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Michael Winkler: Brauchen wir eine neue Partei?

 
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Störtebeker



Anmeldungsdatum: 14.05.2006
Beiträge: 1256

BeitragVerfasst am: Mi Jun 06, 2007 9:44 am    Titel: Michael Winkler: Brauchen wir eine neue Partei? Antworten mit Zitat

Hin und wieder bekomme ich Zuschriften, ob ich mich nicht einer neu gegründeten Partei anschließen oder dort zumindest mitarbeiten möchte. So schmeichelhaft solche Angebote für mich sind, ich lehne sie alle ab. Nicht etwa deswegen, weil ich die Parteigründer für Spinner halte, im Gegenteil, ich habe Hochachtung vor Leuten, die angesichts der heutigen Zustände aktiv werden wollen. Ich halte eine neue Partei nur für den falschen Weg.

Erstens sehe ich den Zeithorizont. Adolf Dolfi hatte die Unterstützung des Großkapitals, ihm stand eine ungeliebte Republik gegenüber, er profitierte von drei großen Krisen (Versailler Vertrag, Inflation und Weltwirtschaftskrise) und er traf den damaligen Zeitgeist - trotzdem hat er 14 Jahre bis zur Regierungsübernahme gebraucht. Auch die Grünen haben vom Zeitgeist und von Krisen profitiert (zweite Ölkrise, Nato-Doppelbeschluß), aber bis zur Regierungsbeteiligung (nicht bis zur Machtübernahme!) haben sie 18 Jahre benötigt.

Zweitens zersplittert jede neue Partei das Parteienspektrum noch mehr. SED/PDS und WASG machen es auf dem linken Rand mit ihrem Zusammenschluß vor, während auf dem rechten Rand NPD, DVU und Republikaner bestenfalls gelegentliche Stillhalteabkommen in Wahlen zustande bringen. Protestparteien wie die frühere Schill-Partei und heutige Offensive D erringen zwar hin und wieder Erfolge, aber sie müssen bei jeder Wahl um ihre Zulassung kämpfen und haben bis jetzt kaum etwas erreicht. Dann gibt es noch jene Parteien, die regelmäßig unter “Sonstige” fallen, wie ÖDP, Zentrum, Bayern Partei, Partei Bibeltreuer Christen usw.

Ich bezweifle nicht, daß die Vorstände der kleinen Parteien gute Absichten haben, ebenso die Vorstände von Neugründungen, aber in einer Demokratie benötigt man Mehrheiten, wenn man etwas erreichen will. Mehrheit bedeutet 50% - bei hundert oder tausend Parteien ist eine Mehrheit fast nicht zu erreichen. Dafür gibt es, wenn die “Partei der Kaninchenzüchter” in der Regierung sitzt, wenigstens preiswerte Möhrchen für alle.

Drittens müssen neue Parteien gegen das Medienkartell ankämpfen. Die heutige Presse ist zum größten Teil gleichgeschaltet und staatstragend. Über die NPD wird fast nie berichtet, was die Partei erreichen will, sondern nur, daß die Abgeordneten sich mit baseballschlägerschwingenden Glatzen verbrüdern. Der CSU-Todesfahrer Wiesheu durfte wieder Minister werden (und ist heute weitaus besser bezahlter Bahnmanager), bei einem Kreisvorsitzenden der DVU würde man ständig über dessen Alkoholprobleme lesen.

In den Dumm-Quatsch-Sendungen im Fernsehen dürfen “etablierte” Politiker jeden Mist langatmig erzählen, ohne auf die Fragen des Moderators einzugehen, während Vertretern von Kleinparteien gezielt übers Maul gefahren wird. Die etablierten Parteien beschäftigen im Wahlkampf professionelle Werbeagenturen mit Millionen-Budgets, während die kleinen Parteien auf Amateure zurückgreifen müssen. Etablierte Parteien haben ihre eingeübten Plakatkleber, Mitglieder, die Werbeprospekte in Briefkästen verteilen und Werbestände besetzen. Wenn “der Herr Minister” eine Rede hält, füllen sich Marktplätze. Der völlig unbekannte Kandidat einer völlig unbekannten Partei kann froh sein, wenn er das Hinterzimmer eines kleinen Lokals voll bekommt.

