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Wem nutzt die Finanzkrise?

 
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Störtebeker



Anmeldungsdatum: 14.05.2006
Beiträge: 1256

BeitragVerfasst am: Mi Okt 22, 2008 10:53 am    Titel: Wem nutzt die Finanzkrise? Antworten mit Zitat

Es gehört zu den fundamentalen Erfahrungen des Lebens, daß der Schaden des Einen der Vorteil des Anderen ist. Bei einem Einbruch ist das ganz offensichtlich: Der Betroffene hat den Schaden, der Einbrecher die Beute und den Nutzen. Aber es gibt noch mehr Profiteure: Der Glaser, der das eingeschlagene Fenster ersetzt, die Polizei, die in den nächsten Wochen wieder als Freund und Helfer anstatt als wegelagernde Raubritter empfunden wird, oder der Versicherungsvertreter, der mehr und höhere Hausratspolicen abschließen kann. Unter solchen Voraussetzungen könnte man geradezu darüber nachdenken, ab und zu einen Einbrecher anzuheuern, nicht wahr?

Obwohl, bei einem Einbrecher lohnt sich das nicht so richtig. Es gibt bessere, wesentlich gewinnträchtigere Bereiche, in denen sich der Einsatz eines dezenten Verbrechers viel mehr auszahlt.

Wir erleben derzeit eine Finanzkrise. Diese brach nicht überraschend über uns herein, sie war seit Jahren abzusehen, so wie vor zehn Jahren schon der Zusammenbruch der Internet-Blase absehbar gewesen war, lange bevor er sich im März 2000 tatsächlich ereignete.

Die Einzigen, die davon nichts gemerkt haben wollen, sind unsere Politiker und unsere Wirtschaftsexperten. Nun erlangen Politiker ihre Pöstchen nicht durch herausragende intellektuelle Fähigkeiten, die sind bei dieser Karriere zumeist mehr als hinderlich. Die wichtigsten Voraussetzungen für Politiker sind Loyalität und Gehorsam, gegenüber der Partei, ihrem Programm und ihren Funktionären. Wer das nicht verinnerlicht, wird es zu nichts bringen. Für den Aufstieg ist dann noch die Fähigkeit zu kommunizieren wichtig. Ein Politiker muß Staubsauger verkaufen können, selbst wenn der Kunde nicht ans Stromnetz angeschlossen ist.

Privat sind fast alle Politiker nicht halb so dumm, wie sie sich öffentlich anstellen. Privat können sie jeden Vorteil erkennen und nutzen, der sich ihnen bietet. Arme, mittellose Politiker werden Sie nicht finden, da wurde bestens vorgesorgt. Da haben sich fast alle auf das vorbereitet, was öffentlich abgestritten wurde. Allerdings sind die Politiker nicht diejenigen, die wirklich Macht haben. Hätten Politiker Macht, dann hätte ein Günter Oettinger - immerhin Ministerpräsident eines Bundeslandes - Anfeindungen des Zentralrats der Juden wegen seines Filbinger-Nachrufs lächelnd ignorieren können. Ob Uwe Barschel, Jürgen Möllemann oder aktuell Jörg Haider - zu viel Gedankenfreiheit wird bestraft.

Deutsche Politiker sind ein besonders prekärer Fall, sind sie doch nicht mehr als Gouverneure der Kolonialmacht USA. Niemand steigt auf, wer den Kolonialherren nicht genehm ist. Oh, natürlich, wir dürfen wählen, aber nur unter jenen, die bereits vielfach ausgesiebt sind.

In den USA erfolgt die Auslese viel direkter. Wer dort ein politisches Amt anstrebt, braucht vor allem Geld. Geld bekommt aber nur, wer für “würdig” befunden wird, also den richtigen Leuten versichert hat, daß er für ihre Interessen eintreten wird. Zum festen Ritual der Präsidentschaftsbewerber gehört beispielsweise, sich vor der AIPAC zur unverbrüchlichen Freundschaft mit Israel zu bekennen.

Ob Obama oder Merkel, ob Sarkozy oder Steinmeier - was öffentlich gesagt und entschieden wird, ist das Ergebnis dessen, was in verborgenen Kreisen besprochen und festgelegt worden ist. Womöglich werden Politiker tatsächlich von manchen Vorgängen überrascht - die Leute im Hintergrund werden es nicht, denn diese haben solche Ereignisse lange im Voraus geplant.

