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Todesstrafe in den USA auf dem Prüfstand

 
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admin



Anmeldungsdatum: 22.07.2004
Beiträge: 2346

BeitragVerfasst am: Mi Aug 06, 2008 8:37 am    Titel: Todesstrafe in den USA auf dem Prüfstand Antworten mit Zitat

Wegen Überfüllung geschlossen. Überbelegung der Gefängnisse provoziert Kritik. Reformen gefordert
Von Adrianne Appel (IPS), Boston

Nachdem eine vom kalifornischen Kongreß eingesetzte Kommission das Strafvollzugssystem dieses US-Bundesstaates scharf kritisiert hat, fordern Bürgerrechtler, den Todestrakt im Gefängnis San Quentin zu schließen. Damit wäre die Todesstrafe de facto abgeschafft. Der Strafvollzug sei unterfinanziert, die Wartezeiten seien inakzeptabel lang und die Zellen überfüllt, selbst Millioneninvestitionen würden erst nach Jahren Besserung bringen, heißt es in dem 145 Seiten starken Abschlußbericht, für den die Kommission vier Jahre lang Material gesammelt hatte. »Es ist Zeit, sich mit der Reform auseinanderzusetzen«, heißt es darin. 95 Millionen Dollar zusätzlich müßten demnach jährlich in das Justizwesen investiert werden, das wäre nahezu eine Verdoppelung des bisherigen Haushalts. Zusätzlich müsse die Regierung des Bundesstaates 400 Millionen für ein neues Gefängnis mit Todestrakt bereitstellen. Die 150 Jahre alte Haftanstalt San Quentin sei chronisch überfüllt.

Doch vor dem Hintergrund einer tiefen Haushaltskrise in Kalifornien würden die Abgeordneten kaum für eine millionenschwere Reform des Strafvollzugs stimmen, meinte Natasha Minsker, die beim nordkalifornischen Büro der Bürgerrechtsvereinigung ACLU für das Thema Todesstrafe zuständig ist. »Die wichtigste Empfehlung lautet, mehr Geld in Pflichtverteidiger zu investieren«, sagt sie gegenüber IPS: »Das ist nicht der Anfang vom Ende, das ist schon das Ende vom Ende.«

Selbst wenn alle Empfehlungen des Berichts umgesetzt würden, müßten zwölf Jahre lang jeden Monat fünf Exekutionen durchgeführt werden, um die Todestrakte zu leeren, in denen gegenwärtig 670 Verurteilte auf die Vollstreckung ihres Urteils warten. Den Grund dafür, daß in Kalifornien mehr Todeskandidaten einsitzen als in jedem anderen US-Bundesstaat, sieht die Kommission auch darin, daß das Gesetz dort für 21 Straftaten die Höchststrafe vorsieht. Hinzu komme, daß Insassen teilweise Jahrzehnte auf die Urteile in allen Berufungsverfahren warteten. Grund dafür sei der Mangel an staatlichen Pflichtverteidigern. Im Schnitt gehe jeder Todeskandidat dreimal in Berufung, und eine Hinrichtung werde erst angesetzt, wenn der Häftling alle Rechtsmittel ausgeschöpft habe. 79 Insassen hatten dem Bericht zufolge keine Berufung einlegen können, weil ihnen noch kein Verteidiger zugewiesen worden war.

Wegen der langen Wartezeiten hatten die 13 seit 1977 in Kalifornien Hingerichteten im Schnitt 17 Jahre in der Todeszelle verbracht. In anderen Bundesstaaten waren es im Vergleich zwölf Jahre. 14 zum Tode Verurteilte begingen in der Zeit Selbstmord, weitere 38 starben eines natürlichen Todes. Daß 70 Prozent aller Berufungen zur Ansetzung eines neuen Prozesses oder einer Anhörung führten, wertet der Bericht als Hinweis auf zahlreiche Justizirrtümer. Seit 1977 wurden 98 Todesurteile aufgehoben.
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Eberndorfer



Anmeldungsdatum: 10.09.2006
Beiträge: 2267

BeitragVerfasst am: Mi Aug 06, 2008 2:38 pm    Titel: Re: Todesstrafe in den USA auf dem Prüfstand Antworten mit Zitat

admin hat folgendes geschrieben:
Daß 70 Prozent aller Berufungen zur Ansetzung eines neuen Prozesses oder einer Anhörung führten, wertet der Bericht als Hinweis auf zahlreiche Justizirrtümer.


Auch.
Aber der Hauptgrund wird eher sein, dass juedische Advokanen an Ansetzungen neuer Prozesse herrlich bis lebenslaenglich schoen verdienen koennen.

Fuer nordamerikanische Kannibalen, Moerder und Kindesschaender ist die Todesstrafe so goldrichtig wie im Iran der Galgen.
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