Mit anderen Worten: Neue Parteien haben keine Chance, ihre Anliegen dem Wahlvolk nahezubringen. Das derzeitige politische System schützt sich selbst, indem es Neuankömmlingen hohe Hürden entgegensetzt.

Alternativen zur Parteigründung


Wer eine eigene Partei gründet, hat den Vorteil, daß die gesamte Partei auf die eigenen Absichten maßgeschneidert ist. Dafür nehmen die Parteigründer die ganze Bürokratie und den Papierkrieg auf sich, die eine Parteigründung nun einmal erfordert. Hier verpufft sehr viel Energie, die anderweitig sinnvoller genutzt werden könnte. Die Partei braucht Landesverbände, Bezirksverbände, Kreisverbände, Ortsverbände, ein Präsidium, ein Programm, die Genehmigung, an Wahlen teilzunehmen, usw., usw.

Eine bereits bestehende Partei hat das alles bereits. Natürlich gibt es dort auch Ortsvorsitzende, Kreisvorsitzende, Bezirksvorsitzende… den ganzen Parteiapparat, den neue Mitglieder erst aufrollen müssen, bevor sie die Geschicke der Partei bestimmen können. Aber dafür können sich diese Leute direkt in die Parteiarbeit stürzen, ohne erst einmal mit der Bürokratie des Staates kämpfen zu müssen.

In der CSU, CDU und SPD gibt es zu viele Altmitglieder, als daß neue Leute in kurzer Zeit etwas verändern können. Die Grünen und die Linken (SED/PDS/WASG) sind ideologisch zu stark fixiert, um verändert werden zu können. Höchstens bei der FDP gäbe es eine kleine Chance, aber dafür bräuchte man Tausende verschworene Neumitglieder, die so nicht zu organisieren sind.

Die beste Option bietet die Rechte. Die Parteien sind klein, deshalb genügt eine relativ kleine Gruppe von Leuten, um dort an die Spitze zu kommen. Der nächste Schritt wäre, die drei rechten Splitterparteien zu vereinigen. NPD, DVU und Rep zusammengeschlossen ergäbe eine Partei mit merkbarem Gewicht. Dieses Ziel könnte eine entschlossene Gruppe in fünf Jahren erreichen. Eine ganz neue Partei benötigt eher die dreifache Zeit, um diese Größe zu erreichen.

Der Zeithorizont für den “Marsch durch die Institutionen” beträgt aber mindestens 20 Jahre. Wer das System systemkonform ändern möchte, muß folglich einen langen Atem haben. Gelinde ausgedrückt, ist es unwahrscheinlich, daß dieses System noch solange existieren wird. Persönlich gehe ich davon aus, daß wir in fünf Jahren bereits in völlig anderen Verhältnissen leben werden. Deshalb halte ich die Gründung von neuen Parteien für Zeitverschwendung.

Wir brauchen keine neuen Parteien, die irgendwelche Parlamentarier in irgendwelche Parlamente schicken, in denen die Probleme des Landes streng nach Geschäftsordnung zerredet und Lösungsansätze zu faulen Kompromissen verwässert werden. Das Ziel der Erneuerung dürfen keine Abgeordnete sein, die dann von Lobbyisten eingekauft werden.

Die Alternative zur Partei ist der konspirative Zirkel. Die Freimaurer sind ja auch alle Weltverschwörer, nicht wahr? Das weiß doch jeder - nur nicht die Freimaurer, die über solche Behauptungen nur den Kopf schütteln können.

Eine Partei, die nicht wirklich existiert, die kein Verein ist und nirgendwo eingetragen wurde, entzieht sich zunächst der öffentlichen Aufmerksamkeit. Das Internet bietet eine wunderbare Austauschplattform, um neue Mitglieder anzuwerben. Aber gleichzeitig wird das Internet immer besser überwacht, es eignet sich nur für den äußeren Kreis. Wer lange genug beobachtet wurde, darf in den mittleren Kreis, der sich privat trifft.