Ab einer bestimmten Größe wird Macht abstrakt. Angenommen, Sie könnten mit Mephistopheles einen Handel abschließen, der Sie nichts kostet, Ihnen aber Macht bringen wird. Wie viel Macht wollen Sie? In meinem Fall wäre das vielleicht die totale Macht über und der absolute Gehorsam von allen Würzburgern, also den Leuten, die ich täglich treffe. Nur hat schon Würzburg 132.000 Einwohner, wenn ich als Super-Zar von Würzburg jedem meiner Untertanen erlauben würde, mir fünf Minuten zu huldigen, wäre ich die nächsten drei Jahre beschäftigt (ich möchte ja noch essen, schlafen und gewissen ungesunden, aber genußbringenden Gewohnheiten frönen). An die meisten Leute würde ich mich gar nicht erinnern. Schon mit dieser relativ kleinen Stadt wäre meine Macht bereits abstrakt. Wirklich konkret kujonieren könnte ich so 100 bis 1000 Leute, aus völlig persönlichen Gründen. Vom subjektiven Machtgefühl unterscheidet sich ein Dorftyrann nicht sehr von einem Weltbeherrscher.

Es gibt jedoch einen wichtigen Unterschied. Der besteht nicht darin, daß der Dorftyrann die eingeborenen Schönheiten zur Auswahl hat, während für den Weltbeherrscher der “Playboy” ein Versandhauskatalog ist. Entscheidend ist die Sicherheit der eigenen Herrschaft. Der Tyrann von Mittelmietraching fürchtet seine Kollegen aus Ober- und Untermietraching, der Despot von Bayern den Diktator über Österreich… erst der Weltbeherrscher kann sicher sein, daß es keinen anderen mehr gibt, der ihm die Macht entreißen kann. Ausgenommen seine potentiellen Nachfolger, die mit List, Gift, Tücke und Auftragsmördern für einen frühen Ämterübergang sorgen möchten.

Es ist diese abstrakte Macht, die aus dem Märchen vom Fischer und seiner Frau spricht, die reiche und mächtige Leute nach noch mehr Reichtum und Macht streben läßt, die Überzeugung, es könne nur einen geben, der letztlich an der Spitze stehen müsse. Einen - oder ein kleines Gremium.

Wenn wir einen wirklichen Weltbeherrscher suchen, kommen wir in die Zeit eines Kublai Khan. Ja, das ist nur eine Näherung, aber sie ist durchaus hilfreich. Kublai Khan konnte jederzeit ein Heer mobilisieren, das jedes Land der Welt unterwerfen würde (bis auf Japan, aber ich habe ja nicht von einer Flotte gesprochen). Wer dem Khan aller Khane mißfiel, hatte sein Leben verwirkt. Und trotzdem - schon wer eine Tagesreise von Karakorum entfernt wohnte, hatte beste Aussichten, seinen Herrn niemals im Leben zu sehen und bis auf ein paar Steuern von ihm nicht behelligt zu werden. Konkret spürbar, beherrschte der Großkhan ein Dorf in der Größe seines Palastes, seine abstrakte Macht hingegen beherrschte einen großen Teil der Erde.

Die konkrete, spürbare, unterdrückende Macht wurde im Lauf der Zeit verbessert. Iwan der Schreckliche gelang ein wichtiger Schritt zum Orwell-Staat, mit einem Geheimdienst, einem hierarchischen System von Spitzeln, mit dem zum ersten Mal ein ganzes Volk komplett überwacht wurde, um die Macht des Zaren zu sichern. Ein formelles oder informelles Spitzelsystem nutzten in der Folgezeit immer öfter Staaten und Gewalten. Spitzel und Denunzianten lieferten die Opfer für die Scheiterhaufen der Hexenprozesse, ob von der katholischen Kirche oder den reformierten Fanatikern. Spitzel arbeiteten für Napoleon und für den Kaiser von Österreich, für die NSDAP ebenso wie für die Kommunisten.

Spitzel haben jedoch einen Nachteil, der mit zum Untergang der DDR (Version 1) beigetragen hat: Spitzel kosten Geld und Ressourcen, denn Spitzel müssen in irgendeiner Form belohnt werden. Die Kirche hat den Spitzeln ihren Segen geschenkt, aber auch Teile des Besitzes der verbrannten Hexen. Spitzel erhalten Privilegien und bekommen nach und nach Macht, die der Obrigkeit gefährlich werden kann. Deshalb muß sich ein perfektes System vor seinen Spitzeln schützen und diese Spitzel wiederum durch besondere Spitzel überwachen lassen.

