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Kann man von längst verblichenen Gegnern lernen?

 
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Störtebeker



Anmeldungsdatum: 14.05.2006
Beiträge: 1256

BeitragVerfasst am: Fr Okt 24, 2008 1:33 pm    Titel: Kann man von längst verblichenen Gegnern lernen? Antworten mit Zitat

Kann man von längst verblichenen Gegnern lernen? - Ausstellung zur Weißen Rose in Stralsund

Stralsund / Vorpommern: In der Stralsunder Jakobikirche wird am heutigen Abend eine Ausstellung eröffnet, die den Mitgliedern der sogenannten Widerstandsgruppe Weiße Rose gewidmet ist. Die Ausstellung war zuvor in Freiburg, München, Bremen, Rimini, Bozen, Wien, Köln, Rostock, Schwerin. In Stralsund soll sie ca. drei Wochen bleiben.

Bei der Weißen Rose handelte es sich um eine Gruppe von Münchener Studenten, die während des 2. Weltkrieges durch defätistische Äußerungen und Umsturzaufforderungen von sich reden machte, dann aber aus dem Verkehr gezogen und einem Schicksal überantwortet wurde, dass Leute dieser Art in Kriegszeiten vermutlich in nahezu allen Staatswesen dieser Welt zu vergegenwärtigen hatten – und haben.

Initiiert wurde die Ausstellung vom Thomas-Morus-Bildungswerkes Schwerin und der Landeszentrale für politische Bildung.
In der Lokalpresse hieß es dazu dieser Tage:
„…Gedenken allein kann dazu führen, unerreichbare, heroische Geschichtsfiguren vorzustellen. Anliegen der Ausstellung ist es, Menschen mit all ihren Schwächen und Stärken zu zeigen. Zum Kern der Weißen Rose gehörten fünf Studenten und ein Hochschullehrer. Was sie in Freundschaft miteinander verband, war ihre Leidenschaft für das Leben, gemeinsame Begeisterung für Natur und Literatur, für Kunst und Musik.
Doch die Widrigkeiten, denen sie im menschenverachtenden Staat ausgesetzt waren, schärften den Blick für das Wesentliche. Bald wurde ihnen klar, dass man ablehnen musste, was sich der Freiheit des Menschen entgegenstellte. So wuchs die Kraft zum politischen Handeln. …“


In der Tat, so ist es und wenngleich wir vermutlich die Letzten wären, die die Motivationen der Weißen Rose teilen würden, so haben wir doch durchaus Verständnis dafür, wenn junge Menschen sich an ihrem Verhalten ein Vorbild nehmen. So zeigt das Beispiel der Weißen Rose, dass es nie verkehrt ist, auch in den dunkelsten Zeiten Widerstand gegen Systeme zu leisten, die Grundrechte mit Füßen treten und ihre Völker ausbeuten und für dumm verkaufen. Von diesem Aspekt aus betrachtet, sind die Motivationen und Taten der Weißen Rose, keineswegs zeitlich bestimmt, sondern durchaus zeitlos.

Es geniert uns daher keineswegs dazu aufzufordern, sich an solchen Leuten ein Beispiel zu nehmen und ähnlich zu handeln, wenn man Recht und Gesetz von Leuten bedroht sieht, die meinen, für alle zu sprechen, in Wirklichkeit aber nur die Stimme einer eher winzigen, wenn auch einflussreichen Minderheit sind und dagegen aufzubegehren, wenn Parteien den Beweis antreten, dass Diktaturen nicht nur von einer Partei gemacht werden können, sondern auch von mehreren, wenn sie, wie in Deutschland, ein förmliches Kartell bilden.

Die Waffen der Weißen Rose waren seinerzeit Flugblätter, Flugblätter die unsagbar pseudo-intellektuell und langweilig abgefasst waren und daher kaum den Nerv der meisten Mitbürger trafen, es empfiehlt sich daher heute schon dem Volk aufs Maul zu schauen und so zu schreiben, dass es von der Aufklärung auch angesprochen wird und sie versteht.
In Stralsund selbst waren es in den vergangenen Jahren vornehmlich Jugendgruppen um die Schülerzeitung AVANTI, die diese Botschaft und Lehre der Weißen Rose sehr wohl verstanden und zeitgemäß umgesetzt haben. Gezeigt wurde dabei auch, dass es durchaus genügt, gegnerische Methoden zu übernehmen, ohne diesen auch gleich optisch oder sonst wie nachzuahmen, wie es hier und da bei dieser oder jener anderen Jugendgruppe heutzutage in Mode gekommen ist.
So betrachtet, kann man sogar von Leuten lernen, die aufgrund ihrer Taten während des 2. Weltkrieges vermutlich außerhalb von Deutschland oder dessen Einflussgebieten auch nicht anders behandelt worden wären, hätten sie dort auf die gleiche Weise Anti-Kriegspropaganda gemacht.

Ein Beispiel das uns wieder einmal lehrt, dass Heldentum nicht so sehr eine Frage der eigentlichen Heldentaten ist, sondern vielmehr eine des jeweiligen Tagesdatums – denn letzteres ist es, dass den größten Einfluß auf das geschichtliche Denken ausübt und nicht etwa irgendwelche Wissenschaften.

