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Iran zu Gast bei Freinden

 
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Spitfire



Anmeldungsdatum: 21.02.2006
Beiträge: 402
Wohnort: L.A., California

BeitragVerfasst am: Di Jun 13, 2006 8:09 pm    Titel: Iran zu Gast bei Freinden Antworten mit Zitat

Iran zu Gast bei Freinden – Muslim-Markt über Nürnberger Zionisten-Demo vom 11. Juni




In einer für die Geschichte der WM Austragung einmaligen Politisierung haben gestern höchstrangige Vertreter des (Frei)Staates Bayern und zahlreicher pro-israelische jüdische Organisationen vor dem WM-Auftaktspiel zu Demonstrationen gegen den Iran aufgerufen. Gekommen sind einige hundert.
Obwohl zahlreiche unabhängige Meldungen davon sprachen, dass es nur wenige Hundert waren, haben die Main-Stream-Medien zumindest 1000 Demonstranten zusammen gebracht. Aufgerufen zur Demonstration hatten der Zentralrat der Juden in Deutschland, die Nürnberger jüdische Kultusgemeinde, Amnesty International und viele andere mehr - so die Medien. Als Teilnehmer und/oder Redner waren u. a. dabei: Michel Friedmann und Bayerns Innenminister Günter Beckstein.

Gleich mehrere Redner forderten die Bundesrepublik dazu auf, jegliche internationale Regeln mit Füßen zu treten und ein Einreiseverbot für den Staatschef eines Landes auszusprechen, das an der WM teilnimmt. Beckstein übertraf dabei alle anderen Redner in Verleumdungen gegenüber Dr. Ahamdinejad. So behauptet er, Ahmadinejad hätte dazu aufgerufen, alle Juden ins Meer zu schmeißen! Weiterhin sagte Beckstein: “Ich sage es mit aller Deutlichkeit: Ahmadinedschad ist bei uns nicht willkommen. Allein sein Diplomatenpass wird ihn vor einer sofortigen Festnahme schützen. … So sehr wir die iranischen Besucher und ihre Nationalelf willkommen heißen, so sehr müssen wir umgekehrt auch sagen, wie sehr wir Ahmadinedschad verachten”. Der Besuch eines des iranischen Vizepräsidenten sei eine “Schande für Deutschland” sagte ein anderer Redner.

Nur zwei Tage vor der Kundgebung hatte die israelische Armee eine ganze palästinensische Familie mit Kleinkindern ausgelöscht, die am Strand von Gaza Picknick machte! Von der Bundesregierung oder Beckstein gab es nicht einmal Bedauern! Nur einen Tag vor der Kundgebung hatte die USA (ebenfalls WM-Teilnehmer) die ersten „Selbstmorde“ in Guantanomo gemeldet. Gleichzeitig wiesen sie darauf hin, „ewig“ mit Basen im Irak bleiben zu wollen. Kein einziger Redner der Veranstaltung ging auf die mindestes 32 ermordeten Palästinenser durch israelische Soldaten allein im Juni 2006 ein! Kein einziger Redner forderte das Ende einer Jahrzehntelangen Besatzung durch Israel mit Tausenden und Abertausenden ermordeter Palästinenser und noch mehr Vertriebener! Kein einziger Redner forderte das Ende des weiter ausgedehnten Siedlungsbaus auf besetztem Boden. Kein Redner verlangte die Schließung von Guantanamo oder das Ende der Besatzung des Irak. Niemand forderte zu Demonstrationen gegen den US-Präsidenten auf (die USA haben heute ihr Auftaktspiel).

Das Motto der WM heißt: „Zu Gast bei Freunden“. Das Motto scheint für ein Land zu gelten, dass gar nicht bei der WM vertreten ist, aber nicht für den WM-Teilnehmer Iran. Und bei aller Bekundung, dass jene Hetzjagd und öffentliche Verleumdung sind nicht gegen das iranische Volk richten würde, sondern “nur“ gegen den Präsidenten, so hat das iranische Volk die Botschaft sehr gut verstanden, selbst wenn es im Iran immer noch einige Lobbyisten gibt, die versuchen das angekratzte Bild Deutschlands „freundlicher“ darzustellen, als es in Wirklichkeit gegenüber dem Iran gestimmt ist.

