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Von Werner Masers „Wortbruch“ und den Freiwilligen des III.

 
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Störtebeker



Anmeldungsdatum: 14.05.2006
Beiträge: 1256

BeitragVerfasst am: So Jul 01, 2007 5:31 pm    Titel: Von Werner Masers „Wortbruch“ und den Freiwilligen des III. Antworten mit Zitat

Im Haken kreuz- und quer gelesen – Von Werner Masers „Wortbruch“ und den Freiwilligen des III. (germ.) SS-Panzerkorps

Im April dieses Jahres verlor die moderne deutsche Zeitgeschichtsschreibung einen ihrer wichtigsten Protagonisten: Werner Maser. Dieser verstarb am 5. April in einem Krankenhaus in Speyer. Werner Maser (*1922) hatte sich als Historiker besonders durch seine biographischen Werke über Adolf Dolfi und die Frühgeschichte der NSDAP einen Namen gemacht. Seine Dolfi-Biographie dürfte zudem eine der ausführlichsten – und objektivsten dieses Genres sein. Allerdings werden Leben und Persönlichkeit darin so gründlich auseinandergepflückt, dass danach kaum Raum für Legenden bleibt. Dies wurde und wird vor allem von etablierten Zeitgeschichtsnutznießern als verwerfliches Manko empfunden wurde, da Maser auf die im deutschsprachigen Raum gemeinhin offiziell übliche Dämonisierung seines literarischen Gegenstandes verzichtet, sonderlich in der Regel darauf beschränkt, die Dinge so zu beschreiben wie sie gewesen sind – und nicht wie sie nach Ansicht des einen oder anderen Gralshüters öffentlicher Moral sein sollte.

Eine Haltung welche jedoch nicht nur auf die Werke Masers über Dolfi oder die NSDAP zutrifft. So veröffentlichte Werner Maser 1994 auch ein Werk, dass sich mit der Vorgeschichte des Krieges zwischen Deutschland und der Sowjetunion befasst und in dem Maser nachweist, dass der Angriff Deutschlands im Jahre 1941 auf die Sowjetunion im Grund ein Präventivschlag war, mit dem Dolfi dem Angriff Stalins lediglich zuvor kam. Eine These die freilich nicht neu ist. Man denke in diesem Zusammenhang nur an Ernst Topitschs „Stalins Krieg“ (1985) oder die Arbeiten des Militärhistorikers Joachim Hoffmanns für das Militärgeschichtliche Forschungsamt, die sich mit dem gleichen Thema befassen. Keineswegs vergessen sein sollen an dieser Stelle auch die in dieser Hinsicht durchaus als bahnbrechend zu bezeichnenden Werke Viktor Suvorovs „Der Eisbrecher“ (1989) und „Stalins verhinderter Erstschlag“ (2000) oder „Der Tag M“ (1995)

Von dieser Warte her gesehen, bringt Masers Buch auf den ersten Blick gesehen eigentlich nicht viel Neues. Sollte man deshalb das Buch ungelesen lassen? Keineswegs.
Im Gegensatz zu seinen Vorgängern, die sich in ihren Werken entweder hauptsächlich auf Dolfi oder auf Stalin konzentrieren, bietet Maser seinen Lesern eine synchrone Darstellung der Geschehnisse und zwar aus deutscher wie auch aus russischer Sicht. Dies erleichtert es vor allem dem historisch nicht so vorgebildeten Leser einen Überblick über die Dinge finden. Darüber hinaus ist die Darstellung überaus anschaulich. Der Text wird bereichert durch zahlreiche Illustrationen und Zusammenfassungen in Form von Zeittafeln.

Nach unserer Meinung ist Masers Buch „Der Wortbruch“ zwar nicht das ultimative Werk zur Vorgeschichte des Krieges zwischen Russland und Deutschland, wohl aber eine ideale Einstiegslektüre und literarische Einladung an den wahrheitsliebenden Leser, sich noch näher mit diesem so folgenreichen Gegenstand der jüngeren Zeitgeschichte zu befassen. Anläßlich des Todes von Werner Maser brachte der Pour le Mérite-Verlag für Militärgeschichte eine Neuauflage des Buches heraus.