In der offiziell gelehrten Geschichte wird gerne behauptet, daß eine verarmte, unterdrückte Bevölkerung zu Revolutionen neigt. Als Beispiele werden die Bauernkriege, die französische und die russische Revolution angeführt. Sobald man jedoch genauer hinschaut, wird ein Element sichtbar, das gerne verschwiegen wird: die Aufwiegler. Die Bauernkriege sind nicht ausgebrochen, weil es den Bauern so furchtbar schlecht gegangen ist, sondern weil Martin Luther die Autorität der Kirche und der Obrigkeit erschüttert hatte. Nicht der Bauer auf dem Feld kam zwischen zwei Sensenschwüngen auf die Idee, demnächst die Leute des Fürstbischofs niederzumähen, sondern niedere Adlige haben das Potential der Bauern erkannt und wollten es zu eigenen Zwecken ausnutzen.

Die Revolution in Britisch Amerika hatte ebenso wie die Revolution in Frankreich ihre intellektuellen Anführer, vornehmlich Freimaurer, die das Volk in die Revolution geführt haben. Jene Anführer haben dafür gesorgt, daß alle Angebote der Herrschenden abgelehnt und mit immer neuen, weitergehenden Forderungen beantwortet wurden. Die Kommunisten hatten sich in England gebildet, im Zug der industriellen Revolution, doch in England fehlten den Kommunisten die Anführer, um die Arbeiter aufzuwiegeln. Erst in Rußland gab es mit der Kommunistischen Partei eine Führungsgruppe, mit der gescheiterten Revolution von 1905 ein paar Märtyrer und im ersten Weltkrieg auch noch Geld aus dem Ausland, sowohl von deutscher als auch von alliierter Seite. Die großen Banken Amerikas haben Lenin die Mittel verschafft, um in Rußland den Bolschewismus einzuführen. Die Armut der Bauern, die Ausbeutung der Arbeiter und die Lasten des Krieges hätten dazu nicht ausgereicht.

Umgekehrt funktioniert es jedoch wunderbar, ein Volk ruhig zu halten: Wer in gesicherten Verhältnissen lebt, in bescheidenem Wohlstand, ist nicht bereit, das Erreichte in einer Revolution zu riskieren. Deshalb war die DDR über Jahrzehnte ein stabiler Staat, dessen Bevölkerung den Sozialismus relativ gelassen ertragen hatte. Erst als dieser bescheidene Wohlstand durch die immer mehr gesteigerten Rüstungsanstrengungen des Warschauer Pakts nach und nach abbröckelte, begann der Ruf “Wir sind das Volk!” Damals benötigte man nicht einmal Agitatoren vor Ort, das besorgte das westliche Fernsehen.

Der gesicherte Wohlstand verschafft Unabhängigkeit und geistige Freiheit, ungesicherter, ja schwindender Wohlstand bringt die Betroffenen in Abhängigkeit. Angenommen, Sie haben ein Jahresgehalt von 40.000 Euro. Sie haben einen begehrten Beruf, wenn Sie ernsthaft Arbeit suchen, haben Sie binnen zwei Wochen eine neue Stelle und bekommen 45.000 Euro. Wie viel lassen Sie sich von Ihrem Chef gefallen? Wird der Kerl frech, soll er jemanden suchen, der ihm seinen Kram besorgt, Sie haben es doch gar nicht nötig! Anders sieht es aus, wenn Sie wissen, daß Sie nichts mehr finden würden, und wenn, dann höchstens noch für 30.000 Euro. Da kann der Chef zweimal am Tag vorbeikommen und Sie als “Arschloch” bezeichnen, Ihnen sogar das Gehalt “aus betrieblichen Gründen” auf 37.000 Euro kürzen und fünf Stunden unbezahlte Mehrarbeit pro Woche anordnen.

Womit wir bei der Finanzkrise angekommen wären.

Hier wurde genau das praktiziert: Jim Smith bekam den gesicherten Wohlstand. Oh ja, Mr. Smith, auch Sie können sich ein Haus leisten. Wir leben schließlich in Amerika, wer ein bißchen Mut aufbringt, kommt zu etwas. Wir haben wunderbar niedrige Zinsen, das müssen Sie ausnutzen! Und zwar schnell, denn die Immobilienpreise steigen! Mr. Smith wird umworben, vielleicht hat der nächste Makler ein noch besseres Angebot. Dann zieht Mr. Smith in sein neues Häuschen ein. Die Preise steigen, und wenn er bei dieser Gelegenheit seine Hypothek erhöht, also dem gestiegenen Wert anpaßt, bekommt er Geld für ein schönes Auto und einigen Luxus.

