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[Störtebeker]

Wie die Pilze schießen sie mal wieder aus dem Boden- diesmal soll es eine „Informations- und Gedenkstätte für die Nürnberger Kriegsverbrecherprozesse“ werden, an der sich Kulturstaatsminister Bernd Neuman in Zeiten leerer Kassen mit immerhin 2,1 Mio. Euro beteiligen will. Weitere Mittel werden dann noch vom Land Bayern und der Stadt Nürnberg höchstselbst bereitgestellt. Heißt es auf der Webseite der Bundesregierung, die den tatsächlichen Kostenfaktor somit unerwähnt lässt.

Es ist geplant, in den Räumen über dem historischen Sitzungssaal 600 des Justizgebäudes, der noch heute für Schwurgerichtsprozesse genutzt wird, eine Informations- und Gedenkstätte mit dem Namen “Memorium Nürnberger Prozesse” einzurichten.

Entgegen der immer öfter festgestellten „Müdigkeit“ der Menschen, sich die „Offenkundigkeit“ gewisser Zeitabschnitte vor Augen halten zu lassen, ist die Bundesregierung der Meinung, dass auch nach über 60 Jahren ein großes Interesse, den Ort der Nürnberger Tribunale zu besichtigen, besteht. Das ist aber auch ganz in Ordnung, schließlich ist die Bundesregierung nicht nur was das betrifft, von Betriebsblindheit erschlagen.

Dass es sich bei der neuen Gedenkstätte um die gleiche Qualität handeln dürfte wie das „Haus der Wannsee-Konferenz“ oder der Reemstma-Wehrmachtsausstellung, ist anzunehmen. Das Thema “Nürnberger Prozesse” wird bereits im Rahmen der vom Bund geförderten Dauerausstellungen des “Deutschen Historischen Museums” sowie des “Hauses der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland” behandelt.

Ebenfalls wurde die Sonderausstellung “Der Nürnberger Hauptkriegsverbrecherprozess”, in der Stiftung “Topographie des Terrors” in Berlin gefördert. In den Jahren 1999 bis 2002 hat sich der Bund zudem an der Errichtung des Dokumentationszentrums “Reichsparteitagsgelände” in Nürnberg beteiligt.

Eine weitere sinnlose Gedenkstätte, die sich in die einreiht, die von der Bevölkerung zu über 90% gemieden werden. Es werden wieder einmal die dorthin gekarrten Schulklassen sein, die darunter zu leiden haben. Aber Strafe muss sein, weil „ewige Schuld“, auch Generationen übergreifend.

Siehe auch
Die Bundesregierung 27.07.07