Der Staat ist nicht mehr darauf vorbereitet, Stammtische zu überwachen und Hinterzimmer zu infiltrieren. Zwar gibt es in Deutschland ein erstaunliches Denunzianten(un)wesen, aber die wenigsten Denunzianten wagen sich in Kreise vor, in denen man sich persönlich kennt - und die ausgespähten Gesinnungsgenossen bei dem Verräter vorbeikommen können, um die Wohnung zu renovieren.

Der innere Kreis, mehrfach gesiebt, trifft sich sowieso privat, jenseits aller Telefon- und Internetüberwachung. Vorzugsweise dort, wo der Staat nicht die Wohnungen verwanzt und auch nicht mit Richtmikrophonen abhört. Natürlich hat kein Verschwörer wichtige Daten auf dem Rechner. Da gibt es kleine Chips, die man in ein Hundehalsband stecken kann. Am besten bei einem jener großformatigen Exemplare, die sich sehr ungern von Fremden streicheln lassen. Oder bei einer Katze, die im Falle einer Hausdurchsuchung unauffällig im nahegelegenen Wald verschwindet…

Der Zeithorizont einer Verschwörung entspricht der einer Partei. Allerdings kann die Verschwörung eine existierende Partei infiltrieren und diese schließlich übernehmen.

Chancen der Systemkrise

Ich habe bereits in anderen Texten ausgeführt, daß die heutigen Zustände nicht auf Dauer durchgehalten werden können (MHD abgelaufen, Der Untergang). Das “Trio infernale” Schily, Schäuble, Beckstein baut unseren vormals demokratischen Staat immer mehr zu einer Karikatur von “1984″ um, bei der jeder Bürger grundsätzlich verdächtig ist und einmal pro Monat seine Unschuld nachweisen muß. Natürlich nur zu unser aller Sicherheit.

Dieser Bespitzelungsstaat ist jedoch keinesfalls Selbstzweck einiger alter verbitterter Männer, sondern schlichtweg die Reaktion eines absterbenden Systems im Überlebenskampf. Das Medienkartell verhindert, daß die Bürger dieses Landes erfahren, wo es bereits überall gärt. Nicht die “muslimischen Terroristen” sind das Ziel der Überwachung, sondern die unzufriedenen Bürger.

Nicht umsonst wird jede Demonstration seit über dreißig Jahren durch ferngesteuerte Randalierer entwertet, die danach die Schlagzeilen füllen, während das wirkliche Anliegen der Demonstranten untergeht. Oder glauben Sie, daß ein Josef Martin Fischer als gewöhnlicher Steinewerfer so rasch in Ministerämter aufgestiegen wäre? Das System belohnt seine treuen Diener, selbst auf ungewöhnlichen Posten. Bei der DDR gab es Medaillen, heute Preise, Posten und Ehrendoktorhüte.

Abweichende Meinungen werden von den Medien unterdrückt. Kommt einmal eine ausgebeutete alleinerziehende Krankenschwester in einer Talkshow zu Wort, umrahmt man sie mit drei redegewandten Politikern, die ihre Argumente zerpflücken.

Der Staat verbreitet ohne Unterlaß Siegesmeldungen. Da wird großartig vom Aufschwung geredet, der jedoch nur in den Taschen der Heuschrecken, der Manager und der Politiker angekommen ist. Die Minderheit, die noch über Tarifverträge beschäftigt ist, bekommt ein paar Brosamen ab, die Masse der arbeitenden Menschen geht leer aus. Die Arbeitslosigkeit sinkt, aber nur, weil die Statistik immer schamloser manipuliert wird. Da geht schon mal “ein Datensatz” verloren, und schon sind es 40.000 Arbeitslose weniger.

