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RAF-Terrorist und mehrfacher Mörder kommt nach 26 Jahren auf

 
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Störtebeker



Anmeldungsdatum: 14.05.2006
Beiträge: 1256

BeitragVerfasst am: Mi Nov 26, 2008 1:11 am    Titel: RAF-Terrorist und mehrfacher Mörder kommt nach 26 Jahren auf Antworten mit Zitat

RAF-Terrorist und mehrfacher Mörder kommt nach 26 Jahren auf freien Fuß


Christian Klar

Stuttgart / Ba-Wü: Der frühere RAF-Terrorist Christian Klar (56) kommt nach 26 Jahren Haft wieder auf freien Fuß. Nach Ansicht des Oberlandesgerichtes Stuttgarts sieht man „keine Anhaltspunkte für eine fortgesetzte Gefährdung“. Klar war 1976 in die RAF eingetreten. Seine Taten, bzw. seine Teilnahme an diesen, als Terrorist, für die er 1985 verurteilt wurde, sind diese:

5. Januar 1977 – Versuchter Mord an einem schweizerischen Grenzbeamten in Riehen und einem Autofahrer, dessen Fahrzeug er stehlen wollte

7. April 1977 – Mord an Generalbundesanwalt Siegfried Buback, seinem Fahrer und seinem Leibwächter

30. Juli 1977 – Mord an Jürgen Ponto, Vorstandssprecher der Dresdner Bank

25. August 1977 – Versuchter Raketenanschlag auf das Gebäude der Bundesanwaltschaft

5. September 1977 – Entführung von Arbeitgeberpräsident Hanns Martin Schleyer, Ermordung seines Fahrers und seiner drei Leibwächter

18. Oktober 1977 – Ermordung Hanns Martin Schleyers

19. November 1979 – Banküberfall in Zürich, Schüsse auf Polizisten und eine Passantin „in Tötungsabsicht“, erneut mit dem Ziel, ihr Fahrzeug zu stehlen

15. September 1981 – Anschlag auf den Oberkommandierenden der amerikanischen Streitkräfte in Europa, Frederick J. Kroesen, seine Frau, seinen Fahrer und einen Begleiter

(Quelle: Wikipedia)

Vom Oberlandesgericht Stuttgart wurde er dafür am 2. April 1985, im gleichen Verfahren Prozess wie Brigitte Mohnhaupt, wegen aller Taten der RAF seit 1977 zu sechsmal lebenslänglich und einer zeitigen Freiheitsstrafe von 15 Jahren verurteilt. Gleichzeitig stellte das Gericht eine „besondere Schwere der Schuld“ fest die eine vorzeitige Haftentlassung verhindert. 1992 wurde er in einem zusätzlichen Prozess erneut zu lebenslanger Haft verurteilt.

Klar zeigte in der Haft weder Bedauern, noch Reue, statt dessen ließ er erkennen, daß er sich auch nach seiner Haftentlassung keineswegs aufs politische Altenteil zurückzuziehen denkt.

Angehörige der Opfer sowie CDU /CSU-Politiker protestierten gegen die geplante Freilassung. Auch Bundespräsident Horst Köhler, der im vergangenen Jahr eine mögliche Begnadigung Klars abgelehnt hatte, gibt sich enttäuscht. Hamburgs Innensenator Christoph Ahlhaus kündigte gar an, daß er sich dafür einsetzen werden, daß klar nach seiner Haftentlassung nicht als Talkshowgast auftritt. Ein Aktionismus, dem freilich der Ruch des Lächerlichen anhaftet, denn wenn Klar erstmal frei ist, dann hat er auch alle Rechte eines freien Mannes. Vielleicht sollte man eher darüber nachdenken, wieso es die Gesetzeslage zulässt, daß neunfache Mörder überhaupt freikommen. Das wäre unseres Erachtens wesentlich effizienter, als mediale Muskelspiele.

Weit zivilcouragierter erscheint uns da die Tat des früheren Piloten Jürgen Vietor, der 1977, die von palästinensischen Terroristen entführte Landshut-Maschine der Lufthansa geflogen hatte. Die Terroristen versuchten mit dieser Geiselnahme die Freilassung ihrer in Deutschland inhaftierten RAF-Genossen zu erreichen. In Mogadischu (Somalia) wurden die Geisel jedoch durch ein Kommando der GSG-9 wieder befreit.
Aus Protest gegenüber der bevorstehenden Freilassung Klars, demonstrierte Vietor nun, was er von dieser Art von Rechtsstaat hält, indem er sein damals erhaltenes Bundesverdienstkreuz wieder zurückgab.

