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Margot Käßmann: Hier geht’s um viel mehr!

 
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admin



Anmeldungsdatum: 22.07.2004
Beiträge: 2346

BeitragVerfasst am: Do Feb 25, 2010 6:53 pm    Titel: Margot Käßmann: Hier geht’s um viel mehr! Antworten mit Zitat

Die EKD-Ratsvorsitzende, Bischöfin Margot Käßmann, ist von ihren Ämtern zurückgetreten. Dafür gebührt ihr Respekt und Achtung. Sie hat das getan, was vielen Männern in einer ähnlichen Situation weitaus schwerer gefallen wäre, sie hat sehr schnell die volle Verantwortung für ihr Handeln übernommen und alle Konsequenzen gezogen. Einer der berühmten Unterschiede zwischen Mann und Frau? Gut möglich. Auf jeden Fall hat Frau Käßmann rechtzeitig einen mutigen und den richtigen Schritt getan.

Als ich vorgestern an dieser Stelle bereits einen Artikel über die Theologin und ihre nächtliche, verhängnisvolle Autofahrt veröffentlicht hatte, in welchem ich fragte, ob sie in die Männerfalle getappt sei, gab es Zustimmung und Ablehnung. Keinesfalls sollten diese Zeilen dazu dienen, Frau Käßmann in einer ohnehin schwierigen Situation weiter zu schwächen. Es wäre empfehlenswert, den Artikel aufmerksam zu lesen.

Denn es geht in Wirklichkeit um etwas ganz anderes, was in diesem Falle viel wichtiger erscheint. Die drängende Frage, die sich nach der zurückliegenden, gewaltigen öffentlichen Diskussion über Frau Käßmann stellt, ist die der Glaubwürdigkeit und der Vorbildfunktion einer öffentlichen Person im höchsten Kirchenamt. Und dabei liegen mir ganz besonders und in erster Linie immer wieder die jungen Menschen am Herzen. Was sollen diese denn von einer Erwachsenen- Generation halten, die in Rundfunk und Fernsehen, im Internet und in den Zeitungen ernsthaft darüber diskutiert, ob es sich bei 1,54 Promille am Steuer um eine Petitesse handelt oder nicht? Mal abgesehen davon, dass viele von ihnen immer noch den lieben Gott mit der Kirche gleichsetzen und auf diese Weise vom Glauben fallen. Warum redet man seit Tagen von einem Fehler, wenn es doch eine Straftat war? Wer einmal einen geliebten Menschen verlor, weil dieser von einem alkoholisierten Autofahrer über den Haufen gefahren wurde, der wird anders über dieses Thema diskutieren.

Wenn wir eine solche Handlung nicht ganz klar als falsch bewerten, sondern sie auch noch schön reden, was, um Himmels Willen, lernen Kinder und Jugendliche dann von uns? Dass man im Namen des Herrn einfach drauflos trinken und dann auch noch Autofahren kann? Weil eh schon alles egal ist?

Warum ist es einer Gesellschaft wie unserer schon beinahe unwichtig geworden, durch was und wie unsere Kinder geprägt werden und welche Spur wir bei ihnen einst hinterlassen? Werden wir unserer Verantwortung wirklich gerecht? Interessiert es uns denn überhaupt, wie es den jungen Leuten geht, wie sie sich unter unserer »Betreuung« entwickeln und fühlen? Was sie wirklich über uns denken?

Nein! Diese Frage kann klar beantwortet werden. Es interessiert uns im Grunde herzlich wenig. Wer einen Blick nach draußen tut, wer sich genauer anschaut, welche Prioritäten alleine noch gesetzt werden, ob es im Banken-, Wirtschafts-, Politik- oder Medienwesen ist, der kann sich nur schaudernd abwenden. Die Prämissen sind klar: Gewinnmaximierung und Kostensenkung. Alles andere ist unwichtig! Empfindungen, Gefühle und Menschlichkeit, gerade jene Themen, die jungen Leuten in erster Linie noch wichtig sind, kommen nicht mehr vor. Denn es steht ebenso fest, dass die derzeitigen Parteien jeglichen Spektrums, leider auch die Kirchen sowie eben auch die genannte Frau Käßmann einzig und allein die Erwerbstätigkeit der Frau und damit die Fremdbetreuung, also Kitas und Gesamtschulen, somit die Zerschlagung der Familien vorantreiben, den Zerfall der Gesellschaft also. Und wer davor warnt und Vorsicht anmahnt, wird eher weggeschossen, während weiterhin jene Mechanismen gebetsmühlenartig als moderne Errungenschaft propagiert und mit aller Macht durchgesetzt werden, die auf Dauer schließlich hochgefährlich für unsere gesamte Gesellschaft werden müssen.

Um diese Verantwortung geht es mir in allererster Linie und immer wieder. Natürlich ebenso um einige Unterschiede zwischen Mann und Frau. Aber das kann man ja alles nachlesen. Zu diesen Themen werde ich mich übrigens immer wieder zu Wort melden, weil es sonst derzeit leider so gut wie niemand tut, der öffentlich gehört wird. Und diejenigen, die weiterhin meinen, in der Erwerbstätigkeit der Frauen allein das Glück der Erde zu finden und dies einer ganzen Gesellschaft überstülpen zu wollen, werden sich sicher auch weiterhin Kritik gefallen lassen müssen, so wie ich umgekehrt auch!

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