Unser aller Merkel ist so unheimlich beliebt - nur, bei wem? Union und SPD sind Volksparteien - aber, wenn man die Nichtwähler berücksichtigt, müssen diese “Volks”-Parteien froh sein, wenn ein Fünftel der Bevölkerung ihnen die Stimme gibt.

Die USA sind eine Weltmacht, der die Soldaten ausgehen. Bombardieren geht noch, aber es langt nicht mehr, ein besetztes Land zu befrieden. Ein Außenhandelsdefizit von 800 Milliarden Dollar pro Jahr zeigt einen Giganten, der weit über seine Verhältnisse lebt und auf tönernen Füßen steht. Der Dollar ist keine Weltwährung, sondern eine finanzielle Zeitbombe, die immer heftiger tickt.

Die USA haben noch niemals eine Finanzkrise aus eigener Kraft gemeistert. Im 20. Jahrhundert haben sie zweimal den Staatsbankrott durch einen Weltkrieg vermieden. Doch heute ist Amerika keine unangreifbare Festung mehr, mit Tausenden Kilometer breiten Wassergräben drum herum. Heute ist Amerika auch nicht mehr der Hort der Freiheit, der Millionen hochqualifizierter Immigranten anlockt, sondern verkommt immer mehr zu einem faschistischen Überwachungsstaat.

Die Globalisierung, welche einigen Auserwählten eine schamlose Bereicherung ermöglicht hat, stößt an ihre Grenzen. Die Welt gerät zunehmend aus ihren Fugen. In dieser kritischen Situation gibt es in keinem Land wirkliches Führungspersonal, sondern Regierungschefs, die den Eindruck erwecken, schon mit der Führung eines Gemüsestandes überfordert zu sein. Unsere Kanzlerin ist der kleinste gemeinsame Nenner, auf den sich die CDU einigen konnte, der kleinste gemeinsame Nenner einer Zwangskoalition der Wahlverlierer von SPD und Union, eine konturlose Parteifunktionärin, die problemlos vom DDR-Reisekader zur bundesdeutschen Untätigkeitsministerin gewendet wurde.

Jeder, der heute eine Partei gründen möchte, sollte sich darüber klar sein, was ein Zusammenbruch des Systems bedeutet. In jener Krise werden sich abgewirtschaftete Politiker nicht freundlich in die Kamera winkend auf einem Parteitag verabschieden, um als neue Ehrenvorsitzende ihre üppige Pension zu genießen, sondern als abschreckende Beispiele aufgehängt an Laternenpfählen baumeln.

Angenommen, eine wirkliche Reformpartei käme heute an die Macht, also nicht nur ins Parlament, sondern als (mit-)bestimmende Kraft in die Regierung. Angenommen weiterhin, diese Partei kann ihre Reformen durchsetzen und so die Krise vermeiden oder zumindest abmildern. Was wäre dann gewonnen?

Die Reformen würden sich nur auf Deutschland auswirken. Die Weltkrise würde uns trotzdem voll erwischen. Zugleich hätte die Reformpartei einen sehr schweren Stand, weil alle anderen Parteien argumentieren würden: Es ging uns doch gut! Warum übertreiben die derart? Bald darauf wird sich der Koalitionspartner distanzieren, um die eigenen Pöstchen zu retten.

Deutschland ist der Zahlmeister Europas. Wenn eine Reformpartei Deutschland aus dem Abgrund retten könnte, würde die gesamte EU die Hand aufhalten (und unsere Freunde vom allseits bekannten Zentralrat, von der Jewish Claims Conference und natürlich die USA bei ihrem Krieg zur Ausweitung des Terrorismus’). Eine Reform würde das Leiden und die Ausbeutung Deutschlands nur verlängern. Der scheinsouveräne deutsche Staat kann sich durch Reformen noch ein wenig länger als Zombie dahinschleppen. Diese Reformen wirken jedoch wie der berühmte Backstein auf dem Sicherheitsventil, der die Kesselexplosion um so heftiger werden läßt.