Werner Maser „Der Wortbruch – Dolfi, Stalin und der Zweite Weltkrieg“
Pour le Mérite-Verlag Selent 2007
480 Seiten, zahlreiche s/w. Abbildungen
ISBN 978-3932381-06-5
€ 24,80


Eine andere Neuausgabe, die der Pour le Mérite-Verlag dieser Tage auf den Markt brachte ist Wilhelm Tiekes „Tragödie um die Treue“. Ein Buch, das ursprünglich schon 1968 beim Munin-Verlag erschienen ist und in dem der Autor dem III. (germ.) Panzer-Korps der Waffen-SS ein Denkmal setzt. Ähnlich wie schon in seinem Buch „Im Feuersturm letzter Kriegsjahre“, das Altermedia im Januar dieses Jahres vorstellte und in dem Tieke die Kämpfe des II. SS-Panzerkorps (9. und 10. SS-Division “Hohenstaufen” und “Frundsberg”) beschreibt, gibt es auch in diesem Buch wieder eine ausführliche Darstellung der militärischen Ereignisse, an denen das III. SS-Panzerkorps beteiligt war. Besonderen Reiz gewinnt die Geschichte dieser Einheit vor allem dadurch, weil ihre Angehörigen hauptsächlich aus Angehörigen europäischer Nationen zusammengesetzt war, die im Kampf Deutschlands gegen Russland, Großbritannien und die USA mehr als nur einen gewöhnlichen Krieg sahen, sondern einen Kampf der Weltanschauungen, einem Kampf bei dem es letztlich darum ging, ob die Länder Europas auch künftig in der Lage sein würde, eine selbständige Politik zu betreiben, oder ob sie lediglich Spielball der globalen Interessen der USA, Russlands – oder einer sattsam bekannten internationalen Finanzmacht werden. So kämpften im III. SS-Panzerkorps Deutsche gemeinsam mit Norwegern, Dänen, Esten, Niederländer, Belgier und Franzosen. Mit dabei außerdem Freiwillige aus Schweden, Finnland und der Schweiz.
Ein Blick in die Gegenwart beweist die Notwendigkeit des verzweifelten Widerstandes, mit denen sich jene Männer einst den Plänen ihrer Gegner widersetzten. Kämpften sie wirklich umsonst oder zeigt ihr Beispiel nicht auch noch späteren Generationen, dass der Gedanke des vereinten Europas zuerst in den Schützengräben des Zweiten Weltkriegs und bei niemand geringerem als bei der SS gelebt wurde und nicht in den Banken- und Börsenpalästen, in denen man heute unter dem Deckmantel eines „Vereinten Europas“ hausieren geht.

Die mitunter für unseren Geschmack ein wenig allzu militärische Darstellung des Autors wird aufgelockert durch Tagebuchaufzeichnungen und Erlebnisberichte von Angehörigen des III. SS-Panzerkorps. Bedauerlich ist allerdings, dass die politischen Zusammenhänge, die immerhin viele Tausende von Europäern dazu bewegten, in der SS und in der Wehrmacht ihren Mann bzw. ihre Frau für Europa zu stehen, weitestgehend unberücksichtigt bleiben. Ein Manko, das allerdings dadurch entsprechende Werke auf dem nationalen Buchmarkt ausgeglichen wird. Empfehlenswert als Ergänzung in dieser Hinsicht wäre vielleicht Hans Werner Neulens bereits 1985 erschienenes Buch „An deutscher Seite“. Ein Buch das nicht nur die Leistungen der europäischen Freiwilligen würdigt, sondern auch auf die Freiwilligen auf anderen Kontinenten eingeht und von dem wir meinen, dass eine Neuauflage dieses Buches schon mehr als überfällig ist.

Wilhelm Tieke
Tragödie um die Treue
Kampf und Untergang des III. (germ.) SS-Panzerkorps
ISBN 978-3-932381-39-3
Pour le Mérite-Verlag Selent 2007-07-01 248 Seiten, zahlreiche s/w. Abbildungen, gbd. im Großformat
€ 22,80

Beide Bücher kann man über den Pour le Mérite-Verlag in Selent bestellen:
Postfach 52
24236 Selent
Tel. 04384-59700
Fax 04384-597040

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In einer Zeit des Universalbetruges ist die Wahrheit zu sagen eine revolutionäre Tat (George Orwell)
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