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Merkels Kurs nach Afrika

 
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Störtebeker



Anmeldungsdatum: 14.05.2006
Beiträge: 1256

BeitragVerfasst am: Fr Sep 07, 2007 6:03 pm    Titel: Merkels Kurs nach Afrika Antworten mit Zitat

Berlin: Der G8-Gipfel in Heiligendamm rückt näher. Diametral dazu auch die Spannung um entsprechende Gegenaktivitäten. Lassen die Durchsuchungen bei G8-Gegnern und die Ankündigung so genannter „mobiler Gefängnisse“ doch bereits jetzt erahnen, dass mit der gepriesenen Rechtstaatlichkeit, während des Gipfeltreffens in Heiligendamm kaum zu rechnen sein dürfte.

Vielleicht lässt sich aber vor diesem Hintergrund erklären, warum Angela Merkel plötzlich so sehr auf die Afrika-Schiene fährt, und ständig verlautbart Anstrengungen anzustellen, um Afrika als Wirtschaftsstandort für deutsche Unternehmen attraktiv zu machen. Das ist zumindest vorerst das Ergebnis des am Montag im Kanzleramt stattgefundenen Treffens mit Vertretern der deutschen Wirtschaft. Dabei wundert es uns allerdings schon, dass sich offenbar niemand unter den Vertretern befunden hat, der einmal kräftig mit der Faust auf dem Tisch gehauen hat, um zu fragen, ob die Kanzlerin nicht alle Tassen im Schrank habe. Verzeichnet Deutschland schließlich seit Jahren einen steten Weggang ganzer Industriezweige in Billiglohnländern. Überlegt die Kanzlerin nun offenbar, dieses Tor in eine andere Richtung zu öffnen. Dabei dürfte allerdings wie bereits erwähnt auch der Gedanke im Vordergrund stehen, die linken G8-Gegner zu besänftigen, ganz nach dem Motto „Schaut her, wir tun etwas, was ganz euerm Geschmack entsprechen dürfte“.

Dabei sollte man sich natürlich keineswegs täuschen lassen, dass es sich möglicherweise auch um ganz andere zwecke handeln könnte, plötzlich Gewese um einen Kontinent zu machen, der in weiten Teilen eigentlich kaum günstige Vorraussetzungen hat, um für deutsche Unternehmen attraktiv zu sein. Darüber hinaus ist eigentlich auch fragwürdig, wie weit die Auslegung so genannter Entwicklungsländer eigentlich noch geht. Erinnern wir in diesem Zusammenhang an einen Artikel der RLP Online vom vergangenen Jahr „Lebensmittelspende aus Afrika für Hartz IV-Empfänger … Die Situation von “Hartz-IV”-Empfängern in Berlin hat in Kenia Solidarität ausgelöst. Eine Lebensmittelspende befindet sich von dort auf dem Weg in die Hauptstadt. … Die Betreiber eines Berliner Diakonieladens, der einmal wöchentlich kostenlos Lebensmittel an Bedürftige ausgibt, erhalten am Montag eine Hilfssendung aus dem kenianischen Malindi. Erwartet würden 300 Kilogramm Kaffee und Tee, sagte der Pfarrer der Evangelischen Philippus-Nathanael-Kirchengemeinde, Thomas Lübke. … LTU habe die Hilfslieferung kostenlos nach Berlin transportiert und das Zollamt eine außerordentliche Zollbefreiung ausgesprochen, erläuterte der Pfarrer“. Recht peinlich eigentlich, dass man offenbar auch in Afrika schon erkannt hat, wo das eigentliche Entwicklungsland in spe liegt.

Welchen Zweck also könnte das ganze Bohei, welches um das „Afrika-Partnerschaftsforum“ im Vorfeld des G8-Gipfels in den Medien, Polit- und Promikreisen gemacht wird,haben? Handelt es sich dabei vielleicht auch nur um ein weiteres Nebelkerzenwerfen? Oder aber soll das ganze verlogene – ähh – humanitäre Getue evtl. augenwischend in den Medien die tatsächliche Panik übertünchen und dieses „spendensammelnde Afrikaforum-Getue“ in Wirklichkeit eine Krisensitzung sein, wie man die höchst unliebsame und kreuzgefährliche Konkurrenz möglichst noch aus dem Feld schlagen kann? Einfach wird das keinesfalls, denn der „Gegner“ ist schlau und hat endlos viel Geld: China!

Eine ausführliche Analyse findet man bei Heise.de hier nur ein minimaler Ausschnitt „Im Reisegepäck hatte der chinesische Präsident allerlei Gastgeschenke … Liberia bekam einen Kredit von 25 Millionen US-Dollar, Sambia einen Schuldenerlass in Höhe von 65 Millionen US-Dollar. China verteilte in den letzten Jahren bereits mehrere Milliarden Dollar an Zuschüssen, Entwicklungskrediten und Schuldenerlassen und hat mehr zugesagt.“

Und natürlich hatte bereits im vergangenen Jahr auch die Netzeitung kritische Worte für chinesische Bemühungen in Afrika zu vermelden. „Agrarexperten sollen Afrika helfen … Chinas Ministerpräsident Wen Jiabao erwartet einen Zuwachs des Handelsvolumens bis 2010 auf 100 Milliarden im Jahr – zehn Mal mehr als noch im Jahr 2000. Die Kooperation soll vor allem im Dienstleistungssektor, Tourismus, Finanzen und Telekommunikation ausgebaut werden … Im Rahmen der Entwicklungshilfe will China 15.000 Afrikaner weiterbilden. Zudem sollen Agrarexperten entsandt und zehn Zentren für landwirtschaftliche Technologie in Afrika eingerichtet werden. Die Zahl der Stipendien für afrikanische Studenten wird bis 2009 auf 4000 im Jahr verdoppelt. China will 100 Schulen und 30 Krankenhäuser bauen sowie 300 Millionen Yuan zum Kampf gegen Malaria bereit stellen. Um die Integration der afrikanischen Staaten zu fördern, wird China ein Konferenzzentrum für die Afrikanische Union bauen.“ Die Afrikaspenden darf man also getrost als Augenwischerei betrachten, denn der wahre Grund könnte sein, genügend Geld zusammenzubringen, um gegen die Chinesen, die schließlich auf einem unglaublichen Dollarvermögen sitzen zu bleiben drohen, wenn sie nichts tun, anzustinken.

Dennoch dürfte es sich um einen Schlag ins Gesicht all jener handeln, die keine Arbeit haben und nun hören müssen, wie die Kanzlerin sich eifrig darum bemüht mögliche Wirtschaftsstandorte zu lokalisieren, ohne dabei auch nur einen Blick auf die deutsche Landkarte zu werfen.

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