Was wir benötigen, ist eine vollständige Erneuerung. Ich habe in Operation Neustart eine Radikalreform beschrieben, die nicht auf ein weltweites Krisenszenario aufbaut. Das war vor Merkel, vor der großen Koalition. Seither hat sich die internationale Situation verschlechtert. Unsere Bundeskanzlerin gefällt sich als willfährige Vollstreckerin fremder Interessen, der Unterdrückungsstaat wird zügig ausgebaut, und das nicht nur bei uns.

Eine friedliche Reform, gar noch einseitig von Deutschland, ist keine Vision, sondern nur noch eine Fiktion. Die Umgestaltung, der Neuanfang, der Aufstieg des Phönix erfordert den Zusammenbruch des Alten. Sie erfordert jedoch keine Revolution, keinen gewaltsamen Umsturz von innen. Gewalt und Bürgerkrieg sind keine Lösung, auch wenn es im Rahmen des Umbruches dazu kommen dürfte.

Wer Veränderungen möchte, muß einfach nur ruhig abwarten, bis der Umbruch vorüber ist. Bis dahin geht es ums Überleben, denn wer im Umbruch untergeht, kann danach nichts mehr verändern.

1945 gab es die berühmte “Stunde Null”, die jedoch kein wirkliches Machtvakuum gewesen war. Damals wurden die Interessen der Siegermächte umgesetzt, Deutschland in eine ganz bestimmt Richtung gesteuert. Nach dem jetzt bevorstehenden Umbruch, in der erneuten Stunde Null, wird es keine Siegermächte mehr geben, keine aufoktroyierten Konzepte, sondern nur das, was hier im Land selbst entwickelt wird.

Wer dann Konzepte vorweisen kann, hat die Möglichkeit, diese umzusetzen. Dazu ist keine Partei erforderlich, keine Geheimgesellschaft, keine Verschwörung, sondern einfache, redliche Arbeit.

Den Staat neu gestalten!

Es lohnt sich nicht, einen Gedanken an Revolution und Bürgerkrieg zu verschwenden. Niemand braucht darauf hinzuarbeiten, das besorgt unsere Regierung von selbst. Wichtig ist nur, diesen Umbruch zu überleben, denn das ist nicht garantiert. Selbst wenn kein Weltkrieg ausbricht oder Deutschland von direkten Kriegsereignissen verschont bleibt, müssen wir mit Millionen Toten rechnen.

Wir leben in einer total vernetzten Welt, die nur funktioniert, wenn alles reibungslos ineinander greift. Ihr Leben hängt am Erdöl. Sie essen Erdöl, Sie kleiden sich in Erdöl, Sie heizen Ihre Wohnung damit. Vom Traktor bis zum Mähdrescher ist die ganze Landwirtschaft auf Erdöl angewiesen (der Biodieselanteil ist gering). Das Tierfutter wird per Lkw angeliefert, Ihre Schnitzel und Kartoffeln bringt der Lkw in den Supermarkt. Selbst wenn Sie peinlich alle Kunstfasern vermeiden - Ihr Leinenhemd wird vom Lkw gebracht.

In einer internationalen Krise bricht die Ölversorgung schnell zusammen. Gut, vielleicht können Sie mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren - aber wie liefert Ihre Firma die von Ihnen hergestellten Produkte an den Kunden? Welche Zustände herrschen in einer Großstadt, wenn die Versorgung zusammenbricht? Wie verteidigen Bauern ihre Scheunen gegen plündernde Städter?

Aber auch diese Zeiten gehen vorüber, die staatliche Ordnung wird in irgendeiner Form wieder hergestellt werden. Kleine Gebietshäuptlinge werden die erste Organisation durchführen, sich unter Gaufürsten zusammenschließen, bis sich schließlich ein König über die Gaufürsten erhebt. Stören Sie sich nicht an diesen Worten, König, Präsident, Diktator, Führer, Kanzler, Großer Vorsitzender, Imperator - die Begriffe sind austauschbar, die Position bleibt dieselbe.

