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Geldeintreiber haben Hochsaison

 
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admin



Anmeldungsdatum: 22.07.2004
Beiträge: 2347

BeitragVerfasst am: Sa Jul 18, 2009 9:23 am    Titel: Geldeintreiber haben Hochsaison Antworten mit Zitat

Österreichs Unternehmer bleiben vermehrt auf offenen Rechnungen sitzen. Die Zahlungsmoral der Schuldner sinkt. Konsumentenschützer klagen über Inkassohaie und fordern eine Deckelung der Eintreibungskosten

Wien - Unternehmern wird das Eintreiben von Schulden ihrer säumigen Kunden zunehmend zu heikel. Viele Betriebe reagieren vor allem in Osteuropa auf offene Forderungen nervöser denn je. Ihre oft langjährigen Partner persönlich zu belangen, davor scheuen etliche aber zurück und treten das unliebsame Geschäft an Inkassobüros ab.

Diese erfreut die neue Auftragsflut freilich nur bedingt, denn die Zahlungsmoral nimmt ab: Immer mehr Schuldner, Private wie Unternehmer, sehen sich nicht in der Lage, die Rechnungen zu bezahlen. Das Dilemma soll sich im zweiten Halbjahr zuspitzen. Die Kreditversicherer bieten in Zeiten der Krise weniger, dafür teureren Rückhalt.

Österreichs gut hundert Inkassobüros zählen nach den Berechnungen ihres Verbands 50.000 in- und ausländische Gläubiger. Ihr Forderungsvolumen lag zuletzt bei jährlich 1,3 Milliarden Euro. Heuer soll es im zweistelligen Prozentbereich steigen. Die Zahl der Aufträge steige ebenso wie die Höhe der Schulden, sagt Kurti Weinhofer, Sprecher des Kreditversicherers Creditreform. Das Geld einzutreiben werde aber schwieriger. Wo nichts sei, da sei auch nichts zu holen.

Beim Kreditschutzverband 1870 zieht vor allem das Geschäft in Osteuropa rasant an. Johannes Eibl, er ist für das Forderungsmanagement verantwortlich, spricht für das erste Halbjahr von Zuwächsen bei den Inkassofällen von 86 Prozent. Das Volumen der Fälle im Einzelnen sei zugleich von im Schnitt 12.700 auf 21.200 Euro explodiert. Exporteure seien verunsichert und lagerten Inkassogeschäfte daher verstärkt aus, sagt Eibl. Generell seien die Forderungen vieler Betriebe im Ausland wesentlich höher als in Österreich. Begründeten Anlass für Nervosität sieht er in Ungarn, Serbien und in Bulgarien: Gänzlich eintreiben ließe sich dort derzeit nur jede fünfte Forderung. Es fehle oft einfach die Rechtssicherheit, um offene Rechnungen einzuklagen. Der KSV rät daher etwa in Ungarn dazu, auch Schiedsgerichtsklauseln in Verträge aufzunehmen: Sie helfen dabei, das Risiko jahrelanger zäher Prozesse vor Gericht zu reduzieren.

Wenig Probleme, Schulden einzutreiben, gebe es hingegen in Slowenien, Kroatien und Polen. Mehr Fingerspitzengefühl sei in der Slowakei und in Tschechien gefragt. Die Chance, Forderungen vollständig einzubringen, stehe in diesen Ländern bei etwa einem Drittel.

Jobverlust als Schuldenfalle

Was die Zahlungsmoral der Konsumenten in Österreich anbelangt, malt Wolfgang Teller, Chef der IS Inkasso, ein ernüchterndes Szenario. Sein Unternehmen zählt mit einem Transaktionsvolumen von jährlich 56 Mio. Euro zu den Platzhirschen auf dem Markt der Geldeintreiber, Kerngeschäft ist das Inkasso von Privaten im Auftrag von Telefonanbietern, Banken und Versicherern. Die wachsende Arbeitslosigkeit werde dazu führen, dass die Zahlungsfähigkeit der österreichischen Schuldner im zweiten Halbjahr abrupt abreiße, sagt er.

Bislang sei die Zahl der Privaten, die hart in die Schuldenfalle stürzten, überraschend nicht markant gestiegen, erzählt Alexander Maly von der Schuldnerberatung Wien. Der Grund dafür sei wohl, dass viele Lieferanten bei den Warenkrediten vorsichtiger geworden seien. Konstant rund 600 Menschen monatlich suchten bei ihm um Hilfe an. Die Ruhe trüge aber: Mit höherer Arbeitslosigkeit werde auch die Zahl der Privatkonkurse anziehen.

Banken und Mobilfunkbetreiber zerrten Schuldnern traditionell am schnellsten vor die Gerichte, weiß Maly. Derzeit ratterten viele jedoch nicht "mit dem Panzer drüber", zögen teils Gespräche bösen Briefen vor und lagerten ihre Schuldenverwaltung vorübergehend lieber einmal an die Inkassobüros aus.

Scharfe Kritik übt er an den aus seiner Sicht intransparenten Eintreibungskosten der Branche. Andere Länder hätten sie längst gedeckelt, Österreich habe hier deutlichen Reformbedarf - die aktuelle Gesetzeslage ziehe Inkassohaie an. (Verena Kainrath, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 18./19.7.2009)
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gladius



Anmeldungsdatum: 21.03.2004
Beiträge: 4408
Wohnort: Famagusta

BeitragVerfasst am: So Jul 19, 2009 4:11 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Diesen Geldeintreibern stehen ja noch ein paar feste Kunden ins Haus, nämlich als vier lustige Beispiele:

- die ÖBB mit der verzockten Marie
- die im Finanzministerium angesiedelten Ärmelschoner als Anlageexperten mit der verzockten Marie
- der Flughafen Schwechat mit dem doppelt so teuren Wunderhäusl Skylink
- die AUA bleibt natürlich für die rotweißroten Schwänze auch ein bissl ein Gelderl schuldig, so an die 800 Mille

Ob's der Papa richten wird? Sind ja alles gute Österreicher!

_________________
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