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Das Spiel mit dem billigen Dollar

 
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admin



Anmeldungsdatum: 22.07.2004
Beiträge: 2347

BeitragVerfasst am: Fr Mai 07, 2010 6:30 pm    Titel: Das Spiel mit dem billigen Dollar Antworten mit Zitat

Spekulanten machen es vor: So verdient man Millionen und Milliarden!

Das »Currency Carry Trade« (CTC) ist eine Spekulationsstrategie, die ganz einfach scheint: Der Anleger nimmt einen Kredit in einer Währung mit niedrigem Zinsniveau auf und kauft davon Papiere, die in einer anderen Währung mit höherem Zinsniveau notiert sind. Durch die höheren Zinseinkünfte kann er nach Rückzahlung des Kredits noch einen Gewinn verzeichnen.

Ein Beispiel: Ein Spekulant leiht sich Geld in Dollar, weil es dort Kredite für nur 0,25 Prozent Zinsen gibt, und legt dieses in Asien an, da er dort zwischen vier und knapp fünf Prozent erhält. Ein profitables Geschäft, solange sich die Wechselkurse in Asien nicht nach oben bewegen.

Die Risiken: Wechselkursschwankungen und Zinsänderungen, denn der Zinsvorteil schwindet, sollte die Verschuldungswährung aufwerten. Die Schwierigkeit besteht darin abzuschätzen, wie sich die Devisenkurse in der Zukunft entwickeln. Aber auch diese Risiken können über festverzinsliche Geschäfte und Terminmarktgeschäfte eingeschränkt werden, was allerdings die Rendite reduziert.

Der Trend spricht gegenwärtig klar für den Dollar, weil der Euro durch die Griechenland-Krise schwächelt. Aber das ist nicht der Hauptgrund. Entscheidend ist der Leitzins der US-Notenbank, der zurzeit historisch niedrig liegt. So können sich Spekulanten und Banken fast zum Nulltarif mit frischem Geld versorgen und mit diesem neu zocken. Gigantische Summen sind bereits in die Carry-Trades geflossen, denn das Spiel mit dem billigem Dollar ist nach wie vor höchst profitabel.

Dabei sind sie (fast) ein perfektes Perpetuum mobile: Wer sich in Dollar verschuldet, um das Geld an einem anderen Land anzulegen, tauscht die geliehenen Dollar am Devisenmarkt in diese Fremdwährung. Das hat zur Folge, dass die Verschuldungswährung, also in diesem Fall der Dollar, zunächst einmal längere Zeit schwächer wird, was die Strategie noch rentabler macht. Das geht so lange gut, bis der Dollar so unterbewertet ist, dass nicht mehr genug Investoren an eine weitere Abwertung glauben und die Notenbank ihre Niedrigzinspolitik aufgibt.

Schon jetzt warnen Analysten davor, dass die US-Notenbank den Leitzins im Sommer erhöhen könnte, denn zu hoch ist die Unsicherheit, die von der amerikanischen Geldpolitik ausgeht. Und so kann es auch umgekehrt kommen, wie im Dezember 2009 zu beobachten war: Innerhalb kurzer Zeit haben Investoren Milliarden Dollar zurückgekauft und ihre Carry-Trades aufgelöst. Die Folge war eine Aufwertung des Greenback. An diesem Beispiel sehen wir sehen also, wie Spekulanten über die Auf- oder Abwertung einer Währung (mit)entscheiden können.

Doch durch die massiven Spekulationen können neue Vermögensblasen entstehen. Und die werden dann zum Problem, wenn Investoren ihr Geld eines Tages abziehen.
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