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Kanzlerin Merkel blickt auf schwarze Woche zurück

 
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admin



Anmeldungsdatum: 22.07.2004
Beiträge: 2346

BeitragVerfasst am: Mo Sep 13, 2010 4:44 pm    Titel: Kanzlerin Merkel blickt auf schwarze Woche zurück Antworten mit Zitat

Bis zum Herbst 2013 ausspannen und dann in Rente gehen. So mag dieser Tage der geheimste Wunsch von Kanzlerin Angela Merkel aussehen. Mit ihrer Atompolitik und anderen Kabinettstückchen hat sie sich in eine Ecke manövriert, aus der sie wohl nicht mehr herauskommt. Angela Merkel steht am Abgrund und blickt auf eine schwarze Woche zurück.

Eigentlich hat ja so jeder sein kleines Geheimnis, aber weil Frau Merkel Bundeskanzlerin ist, hegt sie ein großes. Das ist sogar in Vertragsform gegossen worden. Nachts, zusammen mit Vertretern der Atomindustrie, die sich darüber freuen, dass die Laufzeiten ihrer Atomkraftwerke erheblich verlängert werden. Und das Schönste an dem Geheimvertrag: Er ist so verklausuliert, dass nicht einmal eine Nachfolge-Regierung in Berlin daran rütteln kann. Ganze Arbeit geleistet, kann man da nur sagen. Nur hat die Sache einen Schönheitsfehler: Der ganze Ablauf entsprach nicht dem, was allgemein unter Demokratie verstanden wird. Erst auf Druck der Öffentlichkeit gaben die Verhandlungspartner den Vertrag preis. Gleich darauf trat Merkels Koalitionspartner F.D.P. in Gestalt des Wirtschaftsministers Rainer Brüderle auf den Plan, der behauptete, es handele sich um gar keinen Vertrag. Die Verhandlungspartner hätten nur telefoniert und Konditionen besprochen. Wie dem auch sei, das Ganze geschah im Schutz der Dunkelheit, im Geheimnisvollen. Angela Merkel scheint das nicht zu stören, was ihrer Vergangenheit geschuldet sein könnte.

Kommt die gebürtige Hamburgerin doch aus einem geheimen Umfeld, wo die Stasi eine große Rolle spielte. Durch ihren in die DDR zurückgekehrten (!) Vater – einen Geistlichen - verfügte sie bereits früh über Verbindungen in hohe Kirchenkreise der DDR, die wiederum mit den Staatsspitzen verbandelt waren. Dabei handelte es sich nicht um die befreiende Kirchenbewegung aus den letzten Monaten der DDR, sondern um eine Staatskirche, die kräftig dabei half, etwaige Oppositionsbewegungen gegen das DDR-Regime unter Kontrolle zu halten. Da lernt man schnell, was ein Geheimnis ist. Angela Dorothea Kasners Vater Horst wanderte nach seinem Theologiestudium 1954 hinter die Mauer, um dort ein Fortbildungszentrum der evangelischen Kirche zu leiten. Doch statt Gottesdiensten, Bibelstunden und Basaren gab es dort handfeste Politik. Merkels Vater zählte dabei offenbar zu jenen Kirchenleuten, die eine »Kirche im Sozialismus« vertraten und dem Staat gegenüber weitestgehend loyal auftraten. Diskret und geheimnisvoll soll diese Gruppe sogar im Auftrag der DDR-Führung finanzielle Transfers mit der Bundesregierung abgewickelt haben. Angela selbst, damals noch Schülerin, saß derweil an den Vorbereitungen zum Abitur, studierte später Physik und war zu dieser Zeit »Sekretärin für Agitation und Propaganda« der »Freien Deutschen Jugend« (FDJ), die nach Angaben von ehemaligen Mitgliedern nicht nur in der Buchstabenkombination der »HJ« Hitlers geglichen haben soll. Merkel selbst bezeichnete ihr damaliges Amt später einmal als das einer »Kulturbeauftragten«. Auch wieder so ein Geheimnis.

Gar kein Geheimnis ist die Tatsache, dass zur schwarzen Woche von Frau Merkel auch der Rücktritt Thilo Sarrazins aus dem Vorstand der Deutschen Bundesbank zählt. Im Gegensatz zu Merkel und Bundespräsident Wulff hat Sarrazin mit dieser Geste Anstand und Größe bewiesen. Rettete er doch mit seinem Rücktritt Wulff vordergründig vor einem Gesichtsverlust, denn der Bundespräsident hätte durch seine öffentliche Vorverurteilung Sarrazins nicht mehr neutral über dessen Abberufung aus dem Vorstand der Bank entscheiden können. Thilo Sarrazin hat Wulff die Entscheidung einfach aus der Hand genommen und ihn dadurch ganz klein aussehen lassen. Das nervt Merkel und Freunde. Noch bohrender allerdings müssen die jüngsten Umfrageergebnisse sein. Wenn an diesem Wochenende Bundestagswahlen stattfinden würden, kämen SPD und Grüne im für die Koalition schlimmsten Fall auf 47 Prozent (ohne Linke), Schwarz-Gelb auf 37 Prozent – das eindeutige Aus. Eine wahrlich schwarze Woche für Angela Merkel.

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