Siehe auch
Ostsee-Zeitung HST 21.10.08

Weisse Rose (Wikipedia)
_________________
In einer Zeit des Universalbetruges ist die Wahrheit zu sagen eine revolutionäre Tat (George Orwell)
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Kieberer



Anmeldungsdatum: 05.01.2006
Beiträge: 409
Wohnort: Rossauerkaserne

BeitragVerfasst am: Fr Okt 24, 2008 1:54 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Wenn man die Weiße Rose beurteilt kann man nach rationalen Erwägungen nur zu dem Schluss kommen, daß das ganze eine Riesendummheit war. Absolut kindisch ehrlich gesagt. Die Risiken standen in keinem realen Verhältnis zu einem möglichen Erfolg. Und die Erfolgschance war, ohne jeden Zweifel, NULL KOMMA NULL. Die Vorstellung mit diesen Flugblättern, die obendrein nicht nur hochverräterisch waren was ich akzeptieren könnte, sondern eben auch landesverräterisch im Sinne von Aufrufen zur Rüstungssabotage etc., irgendetwas zu erreichen außer der eigenen Verhaftung kann nur als grenzenlos naiv bezeichnet werden. Mit diesen Flugblättern war absolut nichts zu erreichen, aber alles zu verlieren. Und es kam dann ja auch so. Alleine die Vorstellung, daß sich diese Träumer widerstandslos von dem Hausmeister festnehmen und abführen ließen, einem einzigen Mann, beweist doch hinreichend, daß der Gruppe jeder revolutionäre Impetus abging. Übrigens kann man in “Ein anderer_Hitler” nachlesen, wie die NS-Führung anscheinend auf die Weiße Rose und ihre Verhaftung reagiert hat. Es wurde sogar diskutiert ob man tatsächlich diese jungen Leute hinrichten soll oder sie mit Zuchthaus davonkommen lassen soll. Es scheint so, als ob die Aufforderung zur Sabotage und Spionage die Geschwister Scholl und die anderen den Kopf gekostet hat, denn man war wohl gewillt beim Hochverratsaufruf Gnade vor Recht gehen zu lassen. Aber diese Sabotage-Aufforderung sah man als unverzeihlich an, zumal nach den Erfahrungen des Weltkrieges, der die gesamte NS-Führung mitgeprägt hatte.
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Prediger



Anmeldungsdatum: 14.02.2006
Beiträge: 172

BeitragVerfasst am: So Okt 26, 2008 6:20 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Die Bombe, die der Stauffenberg in die Wolfsschanze brachte, hatten ihm die Engländer geliefert. Die war unterdimensioniert und sollte H. nicht ausschalten, denn man war gerade so schön dabei, die deutschen Städte, Frauen und Kinder zu morden. Ein Waffenstillstand hätte dabei gestört. Um Plan B zu vereiteln, funkten sie die Namen der Verschwörer, der Gestapo die Blutarbeit erleichternd. Das sind die Leute, von deren Gesandten Ihr seit 45 in die Pfanne gehauen werdet. Der durchaus ehrenhafte Stauffenberg hat denen vertraut - den Fehler sollte man nicht wiederholen.

Sinngemäß gilt das Gesagte für Scholl und andere. Der Krieg diente zur Bereicherung der angloamerikanischen Hochfinanz und nebenbei zur Ausschaltung eines lästigen Handelskonkurrenten. Stalin bezog die pekunitäre Unterstützung auch von denen. Punkt.

Sicherlich stehen Stauffenberg und auch Scholl für eine hohe Moral. Selbst der Kaiser stimmte einem ehrenhaften Waffenstillstand basierend auf den 14 Punkten Wilsons zu. Erst hinterher merkten er und andere, dass sie es eben nicht mit Ehrenmännern zu tun hatten. Der Stauffenberg wird das auch erst hinterher gemerkt haben.

Es ist ein Fehler, Adolf_Hitler die hohe Moral abzusprechen - auch er war ein Ehrenmann in seinem eigenem Recht. Das beweisen sein hoher Einsatz für Deutschland und seine unentwegten Friedensangebote, obwohl man ihm schon den Krieg erklärt hatte. Ein Mann, der ebenfalls an das Gute im Menschen glaubte und bitter von den angloamerikanischen Betrügern enttäuscht wurde. Genau wie unser Kaiser.

Im Augenblick ist es wieder sehr einfach zu bemerken: Die Angloamerikaner können ihre Schulden nicht bezahlen und reissen die ganze Welt in den Abgrund. Mal sehen, wann sie uns die Weltwährung aufzwingen, mit dessen Hilfe wir noch einfacher abzumelken sein werden.

Von Scholl und Stauffenberg lernen? Klar, keinem Betrüger auf den Leim gehen.
_________________
"Wenn man ein Land besucht, sieht man normalerweise in jeder Stadt ein Zeugnis des Nationalstolzes. In Deutschland gibt es in jeder Stadt etwas, dass dem großen deutschen Volk einredet, dass die Väter und Großväter Mörder gewesen sind." (M. Ahmadinejad)
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