Das Perpetuum Mobile wurde jedoch nicht erfunden, nicht einmal in der Finanzwelt. Das wunderbare System funktionierte nur eine gewisse Zeit, solange neue Opfer einbezogen werden konnten. Es funktioniert als typiaches Schneeball-System, bei dem die Neueinsteiger die Gewinne der bisherigen Teilnehmer bezahlen. Wer 2001 seine Immobilie erworben hatte, konnte mit dem Geld der Neueinsteiger seinen Luxus finanzieren. Wer erst 2006 eingestiegen ist, schaffte es nicht mehr, seine Hypothek “anzupassen” und damit sein Haus als Geldquelle zu benutzen.

Es gibt unter den Politikern intelligente Leute und Plappermäuler. So ließ eine Frau Merkel schon frühzeitig durchblicken, daß unser Volk kein ewiges Recht auf Demokratie und freie Marktwirtschaft hätte. Zu diesem Zeitpunkt - 2006 - war diese Äußerung völlig unverständlich. Was hätte damals Demokratie und freie Marktwirtschaft gefährden sollen? Die Finanzkrise war eine drohende Wolke am Horizont, nicht mehr. Damals war nur die Rede von einer “Immobilienblase in den USA” (und ggf. noch in Großbritannien und Spanien).

Nun haben wir eine massive Bankenkrise, bei der nicht nur die fünf großen Investmentbanken der USA aufgekauft wurden, bankrott gingen oder sich zu Universalbanken umstrukturiert haben, sondern auch die deutschen Landesbanken, die IKB, die KfW und die Hypo Real Estate betroffen wurden.

Jetzt passiert das, was ich vorhin beschrieben habe: Aus gesichertem Wohlstand wird unsicherer Wohlstand. Jetzt sind IHRE Sparguthaben in Gefahr, einige Anlagen (z.B. in “Lehman-Zertifikaten”) haben sich bereits aufgelöst. Aktionäre haben viel Geld verloren, das letzte Schlupfloch zur finanziellen Unabhängigkeit, die Anlage in Gold, wurde geschlossen. Zwar ist der Goldpreis unter Kontrolle und optisch angesichts dieser Krise erstaunlich niedrig, doch Gold wird nirgendwo mehr verkauft.

Jetzt geht es der Obrigkeit darum, die Banken zu retten, für uns, natürlich. Denn bei den Banken liegen ja unsere Sparguthaben, die sollen geschützt, verbürgt, abgesichert werden. Und so ganz nebenbei jene Leute, die Bankaktien besitzen, die bestens bezahlt bei Banken arbeiten, die jahrelang für ihre Mißwirtschaft hohe Bonuszahlungen eingeschoben hatten.

Aber es sind ja nicht nur die Banken, die jetzt staatliche Hilfen benötigen. Es werden schließlich nicht nur Immobilien auf Pump gekauft, sondern auch Automobile. Barzahlung ist selten, Leasing oder Kredit die Regel. In unsicheren Zeiten will sich jedoch niemand verschulden, deshalb bleiben die Neuwagen bei den Händlern stehen - oder auf den Halden der Fabriken. Die Autobauer geraten in Schwierigkeiten und wollen Hilfen - angesichts der Menge an Arbeitsplätzen wird der Staat wohl nicht umhin kommen, diesem Ansinnen nachzugeben.

Das Ergebnis ist ein “Paradigmenwechsel” in der Politik, wie im Dumpfschwampf das Befolgen neuer Leitlinien genannt wird. Nicht mehr die freien Kräfte des Marktes sollen alles regeln, sondern der Staat, mit dem Geld der Steuerzahler. Oder, um es genauer zu formulieren: die Parteifunktionäre. Nicht, daß die das könnten, denn ausgerechnet Parteifunktionäre besetzen entscheidende Posten bei den in die Krise geratenen Landesbanken, bei der IKB und der KfW. Nur die letzte Krisenbank, die HRE, ist ein privater DAX-Konzern. Wie also sollen ausgerechnet jene Leute, die schon gezeigt haben, daß sie als Bankführer versagen, die Banken mit ihren Auflagen und ihrem nicht vorhandenen Expertenwissen retten?