Klars Freilassung erfolgt zunächst auf Bewährung. Die Bewährungsfrist beträgt fünf Jahre. Auf einen freundlichen Empfang linker Gesinnungsgenossen kann er sich schon jetzt freuen. So erwartet ihn ein Job beim Berliner Ensemble, wo er als Praktikant für Bühnentechnik tätig werden soll. Intendant Claus Peymann hatte bereits 2005 angeboten gehabt, Klar ein Praktikum als Bühnentechniker anzubieten, um ihm auf diese Weise nach so vielen Jahren Haft eine Chance zur Rückkehr in die Gesellschaft zu ermöglichen. Peymann dürfte jedoch damit eher deutlich gemacht haben, zu welcher Art von Gesellschaft er sich selber zählt. Angesichts der Anzahl von Theatern, über die Berlin verfügt, sollte man sich vielleicht als Theaterliebhaber überlegen, ob man unbedingt in eines gehen muß, das neunfache Mörder beschäftigt.

Allerdings sind Theater heute auch von staatlichen Subventionen abhängig, so daß es vielleicht nicht unopportun ist, höheren Ortes darüber nachzudenken, ob man solche kulturellen Institutionen noch weiter bezuschussen soll. Daß dürfte den Nerv gewisser Kreise vielleicht eher treffen, als unsinnige Pläne für Talkshowverbote.

Siehe auch
PC-News 24.11.08

ZDF Heute 24.11.08

Jürgen Schwab: Der böse Christian

Christian Klar (Wikipedia)
_________________
In einer Zeit des Universalbetruges ist die Wahrheit zu sagen eine revolutionäre Tat (George Orwell)
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Eberndorfer



Anmeldungsdatum: 10.09.2006
Beiträge: 2267

BeitragVerfasst am: Do Nov 27, 2008 12:31 am    Titel: Antworten mit Zitat

Erstaunlich. Und der Mann zeigt nicht einmal Reue. Es ist deshalb anzunehmen, dass nicht er selbst um vorzeitige Haftentlassung angesucht hat sondern jemand anderer, vielleicht Peymann selbst, moeglicherweise wegen Mangel an Buehnentechniker-Nachwuchs?

Oder ist es wieder einmal ein wenn auch etwas verspaeteter Fall von Jud hilft Juden?

Oder war Klar vielleicht kein politischer Moerder, sondern ein kuenstlerisch begnadeter? Und nachdem die Kunst frei ist, zumindest die juedische, muessten nicht auch Kuenster frei sein?

Aber warum dann musste Kuenstler Klar 26 Jahre hinter schnoeden Gittern verbringen bis er seine Buehnentechniker-Kunstrichtung ausueben durfte?

Letzteres waere dann eine miese Vorenthaltung von Lebensunterhalt seitens des Staates, oder zumindest vorsaetzlicher Verdienstentzug.

Oder hat Kuenstler Klar schon vor vielen Jahren seine Kunstrichtung erkannt, durfte aber nicht aus dem Gefaengnis raus, weil keine Beuehnentechnikerstelle frei war oder Peymann verhindert?

Schliesslich, in Zeiten in denen es immer mehr Reiche und immer mehr Arme gibt und die Regierung nicht in der Lage ist den Reichen das reicher werden zu verbieten, besteht die einzige Hoffnung in Leuten wie Klar, ob sie nun Berufsmoerder oder Berufsverhinderte sind, in der Gesellschaft, nach 26 Jahren, wieder fuer Gerechtigkeit zu sorgen.
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Raucher



Anmeldungsdatum: 11.02.2006
Beiträge: 173

BeitragVerfasst am: Do Nov 27, 2008 2:30 am    Titel: Antworten mit Zitat

Alleine schon für die Schüsse auf unbeteiligte Zivilisten hätte er die Festnahme nicht überleben dürfen.
In Bad Kleinen lief es richtig.
_________________
Gehst du von hinnen,
denk' an
Götz von Berlichingen.
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