In dieser Zeit wird der Staat neu gestaltet, auf diese Zeit müssen wir uns vorbereiten. Ich rede nicht von der fernen Zukunft, sondern von den nächsten fünf Jahren. Eine Partei mit Apparat und angepaßten Funktionären braucht bei dem Aufbau niemand. Die Leute haben gar nicht die Zeit, langatmige, nichtssagende Reden anzuhören, wenn jedes Paar zupackender Hände gefragt ist.

Dann ist keine Zeit mehr, über die Neugestaltung dieses Staates nachzudenken. Dann wird entweder auf das zugegriffen, was fertig in der Schublade liegt, oder auf der Basis des Alten improvisiert. Deshalb sollten wir die letzten Tage dieser sterbenden Republik dazu benutzen, um wohlgefüllte Schubladen anzulegen.

Was wir dazu benötigen, ist ein geistiger Führungszirkel, der Konzepte für die Erneuerung unseres Staatswesens ausarbeitet. Ich spreche nicht von einer Sammlungsbewegung, nicht von zahlreichen Gefolgsleuten, nicht von einer großen Menge Fußvolk. Ich spreche von einer elitären Gruppe, die den neuen Staat ausarbeitet.

Jetzt, in den letzten Wochen und Monaten des alten Systems, muß der Nachfolgestaat konzipiert werden. Jetzt ist die Zeit der Fehleranalyse. Wer nach dem Zusammenbruch das überlegene Konzept besitzt, der bekommt das notwendige Fußvolk sehr schnell zusammen.

Ich spreche nicht von einer Revolution, ich verlange keinen Staatsstreich, sondern ausschließlich Krisenvorbereitung. Genau deswegen stelle ich meine eigenen Ideen frei zugänglich ins Internet. Ich führe keine konspirativen Listen, ich plane keine Anschläge, ich lagere keine Waffen. Das absterbende System hat mich mit einer Hausdurchsuchung belästigt, dadurch eine Menge Geld verschwendet und nichts gefunden.

Der Staat ist eine Organisation, die hervorragend andere Organisationen bekämpfen kann. Aber was ist, wenn es keine Organisation gibt? Das Internet erlaubt es, Plattformen zu einzurichten, sich ohne Absprache zu vernetzen. Wer möchte, lädt sich die Texte herunter. Wer Lust hat, richtet ein Diskussionsforum ein. Und wer selbst nicht schreiben kann oder will, bietet eine Art Leserbriefseite, auf der jede halbwegs vernünftige Zuschrift veröffentlicht wird.

Stellen Sie sich bitte einmal eine Nicht-Partei vor mit 100.000 Mitgliedern. 95.000 davon sind selten aktiv, besuchen hin und wieder die Seiten der Dissidenten, haben ein paar Texte auf dem Rechner und das war es. 4.500 informelle Mitglieder sind aktiver, besuchen die Seiten mehr oder weniger regelmäßig. 480 lesen die Seiten ständig, schicken hin und wieder Diskussionsbeiträge oder schreiben Leserbriefe. 20 Leute hingegen sind wirklich aktiv, tauschen sich ab und zu aus, verfassen eigene Beiträge, unterhalten eigene Internetseiten.

Aber es gibt keinen Vorsitzenden, keinen Vorstand, kein Programm und keine Organisation. Das alles wird nicht benötigt. Die Gruppe arbeitet nicht auf den Umsturz hin, sondern füllt die Schublade mit Konzepten für die Stunde Null.

Es ist nicht wichtig, ob ich einmal Innenminister oder gar Reichskanzler werde, es ist sogar gleichgültig, ob ich in den ersten Tagen des Bürgerkriegs von einem Plünderer erstochen werde, der bei mir Vorräte zu finden hofft. Wenn ein Drittel eines meiner Konzepte umgesetzt wird, ist meine Arbeit getan. 20 Leute im aktiven Kern bedeuten sieben Konzepte für eine bessere Zukunft. Von den 500 Leuten, die diese Konzepte kennen, die sie irgendwo bereithalten, werden einige überleben. Ein paar davon werden Berater eines Gaufürsten, können die Konzepte umsetzen, ein besseres Deutschland schaffen.