Deutschland hat kein ewiges Recht auf Demokratie und soziale Marktwirtschaft


Nicht nur Deutschland, sondern die ganze Welt. Wer staatliche Unterstützung annimmt, begibt sich in die Hände des Staates, also unter staatliche Bevormundung. Je intensiver der Staat eingebunden wird, um so mehr bestimmt er die Regeln. Die Bankmanager werden nicht ausgewechselt, denn auch das sind nur Funktionäre im Dienste der Macht im Hintergrund, die jetzt einen weiteren Schritt in Richtung Weltbeherrschung unternimmt. Wir sind es als Bevölkerung längst gewohnt, überwacht zu werden. Zum Schutz gegen Terroristen, wird uns eingehämmert.

In einer Demokratie sollte das Volk seine Regierung überwachen, doch in dieser Pseudo-Demokratie überwacht die Regierung das Volk. “Schwarzgeld” wird schon vom Zoll gesucht, “Drogengelder”, die “gewaschen” werden sollen, dienen als Vorwand, daß Bargeldbesitz verdächtig ist. Der Internetverkehr und die Telephonverbindungen werden überwacht, alle Daten müssen aufgezeichnet und für mindestens ein halbes Jahr abrufbereit gehalten werden. Die Spähprogramme, die Ihren Computer und damit Ihre privaten Aufzeichnungen ausforschen sollen, warten nur noch auf ihren Einsatz.

Machen wir uns nichts vor: Die Demokratie ist längst erledigt.

Damit ist das nächste Ziel die soziale Marktwirtschaft. Sozial? Nicht in Zeiten von Hartz IV! Eigentum verpflichtet, aber nur zu noch mehr Rendite. Das war das Credo der vergangenen Jahre. Mach Geld, mach mehr Geld, mach noch mehr Geld! Der Wahlspruch der Scientologen stand auf den Bannern der Kapitalisten. Wer da nicht mithalten konnte, hatte verloren. Das Leben in der gesicherten Mittelschicht gibt es nicht mehr. Die Wirtschaft bot für Wenige den Aufstieg, für Viele jedoch den Abstieg, zu Sozialhilfe und Ein-Euro-Jobs, während die Kanzlerin unablässig vom “Aufschwung” faselte.

Es gab einmal eine Zeit, als in Deutschland Arbeitskräftemangel herrschte. Damals fragte niemand nach Zeugnissen, sondern nur, ob der Bewerber in der Lage war, die benötigte Arbeit zu leisten. Damals haben wir “Gastarbeiter” ins Land geholt, mit zeitlich begrenzten Verträgen. Unter Willy Brandt begann der “Familiennachzug”, aus Gastarbeitern wurden “Zuwanderer”, bei denen nicht mehr nach Bedarf gefragt wurde, sondern der deutsche Staat sich darum kümmerte, daß es sogar den in der Heimat verbliebenen Verwandten gut ginge. Diese Migranten wurden zu den ersten Empfängern der staatlichen Rundum-Versorgung. Anders als die früheren Gastarbeiter wurden die Migranten zum Verlustgeschäft, sie kosten auf Dauer mehr, als sie an Arbeitsleistung erbringen.

Die Früchte der Arbeit landeten früher zu einem guten Teil in den Taschen der Arbeiter. Die Löhne stiegen und alle konnten sich immer mehr leisten. Das hat sich nach 1990 geändert. Seitdem steigen die Gehälter in den Vorstandsetagen maßlos, während die Löhne der Arbeiter nicht einmal mit der Inflation mithalten. Der Euro, die Schnapsidee eines Hans-Dietrich Genscher und das Produkt der rückgratlosen Unterwürfigkeit Helmut Kohls zum Nachteil der deutschen Bevölkerung, hat die Situation noch weiter verschlimmert. “Wir” mögen Exportweltmeister sein, dank der ständigen Lohndrückung unserer Arbeiter. Die erzielten Überschüsse im Export verprassen glücklichere EU-Länder, die mit weniger unfähigen Politikern gesegnet sind.

Wenn “unsere” Regierung Wohltaten verteilt, dann an Fremde, an die “Gäste” in unserem Land, während den angestammten Bürgern vor allem die Steuern und Abgaben erhöht werden, ein bloßes Lippenbekenntnis, eine Pflichtübung von Politikern, die nichts interessiert als die eigene Wiederwahl. Wenn deutsche Arbeiter nur befristete Verträge erhalten, während “ausländische Mitbürger”, um sie “nicht zu diskriminieren”, unbefristet eingestellt werden müssen, dann läuft in diesem Land etwas schief.

