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NB Wernigerode: Kombilohn: Der Weg zum Hungerlohn

 
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Spitfire



Anmeldungsdatum: 21.02.2006
Beiträge: 402
Wohnort: L.A., California

BeitragVerfasst am: Fr Jul 21, 2006 1:47 pm    Titel: NB Wernigerode: Kombilohn: Der Weg zum Hungerlohn Antworten mit Zitat

Durch der EU-Osterweiterung sind die Löhne und Gehälter in Deutschland rapide am Sinken. Entweder man akzeptiert einen geringeren Lohn, oder man wird durch einen „billigeren“ Polen oder Tschechen ersetzt. Gleichzeitig stiegen im selben Zeitraum die Steuern und Abgaben ins Unermessliche.
Statt das „unsere“ Regierung dem ausufernden Lohndumping entgegentritt, will sie nun mit einem neuen Gesetz die Löhne und Gehälter noch weiter in den Keller drücken.
So hat jetzt Minister Müntefering ein sogenanntes Kombilohn-Modell vorgeschlagen. Nach diesem sollen angeblich 100.000 ältere Arbeitnehmer wieder eine Chance auf dem Arbeitsmarkt bekommen. Wenn dem wirklich so wäre, dann könnte man diesen Vorschlag entsprechend begrüßen. Aber in Wirklichkeit ist dieser „tolle“ Vorschlag mal wieder eine Mogelpackung! Wie fast immer, verspricht man etwas gutes fürs Volk, was aber in der Realität mal wieder zum Schaden des Volkes ist.




Demnach sollen Arbeitslosengeld-I-Empfänger, die älter als 50 Jahre sind und eine Arbeit unterhalb ihres früheren Nettolohns aufnehmen, im ersten Jahr 50 Prozent der Lohndifferenz vom Staat ausgeglichen bekommen. Im zweiten Jahr sollen es noch 30 Prozent sein.

In Wirklichkeit wird mit diesem Model nur ein neuer Verdrängungswettbewerb stattfinden. Wobei vielfach „Normallöhner“ entlassen werden, um dann durch einen „Kombilöhner“ ersetzt zu werden!

Was heißt das nun in der Praxis?
Ein Facharbeiter-Arbeitsplatz wird beispielsweise jetzt mit 2000 Euro entlohnt. Der Arbeitgeber wird den aktuellen Arbeiter dann entlassen, und durch einen „Kombilöhner“ ersetzen. Für diesen braucht er dann nur noch 1000 Euro zu bezahlen. Und der Staat zahlt dem neuen Arbeitnehmer im ersten Beschäftigungsjahr noch 500 Euro zusätzlich. Der neue Arbeitnehmer ist halbwegs zufrieden mit dem Geld, Hauptsache er hat wieder einen Job. Eine neue Arbeitsstelle ist dadurch nicht entstanden, sondern es wurden nur zwei Menschen gegenseitig ausgetauscht.

Dem Staat wird das ganze mal wieder eine Menge Geld kosten. Denn diese 500 Euro zusätzlich müssen erst einmal aufgebracht werden. Aber dafür kann man ja mal wieder schnell die Steuern erhöhen, womit der Staat seine Kosten wieder gedeckt hat.

Unterm Strich wird für die gleiche Arbeit nur noch weniger bezahlt, und dafür soll man auch noch höhere Steuern abdrücken! Nutznießer der Aktion sind nur die Arbeitgeber, die für die gleiche Arbeit nur noch die Hälfte bezahlen müssen.

Und das Spiel geht ja noch weiter.

Nach einem Jahr entlässt der Arbeitgeber dann den „Kombilöhner“, und stellt wieder einen anderen Arbeitslosen ein (vielleicht sogar den ersten Arbeitnehmer, der ja nun auch seit langem verzweifelt nach einer Arbeit suchen musste). Und dem bezahlt er dann nur noch 500 Euro, wozu der Arbeitnehmer noch 250 Euro zubekommt.

Auf diese Weise hat der Arbeitgeber innerhalb von zwei Jahren nur noch 1/4 der früheren Kosten. Und die Menschen müssen wahrhaft für einen Hungerlohn arbeiten!


Quelle: Nationaler Beobachter Wernigerode 21.07.06
http://wernigerode.nationaler-beobachter.de/?nav=1&seite=artikel&artikelId=701
_________________
“Wenn ein Volk seit 3000 Jahren verfolgt und geächtet wird, dann muss dass wohl irgend einen Grund haben”.
Henry Kissinger
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erryat



Anmeldungsdatum: 13.05.2006
Beiträge: 26
Wohnort: Jenseits vom Weißwurstäquator :)

BeitragVerfasst am: Fr Jul 21, 2006 2:17 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Dieser Kombilohnvorschlag hat zur weiteren Konsequenz, daß die nächste Meldung in den Medien heißt, es koste viel mehr als geplant blablabla.

Und darunter dann die Meldung, daß die Bundesagentur für Arbeit einen Überschuß in Höhe von 7 Milliarden Euro “erwirtschaftet” hat.

Und niemand fragt sich, wieso eine angebliche “Behörde” Überschüsse wie ein Privatunternehmen “erwirtschaften” muß …
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