Wenn im Gau Westfalen das Schulsystem vorbildlich organisiert ist, wird der Gau Emsland dies gerne übernehmen, um seine eigenen Schulen aufzubauen. Besitzt der Gau Pfalz ein vorbildliches Steuersystem, wird der Gau Hessen-Darmstadt das bald übernehmen. In der Stunde Null wird alles akzeptiert, was funktioniert. Wenn dann das Feld den Ideologen überlassen wird, haben wir alle versagt.

Was aber passiert mit diesen schönen Konzepten, wenn es nicht zum Umbruch kommt? Wenn sich das System rettet und fortbesteht? In erster Näherung braucht in diesem Fall keiner aus dem inneren Kern zu hoffen, einmal ein schönes Staatsamt zu bekleiden. Wer mit der Absicht arbeitet, einen einträglichen Posten zu ergattern, sollte es besser bei einer etablierten Partei versuchen.

In zweiter Näherung sind jedoch zahlreiche Konzepte einer Menge Leute bekannt, bessere Konzepte, als sie die Parteiideologen vorweisen können. Die Parteien müssen sich irgendwann bewegen, weil die zunehmende Politikverdrossenheit ihre Pfründen gefährdet. Dann werden plötzlich die Konzepte der Dissidenten kopiert, adaptiert und als eigene Geistesarbeit ausgegeben. Bei 100.000 Zeugen, die es besser wissen, wird das aber nicht mehr geglaubt.

Das heißt, selbst wenn kein Umbruch eintritt, sind solche Zukunftskonzepte nicht vergeblich. Sie benötigen dann einen größeren Zeithorizont, vergleichbar einer Parteigründung und deren Marsch durch die Institutionen. Während bei einer Partei die Idealisten, die einst begonnen hatten, entweder entfernt oder zu rundgeschliffenen, austauschbaren Parteifunktionären werden, verschleißen sich die Konzeptarbeiter nicht auf Parteitagen und in Grundsatzdiskussionen, sondern bleiben über jener Arbeit, die sie am besten beherrschen.

Wer eine Partei gründen möchte, soll das tun. Es gibt aber effektivere Wege, das eigene Anliegen unters Volk zu bringen.


Quelle: Michael Winkler
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Durchblick



Anmeldungsdatum: 12.02.2006
Beiträge: 133
Wohnort: In Schlüsselöchern

BeitragVerfasst am: Mi Jun 06, 2007 11:01 am    Titel: Antworten mit Zitat

Gute und realistische Analyse!

Eine nicht zu unterschätzende Gefahr in der Stunde Null werden jedoch jene Kräfte sein, welche versuchen werden, ihre politischen Pfründe aus dem alten in das neue System hinüberzuretten und mit den bewährten Rosstäuscher-Methoden wieder destruktive Machtstrukturen aufzubauen. Ich denke da vor allem an linke Volksverdummer, die als zionistische Marionetten jetzt schon in den Startlöchern positioniert werden. Deshalb wird es eine der wichtigsten Aufgaben in der Stunde Null sein, diese bolschewistischen Giftmischer rigoros und gründlich auszuschalten!

Sehr gut ist auch der Vorschlag, konstruktive Konzepte zu erstellen, zu sammeln und zu vervielfältigen. Diese Konzepte aber auf die wirtschaftliche Ebene zu beschränken, hieße jedoch, die Tumore aus dem alten System weiter wachsen zu lassen. Wichtig sind vor allem gesellschaftspolitische Konzepte, da diese den Kern einer DEUTSCHEN, VOLKSGEMEINSCHAFTLICHEN Gesellschaft bilden werden, von dem ausgehend alle weiteren Entwicklungen beeinflusst werden.

