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Geiz im Namen Gottes

 
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admin



Anmeldungsdatum: 22.07.2004
Beiträge: 2346

BeitragVerfasst am: Mo Apr 27, 2009 9:50 am    Titel: Geiz im Namen Gottes Antworten mit Zitat

In Wiesbaden betreiben Kirche und Stadtverwaltung Lohndumping. Arbeitsloseninitiativen und Gewerkschaften kritisieren Vernichtung regulärer Arbeitsplätze
Von Richard Färber

Die Auseinandersetzung um den Mißbrauch sogenannter »Ein-Euro-Jobs« in der hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden geht weiter. Im Brennpunkt der Kritik steht dabei wiederum die Wiesbadener Bauhaus GmbH. Die von Kirchen und Stadtverwaltung getragenene Einrichtung beschäftigt Hartz-IV-Empfänger in sogenannten Arbeitsgelegenheiten. »Die Angebote richten sich in erster Linie an Personengruppen, deren Arbeitsmarktintegration aufgrund erheblicher sozialer Benachteiligungen und individueller Beeinträchtigungen gefährdet ist; Ziel aller Angebote ist die Qualifizierung der Projektteilnehmer für die Aufnahme einer Erwerbstätigkeit und die Vermittlung in den allgemeinen Arbeitsmarkt«, heißt es auf der Internetseite der Firma.

Die örtliche »Initiative für soziale Gerechtigkeit« hat nun nach eigenen Angaben »zweifelsfrei« ermittelt, daß die Ein-Euro-Jobber mehrere Wochen lang eine fünf Zimmer große Dienstwohnung der Telefonseelsorge renoviert hätten. Träger der Telefonseelsorge sind die evangelische und die katholische Kirche. Wohnungsrenovierungen seien aber keine »zusätzlichen« Arbeiten und wiedersprächen damit den Kriterien für sogenannte »Ein-Euro-Jobs«, erklärte die Initiative am Wochenende. »Wir werden jetzt ständig unsere aktuellen Beobachtungen ins Internet stellen und Kunden der Bauhaus GmbH darüber informieren, daß die Firma rechtswidrig arbeitet und Arbeitsplätze vernichtet«, sagte Rainer Monzheimer, Vorsitzender der Initiative, auf jW-Anfrage.

Laut Monzheimer arbeite die Bauhaus GmbH mit dem ermäßigten Mehrwertsteuersatz von sieben Prozent. Zudem sei sie auch sonst wesentlich günstiger als andere Betriebe. Es gebe Anzeichen dafür, daß mit der Stadt Wiesbaden sogar eine Sondervereinbarung bezüglich des Preisdumpings bestehe. Dies trage zur Arbeitsplatzvernichtung im örtlichen Handwerk bei. Eine Fallmanagerin der kommunalen Arbeitsvermittlung habe außerdem darauf hingewiesen, daß bei Bauhaus »eine Qualifizierung nicht angedacht« sei, heißt es weiter. Ein Brief, den die Initiative für soziale Gerechtigkeit Mitte Februar an den zuständigen Wiesbadener Sozialdezernenten und SPD-Unterbezirksvorsitzenden Arno Goßmann sandte, sei bis zum heutigen Tage trotz Erinnerungsschreibens unbeantwortet geblieben.

Die Firma Bauhaus trägt wenig zur Aufklärung bei. »Wenn hier alles mit rechten Dingen zuginge, müßte sie selbst an einer Offenlegung ihrer Rechnungen interessiert sein, um den Verdacht von Preisdumping aus dem Weg zu räumen«, kritisierte Monzheimer. Statt dessen versuche die Firma, ihre Ein-Euro-Jobber einzuschüchtern und ihnen jeglichen Kontakt mit der Initiative zu untersagen. Grundsätzliche Kritik äußerte unterdessen die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di. Diese »Arbeitsgelegenheiten« richten bei den Betroffenen mehr Schaden als Nutzen an. »Wir fordern daher die Umwandlung aller bestehenden ›Ein-Euro-Jobs‹ in reguläre sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse«, heißt es in einem aktuellen Beschluß des Wiesbadener ver.di-Vorstands. Nach Angaben der IG BAU sollen allein in Wiesbaden mittlerweile 500 reguläre Arbeitsplätze durch den Einsatz von Ein-Euro-Jobbern vernichtet worden seien.

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