Vor einigen Jahren ging die Parole von der “Zweidrittel-Gesellschaft” durch die Presse. Damals fürchtete man, daß ein Drittel der Bevölkerung abgekoppelt wird von der wirtschaftlichen Entwicklung und den Aufstiegsmöglichkeiten. Diese Diskussion ist inzwischen verstummt, weil die Zweidrittel-Gesellschaft Realität geworden ist, jedoch noch schlimmer, als man damals gedacht hatte. Zwei Drittel unseres Volkes stehen vor dem Abstieg in die Unterschicht oder sind bereits dort angekommen, nur ein Drittel gehört noch zur gesicherten Mittel- oder zur prassenden Oberschicht.

Die Marktwirtschaft ist längst unsozial geworden.

Das einzige Rezept, das in der Finanzkrise überhaupt erwogen und anschließend eingesetzt wird, ist Geld vom Staat. Die USA haben nicht erst gewartet, bis ihnen die Briten vorgeführt haben, wie man Banken (teil-)verstaatlicht, das haben die USA längst bei Fannie Mae und Freddy Mac praktiziert, ihren größten Hypothekenfinanzierern. Das staatliche Angebot lautet Geld gegen Einfluß, Beteiligung am Kapital der Banken und damit ein Mitspracherecht.

Mitspracherecht bedeutet jedoch immer Kontrolle. Iwan der Schreckliche bekam wenig davon mit, was die internationalen Bankhäuser seiner Zeit abwickelten. Erich Mielke hatte zahlreiche Spitzel bezahlen müssen, um die Kontenbewegungen der DDR-Bürger zu überwachen. Und überall gab es noch Bargeld. ob Hans Müller für seine Mark der DDR Brot gekauft hat oder Bier, wäre nur mit weiterer, teuerer Überwachung festzustellen gewesen.

Heute gibt es Computer. Keines Menschen Auge bekommt zu sehen, daß Sie Ihre Abwassergebühren an die Stadtwerke überweisen, das interessiert die Bürgerüberwachung nicht. Eine Spende an die NPD hingegen wird registriert. Ein Kauf von Büchern bei einem Verlag, der dafür bekannt ist, daß er “unkonventionelle” Literatur anbietet, wird ausgewertet, auch wenn Sie nur eine Rechnungsnummer angeben.

Wir stehen am Anfang der Finanzkrise, die Hilfen für die Banken beginnen erst. Wenn die Banken aber am Tropf des Staates hängen, fordert der Staat mehr Kontrolle. Zu Ihrem Schutz, natürlich. Weil Bankberater nun mal ihren Kunden Lehman-Zertifikate angedreht haben, muß der Staat nachprüfen, ob Sie richtig beraten wurden. Natürlich muß der Berater dafür ein Risikoprofil anlegen, dessen Vorhandensein kontrolliert wird - und das dokumentiert, in welchen Verhältnissen Sie leben.

Sie haben doch nichts zu verbergen, oder? Wenn Ihre Angaben zu Zweifeln Anlaß geben, dann könnte da Steuerhinterziehung im Spiel sein. Deshalb braucht der Staat Zugriff auf solche Daten, im Interesse der ehrlichen Bürger. Schließlich müssen Sie für diese bösen Leute die Steuern mitbezahlen, nicht wahr? Überhaupt, so ein kleiner Abgleich zwischen den Angaben in Ihrer Steuererklärung und Ihren Kontobewegungen vermeidet Fehler, die sich sonst immer so gerne einschleichen.

Staatliche Hilfe bedeutet immer staatliche Kontrolle!

Noch können Sie an den Geldautomaten und sich ein paar bunte Scheinchen ziehen. Noch bekommt niemand mit, ob Sie sich davon ein Brot oder ein Küchenmesser kaufen, ein Abschleppseil oder eine Schweizer Zeitung. Wenn die Finanzkrise nur mittels einer Weltwährungsreform in den Griff zu bekommen ist, dann wäre es sinnlos, wieder solche bunten Scheinchen zu drucken. Das kostet doch nur unnötig Geld. Wir haben schließlich die moderne Elektronik, die Geldkarten gibt es längst, wenn wir die noch ein wenig mehr verbreiten… Wenn dann die Geldkarte von Hans Müller anzeigt, daß dieser im “Scharfen Eck” wieder einmal fünf Bier bezahlt hat, obwohl ihm sein Hausarzt höchstens zwei erlaubt hatte, dann sollte man Herrn Müller doch einmal zu einem klärenden Gespräch bei seiner Krankenkasse einbestellen.