Aber die westliche Politik ist derart durch die eigene Arroganz geblendet, dass sie nicht mitbekommt, wie immer mehr Iraner (nicht nur die Religiösen und nicht nur Iraner) angesichts solcher Hetzkampagnen sich mit Ahmadinejad solidarisieren. Sie bekommen auch die gesamte Stimmung in der islamischen Welt nicht mit, die zwangsläufig tagtäglich in noch mehr Wut und Hass gegen die westliche Welt mündet. Sie bekommen nicht mit, dass eine ganze Region der Welt sich zunehmend aufbäumt gegen das Unrecht, welches von der westlichen Welt ausgeht und dass alle ihre Marionettenregime bedroht sind! Sie bekommen auch nicht mit, dass die eigenen Bevölkerungen – ja selbst die eigenen Soldaten – nicht mehr gewillt sind, diesen aggressiven West-Kurs mitzutragen!

Iran hat sein Auftaktspiel verloren und die Wahrscheinlichkeit, dass sie in die nächste Runde kommen könnten ist kaum noch gegeben, so dass die „Gefahr“ eines Präsidentenbesuchs damit wohl „abgewandt“ sein dürfte! Aber alle zionistische Propaganda (mit Judentum hatte das Spektakel absolut Nichts zu tun, auch wenn der Name missbraucht wurde), hat keine 1000 Leute bei schönstem Wetter auf die Straße gebracht, nicht Friedmann, nicht Beckstein, nicht so viel Fernsehwerbung!
Kann es sein, dass nicht im Iran sondern in Deutschland die Regierenden sich immer weiter vom Volk entfernt haben, so dass sie gar nicht mehr merken, was ihr Volk denkt und fühlt?

Kann es sein, dass im deutschen Volk durchaus eine breitere Sympathie für die Ansichten Ahmadinejads existiert (insbesondere nach dem Brief an Bush und dem Spiegel-Interview), und die israelische Politik, die derzeit einmal mehr tagtäglich brutaler wird, nur noch erzwungene Freunde in den „Chefetagen“ hat? Zunehmend wenden sich auch Juden selbst gegen die Besatzungspolitik!
Deutschland unter Merkel ist in dem Feldzug der USA gegen die ganze Welt zum bedingungslosen Verbündeten jenes verbrecherischen Systems geworden, dass Menschen verdinglicht und Dinge vergöttert, dass Hunderttausende von Menschen überall in der Welt verhungern lässt und andere Länder besetzt und beraubt. Merkels Politik setzt dabei zunehmend auf Konfrontation anstelle von Dialog.

Aber Merkel und Beckstein kennen ihr eigenes Volk nicht!
Und kein Land der Welt, dass ständig seine Soldaten ins Ausland schickt, ist jemals daran glücklich geworden. Deutschland gilt nicht unbedingt als Musterland der Gastfreundschaft und die kühle deutsche Mentalität der Gastfreundschaft wird von gastfreundlichen Südländern nicht immer verstanden. Aber die Gastfeindschaft mancher Verantwortlicher ist unmissverständlich!
In diesem zerrissenen Bild zwischen Volk und Regierung ist der Iran wohl Gast bei Freinden, zumindest noch zwei weitere Spiele lang.


Quelle: Muslim Markt 12.06.06
http://f25.parsimony.net/cgi-bin/topic-flat.cgi?Nummer=63498&Phase=Phase1&ThreadNummer=43167
_________________
“Wenn ein Volk seit 3000 Jahren verfolgt und geächtet wird, dann muss dass wohl irgend einen Grund haben”.
Henry Kissinger
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fran



Anmeldungsdatum: 29.03.2006
Beiträge: 133
Wohnort: Im Freilebendem Traum 14, Schlaraffenland

BeitragVerfasst am: Mi Jun 14, 2006 7:55 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
“Kann es sein, dass nicht im Iran sondern in Deutschland die Regierenden sich immer weiter vom Volk entfernt haben, so dass sie gar nicht mehr merken, was ihr Volk denkt und fühlt?”


Das trifft wohl den Nagel auf den Kopf.
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