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Von der Wewelsburg über Frundsberg und Hohenstaufen

 
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Störtebeker



Anmeldungsdatum: 14.05.2006
Beiträge: 1256

BeitragVerfasst am: So Jul 01, 2007 5:18 pm    Titel: Von der Wewelsburg über Frundsberg und Hohenstaufen Antworten mit Zitat

Im Haken kreuz- und quer gelesen – Von der Wewelsburg über Frundsberg und Hohenstaufen in die Hauptstadt der Bewegung

Ginge es nach uns, so würden wir die Zeit viel lieber mit Plaudereien über Bücher oder Musik verbringen, statt sich tagaus, tagein damit abzuquälen, irgendwelche politische Schlechtigkeiten zu kommentieren, aber was nicht ist, ist eben nicht. Umso erfreulicher, daß wir zumindest in den vergangenen Tagen wieder einmal die Zeit fanden, uns einige vor noch nicht allzu langer Zeit bei ARNDT und POUR LE MERITE erschienene Bücher näher anzusehen.

Je länger der Krieg her ist, desto höher wächst die Anzahl von Memoirenliteratur, in der Zeitgenossen, diesseits und jenseits der jeweiligen politischen Barrikade ihre Eindrücke von jenen Tagen schildern. Dabei lassen sich nicht wenige dieser Zeitzeugen häufig von politisch korrekten und rein finanziellen Prämissen leiten, was sich nicht selten auf ihre Glaubwürdigkeit niederschlägt.



Vom Buch „Als Hitlers Kommandant – Von der Wewelsburg bis zum Obersalzberg“ kann man dies jedoch nicht sagen. Verfasser ist Bernhard Frank, dem letzten Kommandant des Obersalzbergs, Hitlers, wenn man so will, mehr oder minder privatem Hauptquartier bei Berchtesgaden.

Frank beschreibt in seinen Memoiren seinen Lebensweg, der ihn aus konservativem Elternhaus in die SS führte, wo er nach Besuch der SS-Junkerschule in Braunschweig zunächst zum Bibliothekar der Wewelsburg avancierte, jener berühmten Burganlage, die nach dem Willen von Reichsführer SS Heinrich Himmler zum weltanschaulichen Zentrum seiner Organisation werden sollte. In seinem Buch gibt Frank ausführlich Auskunft über die Geschichte der Wewelsburg, wobei er nicht wenige Aspekte ihrer Zeit während des Dritten Reiches beleuchtet, die heute vielen nur wenig oder gar nicht bekannt sind. Passagen die zu den reizvollsten des Buches gehören.

Nicht weniger interessant, doch noch sehr viel spannender sind hingegen Franks Schilderungen vom Obersalzberg, besonders was die letzten Tage des 2. Weltkriegs betrifft. Neben etlichen Details über das Leben führender NS-Größen auf dem Obersalzberg erfährt man auch etliches über die Hintergründe und die Art und Weise der Verhaftung Hermann Görings im April 1945 sowie über die Zerstörung des Obersalzberges in den letzten Kriegstagen. Frank schließt die Beschreibung seines Lebensweges mit seiner Entlassung aus der Internierung im Jahre 1948.
Ein durchaus lesenswertes und flüssig geschriebenes Buch. Störend allerdings – und auch das soll nicht verhohlen werden – ist, daß Frank seine Lebensbeschreibung nahezu für 80 Seiten unterbricht, um auf diesen den Lebensweg Hitlers zu schildern, ohne daß diese Beschreibung in irgendeiner Weise mit seinem Lebensweg zusammenpaßt, sondern den Inhalt des Buches unnötig in drei Teile teilt. Hier wäre weniger wohl mehr gewesen. Der Spannung der Lektüre tun diese, aus unserer Sicht eigentlich überflüssigen, jedoch keineswegs langweiligen Passagen allerdings keinen Abbruch.