Wichtige Bereiche für die Erstellung von Zukunftskonzepten sollten sein: Medien, Bildungssystem und Kultur, Familien- und Gesundheitspolitik. Einige wenige Anregungen zur weiteren Ausarbeitung (bitte weitere Punkte vorschlagen):

Medien: Ausschaltung des ausländischen bzw. zionistischen Einflusses, deutsche Inhalte und deutsche Sprache im Mittelpunkt, Pornographieverbot, …

Bildungssystem und Kultur: Unterricht an öffentlichen Schulen grundsätzlich nur für Volksdeutsche, Reformierung des Schulwesens im Sinne volksdeutscher Interessen, kostenlose berufliche Weiterbildung für deutsche Erwachsene, …

Familien- und Gesundheitspolitik: Abschaffung der legalisierten Abtreibung, Vergabe eines zinslosen Kredites durch den Staat an alle neugegründeten deutschen Familien zum Erwerb einer Wohnimmobilie für den eigenen Bedarf (Rückzahlung teilweise z.B. auch durch Kindprämien oder besondere Leistungen im Dienste des deutschen Volkes), die Mutter nicht mehr ein wirtschaftliches Ausbeutungsobjekt, sondern anerkannter hegender und pflegender Kern des Haushaltes und der Familie (Hausfrau und Mutter zu sein soll wieder einen hohen anerkannten gesellschaftlichen Stellenwert bekommen), Ausbau der Suchtprävention, …
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Kristallnacht



Anmeldungsdatum: 14.05.2006
Beiträge: 235

BeitragVerfasst am: Mi Jun 06, 2007 10:30 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Und wieder einmal muss ich Herrn Winkler nahezu vorbehaltlos zustimmen.

Eine neue Partei hat keine Chance etwas zu ändern, weil dies Jahrzehnte bis zum Erfol brauchen würde.

Doch diese Jahrzehnte haben wir nicht mehr.
Wir haben noch ein Paar Jahre, bevor dieses System den Bach runter geht und damit auch das gesamte demokratisch-parlamentarische System. Und damit dann naturgemäß auch der Bedarf für Parteien.

Was wir dagegen brauchen, ist eine starke, gut organisierte Bewegung, die im Krisenfalle uneingeschränkt handlungsfähig ist und die Macht an sich reissen kann gegen den Widerstand konkurrierneder Interessengruppen. Eine Bewegung, die zahlenmäßig stark ist und für Schutz und Ordnung sorgen kann.
Eine Bewegung, die voll auf praktisches Handeln ausgelegt ist und nicht auf Ideologie.

Eine Bewegung ,welche die Grundlagen und Menchanismen der Macht versteht und anwenden kann.

Eine Bewegung, die nicht aus Politikern und Aktivisten besteht, sondern aus Führern und disziplinierten Gefolgsleuten.

Denn der Zusammenbruch dieses Systems wird nahezu total sein, so daß man die Gelegenheit haben wird, etwas völlig neues ohne größere Altlasten zu schaffen -aus dem was übrigbleibt von unserer Zivilisation.

Doch das kann nur, wer überlebt und sich durchsetzen, sowie die Machtbasis uneingeschränkt sichern kann.

Und dazu braucht es vorallem wehrfähige Leute und einen praxistauglichen Plan.

Und sollte sich so eine Führungsmacht aus dem Chaos herausbilden, werden sich ihr andere Gruppen automatisch anschließen und unterwerfen. Und die Bevölkerung wird denjenigen unterstützen, der ihr Schutz bieten kann.

Deshalb ist es wichtig, daß sich jeder einzelne Kamerad, ob organisiert oder nicht, heimlich und für sich auf das Kommende vorbereitet, Damit er dann sofort zur Stelle ist, wenn er gebraucht wird.

Lose Netzwerke sind zu gründen, die sich im Ernstfall schnell lokal zu schlagkräftigen Trupps zusammenschließen können, die aber vom in seinen Todeszuckungen um sich schlagenden BRD System nicht ausgemacht und bekämpft werden können.
Denn in Kürze wird jeder anständige Deutsche zum potentiellen Sicherheitsrisiko für das System werden und entsprechend behandelt werden, wenn man es nicht schafft, unter dem Radar zu bleiben.
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