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[Eberndorfer]

Ist der Islam mit dem Weltall vereinbar?
Von Sylvie Kauffmann

Muszaphar Shukor ist ein Pionier. Er ist zuerst einmal der erste Malaie im Weltall, wohin er, in Begleitung des Russen Juri Malenchenko und der Amerikanerin Peggy Whitson, am Mittwoch den 10. Oktober, durch eine Soyuz-Rakete befördert worden ist, um an die internationale Raumfahrtstation (ISS) anzukuppeln …

Dieser 35-jaehrige Arzt ist auch der erste Moslem der sich während des Ramadans im Weltraum befindet, naemlich auf einer Station, die zudem noch von einer Frau kommandiert wird.

Fuer Gagarin war alles sehr viel einfacher:

Muszaphar Shuko war von den religiösen malaysischen Behörden angewiesen worden, sich lange mit einer Frage zu beschäftigen, die vom Propheten nicht anvisiert worden war:

a) wie waren die religiösen Rituale zu observieren:
b) wenn man sich 16 Mal pro Tag um die Erde dreht,
c) wenn man Mekka aus den Augen verliert,
d) wenn die Schwerelosigkeit die Verbeugungen schwierig macht und
e) wenn kein Wasser fuer die Waschungen vorgesehen ist?

Diese Probleme wurden im Juni 2003 gelöst, nachdem die Regierung ihre Intention bekanntgab, einen Malaien zur Raumstation ISS zu senden.

Viele Meinungen wurden bekanntgegeben. Dan im April 2006 organisierte die Nationale Weltraumorganisation von Malaysia gemeinsam mit dem Department fuer Islamische Entwicklung ein Seminar über „Der Islam und das Leben im Weltraum“.

Diese Arbeiten haben zur Ausarbeitung einer Broschüre, „Instruktionen zur Observierung des Ibadah (religiöses Ritual) an Bord der ISS“.

a) Das Wasser fuer das Istinja, d.h. das Ritual das nach den natürlichen Bedürfnissen ausgeführt wird, wird im All durch Handtücher aus Papier ersetzt (minimum drei).

b) Die Waschung vor dem Gebet erfolgt im All ohne Wasser, indem der Astronaut mit seinen offenen Handflächen eine saubere Oberfläche berührt.

c) Das Gebet findet fünfmal am Tag in verschiedenen Positionen statt die den Flugbedingungen angepasst sind, indem der Astronaut den Stundenanzeiger von Baïkonour in Kasachstan respektiert, von wo er gestartet ist.

d) Der Astronaut fastet an normalen Stunden (Baïkonour Zeit), aber er hat auch die Möglichkeit das Fasten nach seiner Rückkehr zur Erde dort nachzuholen...
(Übersetzt aus dem Französischen vom ‚Eberndorfer’)


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