Aber so eine Geldkarte ist noch immer ziemlich umständlich, wenn Sie die ständig wieder aufladen müssen. Es wäre doch viel praktischer, wenn Sie auf Ihr ganzes Konto Zugriff hätten? So, wie mit einer Kreditkarte. Aber immer die lästige zehnstellige Sicherheitsnummer eintippen… (zu Ihrer Sicherheit wird die vierstellige PIN ein wenig erweitert). Außerdem lassen sich solche Karten kopieren, es gibt Kameras, die heimlich aufzeichnen, welche Sicherheitsnummer Sie eingeben… Es geht um Ihr Geld, deshalb sollten Sie das sicherste System bekommen, das technisch möglich ist.

Ihr Haustier hat doch schon längst einen Chip implantiert bekommen. Und? Hat es dem Tierchen geschadet? Im Gegenteil! Weder Hund noch Katze merken überhaupt etwas davon, daß sie einen eindeutigen Ausweis mit sich herumtragen. Da wird es Sie auch nicht stören, oder? Sie sind ein Mensch, deshalb sollte man in diesen Chip noch ein paar Funktionen mehr einbauen. Wie wäre es mit einer kontinuierlichen Überwachung des Blutdrucks? Das gibt Ihnen die zusätzliche Sicherheit, daß der Chip nur abgefragt werden kann, wenn er im lebenden Körper steckt. Es nutzt also nichts, Ihnen die Hand abzuhacken und damit einkaufen zu gehen.

Wissen Sie, welche netten Zusatzfunktionen dieser kleine Chip noch hat? Haben Sie schon einmal von “Kolchizin” gehört, von “Rizin” oder “Botulinumtoxin”? Wenn Sie das nächste Mal ein Körnchen Salz verschütten, schauen Sie sich das doch einmal genau an. So ein Körnchen Salz paßt problemlos in diesen Chip. Und sollte es kein Salz sein, sondern eine dieser drei Substanzen, dann wäre dieses Dosis tödlich. Als Terrorist gehen Sie verdammt unsicheren Zeiten entgegen, dank Ihres Chips kann man Sie ganz einfach abschalten…

Nicht nur Kartoffelchips schaden Ihrer Gesundheit!

Durch die Finanzkrise werden wir alle verunsichert. Wir hoffen auf Hilfe, auf ein bißchen mehr Sicherheit, auf ein wenig Verläßlichkeit. Genau das wird man uns geben, aber nur, wenn wir dafür einen hohen Preis bezahlen. Wir gewinnen fünf Cent Sicherheit und verlieren hundert Euro Freiheit. Der Überwachungsstaat greift weiter um sich, nutzt die willkommene Gelegenheit, um mehr und mehr von uns zu erfahren.

Was wir jetzt erleben, ist schon seit Jahren absehbar. Es ist kein Zufall, sondern ein gesteuertes Ereignis. Und ja, es ist eine Verschwörungstheorie. Leider haben Verschwörungstheorien eine unschöne Eigenschaft: sie bleiben solange Theorie, bis die Verschwörung geklappt hat und es zu spät geworden ist. Und selbst dann werden die meisten Leute noch immer nicht verstehen, daß sie nicht Spielbälle des Zufalls gewesen, sondern Opfer gezielt hebeigeführter Abläufe geworden sind.

Niemand ist verpflichtet, an eine “Neue Welt-Ordnung” zu glauben. Was wir derzeit erleben, spielt jedoch so wunderbar in die Pläne dieser NWO, daß der Verdacht naheliegt, daß exakt das mit diesen Manipulationen erreicht werden sollte.

Die Finanzkrise ist drauf und dran, Ihnen die finanzielle Freiheit zu nehmen. Nicht nur Ihnen, auch den Amerikanern. Dort haben viele Leute für ihr Alter in 401(k)-Plänen vorgesorgt, vor allem mit Aktien. Andere haben ihr Geld bei Pensionskassen angelegt, die ihrerseits in Aktien angelegt haben. Diese Gelder, die Sicherheit im Alter geben sollten, zerrinnen an den Börsen mehr und mehr. Ihre deutsche Altersvorsorge, sofern Sie mehr getan haben als Sparbuch und Tagesgeld, ist ebenfalls gefährdet. Als sicher werden nur die renditeschwachen Langweiler angeführt, bei denen Sie nicht einmal den Inflationsausgleich erhalten. Und natürlich die großartigen Riester-Verträge, bei denen Ihr Geld in staatlicher Obhut landet.

