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Das größte Massengrab Europas

 
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Störtebeker



Anmeldungsdatum: 14.05.2006
Beiträge: 1256

BeitragVerfasst am: So Jan 11, 2009 11:11 pm    Titel: Das größte Massengrab Europas Antworten mit Zitat

Das größte Massengrab Europas

Von Malte Olschewski

In den Wäldern Sloweniens werden 100.000 Skelette vermutet. Als im Sommer 1945 aus den Wäldern entlang der Drau bei Marburg seltsame Geräusche kamen, raunten sich die Bauern der Umgebung zu: “Tito spricht!”. Titos Partisanen hatten hier nach der deutschen Kapitulation bis zu 100.000 Menschen erschossen und verscharrt. Nun quollen die Massen der Leichen auf. Verwesungsgase bahnten sich gut hörbar ihren Weg durch die dünne Erdschicht. Tito sprach.



Während der kommunistischen Zeit waren die Massenmorde an Titogegnern ein Tabu, dessen Verletzung mit schweren Strafen bedroht war


Auch nach der Unabhängigkeit Sloweniens im Jahr 1991 dauerte es mehr als zehn Jahre, bis die offizielle Untersuchung der Ereignisse vom Mai 1945 beginnen konnte. Eine “Regierungskommission für verheimlichte Massengräber” mit Joze Dezman, Mitja Ferenc und Martin Kostrevc hat seit 2002 über 500 Hinrichtungsorte lokalisiert und Exhumierungen vorgenommen. Doch wird die Frage nach den Tätern nur selten gestellt. Man vermutet, dass in den Nachfolgestaaten Jugoslawiens noch hunderte Personen leben, die am Massenmord im “slowenischen Katyn” beteiligt gewesen waren.

Mit Kriegsende Anfang Mai 1945 hatten sich Südkärnten und der Norden Sloweniens in einen Hexenkessel verwandelt. Aus dem Süden marschierte die Heeresgruppe E unter General Alexander Löhr in einer endlosen Kolonne in Richtung des deutschen Reichsgebietes. Mit oder nach ihr zogen große Gruppen kroatischer Ustascha-Verbände und der serbischen Tschetniks, die wegen ihrer Kollaboration von der Rache Titos bedroht waren. Aber auch die deutsche Minderheit des besetzten Königsreiches Jugoslawien flüchtete. Aus Laibach marschierte die Heimwehr der Domobrancen nach Kärntnen. Auch für Dolfi kämpfende Hilfstruppen der Kosaken standen bei Kriegsende an der Drau in Oberkärntnen. Britische Truppen hatten von Italien kommend Klagenfurt besetzt, worauf auch Titos Partisanen als eine zweite Besatzungsmacht auftraten.

Eine vorläufige Abmachung zwischen dem britischen Feldmarschall Alexander und Tito legte die Drau als Demarkationslinie fest. Wer zum Zeitpunkt der Kapitulation über diesen Fluss gekommen war, wurde von den Briten übernommen und durfte auf Behandlung nach dem Kriegsrecht hoffen. Wer südlich der Drau festsaß, hatte sich den Partisanen zu ergeben und musste die Hinrichtung befürchten. Ungezählte Heldentaten der Kärntner Bevölkerung haben vielen deutschen Soldaten bei der riskanten Überquerung des Flusses geholfen. Die Partisanen aber jagten in Südkärnten nach jenen Personen, die an der Kärntner Volksabstimmung vom 10.10.1920 gegen den damaligen SHS-Staat Jugoslawien mitgewirkt hatten. Es sind etwa hundert Menschen abgeholt und verschleppt worden, um nie mehr wiederzukommen. Erst nach Wochen stellte Alexander der Titoarmee ein Ultimatum. Sie hätte aus Kärnten abzuziehen, was sie dann angesichts der britischen Übermacht auch tat. Neue Forschungen beweisen, dass es hier einen Deal gegeben hat: Abzug der Tito-Truppen aus Kärnten gegen Auslieferung der Ustaschen, Tscheniks, der Wehrmachtssoldaten und der deutschen Minderheit.



Zehntausende deutsche Soldaten, Ustaschen und Tschetniks standen zum Zeitpunkt der Kapitulation südlich der Drau.


Nahe der Stadt Bleiburg traten starke britische Einheiten den Ustaschen und Tschetniks entgegen, die weiter nach Norden wollten. Nikolai Tolstoj, der Enkel des großen Dichters, schildert in seinem Werk “Celovska zeroto (Verschwörung von Klagenfurt)” wie der britische Beauftragte für den Mittelmeerraum und spätere Premier, Harold MacMillan, den Verrat inszeniert hat. Auch August Walzl liefert in seinem Buch “Kärnten 1945″ erschütternde Details. Bewaffnete Ustascha-Verbände wurden zunächst in Empfang genommen und zum Niederlegen ihrer Waffen überredet. Dann wurden sie den Titopartisanen ausgeliefert. Hierbei ist es zu ungeheuerlichen Szenen mit Massenselbstmorden gekommen. Bleiburg gilt heute in der offiziellen Geschichtsschreibung Zagrebs als “kroatischer Kalvarienberg”. Es hatte sich auch Löhr als Kommandant der Heeresgruppe E nach Scheitern seiner Gespräche mit den Briten freiwillig in Gefangenschaft der Titoarmee begeben und war später nach einem Schauprozess hingerichtet worden. Einige wenige Kompanieführer der Wehrmacht haben trotz Kapitulation den Weitermarsch befohlen und sind fast alle durchgekommen, zumal kampferprobte NS-Soldaten den Partisanen weit überlegen waren.