Bernhard Frank
Als Hitlers Kommandant
Von der Wewelsburg zum Berghof


ARNDT-Verlag, Postfach 3603, Kiel 2006
280 Seiten, viele s/w. Abbildungen, gebunden im Großformat
€ 25,95
ISBN 10: 3-88741-087-4
ISBN 13: 978-3-88741-087-2



Mehr an das reine militärhistorische Interesse wendet sich hingegen “Im Feuersturm letzter Kriegsjahre” von Werner Tieke, einem Buch über die SS-Panzerdivisionen Hohenstaufen und Frundsberg, deren Weg der Autor von 1942 bis Kriegsende geradezu minuziös nachzeichnet. Ein Standardwerk, das durch die vielen im Buch enthaltenen Berichte von Offizieren und Soldaten der beiden Divisionen dafür sorgt, daß der zuweilen recht trockene Stoff nicht einen Augenblick langweilig wird.
Erinnert sei in diesem Zusammenhang auch an den künstlichen Skandal, den man im Jahre 2004 zelebrierte, als der frühere Spremberger Bürgermeister und Kreistagsabgeordnete Egon Wochatz (CDU) an einem Veteranentreffen früherer „Frundsberger“ teilgenommen hatte. Immerhin war es diese Division gewesen, die Spremberg 1945 gegen den Ansturm der Roten Armee verteidigt hatten. Der Dank des „Vaterlandes“ dafür ist freilich mehr als bescheiden, so waren Wochatz, wie auch die Veteranen der SS-Division Frundsberg wochenlang übelster Hetze und Verleumdung ausgesetzt. Tiekes Buch ist ein kleiner, aber feiner Beitrag zur moralischen Wiedergutmachung, die Deutschland den Angehörigen dieser Einheit nach wie vor schuldig ist.
Tieke ist auch Mitautor des Buches “Das Ende zwischen Weichsel und Elbe 1944/45″, das 2003 beim Motorbuch-Verlag erschien.

Wilhelm Tieke
Im Feuersturm
letzter Kriegsjahre


Pour le Mérite-Verlag Selent 2006 (erhältlich auch über den Arndt-Verlag)
676 Seiten, viele s/w. Abbildungen,
gebunden im Großformat
€ 25,95
ISBN: 10: 3-932381-35-1
ISBN: 13: 978-93281-35-5



Unser ganz persönlicher Favorit in diesem Monat ist allerdings ein Buch – eigentlich sind es sogar drei – das im Grunde nicht mehr ist, als ein Bilderbuch. Wir sprechen von Viktor Ullrichs „Hauptstadt der Bewegung – München 1919 – 1938“. Dieser Band eröffnet eine dreibändige Bilderbiographie der Stadt München vom Ende des 1. Weltkriegs bis in die frühe Nachkriegszeit des 2.. Nach einer kurzen Einleitung erhält der Betrachter des Buches eine Vielzahl von großformatigen Farbfotos zu sehen, die München während der großen Feierlichkeiten während des Dritten Reiches zeigen, als da wären zum Beispiel der Feldherrenhallen-Marsch aus Anlaß des 9. November, Parteitage oder Paraden. Dazu gesellen sich seltene Fotos von vielen Münchener Gebäuden, die für die NS-Zeit relevant waren. Viele der im Buch veröffentlichten Bilder waren bis dahin noch nirgends zu sehen. Ein Buch, das vielleicht nicht so sehr den Intellekt, wohl aber die Phantasie reizt und deshalb besonders für Nostalgiker in jedem Fall als Bettlektüre zu empfehlen ist.

Viktor Ullrich
»Hauptstadt der Bewegung«
Band I: München 1919–1938

ISBN 10: 3-88741-080-7
ISBN 13: 978-3-88741-080-3

ARNDT-Verlag, Kiel 2006
160 Seiten, durchgängig farbig,
gebunden im Atlas-Großformat (21,3 x 30,3 cm)

Band II: München 1939–1941

(erscheint 2007)

Band III: München 1942–1946
(erscheint 2008)
je Band € 25,95

Alle drei Bände:
zusammen nur € 65,90
_________________
In einer Zeit des Universalbetruges ist die Wahrheit zu sagen eine revolutionäre Tat (George Orwell)
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