staatsfinanzierung."

Das ist doch völlig gelogen. Hat der überhaupt eine Ahnung von was er spricht? Oder ist es seine Aufgabe die Mehrheit der deutschen Bevölkerung, die zu dieser Uhrzeit vor dem Lügenkasten sitzt und sich desinformieren lässt, komplett zu verarschen und hinters Licht zu führen? Wie kann man mit einem unverschämten Lächeln den Zuschauern verkünden, der Euro erlebt keinen Schaden und der Aussenwert bleibt stabil? Der ist doch im Sturzflug gegenüber den anderen Währungen und die Importe werden erheblich teurer. Kommt das Öl etwa nicht aus dem Ausland? Damit werden die Preise steigen und eine Inflation und Zinserhöhung auslösen. Wehe dem der keine Festhypothek abgeschlossen hat.

Was ist mit den ganzen Leuten die vor Jahren Frankenkredite aufgenommen haben? Wie zum Beispiel in den vielen Oststaaten, für den Kauf von Immobilen, Autos und anderen Konsumartikel. Wenn der Euro immer mehr an Wert verliert, werden die Schulden immer teuerer bis sie nicht mehr zahlen können. Die nächtse Krise mit Kreditausfällen für die Banken welche diese Carry-Trades den Kunden angedreht haben steht bevor. Wird dann wieder eine teure Rettungsaktion für den Steuerzahler fällig? Ja sicher.

Da leben eine Reihe von Leuten völlig in einer Traumwelt, die in einen Albtraum sich bald verwandelt. Der Euro ist so nicht mehr haltbar und wer das nicht sieht, die Probleme ignoriert und krampfhaft versucht sich daran festzuhalten, wird ein böses Erwachen erleben.

Den Deutschen muss endlich klar werden, entweder akzeptieren sie eine Transferunion mit allen schmerzlichen Konsequenzen und zahlen alle Schulden der PIIGS-Länder auf immer und ewig, wenn sie den Euro wie er jetzt ist aufrecht erhalten wollen, oder der Euro muss aufgegeben werden. Die bisherige Politik der aufgezwungenen Schuldendeflation für Südeuropa, mit massiven staatlichen Sparmassnahmen, Einkommenskürzungen und Steuererhöhungen ist nicht haltbar, werden die Menschen nicht akzeptieren. Damit werden die PIIGS zerstört und was in Griechenland an gewaltsamen Volksaufstand gerade passiert wird wie ein Flächenbrand sich ausbreiten.

UPDATE 21.12.2010 - Und der Sturzflug geht weiter. Der Kurs fiel auf 1,2567.
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