Tito waren mit britischer Hilfe zehntausende seiner Todfeinde in die Hände gefallen.


Die Briten setzen auch Lüge und Hinterlist ein, um Tito weiteres “Exekutionsmaterial” in die Hände zu spielen. Die slowenischen Heimwehren der Domobranzen waren ebenfalls nach Kärnten geflüchtet. Dort waren sie von den Briten in einem Lager bei Viktring konzentriert worden. Man versprach ihnen Abtransport nach Italien, doch die versiegelten Züge fuhren durch den Karawankentunnel direkt in die Gewehrläufe der Rache. Einzelne Partisanen konnten es gar nicht mehr erwarten und haben schon im Zug mit den Exekutionen begonnen. Entlang der Bahnstrecke kam es zu apokalyptischen Szenen. Immer wieder hielt der Zug. Immer wieder wurden Leichen aus den Waggons geworfen. Man zerrte gefesselte Heimwehrmänner neben die Geleise, folterte und tötete sie. Die meisten Domobranzen sind dann im Hornwald von Gottschee exekutiert und in dortige Felslöcher geworfen worden. Zur gleichen Zeit krachten in den Wäldern entlang der Drau wochenlang die Salven der Exekutionskommandos.
Die deutsche Armee hatte zur Verteidigung von Marburg in Tezno einen langen Panzergraben ausheben lassen. Die Partisanen ersparten sich das Ausheben von Gräbern. Bis zu 15.000 Menschen sind zur Panzersperre von Tezno geführt und mit MG-Salven hingerichtet worden. Ganz Oberkrain war mit Exekutionsorten übersät: In Schlössern der Region, im Bergwerk von Lasko, und im ehemaligen Bunker türmten sich die Leichen. Mit Lastwagen hat der titoistische Geheimdienst OZN (Odzek za zastitu naroda=Volksschutzabteilung) über eine Woche Todeskandidaten auf das Plauteau des Bachern oder Pohorje-Gebirge transportiert.



Der Wald ist mit Skeletten vollgestopft.

“Lieben Sie die Vielfalt dynamischer Ereignisse oder wünschen Sie sich Gemütlichkeit und Individualität zur gleichen Zeit? Für einen bunten Tag: Die Gastfreundschaft wird sie mit traditionell hausgemachten Speisen und Getränken sowie bunten Sitten und Gebräuchen verzaubern!”

So wirbt der slowenische Fremdenverkehr heute für einen Urlaub in Pohorje. Wer dort eine Wanderung durch die Wälder unternimmt, der geht buchstäblich über Leichen. Der Wald ist mit Skeletten vollgestopft. Und bis heute haben die Behörden in der Frage der Täterschaft Umwege genommen.

Hauptverantwortlich für das größte “Killing Field” Europas ist Josip Broz Tito, der auch in anderen Situationen und nach dem Krieg unfassbare Grausamkeit gezeigt hat. Tito hat gleichzeitig mit dem Kampf gegen die deutschen Besatzer und ihre Kollaborateure eine kommunistische Revolution durchgeführt. Daher finden sich unter den Opfern der Exekutionsserien viele Zivilisten aus der bürgerlichen und begüterten Klasse des ehemaligen Königreiches Jugoslawien. Generell für die Exekutionen in ganz Jugoslawien war Titos späterer Innenminister Aleksander Rankovic verantwortlich. Wer nun die Massenhinrichtungen in Slowenien im Mai 1945 vor Ort organisierte und kommandierte, ist nicht bekannt. Boris Kidric als führender Slowene in Titos Stab dürfte das nicht gewesen sein.

Mitja Ribicic, der spätere jugoslawische Ministerpräsident, war während des Krieges als “Oberst Mitia” ein gefürchteter OZN-Führer. Er hat nachweislich an der Exekution von über 200 Personen teilgenommen, ist aber nie deswegen belangt worden. Es ist in der kommunistischen Zeit 1945-1991 kein einziger Prozess gegen Personen durchgeführt worden, die für die Massaker verantwortlich waren. Aber auch seit dem Zerfall Jugoslawien spielte diese Frage keine Rolle, da sie von den Verbrechen der Separationskriege von 1991-1995 überschattet und verdrängt worden ist.



Quelle:

Reader’s Edition

Völkermord der Tito-Partisanen 1944 – 1948
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In einer Zeit des Universalbetruges ist die Wahrheit zu sagen eine revolutionäre Tat (George Orwell)
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