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Opel: Obskure Retter

 
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admin



Anmeldungsdatum: 22.07.2004
Beiträge: 2347

BeitragVerfasst am: Mo Apr 27, 2009 9:59 am    Titel: Opel: Obskure Retter Antworten mit Zitat

Immer neue Interessenten für Opel
Von Klaus Fischer

Langsam kann man wirklich Angst um Opel haben. Nahezu im Tagestakt werden neue Interessenten gehandelt, die als Retter für die angeschlagene Tochter des Pleitekandidaten General Motors bereitstünden. Sieht man dabei genau hin, sind es Unternehmen, die in erster Linie sich selbst retten wollen. So bestätigte am Donnerstag Hessens Ministerpräsident Roland Koch stolz das Interesse von Fiat an der europäischen GM-Tochter. Und während der Betriebsratschef des Bochumer Opel-Werkes erst einmal ein Konzept sehen will, scheint dessen Rüsselsheimer Kollege Klaus Franz strikt dagegen zu sein.

Für Franz’ Aversion gibt es nachvollziehbare Gründe. Der Gesamtbetriebsratschef fürchtet schlicht um die Jobs in seinem Unternehmen. Und damit steht er nicht allein. Denn Fiat hat keinen besonders guten Ruf. Ein Autoproduzent, der seit Jahren bereits in der Krise steckt. Zu klein, um groß rauszukommen, zu groß, um Pleite machen zu dürfen, ginge es nach dem italienischen Staat. Fiat war jener Übernahmekandidat, der Anfang des Jahrhunderts fast einmal Teil von General Motors geworden wäre – ehe die Detroiter Konzernchefs lieber einen Milliardenbetrag nach Italien überwiesen, als die Fusion in die Tat umzusetzen.

Auch derzeit macht das Turiner Unternehmen mit neuen Kooperationsabsichten von sich reden. Neben Opel soll ein Teil von Chrysler übernommen werden – bis zu 35 Prozent waren noch im März im Gespräch. Doch der US-Konzern ist im Grunde ebenfalls ein Fall für den Konkursrichter. Dennoch sieht es so aus, als stehe ein Kalkül hinter den aktuellen Aktivitäten. So gehört Chrysler mehrheitlich der Finanzheuschrecke Cerberus. Die hat auch Interesse an Opel signalisiert. Käme Opel zu Fiat, und Fiat verbandelte sich mit Chrysler, hätten die neuen »Investoren« Zugriff auf eine Menge Staatsgelder – die sie offenbar dringend brauchen, um sich über Wasser zu halten. Auch brächten die Rüsselsheimer lukratives Know-how und Patente ein, die jederzeit separat verscherbelt werden könnten.

Ein Fünftel der Chrysler-Aktien liegt noch bei der ehemaligen Welt-AG Daimler. Ganz offensichtlich wäre man dort froh, den Ramsch kostengünstig loszuwerden, denn die Krise drückt den »Erfinder« des Automobils sehr. Vielleicht wäre dessen Chrysler-Paket sogar der Anteil, den Fiat bekommen soll? Wie auch immer – BRD-Staatsberater dieser ganzen Opel-»Rettung« ist Roland Berger. Der gilt als gewiefter Strippenzieher und könnte einen solchen Deal durchaus angeschoben haben. Denn er sitzt unter anderem in einem Aufsichtsgremium von Fiat.

Natürlich ist das alles Theorie. In der Realität liefe es auf eine ziemlich miese Trickserei zu Lasten der Opelaner hinaus. Für die Regierenden in Deutschland hat eine solche Lösung Vorteile. Denn Opel wäre offiziell gerettet, zumindest bis zu den wichtigsten Wahlterminen. Und danach kommt sowieso immer alles anders.

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