Als Nudelauge- und Rettungsmittel wird mehr staatliche Überwachung empfohlen und durchgesetzt. Das heißt, die Organisationsform, die schon jetzt der Unterdrückung zumindest der deutschen Bevölkerung dient, erhält noch mehr Macht. Zum Nutzen des Volkes? Das glauben Sie doch nicht wirklich, oder?

Wenn Sie jetzt erwarten, hier Namen zu lesen, muß ich Sie leider enttäuschen. Jene Leute zeichnen sich gerade dadurch aus, daß ihre Namen nicht bekannt sind. Die Strohmänner, die Handlanger, die ausführenden Leute, die sind bekannt, die sehen wir in “unseren” Regierungen. Das sind die Leute, die Gefahr laufen, erschossen oder aufgehängt zu werden, in jenen Zeiten der Unruhe, die am Höhepunkt der Finanzkrise auftreten werden. Kublai Khan und Iwan der Schreckliche benötigten eine Leibwache, diese Herrschaften schützen sich durch ihre Anonymität.

Aber brauchen wir wirklich Namen? Der Zar sitzt in Moskau, und Moskau ist weit, besagt ein altes russisches Sprichwort. Den Willen des Zaren, die Auswirkungen seiner Politik, spürte man aber noch im abgelegensten Dorf. Um den Fuß des Kublai Khan im eigenen Nacken zu spüren, brauchte niemand den Herrscher mit eigenen Augen zu sehen. Wir werden durch anonyme Kräfte beherrscht, durch Leute, die hinter den Kulissen bleiben. Diese Leute beziehen ihre Macht aus unserer Abhängigkeit, die durch die Finanzkrise immer weiter zunimmt.

Und genau als das sollten wir die “zufällige” Finanzkrise empfinden: als gezielten Angriff auf unsere Freiheit!


Quelle: Michael Winkler
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In einer Zeit des Universalbetruges ist die Wahrheit zu sagen eine revolutionäre Tat (George Orwell)
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Badenerin



Anmeldungsdatum: 22.06.2008
Beiträge: 46
Wohnort: STÄNDIG UNTERWEGS IN EUROPA

BeitragVerfasst am: Mi Nov 05, 2008 10:00 am    Titel: Unsere Vorfahren wußten damals schon was heute geschieht! Antworten mit Zitat

Wenn die Börsenkurse fallen,
regt sich Kummer fast bei allen,
aber manche blühen auf:
Ihr Rezept heißt Leerverkauf.

Keck verhökern diese Knaben
Dinge, die sie gar nicht haben,
treten selbst den Absturz los,
den sie brauchen - echt famos!

Leichter noch bei solchen Taten
tun sie sich mit Derivaten:
Wenn Papier den Wert frisiert,
wird die Wirkung potenziert.

Wenn in Folge Banken krachen,
haben Sparer nichts zu lachen,
und die Hypothek aufs Haus
heißt, Bewohner müssen raus.

Trifft's hingegen große Banken,
kommt die ganze Welt ins Wanken -
auch die Spekulantenbrut
zittert jetzt um Hab und Gut!

Soll man das System gefährden?
Da muss eingeschritten werden:
Der Gewinn, der bleibt privat,
die Verluste kauft der Staat.

Dazu braucht der Staat Kredite,
und das bringt erneut Profite,
hat man doch in jenem Land
die Regierung in der Hand.

Für die Zechen dieser Frechen
hat der Kleine Mann zu blechen
und - das ist das Feine ja -
nicht nur in Amerika!

Und wenn Kurse wieder steigen,
fängt von vorne an der Reigen -
ist halt Umverteilung pur,
stets in eine Richtung nur.

Aber sollten sich die Massen
das mal nimmer bieten lassen,
ist der Ausweg längst bedacht:
Dann wird bisschen Krieg gemacht.


Kurt Tucholsky, 1930, veröffentlicht in "Die Weltbühne"

_________________
Wenn Du glaubst, dass Du etwas kannst
oder wenn Du glaubst, dass Du etwas nicht kannst...... Du hast immer Recht!!

(Henry Ford)
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